Krieg in Nahost
Netanjahu wirft internationalem Ankläger Dreistigkeit vor
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- Kilian Beck
Nail Akkoyun
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Christian Stör
Felix Busjaeger
Bedrettin Bölükbasi
Während die Rafah-Offensive ausgebaut werden soll, plant der Internationale Strafgerichtshof Haftbefehle gegen Netanjahu und Hamas-Führer. Der News-Ticker zum Krieg im Nahen Osten.
Dieser News-Ticker ist beendet. Alle weiteren Informationen finden Sie in unserem neuen News-Ticker.
Update vom 21. Mai, 6.30 Uhr: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu reagiert mit scharfer Kritik auf den Antrag eines internationalen Haftbefehls. „Ich weise mit Ekel den Vergleich des Anklägers in Den Haag zwischen dem demokratischen Israel und den Massenmördern der Hamas zurück“, sagte er am Montag. „Mit welcher Dreistigkeit vergleichen Sie die Hamas, die gemordet, verbrannt, geschlachtet, enthauptet, vergewaltigt und unsere Brüder und Schwestern entführt hat sowie die Soldaten, die einen gerechten Krieg kämpfen.“
Der Chefankläger am Internationalen Strafgerichtshof (IStGH), Karim Khan, hat einen internationalen Haftbefehl gegen Netanjahu und Verteidigungsminister Joaw Gallant wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen im Gazastreifen beantragt. Auch drei führende Mitglieder der radikal-islamischen Hamas sollen nach seinen Vorstellungen verhaftet werden.
Transparenzhinweis
Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Nahost-Konflikt. Die Angaben zum Krieg in Israel lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Karim Khan wehrt sich gegen Vorwürfe Netanjahus
Update vom 20. Mai, 20.50 Uhr: Der Chefankläger beim Internationalen Strafgerichtshof (IStGH), Karim Khan, hat Antisemitismusvorwürfe, wie sie Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu erhob, zurückgewiesen: Die von ihm beantragten Haftanträge seien „keine Hexenjagd“ gegen Israel, sagte Khan dem US-Fernsehsender CNN. Seine Beweise, gegen Netanjahu und dessen Verteidigungsminister Joav Galant würden vor Gericht standhalten, versicherte er. Selbiges gelte für die Haftanträge gegen die Spitze der Hamas. In seinem Statement zu den Anträgen betonte Khan das grundsätzliche Selbstverteidigungsrecht Israels. Zudem erhebt er nur Vorwürfe, den aktuellen Gaza-Krieg betreffend. Seine Behörde ermittelt bereits seit Jahren wegen weiteren Vorwürfen gegen Israel.
Israels Militär hält noch mehrere Monate Krieg in Gaza für nötig, um Hamas zu besiegen
Update vom 20. Mai, 19.50 Uhr: Während die israelische Regierung sich Haftanträgen beim Internationalen Strafgerichtshof ausgesetzt sieht, verkündete das israelische Militär, dass es wohl noch Monate dauern werde, die von der Regierung gesetzten Ziele zu erreichen. Wie die Times of Israel am Montag berichtete, nimmt Israels Militär an, dass sich in Rafah der Rest der noch nicht organisatorisch zerschlagenen Hamas-Kampfverbände und eines der letzten großen Raketenlager der Terrorgruppe befindet. Von dort aus könne die Gruppe weiterhin Raketen bis nach Zentralisrael abfeuern. Die Zerschlagung der Hamas, sowie das Ende des Raketenbeschusses wurden neben der Rettung der israelischen Geiseln von Regierungschef Benjamin Netanjahu als Kriegsziele ausgegeben.
Israel vor Gericht: Biden und Blinken kritisieren Haftanträge gegen Netanjahu und Galant scharf
Update vom 20. Mai, 19.00 Uhr: US-Präsident Joe Biden kritisierte die Haftanträge des Chefanklägers beim Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) gegen Israels Premier Benjamin Netanjahu und seinen Verteidigungsminister Joav Galant scharf: Es sei „empörend“, dass Ankläger Karim Khan diese Haftbefehle beantragt habe. Biden unterstellte Khan, er würde die islamistische Hamas und den israelischen Staat auf eine Stufe stellen, hieß es in einem vom Weißen Haus verbreiteten Statement.
