Krieg in Nahost
Israel-Krieg: Hisbollah attackiert Stützpunkt im Landesinneren - Straßenkämpfe in Rafah
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Felix Busjaeger
Stefan Krieger- Kilian Beck
Nils Thomas Hinsberger
Drohnen der Hisbollah-Miliz attackieren einen Militärstützpunkt Israels. Aus Rafah werden erste Kämpfe mit Hamas-Einheiten gemeldet. Der Newsticker.
Dieser News-Ticker ist beendet. Alle weiteren Informationen zum Krieg in Gaza finden Sie in unserem neuen News-Ticker.
Update vom 15. Mai, 21.20 Uhr: Die radikal-islamische Hisbollah hat einen israelischen Stützpunkt in der Nähe von Tiberias mit Drohnen attackiert. Es ist der erste Angriff der Miliz aus dem Libanon so tief im Landesinneren Israels. Das isrealische Militär bestätigte den Angriff, machte aber keine Angaben über Verletzte oder Schäden.
Aus Rafah an der Südgrenze des Gazastreifens werden erste Kämpfe zwischen israelischen Soldaten und Einheiten der radikalislamischen Hamas gemeldet. Auf beiden Seiten soll es während heftiger Straßenkämpfe zu Toten und Verletzten gekommen sein.
Update vom 15. Mai, 14.33 Uhr: Die israelische Regierung lehnt die in der vergangenen Woche von der UN-Vollversammlung angenommene Empfehlung einer Vollmitgliedschaft der Palästinenser in dem Gremium einhellig ab. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur. „Wir werden das schreckliche Massaker vom 7. Oktober nicht belohnen“, sagte Regierungschef Benjamin Netanjahu demnach am Mittwoch im Zusammenhang mit dem Beschluss seines Kabinetts. „Wir werden ihnen nicht erlauben, einen Terroristenstaat zu gründen, von dem aus sie uns angreifen können.“ Weder die UN-Vollversammlung noch eine andere Organisation werde Israel davon abhalten, von seinem Recht auf Selbstverteidigung Gebrauch zu machen, fügte er hinzu.
Hisbollah beschießt Israel mit Raketen: Wohl Reaktion auf toten Kommandanten
Update vom 15. Mai, 11.30 Uhr: Mutmaßlich als Reaktion auf den Tod eines Hisbollah-Kommandanten hat die Organisation dutzende Raketen aus dem Libanon auf Israel abgefeuert. Wie die Times of Israel berichtet, heulten am Mittwochvormittag in der Region Mount Meron im Norden Israels Alarmsirenen. Die Zeitung vermutet, dass der jüngste Beschuss im Zusammenhang mit dem Luftangriff auf Hussein Makki stehen könnte. Die IDF hat den Raketenangriff noch nicht kommentiert.
EU kritisiert Rafah-Offensive: Israel soll Einsatz „unverzüglich“ beenden
Update vom 15. Mai, 10.44 Uhr: Die Europäische Union hat Israel nach Angaben des Außenbeauftragten Josep Borrell aufgefordert, den Militäreinsatz in Rafah „unverzüglich“ zu beenden. Sollte Israel den Einsatz fortsetzen, würde dies die Beziehungen der EU zu Israel stark belasten, wie es am Mittwoch in einer Mitteilung hieß. Die Operation dort behindere die Verteilung der humanitären Hilfe in dem Küstengebiet weiter. Das führe zu weiteren Vertreibungen, Hungersnot und menschlichem Leid.
Der Mitteilung zufolge sind mehr als eine Million Zivilisten in und um Rafah im Süden des Gazastreifens untergebracht. Sie seien aufgefordert worden, sich in Gebiete zu begeben, die nach Angaben der Vereinten Nationen nicht sicher seien. Die EU erkenne zwar das Recht Israels an, sich zu verteidigen, Israel müsse sich aber an das humanitäre Völkerrecht halten und für die Sicherheit der Zivilbevölkerung sorgen. „Die Europäische Union fordert Israel auf, die ohnehin schon katastrophale humanitäre Lage im Gazastreifen nicht weiter zu verschärfen“, hieß es in der Mitteilung.
Transparenzhinweis
Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Nahost-Konflikt. Die Angaben zum Krieg in Israel lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Update vom 15. Mai, 9.45 Uhr: Ein Kommandeur der Hisbollah-Miliz soll bei einem Angriff der israelischen Luftwaffe im Süden des Libanon getötet worden sein. Via Telegram teilte Israels Armee (IDF) mit: „Ein Flugzeug der israelischen Luftwaffe hat Hussein Makki in der Region Tyros getroffen und eliminiert.“ In einem Video ist zudem die Explosion eines Autos zu sehen.
