Krieg in Nahost

Netanjahu wirft internationalem Ankläger Dreistigkeit vor

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Während die Rafah-Offensive ausgebaut werden soll, plant der Internationale Strafgerichtshof Haftbefehle gegen Netanjahu und Hamas-Führer. Der News-Ticker zum Krieg im Nahen Osten.

Dieser News-Ticker ist beendet. Alle weiteren Informationen finden Sie in unserem neuen News-Ticker.

Update vom 21. Mai, 6.30 Uhr: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu reagiert mit scharfer Kritik auf den Antrag eines internationalen Haftbefehls. „Ich weise mit Ekel den Vergleich des Anklägers in Den Haag zwischen dem demokratischen Israel und den Massenmördern der Hamas zurück“, sagte er am Montag. „Mit welcher Dreistigkeit vergleichen Sie die Hamas, die gemordet, verbrannt, geschlachtet, enthauptet, vergewaltigt und unsere Brüder und Schwestern entführt hat sowie die Soldaten, die einen gerechten Krieg kämpfen.“

Benjamin Netanjahu, Ministerpräsident von Israel, aufgenommen am 17. April 2024 im Rahmen eines Gesprächs in Jerusalem

Der Chefankläger am Internationalen Strafgerichtshof (IStGH), Karim Khan, hat einen internationalen Haftbefehl gegen Netanjahu und Verteidigungsminister Joaw Gallant wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen im Gazastreifen beantragt. Auch drei führende Mitglieder der radikal-islamischen Hamas sollen nach seinen Vorstellungen verhaftet werden.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Nahost-Konflikt. Die Angaben zum Krieg in Israel lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Karim Khan wehrt sich gegen Vorwürfe Netanjahus

Update vom 20. Mai, 20.50 Uhr: Der Chefankläger beim Internationalen Strafgerichtshof (IStGH), Karim Khan, hat Antisemitismusvorwürfe, wie sie Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu erhob, zurückgewiesen: Die von ihm beantragten Haftanträge seien „keine Hexenjagd“ gegen Israel, sagte Khan dem US-Fernsehsender CNN. Seine Beweise, gegen Netanjahu und dessen Verteidigungsminister Joav Galant würden vor Gericht standhalten, versicherte er. Selbiges gelte für die Haftanträge gegen die Spitze der Hamas. In seinem Statement zu den Anträgen betonte Khan das grundsätzliche Selbstverteidigungsrecht Israels. Zudem erhebt er nur Vorwürfe, den aktuellen Gaza-Krieg betreffend. Seine Behörde ermittelt bereits seit Jahren wegen weiteren Vorwürfen gegen Israel.

Israels Militär hält noch mehrere Monate Krieg in Gaza für nötig, um Hamas zu besiegen

Update vom 20. Mai, 19.50 Uhr: Während die israelische Regierung sich Haftanträgen beim Internationalen Strafgerichtshof ausgesetzt sieht, verkündete das israelische Militär, dass es wohl noch Monate dauern werde, die von der Regierung gesetzten Ziele zu erreichen. Wie die Times of Israel am Montag berichtete, nimmt Israels Militär an, dass sich in Rafah der Rest der noch nicht organisatorisch zerschlagenen Hamas-Kampfverbände und eines der letzten großen Raketenlager der Terrorgruppe befindet. Von dort aus könne die Gruppe weiterhin Raketen bis nach Zentralisrael abfeuern. Die Zerschlagung der Hamas, sowie das Ende des Raketenbeschusses wurden neben der Rettung der israelischen Geiseln von Regierungschef Benjamin Netanjahu als Kriegsziele ausgegeben.

Israel vor Gericht: Biden und Blinken kritisieren Haftanträge gegen Netanjahu und Galant scharf

Update vom 20. Mai, 19.00 Uhr: US-Präsident Joe Biden kritisierte die Haftanträge des Chefanklägers beim Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) gegen Israels Premier Benjamin Netanjahu und seinen Verteidigungsminister Joav Galant scharf: Es sei „empörend“, dass Ankläger Karim Khan diese Haftbefehle beantragt habe. Biden unterstellte Khan, er würde die islamistische Hamas und den israelischen Staat auf eine Stufe stellen, hieß es in einem vom Weißen Haus verbreiteten Statement.