Ähnlich äußerte sich auch US-Außenminister Antony Blinken. Dass Haftbefehle für hochrangige israelische Beamte zusammen mit Haftbefehlen für Hamas-Terroristen beantragt worden seien, sei „beschämend“. Die USA erkennen den IStGH nicht an. Khan betonte in seinem Statement klar, dass Israel selbstverständlich ein Recht auf Selbstverteidigung habe, die Grenzen dessen jedoch überschritten habe.
Update vom 20. Mai, 17.50 Uhr: Am späten Montagnachmittag zogen tausende Regierungskritiker vor das israelische Parlament in Jerusalem. Nachdem der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofes, Karim Khan, Haftantrag gegen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gestellt hatte, forderten die Demonstrierenden den Rücktritt Netanjahus. Er sei „eine Gefahr für die Existenz des Landes“, riefen die Demonstranten laut dem Portal Times of Israel. Unter den Demonstrierenden waren demnach mehrere Angehörige von Hamas-Geiseln.
Israels Präsident Herzog kritisiert Haftantrag gegen Benjamin Netanjahu
Update vom 20. Mai, 17.15 Uhr: „Mehr als empörend“ – so hat Israels Präsident Itzchak Herzog den Antrag auf Haftbefehl gegen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Galant genannt. Es sei nicht akzeptabel, Parallelen zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas zu ziehen, so Herzog. „Wir werden nicht vergessen, wer diesen Krieg begonnen hat und wer unschuldige Bürger und Familien vergewaltigt, abgeschlachtet, verbrannt, misshandelt und entführt hat“, zitiert die dpa Herzog am Montag (20. Mai).
Der Chefankläger des IStGH, Karim Khan, hatte neben dem beantragten Haftbefehl gegen Netanjahu und Galant auch einen Antrag auf Haftbefehl gegen die Hamas gestellt. Herzog verlange nun, dass sich die „Führer der freien Welt“ gegen den Antrag stellen.
Update vom 20. Mai, 14.13 Uhr: Die israelische Regierung hatte kürzlich bereits Befürchtungen über einen Haftbefehl gegen Netanjahu geäußert. Netanjahu schrieb bei X, Israel werde unter seiner Führung „niemals irgendeinen Versuch des Strafgerichtshofs akzeptieren, sein inhärentes Recht auf Selbstverteidigung zu untergraben“. Der Regierungschef hatte vor einem „gefährlichen Präzedenzfall“ gewarnt, „der die Soldaten und Repräsentanten aller Demokratien bedroht, die gegen brutalen Terrorismus und rücksichtslose Aggression kämpfen“.
Das Gericht hat zwar keinerlei Möglichkeiten, Haftbefehle auch zu vollstrecken. Doch ist im Falle einer Vollstreckung die Bewegungsfreiheit der Gesuchten stark eingeschränkt ist. Denn eine Folge der Haftbefehle wäre, dass alle Vertragsstaaten des Gerichts verpflichtet sind, die Gesuchten festzunehmen und dem Gericht zu übergeben, sobald sie sich in ihrem Land befinden.
Update vom 20. Mai, 13.24 Uhr: Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs, Karim Kahn, hat eigenen Angaben zufolge Haftbefehle gegen Israels Premierminister Benjamin Netanjahu sowie dessen Verteidigungsminister Joav Gallant beantragt. Wie es in einer Ankündigung heißt, soll die Anklage wegen „Verursachung von Ausrottung, Verursachung von Hunger als Kriegsmethode, einschließlich der Verweigerung humanitärer Hilfslieferungen, und absichtliche Angriffe auf Zivilisten im Konflikt“ erhoben werden.
Weiter sagte Kahn, er beantrage auch Haftbefehle gegen die Hamas-Führer Yahya Sinwar, Mohammed Deif und Ismail Haniyya. Sie wiederum würden wegen Ausrottung, Mord, Geiselnahme, Vergewaltigung und sexueller Nötigung in der Haft angeklagt.