Makki gilt verantwortlich für die „Vorbereitung und Ausführung zahlreicher Terroranschläge gegen Zivilisten und das israelische Staatsgebiet“. Wie AFP mitteilt, berichtete die Hisbollah zuvor, dass Makki als „Märtyrer auf dem Weg nach Jerusalem“ gestorben sei. Die libanesische Nachrichtenagentur Ani berichtete von zwei Toten nach einem israelischen Drohnenangriff auf ein Fahrzeug im Süden des Libanon. Immer wieder kommt es seit dem Überfall der Hamas auf Israel im vergangenen Herbst zu Gefechten in der Grenzregion zum Libanon. Die Zahl der Todesopfer steigt dabei kontinuierlich. Nach AFP-Zählung sollen im Libanon bisher mindestens 413 Menschen getötet worden sein. Nach israelischen Angaben wurden auf der israelischen Seite der Grenze 14 Soldaten und zehn Zivilisten getötet.
Israel tötet Hamas-Kämpfer bei Luftschlag: Terrorgruppe soll Schule als „Kriegsraum“ genutzt haben
Update vom 15. Mai, 6.50 Uhr: Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben bei einem gezielten Luftangriff auf ein Hamas-Kommandozentrum mehr als zehn Mitglieder der Terrororganisation getötet. Die Hamas habe den „Kriegsraum“ mitten in einer Schule des UN-Hilfswerks für Palästina (UNRWA) eingerichtet, sagte ein Armee-Sprecher gestern laut der dpa. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig geprüft werden.
Update vom 14. Mai, 20.50 Uhr: UN-Generalsekretär António Guterres hat die israelische Rafah-Offensive scharf verurteilt. „Diese Entwicklungen erschweren den Zugang für humanitäre Hilfe weiter und verschlimmern die ohnehin schon schlimme Situation“, zitiert die dpa Stéphane Dujarric, den Sprecher von Guterres. Der Schutz der Zivilbevölkerung „in Rafah und anderswo in Gaza“ müsse jederzeit gegeben sein. Deshalb fordere er einen sofortigen Waffenstillstand, die Befreiung der übrigen israelischen Geiseln, humanitäre Hilfe für die Bevölkerung in Gaza und eine Öffnung des Grenzübergangs in Rafah.
Militäreinsatz in Rafah wirft Verhandlungen um Waffenruhe weiter zurück
Update vom 14. Mai, 13.25 Uhr: Laut der Regierung in Katar werfen die Militäreinsätze in Rafah die Verhandlungen um eine Feuerpause im Gazastreifen weiter zurück. „Natürlich hat uns das, was in Rafah passiert, zurückgeworfen“, zitiert die AFP Katars Regierungschef Mohammed bin Abdulrahman al-Thaniden vom Dienstag (14. Mai). Nachdem man in den vergangenen Wochen eine „gewisse Dynamik“ entwickelt habe, würden sich die Verhandlungen aber „nicht in die richtige Richtung entwickeln“.
Katar fungiert im Krieg zwischen Israel und der Hamas als Vermittler. Auch die USA und Ägypten sind an den Verhandlungen im Israel-Gaza-Krieg beteiligt.
Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern




Update vom 14. Mai, 10.00 Uhr: Israelische Truppen sind bei den Kämpfen im Gazastreifen Einwohnern zufolge weiter in den Osten von Rafah vorgedrungen. Sie seien mit Panzern in die Stadtteile Al-Dschneina, Al-Salam und Al-Brasil vorgerückt. Die Panzer befänden sich auf den Straßen in einem Wohngebiet und es komme zu Zusammenstößen mit Palästinensern, teilt ein Einwohner über eine Chat-App der Nachrichtenagentur Reuters mit. Ein Video auf Online-Plattformen zeigte einen Panzer in einer Straße im Viertel Al-Dschneina. Reuters konnte das Video nicht verifizieren.
Update vom 14. Mai, 6.45 Uhr: Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat zum Unabhängigkeitstag seines Landes Entschlossenheit im Krieg gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen betont. „Der Krieg wütet weiter“, sagte er am Montagabend in einer Videoansprache. Die Armee lieferte sich an dem Tag erneut vom Norden bis in den Süden heftige Kämpfe.
USA fordern Öffnung der Grenze
Update vom 13. Mai, 20.55 Uhr: Die Vereinigten Staaten forderten Israel am Montagabend deutscher Zeit erneut dazu auf, humanitäre Zugeständnisse zu machen: Der Grenzübergang Rafah nach Ägypten müsse wieder geöffnet werden, um ausreichend Hilfsgüter in den Gaza-Streifen zu bekommen. In der Grenzstadt sollen sich Hunderttausende Binnenvertriebene aufhalten. Zuletzt startete Israel einen Militäreinsatz in der Stadt, der gegen die letzten verbliebenen Einheiten der Hamas gerichtet sein soll. Daran scheitert anscheinend die Öffnung der Grenze: Es brauche „irgendeine Form der Sicherheit“ auf der palästinensischen Seite der Grenze, sagte ein Sprecher des US-Außenministeriums der israelischen Tageszeitung Haaretz.
