Krieg in Nahost

Israel-Krieg: Hisbollah attackiert Stützpunkt im Landesinneren - Straßenkämpfe in Rafah

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Drohnen der Hisbollah-Miliz attackieren einen Militärstützpunkt Israels. Aus Rafah werden erste Kämpfe mit Hamas-Einheiten gemeldet. Der Newsticker.

Dieser News-Ticker ist beendet. Alle weiteren Informationen zum Krieg in Gaza finden Sie in unserem neuen News-Ticker.

Update vom 15. Mai, 21.20 Uhr: Die radikal-islamische Hisbollah hat einen israelischen Stützpunkt in der Nähe von Tiberias mit Drohnen attackiert. Es ist der erste Angriff der Miliz aus dem Libanon so tief im Landesinneren Israels. Das isrealische Militär bestätigte den Angriff, machte aber keine Angaben über Verletzte oder Schäden.

Aus Rafah an der Südgrenze des Gazastreifens werden erste Kämpfe zwischen israelischen Soldaten und Einheiten der radikalislamischen Hamas gemeldet. Auf beiden Seiten soll es während heftiger Straßenkämpfe zu Toten und Verletzten gekommen sein.

Update vom 15. Mai, 14.33 Uhr: Die israelische Regierung lehnt die in der vergangenen Woche von der UN-Vollversammlung angenommene Empfehlung einer Vollmitgliedschaft der Palästinenser in dem Gremium einhellig ab. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur. „Wir werden das schreckliche Massaker vom 7. Oktober nicht belohnen“, sagte Regierungschef Benjamin Netanjahu demnach am Mittwoch im Zusammenhang mit dem Beschluss seines Kabinetts. „Wir werden ihnen nicht erlauben, einen Terroristenstaat zu gründen, von dem aus sie uns angreifen können.“ Weder die UN-Vollversammlung noch eine andere Organisation werde Israel davon abhalten, von seinem Recht auf Selbstverteidigung Gebrauch zu machen, fügte er hinzu.

Hisbollah beschießt Israel mit Raketen: Wohl Reaktion auf toten Kommandanten

Update vom 15. Mai, 11.30 Uhr: Mutmaßlich als Reaktion auf den Tod eines Hisbollah-Kommandanten hat die Organisation dutzende Raketen aus dem Libanon auf Israel abgefeuert. Wie die Times of Israel berichtet, heulten am Mittwochvormittag in der Region Mount Meron im Norden Israels Alarmsirenen. Die Zeitung vermutet, dass der jüngste Beschuss im Zusammenhang mit dem Luftangriff auf Hussein Makki stehen könnte. Die IDF hat den Raketenangriff noch nicht kommentiert.

EU kritisiert Rafah-Offensive: Israel soll Einsatz „unverzüglich“ beenden

Update vom 15. Mai, 10.44 Uhr: Die Europäische Union hat Israel nach Angaben des Außenbeauftragten Josep Borrell aufgefordert, den Militäreinsatz in Rafah „unverzüglich“ zu beenden. Sollte Israel den Einsatz fortsetzen, würde dies die Beziehungen der EU zu Israel stark belasten, wie es am Mittwoch in einer Mitteilung hieß. Die Operation dort behindere die Verteilung der humanitären Hilfe in dem Küstengebiet weiter. Das führe zu weiteren Vertreibungen, Hungersnot und menschlichem Leid.

Der Mitteilung zufolge sind mehr als eine Million Zivilisten in und um Rafah im Süden des Gazastreifens untergebracht. Sie seien aufgefordert worden, sich in Gebiete zu begeben, die nach Angaben der Vereinten Nationen nicht sicher seien. Die EU erkenne zwar das Recht Israels an, sich zu verteidigen, Israel müsse sich aber an das humanitäre Völkerrecht halten und für die Sicherheit der Zivilbevölkerung sorgen. „Die Europäische Union fordert Israel auf, die ohnehin schon katastrophale humanitäre Lage im Gazastreifen nicht weiter zu verschärfen“, hieß es in der Mitteilung. 

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Nahost-Konflikt. Die Angaben zum Krieg in Israel lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Update vom 15. Mai, 9.45 Uhr: Ein Kommandeur der Hisbollah-Miliz soll bei einem Angriff der israelischen Luftwaffe im Süden des Libanon getötet worden sein. Via Telegram teilte Israels Armee (IDF) mit: „Ein Flugzeug der israelischen Luftwaffe hat Hussein Makki in der Region Tyros getroffen und eliminiert.“ In einem Video ist zudem die Explosion eines Autos zu sehen.