Update vom 19. Mai, 14.46 Uhr: Bei einem israelischen Angriff in dem Flüchtlingsviertel Nuseirat im zentralen Abschnitt des Gazastreifens sind nach palästinensischen Angaben mindestens zwei Dutzend Menschen getötet worden. Die von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde teilte am Sonntag mit, mindestens 24 Palästinenser seien getötet worden, als in der Nacht ein Wohnhaus getroffen worden sei. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man prüfe den Bericht.
Im Al-Aksa-Krankenhaus im weiter südlich gelegenen Deir al-Balah waren trauernde Angehörige neben Leichen in weißen Säcken zu sehen. Im vergangenen Monat war die israelische Armee eine Woche lang in Nuseirat im Einsatz gewesen und hatte sich anschließend wieder zurückgezogen. Einwohner berichteten von enormen Zerstörungen. Das Militär spricht immer wieder von Einsätzen gegen Terroristen und Terror-Infrastruktur in verschiedenen Teilen des Gazastreifens.
News zum Krieg im Gaza-Streifen: Israel-Angriff tötet mindestens 20 Menschen
Update vom 19. Mai, 10.20 Uhr: Bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen sind nach Angaben eines Krankenhauses mindestens 24 Menschen getötet worden. Das Al-Aksa-Krankenhaus meldete am Sonntag die Einlieferung der Leichen und „mehrere Verletzte“ nach dem Angriff auf ein Haus im Al-Nuseirat-Flüchtlingslager. Augenzeugen zufolge ereignete sich der Angriff gegen 3.00 Uhr Ortszeit (2.00 Uhr MESZ). Die israelische Armee erklärte, die Angaben zu prüfen.
Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, dass unter den Verletzten auch mehrere Kinder seien. Einsatzkräfte suchen demnach in den Trümmern weiter nach Vermissten.
Israelischer Minister Gantz droht Netanjahu mit Rücktritt
Update vom 18. Mai, 22.32 Uhr: Benny Gantz hat sich in einer Fernsehansprache direkt an Benjamin Netanjahu gewandt und dem Ministerpräsidenten ein Ultimatum gestellt. Der Minister im israelischen Kriegskabinett sagte, das Kriegskabinett müsse „bis zum 8. Juni einen Aktionsplan formulieren und verabschieden, der zur Umsetzung sechs strategischer Ziele von nationaler Bedeutung führt“. Sollte dieser Aktionsplan nicht umgesetzt werden, würde seine Partei Nationale Union sich zum Rücktritt gezwungen sehen.
Gantz nannte in seiner Ansprache die sechs Ziele, darunter die Entmachtung der Hamas sowie die Sicherstellung der israelischen Kontrolle über das Palästinensergebiet und die Rückkehr der israelischen Geiseln aus dem Gazastreifen. Darüber hinaus beinhalte der Aktionsplan, die Schaffung einer „amerikanischen, europäischen, arabischen und palästinensischen Verwaltung“, die zivile Angelegenheiten im Gazastreifen regeln und Grundlagen für eine künftige Alternative zur Hamas schaffen soll. Netanjahu wies die Forderungen des Ministers als „leere Worte“ zurück. Dem israelischen Ministerpräsidenten zufolge würde der Aktionsplan von Gantz das „Ende des Krieges und eine Niederlage für Israel“ sowie „eine weiterhin intakte Hamas und die Schaffung eines palästinensischen Staates“ bedeuten.
Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern




Die Risse im israelischen Kriegskabinett wurden in den vergangenen Tagen deutlicher. Schon bevor Gantz und seine Oppositionspartei am Samstagabend das Ultimatum an Netanjahu formulierten, attackierte Verteidigungsminister Joaw Galant Netanjahu persönlich und schloss eine israelische Kontrolle über den Gazastreifen im Anschluss an den Krieg aus. Zuvor hatte sich die Hamas im Norden des Gazastreifens neu formatiert, nachdem Israel zum Jahresbeginn erklärt hatte, dass die Kommandostruktur radikalislamischen Organisation dort zerschlagen worden war.
Israelischer Armeesprecher verkündet: Leiche einer weiteren Geisel geborgen
Update vom 18. Mai, 19.55 Uhr: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben die Leiche einer weiteren israelischen Geisel aus dem Gazastreifen geborgen. Armeesprecher Daniel Hagari teilte am Samstag mit, der 53-jährige Ron Benjamin sei während des Großangriffs der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober „ermordet“ und dann in den Gazastreifen verschleppt worden. Benjamins Leichnam sei zusammen mit den Leichen der drei Geiseln entdeckt worden, deren Bergung am Freitag bekanntgegeben worden sei, sagte Hagari.
