Luftangriff auf Hamas-Residenz

Iranischer Kommandeur droht Israel mit breitem Gegenschlag

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Israel warnt seine Feinde. Der Iran droht mit Vergeltung. Die USA reagieren auf die Lage in Nahost und verlegen ihre Kriegsschiffe. Der News-Ticker.

Dieser News-Ticker ist geschlossen. Alle weiteren Entwicklungen finden Sie in unserem neuen Ticker zu Israel und der Lage im Nahen Osten.

Update vom 3. August, 12.39 Uhr: Als Reaktion auf die jüngsten Eskalationen im Nahen Osten hat der Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) Israel mit einem breiten Gegenschlag verbündeter Milizen in der Region gedroht. „Das kriminelle und terroristische zionistische Regime (Israel) und seine Unterstützer müssen mit dem heiligen Zorn der Widerstandsgruppen rechnen“, sagte General Hussein Salami nach Angaben des Webportals der Revolutionsgarden. 

Zu den nichtstaatlichen Verbündeten des Irans zählen die Huthi im Jemen und die Hisbollah-Miliz im Libanon, auch im Irak und Syrien gibt es Iran-treue Milizen. In einem Schreiben an Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah sprach der Kommandeur angesichts der Tötung des Hamas-Auslandschefs Ismail Hanija und des Hisbollah-Kommandeurs Fuad Schuk von einer harten und blutigen Rache. Israel werde einen hohen Preis bezahlen müssen, schrieb Salami.

Zahlreiche Verhaftungen im Iran: Auslöser war Tötung von Hamas-Anführer

Update vom 3. August, 9.32 Uhr: Im Iran sind nach dem tödlichen Anschlag auf den politischen Anführer der Hamas, Ismail Hanija, in der Hauptstadt Teheran einem Medienbericht zufolge mehr als zwei Dutzend Personen verhaftet worden. Das berichtet unter anderem die New York Times.

Demnach berichteten zwei mit den Ermittlungen vertraute Iraner, dass sich unter den Festgenommen ranghohe Geheimdienstoffiziere, Militärbeamte und Mitarbeiter eines vom Militär betriebenen Gästehauses in Teheran, in dem Hanija in der Nacht zum Mittwoch einem Anschlag zum Opfer fiel, befinden sollen. Die palästinensische Islamistenorganisation Hamas und der Iran beschuldigen Israel und drohen mit Vergeltung. Israel hat sich zu den Vorwürfen bisher nicht geäußert.

Der Iran soll Blutrache wegen des Todes eines hochrangigen Hamas-Führers geschworen haben.

USA verlegen wegen Lage in Israel und Nahost Kriegsschiffe in die Region

Update vom 3. August, 6.14 Uhr: Nach den jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten verdichten sich die Anzeichen für einen bevorstehenden Vergeltungsschlag des Irans gegen Israel. Diplomatische Versuche, eine Eskalation mit der Gefahr eines regionalen Krieges nach der Tötung des Hamas-Anführers Ismail Hanija in Teheran zu verhindern, blockt der Iran Medienberichten zufolge ab. Als Reaktion haben die USA nun nach Angaben des Pentagons zusätzliche Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge zur Abschreckung in die Region verlegt. Israels Armee befindet sich derweil in höchster Alarmbereitschaft.

Beide Verbündete bereiteten sich auf die Abwehr eines Angriffs vor, der schon an diesem Wochenende erfolgen könnte, meldete das Wall Street Journal. Es werde befürchtet, dass ein Angriff diesmal breiter und komplexer sein wird als Irans Attacke auf Israel im April.

Israel nimmt Jerusalemer Imam fest – Moschee gedachte totem Hamas-Anführer

Update vom 2. August, 20.55 Uhr: Israels Polizei hat den Imam der Jerusalemer Al-Aksa-Moschee, Ikrima Sabri, wegen eines Gebets für den getöteten Hamas-Führer Ismail Hanija vorläufig festgenommen. Polizisten führten den 85-jährigen islamischen Geistlichen wenige Stunden nach dem Freitagsgebet ab, teilte sein Anwalt mit. Israelische Medien berichteten, die Polizei ermittle, ob Sabri im Freitagsgebet zu Gewalt aufgehetzt habe. 

Hanija, der langjährige Auslandschef der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas, war in der Nacht zum Mittwoch während eines Besuchs in Teheran gezielt getötet worden. Die näheren Umstände seiner Ermordung sind noch unklar. Der Iran und die Hamas beschuldigen Israel, den Anschlag durchgeführt zu haben. Israel hat sich dazu bislang nicht geäußert. 

In den Moscheen des israelisch besetzten Westjordanlands und Ost-Jerusalems gedachten die palästinensischen Prediger in ihren Freitagsgebeten Hanijas. Sabri soll nach Medienberichten gesagt haben, dass die Bewohner von Jerusalem zu Gott beten würden, damit er dem „Märtyrer“ seine Gnade schenken möge. „Wir erbeten für ihn Mitgefühl und das Paradies.“ Sabri steht auch dem Höchsten Islamischen Rat der Palästinenser vor. 