Makki gilt verantwortlich für die „Vorbereitung und Ausführung zahlreicher Terroranschläge gegen Zivilisten und das israelische Staatsgebiet“. Wie AFP mitteilt, berichtete die Hisbollah zuvor, dass Makki als „Märtyrer auf dem Weg nach Jerusalem“ gestorben sei. Die libanesische Nachrichtenagentur Ani berichtete von zwei Toten nach einem israelischen Drohnenangriff auf ein Fahrzeug im Süden des Libanon. Immer wieder kommt es seit dem Überfall der Hamas auf Israel im vergangenen Herbst zu Gefechten in der Grenzregion zum Libanon. Die Zahl der Todesopfer steigt dabei kontinuierlich. Nach AFP-Zählung sollen im Libanon bisher mindestens 413 Menschen getötet worden sein. Nach israelischen Angaben wurden auf der israelischen Seite der Grenze 14 Soldaten und zehn Zivilisten getötet.

Israel tötet Hamas-Kämpfer bei Luftschlag: Terrorgruppe soll Schule als „Kriegsraum“ genutzt haben

Update vom 15. Mai, 6.50 Uhr: Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben bei einem gezielten Luftangriff auf ein Hamas-Kommandozentrum mehr als zehn Mitglieder der Terrororganisation getötet. Die Hamas habe den „Kriegsraum“ mitten in einer Schule des UN-Hilfswerks für Palästina (UNRWA) eingerichtet, sagte ein Armee-Sprecher gestern laut der dpa. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig geprüft werden. 

Update vom 14. Mai, 20.50 Uhr: UN-Generalsekretär António Guterres hat die israelische Rafah-Offensive scharf verurteilt. „Diese Entwicklungen erschweren den Zugang für humanitäre Hilfe weiter und verschlimmern die ohnehin schon schlimme Situation“, zitiert die dpa Stéphane Dujarric, den Sprecher von Guterres. Der Schutz der Zivilbevölkerung „in Rafah und anderswo in Gaza“ müsse jederzeit gegeben sein. Deshalb fordere er einen sofortigen Waffenstillstand, die Befreiung der übrigen israelischen Geiseln, humanitäre Hilfe für die Bevölkerung in Gaza und eine Öffnung des Grenzübergangs in Rafah.

Ein israelischer Panzer in der Nähe der Grenze zwischen Israel und Gaza.

Militäreinsatz in Rafah wirft Verhandlungen um Waffenruhe weiter zurück

Update vom 14. Mai, 13.25 Uhr: Laut der Regierung in Katar werfen die Militäreinsätze in Rafah die Verhandlungen um eine Feuerpause im Gazastreifen weiter zurück. „Natürlich hat uns das, was in Rafah passiert, zurückgeworfen“, zitiert die AFP Katars Regierungschef Mohammed bin Abdulrahman al-Thaniden vom Dienstag (14. Mai). Nachdem man in den vergangenen Wochen eine „gewisse Dynamik“ entwickelt habe, würden sich die Verhandlungen aber „nicht in die richtige Richtung entwickeln“.

Katar fungiert im Krieg zwischen Israel und der Hamas als Vermittler. Auch die USA und Ägypten sind an den Verhandlungen im Israel-Gaza-Krieg beteiligt.

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

Update vom 14. Mai, 10.00 Uhr: Israelische Truppen sind bei den Kämpfen im Gazastreifen Einwohnern zufolge weiter in den Osten von Rafah vorgedrungen. Sie seien mit Panzern in die Stadtteile Al-Dschneina, Al-Salam und Al-Brasil vorgerückt. Die Panzer befänden sich auf den Straßen in einem Wohngebiet und es komme zu Zusammenstößen mit Palästinensern, teilt ein Einwohner über eine Chat-App der Nachrichtenagentur Reuters mit. Ein Video auf Online-Plattformen zeigte einen Panzer in einer Straße im Viertel Al-Dschneina. Reuters konnte das Video nicht verifizieren.

Update vom 14. Mai, 6.45 Uhr: Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat zum Unabhängigkeitstag seines Landes Entschlossenheit im Krieg gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen betont. „Der Krieg wütet weiter“, sagte er am Montagabend in einer Videoansprache. Die Armee lieferte sich an dem Tag erneut vom Norden bis in den Süden heftige Kämpfe.

USA fordern Öffnung der Grenze

Update vom 13. Mai, 20.55 Uhr: Die Vereinigten Staaten forderten Israel am Montagabend deutscher Zeit erneut dazu auf, humanitäre Zugeständnisse zu machen: Der Grenzübergang Rafah nach Ägypten müsse wieder geöffnet werden, um ausreichend Hilfsgüter in den Gaza-Streifen zu bekommen. In der Grenzstadt sollen sich Hunderttausende Binnenvertriebene aufhalten. Zuletzt startete Israel einen Militäreinsatz in der Stadt, der gegen die letzten verbliebenen Einheiten der Hamas gerichtet sein soll. Daran scheitert anscheinend die Öffnung der Grenze: Es brauche „irgendeine Form der Sicherheit“ auf der palästinensischen Seite der Grenze, sagte ein Sprecher des US-Außenministeriums der israelischen Tageszeitung Haaretz.