Am Freitagabend hatte der Armeesprecher die Bergung von drei getöteten Geiseln verkündet - der Deutsch-Israelin Shani Louk, Amit Buskila und Itzhak Gelerenter. Die drei seien „bei dem Massaker der Hamas am 7. Oktober als Geiseln genommen“, bei ihrer Flucht von dem Nova-Musikfestival „brutal ermordet“ und ihre Leichen in den Gazastreifen gebracht worden.
Demnach konnten die Leichen „bei einer gemeinsamen Operation der Armee und des Geheimdienstes“ nach Israel zurückgeholt werden. Grundlage seien Informationen gewesen, die „bei Verhören von im Gazastreifen festgenommenen Terroristen“ gewonnen wurden.
Update vom 18. Mai, 13.30 Uhr: Im Gazastreifen sind nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörde seit Beginn der israelischen Militäroffensive gegen die Hamas mindestens 35.386 Menschen getötet worden. Mindestens 79.366 Palästinenserinnen und Palästinenser seien verletzt worden. Die Zahlen dürften weitaus höher sein, da viele Menschen vermisst werden und zahlreiche Tote unter den Trümmern zerstörter Gebäude liegen. Die Vereinten Nationen haben die Angaben der Gesundheitsbehörde mehrfach als glaubhaft bezeichnet.
Israel-News: Kämpfe im Norden von Gaza – Militär zerstört mehrere Tunnelschächte
Update vom 18. Mai, 10.45 Uhr: Die israelischen Streitkräfte setzen nach eigenen Angaben ihre Einsätze in der Stadt Rafah sowie in der Mitte und im Norden des Gazastreifens fort. Im Osten von Rafah tötete ein Luftangriff einen Kommandeur des Islamischen Dschihad, wie das Militär mitteilte. Zudem zerstörten israelische Truppen Waffenlager und Raketenstellungen der Islamisten. Heftige Kämpfe toben seit Tagen in der Flüchtlingssiedlung Dschabalia im Norden Gazas. Israelische Soldaten töteten in den vergangenen 24 Stunden mehrere Islamisten, wie das Militär am Morgen bekannt gab. Zudem zerstörten sie mehrere Tunnelschächte und eine Raketenstellung.
Update vom 18. Mai, 6.45 Uhr: Während Israels Armee ihre Angriffe gegen die Hamas im Gazastreifen verstärkt, hat die Luftwaffe jetzt auch im Westjordanland zugeschlagen. Bei einem Luftangriff in Dschenin sei ein gesuchter Terrorist getötet worden, teilte Israels Militär in der Nacht mit. Ein Kampfflugzeug und ein Hubschrauber hätten eine Kommandozentrale eines örtlichen Terrornetzwerkes angegriffen, hieß es.
Update vom 17. Mai, 22.45 Uhr: Bei einem israelischen Luftangriff im Südlibanon ist ein Hamas-Offizier in seinem Auto getötet worden. Das gaben die Kassam-Brigaden, der militärische Arm der islamistischen Hamas, am Freitagabend bekannt. Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur berichtete, bei dem Angriff seien zudem zwei Menschen verletzt worden. Dabei blieb unklar, ob es sich um Hamas-Kämpfer oder Zivilisten handelte.
Die israelische Armee bestätigte am Abend die gezielte Tötung des Mannes, der nach israelischen Angaben eine Reihe von Angriffen gegen Israel aus dem Libanon gesteuert haben soll.
Update vom 17. Mai, 17.45 Uhr: Die israelische Armee soll die Leiche der deutschen Hamas-Geisel Shani Louk gefunden haben. Das teilte Armeesprecher Daniel Hagari am Freitag auf X mit. Louk war beim Massaker am 7. Oktober auf einem Musikfestival von Terroristen der Hamas in den Gazastreifen verschleppt und getötet worden. Bei einer gemeinsamen Aktion von Armee und Geheimdienst im Gazastreifen seien drei Leichen von Hamas-Geiseln geborgen worden, berichten Medien unter Berufung auf die israelische Armee.