Die Al-Aksa-Moschee auf dem Jerusalemer Tempelberg gilt als drittwichtigstes Heiligtum im Islam. Israel hat den Tempelberg-Komplex zusammen mit der Jerusalemer Altstadt im Sechs-Tage-Krieg 1967 erobert. Formell werden die muslimischen Stätten von einer jordanischen Stiftung verwaltet. Israel kontrolliert den Zugang, den es immer wieder auch einschränkt. 

Angriff auf Tunnel in Gaza: Israel tötet offenbar Hamas-Führer

Update vom 2. August, 17.05 Uhr: Arabischen Medienberichten zufolge soll Israels Militär fünf Hamas-Führer in einem Tunnel unter Gaza-Stadt getötet haben. Der Zeitung Asharq Al-Awsat zufolge, die sich auf Quellen der Terrorgruppe beruft, soll Israel zwei Hamas-Führer des Politbüros und drei Militärkommandeure getötet haben. Es soll sich dabei um die politischen Führer, Rawhi Mushtaha und Sameh al-Siraj handeln. Bei den drei Kommandeuren soll es sich um Abdul Hadi Siam, Sami Odeh und Muhammad Hadid handeln.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Nahost-Konflikt. Die Angaben zum Krieg in Israel und Gaza lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Update vom 2. August, 16.09 Uhr: Der Iran hat in einer Nachricht an die Hisbollah im Libanon Israel erneut mit Vergeltung gedroht. In einer Botschaft an Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah sagte der Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden, Hossein Salami, laut Al Jazeera-Bericht, dass diejenigen, die er als „Feinde der Nation“ bezeichnete, mit Vergeltung rechnen müssten.

Update vom 2. August, 14.57 Uhr: Das israelische Militär gab an, ein weiteres Mitglied der Hisbollah getötet zu haben. Das Mitglied soll für einen Drohnenangriff am Freitag auf den Norden Israels verantwortlich gewesen sein. Das geht aus einem Bericht der Times of Israel hervor. Soldaten sollen den Drahtzieher des Hisbollah-Angriffs ausfindig gemacht haben und ihn mit einem Drohnenangriff getötet haben.

Update vom 2. August, 13.48 Uhr: Die Hisbollah soll in Erwartung möglicher israelischer Angriffe ihre Führung aus den Vororten von Beirut evakuieren. Das berichtet Times of Israel unter Berufung auf arabische Medien. Auch militärische Ausrüstung soll die Terrorgruppe in weiter entfernten Gebieten untergebracht haben. Am Mittwoch (31. Juli) hatte Israel die gezielte Tötung eines Hisbollah-Kommandeurs in Beirut verkündet.

Hisbollah beschießt den Norden Israels

Update vom 2. August, 12.57 Uhr: Die Hisbollah hat sich zum Abschuss mehrerer Raketen auf Israel am Freitag bekannt. Das berichtet Times of Israel. Demzufolge soll die Miliz einen israelischen Militärstützpunkt an der Grenze zum Libanon angegriffen haben. In der Gemeinde Arab al-Aramshe, die sich in der Nähe des Stützpunkts befindet, ertönten zuvor Sirenen. Es soll keine Berichte über Verletzte geben.

Beirut, Libanon: Der pro-iranische Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah und seine Anhänger vor Beginn einer Rede in einem südlichen Vorort von Beirut (Archivbild)

Israel soll Kommandeur des Islamischen Dschihad bei Luftangriff getötet haben

Update vom 2. August, 12.27 Uhr: Ein ranghoher palästinensischer Kommandeur des Islamischen Dschihad wurde bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen getötet. Das berichtet Times of Israel unter Berufung auf das israelische Militär.

Der Kommandeur, Muhammad al-Jabari, war nach Angaben der IDF stellvertretender Leiter einer Waffenproduktionseinheit des Islamischen Dschihad und verantwortlich für die Finanzen der Einheit.

Blinken berät über Möglichkeiten für Waffenruhe zwischen Israel und Hamas

Update vom 2. August, 9.50 Uhr: US-Außenminister Antony Blinken hat mit seinem Amtskollegen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, Scheich Abdullah bin Sajed Al Nahjan, über Möglichkeiten für eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen beraten. In dem Gespräch sei es auch darum gegangen, eine Freilassung der israelischen Geiseln zu erreichen und die humanitäre Hilfe für das umkämpfte Küstengebiet zu verstärken, teilte die US-Botschaft in dem Golfstaat mit.