Update vom 13. Mai, 20:00 Uhr: Ein Mitarbeitender der Vereinten Nationen ist bei einem Angriff auf sein Fahrzeug im Gazastreifen getötet worden. Ein weiterer UN-Mitarbeitender wurde der Weltorganisation zufolge bei dem Vorfall verletzt. Nach Angaben eines Sprechers vom Montag handelt es sich um den ersten internationalen UN-Mitarbeitenden, der in Gaza getötet wurde, berichtete die Deutsche Presse-Agentur (dpa).

Israel News: Israel beschießt Hisbollah-Ziele

Update vom 13. Mai, 19.10 Uhr: Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben zwei Raketenwerfer der islamistischen Hisbollah-Miliz im Südlibanon angegriffen. Das berichtet die israelische Tageszeitung Haaretz. Aus Norden des Landes wurden Zehntausende Menschen nach den Hamas-Massakern am 7. Oktober evakuiert. Seitdem schlagen immer wieder Raketen der Hisbollah dort ein.

Update vom 13. Mai, 17.14 Uhr: Rechtsextreme israelische Aktivisten haben versucht, einen Hilfstransport aufzuhalten. Die mit Hilfsgütern beladenen Lastwagen seien an einem südlichen Grenzübergang zwischen Israel und dem Westjordanland aufgehalten worden, so die dpa. Dabei seien neun Lastwagen beschädigt worden. Auch die Times of Israel berichtete von dem Vorfall und teilte mit, dass 4 der etwa 100 Aktivisten festgenommen wurden.

Israel-Krieg: Militäreinsatz im Gazastreifen ausgeweitet

Erstmeldung: Jerusalem – Israel hat die umstrittene Militäroffensive in Rafah am frühen Montagmorgen fortgesetzt. Wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP vor Ort mitteilten, habe die israelische Armee mehrere Angriffe auf verschiedene Gebiete gestartet. Besonders die Stadt Rafah sei von den Angriffen betroffen gewesen.

Die Stadt Rafah spielt im Krieg im Gazastreifen eine gesonderte Rolle, da die israelische Regierung behauptet, dass sich dort mehrere Brigaden der Terrormiliz Hamas aufhalten. Benjamin Netanjahu, der israelische Ministerpräsident, hatte die vollständige Vernichtung der Hamas zum höchsten Kriegsziel erklärt – neben der Befreiung der 136 israelischen Geiseln, die von der Hamas am 7. Oktober 2023 verschleppt wurden.

Der Krieg im Gazastreifen sei aber mehr als nur ein Kampf gegen die Hamas. „Bei dem Krieg geht es darum: Es sind entweder wir, Israel, oder sie, die Hamas-Monster“, sagte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Montag (13. Mai). Bei einer Zeremonie zum Soldatengedenktag betonte er noch einmal seine Entschlossenheit, „in diesem Kampf zu siegen“, wie ihn die dpa zitiert.

Der Staatschef betonte auch, dass auch Israel einen hohen Preis in diesem Krieg zahle. Dabei verwies er laut dpa auf die etwa 1200 Israelis, die beim Überfall der Hamas vom 7. Oktober ums Leben kamen. Doch ein Sieg über die Hamas sichere die „Existenz und unsere Zukunft“, so Netanjahu.

Israels Verteidigungsminister spricht von „Krieg ohne Alternativen“

Joav Galant, Verteidigungsminister Israels, hat ebenfalls kein Ende des Krieges im Gazastreifen in Aussicht gestellt. „Dies ist ein Krieg ohne Alternativen“, sagte er ebenfalls auf dem Soldatengedenktag. Die Kämpfe werde man so lange weiterführen, „bis wir unsere Geiseln zurückbringen, die Herrschaft der Hamas und ihre militärischen Fähigkeiten zerschlagen und dem Staat Israel sein Gedeihen und Schaffen und seinen Bürgern das Lächeln auf ihren Gesichtern zurückgeben“, so Galant.

Doch das Vorgehen Israels im Gazastreifen sorgt auch unter den Verbündeten für Bedenken. Demnach haben die USA klargestellt, dass sie gegen die Militäroffensive in Rafah seien, wie die dpa berichtete. Aus diesem Grund und weil US-Präsident Joe Biden keine amerikanischen Waffen für die Offensive zur Verfügung stellen wolle, halte man sich mit Waffenlieferungen an Israel vorerst zurück. Die Lieferungen wolle das Land aber nicht gänzlich unterbrechen, sagte Biden am Sonntag (12. Mai) gegenüber dem US-Sender ABC News.

Unsere interaktiven Karten zum Krieg in Israel zeigen Orte des Konflikts und dessen Verlauf. (red mit Agenturmaterial)

Rubriklistenbild: © Leo Correa/dpa