Update vom 17. Mai, 15.17 Uhr: Die Kämpfe im Gazastreifen dauern aktuell weiter an. Die IDF gehen gegen Hamas-Kämpfer vor, die sich in der Nähe eines Flüchtlingscamps im Norden der Region verschanzt haben sollen. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde starben inzwischen über 35.000 Palästinenser seit Ausbruch des Gaza-Kriegs im vergangenen Oktober. Weitere 79.261 erlitten Verletzungen. Die Angaben, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, unterscheiden nicht zwischen Zivilisten und bewaffneten Kämpfern.
Schwere Kämpfe im nördlichen Gazastreifen: IDF gehen gegen Hamas-Kämpfer vor
Update vom 17. Mai, 13.02 Uhr: Im Norden des Gazastreifens toben aktuell wohl die „gewalttätigsten“ Kämpfe des bisherigen Kriegs im Nahen Osten. In Dschabalija sollen laut IDF Hamas-Kämpfer eine große Zahl von RPGs auf Panzer und gepanzerte Fahrzeuge abfeuern. Wie es weiter heißt, sollen sich die aktuellen Einsätze der israelischen Einsatzkräfte auf ein Gebiet in der Nähe des Flüchtlingslager Jabaliya konzentrieren.
Bei der ersten Bodenoffensive im Gazastreifen nach Ausbruch des Gazakriegs waren die IDF nicht bis in die Region vorgedrungen. Inzwischen sollen in der Gegend laut Times of Israel mindestens 200 bewaffnete Kämpfer getötet worden sein.
Raketen aus dem Libanon auf Israel abgefeuert: Hisbollah greift Israel Stützpunkt an
Update vom 17. Mai, 11.02 Uhr: Erneut ist es zu Angriffen aus dem Libanon auf Israel gekommen. Wie der Radiosender Kan-Radio unter Berufung auf die Armee berichtet, seien am frühen Freitagmorgen mehrere Flugobjekte in den israelischen Luftraum eingedrungen, mindestens eines sei noch über dem offenen Meer abgefangen worden. Die libanesische Schiiten-Miliz Hisbollah reklamierte den Angriff für sich. Er habe dem Hauptquartier eines Artillerie-Bataillons nahe dem Kibbuz Ga‘aton gegolten.
Seit Ausbruch des Gaza-Krieges und dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober hat die libanesische Hisbollah immer wieder Angriffe mit Raketen, Artillerie- und Panzerabwehrgranaten durchgeführt. Die Attacken erfolgen als Zeichen der „Solidarität“ mit der Hamas im Gazastreifen.
Zivilgesellschaft in Rafah soll geschützt werden – US-Minister mit deutlicher Forderung
Update vom 17. Mai, 7.45 Uhr: US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat dem israelischen Verteidigungsminister Joav Galant in einem Telefongespräch mitgeteilt, dass eine „unbestreitbare Notwendigkeit“ bestehe, die Zivilbevölkerung in Rafah zu schützen. Wie das Pentagon mitteilte, forderte Austin seinen Amtskollegen außerdem auf, dass der Fluss an humanitären Hilfsgütern weiterhin gewährleistet sein muss.
Druck auf Israel wegen geplanter Rafah-Offensive
Update vom 16. Mai, 22.50 Uhr: Die Außenminister von 13 Staaten warnen laut einem Medienbericht Israel in einem Brief vor einer umfassenden Militäroffensive in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen und fordern außerdem mehr Hilfe für die palästinensische Bevölkerung. Alle Staaten der Gruppe sieben großer Industrienationen (G7) haben das vierseitige Schreiben vom Mittwoch laut Süddeutscher Zeitung unterzeichnet – bis auf die USA.
In dem Brief an den israelischen Außenminister Israel Katz, den die SZ einsehen konnte, betonen die Minister demnach zunächst das Selbstverteidigungsrecht Israels und verurteilen den Terrorangriff der Hamas und anderer Islamisten vom 7. Oktober. Zugleich fordern sie die Regierung von Premierminister Benjamin Netanjahu aber deutlich auf, alles in ihrer Macht Stehende zu unternehmen, um die verheerende und sich verschlimmernde humanitäre Krise im Gazastreifen zu lindern. Ebenso verlangen sie dem Bericht zufolge von Israel, alle Grenzübergänge in den Küstenstreifen für Hilfsgüter zu öffnen, einschließlich des Übergangs zu Ägypten in Rafah.