Ähnlich äußerte sich auch US-Außenminister Antony Blinken. Dass Haftbefehle für hochrangige israelische Beamte zusammen mit Haftbefehlen für Hamas-Terroristen beantragt worden seien, sei „beschämend“. Die USA erkennen den IStGH nicht an. Khan betonte in seinem Statement klar, dass Israel selbstverständlich ein Recht auf Selbstverteidigung habe, die Grenzen dessen jedoch überschritten habe.

Update vom 20. Mai, 17.50 Uhr: Am späten Montagnachmittag zogen tausende Regierungskritiker vor das israelische Parlament in Jerusalem. Nachdem der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofes, Karim Khan, Haftantrag gegen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gestellt hatte, forderten die Demonstrierenden den Rücktritt Netanjahus. Er sei „eine Gefahr für die Existenz des Landes“, riefen die Demonstranten laut dem Portal Times of Israel. Unter den Demonstrierenden waren demnach mehrere Angehörige von Hamas-Geiseln.

Israels Präsident Herzog kritisiert Haftantrag gegen Benjamin Netanjahu

Update vom 20. Mai, 17.15 Uhr: „Mehr als empörend“ – so hat Israels Präsident Itzchak Herzog den Antrag auf Haftbefehl gegen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Galant genannt. Es sei nicht akzeptabel, Parallelen zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas zu ziehen, so Herzog. „Wir werden nicht vergessen, wer diesen Krieg begonnen hat und wer unschuldige Bürger und Familien vergewaltigt, abgeschlachtet, verbrannt, misshandelt und entführt hat“, zitiert die dpa Herzog am Montag (20. Mai).

Der Chefankläger des IStGH, Karim Khan, hatte neben dem beantragten Haftbefehl gegen Netanjahu und Galant auch einen Antrag auf Haftbefehl gegen die Hamas gestellt. Herzog verlange nun, dass sich die „Führer der freien Welt“ gegen den Antrag stellen.

Update vom 20. Mai, 14.13 Uhr: Die israelische Regierung hatte kürzlich bereits Befürchtungen über einen Haftbefehl gegen Netanjahu geäußert. Netanjahu schrieb bei X, Israel werde unter seiner Führung „niemals irgendeinen Versuch des Strafgerichtshofs akzeptieren, sein inhärentes Recht auf Selbstverteidigung zu untergraben“. Der Regierungschef hatte vor einem „gefährlichen Präzedenzfall“ gewarnt, „der die Soldaten und Repräsentanten aller Demokratien bedroht, die gegen brutalen Terrorismus und rücksichtslose Aggression kämpfen“.

Das Gericht hat zwar keinerlei Möglichkeiten, Haftbefehle auch zu vollstrecken. Doch ist im Falle einer Vollstreckung die Bewegungsfreiheit der Gesuchten stark eingeschränkt ist. Denn eine Folge der Haftbefehle wäre, dass alle Vertragsstaaten des Gerichts verpflichtet sind, die Gesuchten festzunehmen und dem Gericht zu übergeben, sobald sie sich in ihrem Land befinden.

Update vom 20. Mai, 13.24 Uhr: Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs, Karim Kahn, hat eigenen Angaben zufolge Haftbefehle gegen Israels Premierminister Benjamin Netanjahu sowie dessen Verteidigungsminister Joav Gallant beantragt. Wie es in einer Ankündigung heißt, soll die Anklage wegen „Verursachung von Ausrottung, Verursachung von Hunger als Kriegsmethode, einschließlich der Verweigerung humanitärer Hilfslieferungen, und absichtliche Angriffe auf Zivilisten im Konflikt“ erhoben werden.

Weiter sagte Kahn, er beantrage auch Haftbefehle gegen die Hamas-Führer Yahya Sinwar, Mohammed Deif und Ismail Haniyya. Sie wiederum würden wegen Ausrottung, Mord, Geiselnahme, Vergewaltigung und sexueller Nötigung in der Haft angeklagt.