Update vom 13. Mai, 20:00 Uhr: Ein Mitarbeitender der Vereinten Nationen ist bei einem Angriff auf sein Fahrzeug im Gazastreifen getötet worden. Ein weiterer UN-Mitarbeitender wurde der Weltorganisation zufolge bei dem Vorfall verletzt. Nach Angaben eines Sprechers vom Montag handelt es sich um den ersten internationalen UN-Mitarbeitenden, der in Gaza getötet wurde, berichtete die Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Israel News: Israel beschießt Hisbollah-Ziele
Update vom 13. Mai, 19.10 Uhr: Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben zwei Raketenwerfer der islamistischen Hisbollah-Miliz im Südlibanon angegriffen. Das berichtet die israelische Tageszeitung Haaretz. Aus Norden des Landes wurden Zehntausende Menschen nach den Hamas-Massakern am 7. Oktober evakuiert. Seitdem schlagen immer wieder Raketen der Hisbollah dort ein.
Update vom 13. Mai, 17.14 Uhr: Rechtsextreme israelische Aktivisten haben versucht, einen Hilfstransport aufzuhalten. Die mit Hilfsgütern beladenen Lastwagen seien an einem südlichen Grenzübergang zwischen Israel und dem Westjordanland aufgehalten worden, so die dpa. Dabei seien neun Lastwagen beschädigt worden. Auch die Times of Israel berichtete von dem Vorfall und teilte mit, dass 4 der etwa 100 Aktivisten festgenommen wurden.
Israel-Krieg: Militäreinsatz im Gazastreifen ausgeweitet
Erstmeldung: Jerusalem – Israel hat die umstrittene Militäroffensive in Rafah am frühen Montagmorgen fortgesetzt. Wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP vor Ort mitteilten, habe die israelische Armee mehrere Angriffe auf verschiedene Gebiete gestartet. Besonders die Stadt Rafah sei von den Angriffen betroffen gewesen.
Die Stadt Rafah spielt im Krieg im Gazastreifen eine gesonderte Rolle, da die israelische Regierung behauptet, dass sich dort mehrere Brigaden der Terrormiliz Hamas aufhalten. Benjamin Netanjahu, der israelische Ministerpräsident, hatte die vollständige Vernichtung der Hamas zum höchsten Kriegsziel erklärt – neben der Befreiung der 136 israelischen Geiseln, die von der Hamas am 7. Oktober 2023 verschleppt wurden.
Der Krieg im Gazastreifen sei aber mehr als nur ein Kampf gegen die Hamas. „Bei dem Krieg geht es darum: Es sind entweder wir, Israel, oder sie, die Hamas-Monster“, sagte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Montag (13. Mai). Bei einer Zeremonie zum Soldatengedenktag betonte er noch einmal seine Entschlossenheit, „in diesem Kampf zu siegen“, wie ihn die dpa zitiert.
Der Staatschef betonte auch, dass auch Israel einen hohen Preis in diesem Krieg zahle. Dabei verwies er laut dpa auf die etwa 1200 Israelis, die beim Überfall der Hamas vom 7. Oktober ums Leben kamen. Doch ein Sieg über die Hamas sichere die „Existenz und unsere Zukunft“, so Netanjahu.
Israels Verteidigungsminister spricht von „Krieg ohne Alternativen“
Joav Galant, Verteidigungsminister Israels, hat ebenfalls kein Ende des Krieges im Gazastreifen in Aussicht gestellt. „Dies ist ein Krieg ohne Alternativen“, sagte er ebenfalls auf dem Soldatengedenktag. Die Kämpfe werde man so lange weiterführen, „bis wir unsere Geiseln zurückbringen, die Herrschaft der Hamas und ihre militärischen Fähigkeiten zerschlagen und dem Staat Israel sein Gedeihen und Schaffen und seinen Bürgern das Lächeln auf ihren Gesichtern zurückgeben“, so Galant.
Doch das Vorgehen Israels im Gazastreifen sorgt auch unter den Verbündeten für Bedenken. Demnach haben die USA klargestellt, dass sie gegen die Militäroffensive in Rafah seien, wie die dpa berichtete. Aus diesem Grund und weil US-Präsident Joe Biden keine amerikanischen Waffen für die Offensive zur Verfügung stellen wolle, halte man sich mit Waffenlieferungen an Israel vorerst zurück. Die Lieferungen wolle das Land aber nicht gänzlich unterbrechen, sagte Biden am Sonntag (12. Mai) gegenüber dem US-Sender ABC News.
Unsere interaktiven Karten zum Krieg in Israel zeigen Orte des Konflikts und dessen Verlauf. (red mit Agenturmaterial)
Rubriklistenbild: © Leo Correa/dpa