Wieder Raketen aus dem Libanon abgefeuert: Israel reagiert auf Hisbollah-Angriff
Update vom 16. Mai, um 9.58 Uhr: Wie die IDF (Israel Defense Forces) berichten, sind am Donnerstagmorgen etwa 40 Raketen aus dem Libanon auf Israel abgefeuert worden. Ob durch es bei dem Angriff Verletzte gab, ist bisher unklar. Zeitgleich soll es auch mehrere israelische Luftangriffe auf Regionen im Südlibanon gegeben haben. Seit ein hochrangiger Kommandeur der Hisbollah durch einen Luftschlag getötet worden war, hat die Terrorgruppe den Raketenbeschuss auf Israel wieder intensiviert. Die IDF reagierten mit mehreren Manövern in der Grenzregion.
Zwischenfall im Gazastreifen: Israels Soldaten von eigenem Panzer getötet
Erstmeldung vom 16. Mai, um 8.06 Uhr: Dschabalija – Die israelische Offensive im Gazastreifen nach dem blutigen Angriff der palästinensischen Hamas gegen Israel am 7. Oktober 2023 startete zunächst im Norden der palästinensischen Region. Schon seit Monaten gilt das Gebiet eigentlich als von der Hamas gesäubert. Doch nun müssen israelische Soldaten in den Norden zurückkehren: Denn die Hamas stellt sich in Gebieten, aus denen sich die israelische Armee zurückgezogen hat, neu auf. Die Zusammenstöße mit der Hamas konzentrieren sich vor allem in Dschabalija.
Israel ist nach Einschätzung von Experten im Gaza-Krieg noch weit von einem Sieg über die islamistische Hamas entfernt. „Die Hamas ist überall im Gazastreifen präsent“, sagte Joost Hiltermann von der Denkfabrik International Crisis Group dem Wall Street Journal. „Die Hamas ist noch lange nicht besiegt“. Die Gruppe sei zu einer Guerillataktik übergegangen, was in Israel die Befürchtung schüre, in einen „ewigen Krieg“ zu geraten, berichtete die Zeitung in der Nacht zum Donnerstag (16. Mai).
Krieg in Israel: Galant fordert Alternative zur Hamas
Israels Verteidigungsminister Joav Galant hatte am Vorabend gewarnt, das Fehlen einer Alternative zur Hamas-Herrschaft in Gaza drohe Israels militärische Erfolge zu untergraben. Die USA teilten Galants Besorgnis, dass Israel dafür keine Pläne habe, sagte ein ranghoher US-Beamter der Times of Israel. Dadurch sei die Hamas in der Lage, sich in von der Armee geräumten Gebieten neu aufzustellen und die Kontrolle wiederzuerlangen. Das sei „besorgniserregend“, hieß es.
Israelischer Panzer tötet fünf israelische Soldaten in Gaza
In Dschabalija meldete die israelische Armee am Donnerstagmorgen einen Vorfall, wonach israelische Soldaten von einem eigenen Panzer beschossen wurden. Dabei seien fünf Soldaten ums Leben gekommen. Weitere sieben Soldaten seien verletzt worden, davon drei schwer. Laut der Mitteilung des israelischen Militärs hielt ein israelischer Panzer die Soldaten für Feinde und feuerte zweimal auf das Gebäude, in dem sich die Soldaten aufhielten.
Obwohl die Soldaten das Panzerteam über ihre Ankunft informiert hätten, hat der Panzer offenbar geschossen, nachdem ein aus einem Fenster hervorschauender Lauf einer Waffe entdeckt wurde. Vorfälle von Teambeschuss bei der israelischen Offensive im Gazastreifen kommen inzwischen oft vor. Im Januar hieß es, 20 Prozent aller Todesfälle unter israelischen Soldaten in Gaza sei durch eigenen Beschuss oder Unfälle zustande gekommen.
Unsere interaktiven Karten zum Krieg in Israel zeigen Orte des Konflikts und dessen Verlauf. (bb/dpa)
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