Update vom 19. Mai, 14.46 Uhr: Bei einem israelischen Angriff in dem Flüchtlingsviertel Nuseirat im zentralen Abschnitt des Gazastreifens sind nach palästinensischen Angaben mindestens zwei Dutzend Menschen getötet worden. Die von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde teilte am Sonntag mit, mindestens 24 Palästinenser seien getötet worden, als in der Nacht ein Wohnhaus getroffen worden sei. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man prüfe den Bericht.

Im Al-Aksa-Krankenhaus im weiter südlich gelegenen Deir al-Balah waren trauernde Angehörige neben Leichen in weißen Säcken zu sehen. Im vergangenen Monat war die israelische Armee eine Woche lang in Nuseirat im Einsatz gewesen und hatte sich anschließend wieder zurückgezogen. Einwohner berichteten von enormen Zerstörungen. Das Militär spricht immer wieder von Einsätzen gegen Terroristen und Terror-Infrastruktur in verschiedenen Teilen des Gazastreifens.

News zum Krieg im Gaza-Streifen: Israel-Angriff tötet mindestens 20 Menschen

Update vom 19. Mai, 10.20 Uhr: Bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen sind nach Angaben eines Krankenhauses mindestens 24 Menschen getötet worden. Das Al-Aksa-Krankenhaus meldete am Sonntag die Einlieferung der Leichen und „mehrere Verletzte“ nach dem Angriff auf ein Haus im Al-Nuseirat-Flüchtlingslager. Augenzeugen zufolge ereignete sich der Angriff gegen 3.00 Uhr Ortszeit (2.00 Uhr MESZ). Die israelische Armee erklärte, die Angaben zu prüfen.

Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, dass unter den Verletzten auch mehrere Kinder seien. Einsatzkräfte suchen demnach in den Trümmern weiter nach Vermissten.

Israelischer Minister Gantz droht Netanjahu mit Rücktritt

Update vom 18. Mai, 22.32 Uhr: Benny Gantz hat sich in einer Fernsehansprache direkt an Benjamin Netanjahu gewandt und dem Ministerpräsidenten ein Ultimatum gestellt. Der Minister im israelischen Kriegskabinett sagte, das Kriegskabinett müsse „bis zum 8. Juni einen Aktionsplan formulieren und verabschieden, der zur Umsetzung sechs strategischer Ziele von nationaler Bedeutung führt“. Sollte dieser Aktionsplan nicht umgesetzt werden, würde seine Partei Nationale Union sich zum Rücktritt gezwungen sehen.

Gantz nannte in seiner Ansprache die sechs Ziele, darunter die Entmachtung der Hamas sowie die Sicherstellung der israelischen Kontrolle über das Palästinensergebiet und die Rückkehr der israelischen Geiseln aus dem Gazastreifen. Darüber hinaus beinhalte der Aktionsplan, die Schaffung einer „amerikanischen, europäischen, arabischen und palästinensischen Verwaltung“, die zivile Angelegenheiten im Gazastreifen regeln und Grundlagen für eine künftige Alternative zur Hamas schaffen soll. Netanjahu wies die Forderungen des Ministers als „leere Worte“ zurück. Dem israelischen Ministerpräsidenten zufolge würde der Aktionsplan von Gantz das „Ende des Krieges und eine Niederlage für Israel“ sowie „eine weiterhin intakte Hamas und die Schaffung eines palästinensischen Staates“ bedeuten.

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

Die Risse im israelischen Kriegskabinett wurden in den vergangenen Tagen deutlicher. Schon bevor Gantz und seine Oppositionspartei am Samstagabend das Ultimatum an Netanjahu formulierten, attackierte Verteidigungsminister Joaw Galant Netanjahu persönlich und schloss eine israelische Kontrolle über den Gazastreifen im Anschluss an den Krieg aus. Zuvor hatte sich die Hamas im Norden des Gazastreifens neu formatiert, nachdem Israel zum Jahresbeginn erklärt hatte, dass die Kommandostruktur radikalislamischen Organisation dort zerschlagen worden war.

Israelischer Armeesprecher verkündet: Leiche einer weiteren Geisel geborgen

Update vom 18. Mai, 19.55 Uhr: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben die Leiche einer weiteren israelischen Geisel aus dem Gazastreifen geborgen. Armeesprecher Daniel Hagari teilte am Samstag mit, der 53-jährige Ron Benjamin sei während des Großangriffs der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober „ermordet“ und dann in den Gazastreifen verschleppt worden. Benjamins Leichnam sei zusammen mit den Leichen der drei Geiseln entdeckt worden, deren Bergung am Freitag bekanntgegeben worden sei, sagte Hagari.

Am Freitagabend hatte der Armeesprecher die Bergung von drei getöteten Geiseln verkündet - der Deutsch-Israelin Shani Louk, Amit Buskila und Itzhak Gelerenter. Die drei seien „bei dem Massaker der Hamas am 7. Oktober als Geiseln genommen“, bei ihrer Flucht von dem Nova-Musikfestival „brutal ermordet“ und ihre Leichen in den Gazastreifen gebracht worden.

Demnach konnten die Leichen „bei einer gemeinsamen Operation der Armee und des Geheimdienstes“ nach Israel zurückgeholt werden. Grundlage seien Informationen gewesen, die „bei Verhören von im Gazastreifen festgenommenen Terroristen“ gewonnen wurden.

Update vom 18. Mai, 13.30 Uhr: Im Gazastreifen sind nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörde seit Beginn der israelischen Militäroffensive gegen die Hamas mindestens 35.386 Menschen getötet worden. Mindestens 79.366 Palästinenserinnen und Palästinenser seien verletzt worden. Die Zahlen dürften weitaus höher sein, da viele Menschen vermisst werden und zahlreiche Tote unter den Trümmern zerstörter Gebäude liegen. Die Vereinten Nationen haben die Angaben der Gesundheitsbehörde mehrfach als glaubhaft bezeichnet.

Israel-News: Kämpfe im Norden von Gaza – Militär zerstört mehrere Tunnelschächte

Update vom 18. Mai, 10.45 Uhr: Die israelischen Streitkräfte setzen nach eigenen Angaben ihre Einsätze in der Stadt Rafah sowie in der Mitte und im Norden des Gazastreifens fort. Im Osten von Rafah tötete ein Luftangriff einen Kommandeur des Islamischen Dschihad, wie das Militär mitteilte. Zudem zerstörten israelische Truppen Waffenlager und Raketenstellungen der Islamisten. Heftige Kämpfe toben seit Tagen in der Flüchtlingssiedlung Dschabalia im Norden Gazas. Israelische Soldaten töteten in den vergangenen 24 Stunden mehrere Islamisten, wie das Militär am Morgen bekannt gab. Zudem zerstörten sie mehrere Tunnelschächte und eine Raketenstellung.

Update vom 18. Mai, 6.45 Uhr: Während Israels Armee ihre Angriffe gegen die Hamas im Gazastreifen verstärkt, hat die Luftwaffe jetzt auch im Westjordanland zugeschlagen. Bei einem Luftangriff in Dschenin sei ein gesuchter Terrorist getötet worden, teilte Israels Militär in der Nacht mit. Ein Kampfflugzeug und ein Hubschrauber hätten eine Kommandozentrale eines örtlichen Terrornetzwerkes angegriffen, hieß es.

Update vom 17. Mai, 22.45 Uhr: Bei einem israelischen Luftangriff im Südlibanon ist ein Hamas-Offizier in seinem Auto getötet worden. Das gaben die Kassam-Brigaden, der militärische Arm der islamistischen Hamas, am Freitagabend bekannt. Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur berichtete, bei dem Angriff seien zudem zwei Menschen verletzt worden. Dabei blieb unklar, ob es sich um Hamas-Kämpfer oder Zivilisten handelte. 

Die israelische Armee bestätigte am Abend die gezielte Tötung des Mannes, der nach israelischen Angaben eine Reihe von Angriffen gegen Israel aus dem Libanon gesteuert haben soll.

Update vom 17. Mai, 17.45 Uhr: Die israelische Armee soll die Leiche der deutschen Hamas-Geisel Shani Louk gefunden haben. Das teilte Armeesprecher Daniel Hagari am Freitag auf X mit. Louk war beim Massaker am 7. Oktober auf einem Musikfestival von Terroristen der Hamas in den Gazastreifen verschleppt und getötet worden. Bei einer gemeinsamen Aktion von Armee und Geheimdienst im Gazastreifen seien drei Leichen von Hamas-Geiseln geborgen worden, berichten Medien unter Berufung auf die israelische Armee.

Update vom 17. Mai, 15.17 Uhr: Die Kämpfe im Gazastreifen dauern aktuell weiter an. Die IDF gehen gegen Hamas-Kämpfer vor, die sich in der Nähe eines Flüchtlingscamps im Norden der Region verschanzt haben sollen. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde starben inzwischen über 35.000 Palästinenser seit Ausbruch des Gaza-Kriegs im vergangenen Oktober. Weitere 79.261 erlitten Verletzungen. Die Angaben, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, unterscheiden nicht zwischen Zivilisten und bewaffneten Kämpfern. 

Schwere Kämpfe im nördlichen Gazastreifen: IDF gehen gegen Hamas-Kämpfer vor

Update vom 17. Mai, 13.02 Uhr: Im Norden des Gazastreifens toben aktuell wohl die „gewalttätigsten“ Kämpfe des bisherigen Kriegs im Nahen Osten. In Dschabalija sollen laut IDF Hamas-Kämpfer eine große Zahl von RPGs auf Panzer und gepanzerte Fahrzeuge abfeuern. Wie es weiter heißt, sollen sich die aktuellen Einsätze der israelischen Einsatzkräfte auf ein Gebiet in der Nähe des Flüchtlingslager Jabaliya konzentrieren.

Bei der ersten Bodenoffensive im Gazastreifen nach Ausbruch des Gazakriegs waren die IDF nicht bis in die Region vorgedrungen. Inzwischen sollen in der Gegend laut Times of Israel mindestens 200 bewaffnete Kämpfer getötet worden sein.

Raketen aus dem Libanon auf Israel abgefeuert: Hisbollah greift Israel Stützpunkt an

Update vom 17. Mai, 11.02 Uhr: Erneut ist es zu Angriffen aus dem Libanon auf Israel gekommen. Wie der Radiosender Kan-Radio unter Berufung auf die Armee berichtet, seien am frühen Freitagmorgen mehrere Flugobjekte in den israelischen Luftraum eingedrungen, mindestens eines sei noch über dem offenen Meer abgefangen worden. Die libanesische Schiiten-Miliz Hisbollah reklamierte den Angriff für sich. Er habe dem Hauptquartier eines Artillerie-Bataillons nahe dem Kibbuz Ga‘aton gegolten. 

Seit Ausbruch des Gaza-Krieges und dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober hat die libanesische Hisbollah immer wieder Angriffe mit Raketen, Artillerie- und Panzerabwehrgranaten durchgeführt. Die Attacken erfolgen als Zeichen der „Solidarität“ mit der Hamas im Gazastreifen.

Zivilgesellschaft in Rafah soll geschützt werden – US-Minister mit deutlicher Forderung

Update vom 17. Mai, 7.45 Uhr: US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat dem israelischen Verteidigungsminister Joav Galant in einem Telefongespräch mitgeteilt, dass eine „unbestreitbare Notwendigkeit“ bestehe, die Zivilbevölkerung in Rafah zu schützen. Wie das Pentagon mitteilte, forderte Austin seinen Amtskollegen außerdem auf, dass der Fluss an humanitären Hilfsgütern weiterhin gewährleistet sein muss.

Druck auf Israel wegen geplanter Rafah-Offensive

Update vom 16. Mai, 22.50 Uhr: Die Außenminister von 13 Staaten warnen laut einem Medienbericht Israel in einem Brief vor einer umfassenden Militäroffensive in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen und fordern außerdem mehr Hilfe für die palästinensische Bevölkerung. Alle Staaten der Gruppe sieben großer Industrienationen (G7) haben das vierseitige Schreiben vom Mittwoch laut Süddeutscher Zeitung unterzeichnet – bis auf die USA. 

In dem Brief an den israelischen Außenminister Israel Katz, den die SZ einsehen konnte, betonen die Minister demnach zunächst das Selbstverteidigungsrecht Israels und verurteilen den Terrorangriff der Hamas und anderer Islamisten vom 7. Oktober. Zugleich fordern sie die Regierung von Premierminister Benjamin Netanjahu aber deutlich auf, alles in ihrer Macht Stehende zu unternehmen, um die verheerende und sich verschlimmernde humanitäre Krise im Gazastreifen zu lindern. Ebenso verlangen sie dem Bericht zufolge von Israel, alle Grenzübergänge in den Küstenstreifen für Hilfsgüter zu öffnen, einschließlich des Übergangs zu Ägypten in Rafah. 

Wieder Raketen aus dem Libanon abgefeuert: Israel reagiert auf Hisbollah-Angriff

Update vom 16. Mai, um 9.58 Uhr: Wie die IDF (Israel Defense Forces) berichten, sind am Donnerstagmorgen etwa 40 Raketen aus dem Libanon auf Israel abgefeuert worden. Ob durch es bei dem Angriff Verletzte gab, ist bisher unklar. Zeitgleich soll es auch mehrere israelische Luftangriffe auf Regionen im Südlibanon gegeben haben. Seit ein hochrangiger Kommandeur der Hisbollah durch einen Luftschlag getötet worden war, hat die Terrorgruppe den Raketenbeschuss auf Israel wieder intensiviert. Die IDF reagierten mit mehreren Manövern in der Grenzregion.

Zwischenfall im Gazastreifen: Israels Soldaten von eigenem Panzer getötet

Erstmeldung vom 16. Mai, um 8.06 Uhr: Dschabalija – Die israelische Offensive im Gazastreifen nach dem blutigen Angriff der palästinensischen Hamas gegen Israel am 7. Oktober 2023 startete zunächst im Norden der palästinensischen Region. Schon seit Monaten gilt das Gebiet eigentlich als von der Hamas gesäubert. Doch nun müssen israelische Soldaten in den Norden zurückkehren: Denn die Hamas stellt sich in Gebieten, aus denen sich die israelische Armee zurückgezogen hat, neu auf. Die Zusammenstöße mit der Hamas konzentrieren sich vor allem in Dschabalija.

Israel ist nach Einschätzung von Experten im Gaza-Krieg noch weit von einem Sieg über die islamistische Hamas entfernt. „Die Hamas ist überall im Gazastreifen präsent“, sagte Joost Hiltermann von der Denkfabrik International Crisis Group dem Wall Street Journal. „Die Hamas ist noch lange nicht besiegt“. Die Gruppe sei zu einer Guerillataktik übergegangen, was in Israel die Befürchtung schüre, in einen „ewigen Krieg“ zu geraten, berichtete die Zeitung in der Nacht zum Donnerstag (16. Mai).

Krieg in Israel: Galant fordert Alternative zur Hamas

Israels Verteidigungsminister Joav Galant hatte am Vorabend gewarnt, das Fehlen einer Alternative zur Hamas-Herrschaft in Gaza drohe Israels militärische Erfolge zu untergraben. Die USA teilten Galants Besorgnis, dass Israel dafür keine Pläne habe, sagte ein ranghoher US-Beamter der Times of Israel. Dadurch sei die Hamas in der Lage, sich in von der Armee geräumten Gebieten neu aufzustellen und die Kontrolle wiederzuerlangen. Das sei „besorgniserregend“, hieß es.

Israelischer Panzer tötet fünf israelische Soldaten in Gaza

In Dschabalija meldete die israelische Armee am Donnerstagmorgen einen Vorfall, wonach israelische Soldaten von einem eigenen Panzer beschossen wurden. Dabei seien fünf Soldaten ums Leben gekommen. Weitere sieben Soldaten seien verletzt worden, davon drei schwer. Laut der Mitteilung des israelischen Militärs hielt ein israelischer Panzer die Soldaten für Feinde und feuerte zweimal auf das Gebäude, in dem sich die Soldaten aufhielten.

Obwohl die Soldaten das Panzerteam über ihre Ankunft informiert hätten, hat der Panzer offenbar geschossen, nachdem ein aus einem Fenster hervorschauender Lauf einer Waffe entdeckt wurde. Vorfälle von Teambeschuss bei der israelischen Offensive im Gazastreifen kommen inzwischen oft vor. Im Januar hieß es, 20 Prozent aller Todesfälle unter israelischen Soldaten in Gaza sei durch eigenen Beschuss oder Unfälle zustande gekommen.

Unsere interaktiven Karten zum Krieg in Israel zeigen Orte des Konflikts und dessen Verlauf. (bb/dpa)

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