Nach Tötung des Hamas-Chefs: Biden äußert sich kritisch gegenüber Netanjahu – „es hilft nicht“

Update vom 2. August, 8.20 Uhr: Joe Biden hat sich kurz nach einem Telefonat mit Benjamin Netanjahu kritisch über die Israel zugeschriebene Tötung des politischen Hamas-Anführers Ismail Hanija geäußert. Diese sei nicht hilfreich für die Erreichung einer Waffenruhe im Gaza-Krieg, sagte Biden vor der Presse. Auf die Frage, ob die Tötung Hanijas die Chancen auf eine Waffenruhe zerstört habe, antwortete Biden: „Es hilft nicht.“

Update vom 2. August, 7.30 Uhr: Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah sieht eine neue Phase der Kampfhandlungen im Nahen Osten gekommen. „Wir befinden uns an allen Fronten in einem offenen Kampf, der in eine neue Phase eingetreten ist“, sagte der Hisbollah-Generalsekretär in einer Videobotschaft. Der Feind (Israel) müsse sich auf Zorn und Rache einstellen und „weinen, weil ihr nicht wisst, welche roten Linien ihr überschritten habt“. 

Update vom 2. August, 6.00 Uhr: Israel und die USA stellen sich nach der Tötung des politischen Anführers der islamistischen Hamas in Teheran auf Vergeltungsschläge des Irans und seiner Verbündeten ein. US-Präsident Joe Biden sicherte dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu am Telefon den Beistand der USA „gegen alle Bedrohungen aus dem Iran“ zu, einschließlich seiner terroristischen Stellvertretergruppen, also der Hamas in Gaza, der Hisbollah im Libanon und der Huthi im Jemen, teilte das Weiße Haus mit. Biden betonte demnach, wie wichtig Bemühungen um eine Deeskalation in der Region sind.

Netanjahu hatte den Iran und dessen Verbündete zuvor vor einem Angriff gewarnt. „Wir werden für jeden Akt der Aggression gegen uns, von wo auch immer er ausgehen mag, einen hohen Preis einfordern“, sagte er laut seinem Büro bei einer Lagebesprechung mit Kommandeuren. In Erwartung möglicher Vergeltungsschläge wurde die Armee nach Medienberichten in höchste Alarmbereitschaft versetzt.  

Update vom 1. August, 22.20 Uhr: Als Reaktion auf einen mutmaßlich israelischen Angriff im Südlibanon hat die libanesische Hisbollah nach eigenen Angaben Dutzende Raketen auf Israel abgefeuert. Das israelische Militär gab an, dass fünf Raketen auf israelisches Territorium gelangt seien. Zwei seien abgefangen worden. Der Rest sei auf offenem Gelände abgefangen worden.

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

Nach libanesischen Angaben wurden bei dem Angriff im Shama nahe der israelischen Grenze mindestens vier Menschen getötet. Das libanesische Gesundheitsministerium teilte mit, dass auch fünf Menschen verletzt worden seien. Bei den Todesopfern soll es sich den Angaben zufolge um Syrer handeln. Zu dem Angriff äußerte sich das israelische Militär zunächst nicht.

Die Lage im Nahen Osten hat sich zuletzt deutlich zugespitzt. Nach den gezielten Tötungen des Hisbollah Militärkommandeurs Schukr und des Hamas-Auslandschefs Ismail Hanija kündigte Hisbollah-Chef Nasrallah Rache an. Nach der Tötungs Schukrs hatte die Hisbollah ihre Angriffe Nasrallahs Aussagen zufolge für 48 Stunden eingestellt. 

Update vom 1. August, 20.20 Uhr: Der israelische Sicherheitsrat hat Staatsangehörige zur Vorsicht bei Auslandsreisen aufgerufen. Der Iran oder die Milizen Hamas und Hisbollah könnten israelische oder jüdische Einrichtungen ins Visier nehmen, heißt es in einer über das Büro des israelischen Ministerpräsidenten veröffentlichten Mitteilung. Israel hat in den vergangenen Tagen zwei hochrangige Mitglieder der mit dem Iran verbündeten Milizen getötet. Als die Hamas im Oktober 2023 zu einem globalen „Tag des Zorns“ aufrief, kam es in mehreren europäischen Staaten zu antisemitischen Ausschreitungen.

Update vom 1. August, 19.25 Uhr: Nach der Tötung des Hamas-Auslandschefs Ismail Hanija in Teheran ruft dessen islamistische Terrororganisation für den Freitag im israelisch besetzten Westjordanland zu einem „Tag des Zorns“ auf. Beim muslimischen Freitagsgebet sollen die Palästinenser zunächst in den Moscheen für Hanija beten. „Aus jeder Moschee mögen sich Märsche tosenden Zorns ergießen, um das feige Verbrechen des Attentats anzuprangern“, heißt es in der Mitteilung der Terrororganisation. Israel äußerte sich bislang nicht zur gezielten Tötung des Hamas-Führers. 

Beisetzung von Hamas-Politbüro-Chef am Freitag in Katar

Update vom 1. August, 17.22 Uhr: Der in der iranischen Hauptstadt Teheran getötete Chef des Hamas-Politbüros Ismail Hanija wird am Freitag im Golfemirat Katar beigesetzt. Hanija soll in der Hauptstadt Doha beerdigt werden, wo er sich zuletzt im Exil aufhielt. Vertreter der Hamas und des Iran hatten am Donnerstag bei einer Trauerfeier in Teheran mit Vergeltung gedroht, international wächst die Sorge über eine weitere Eskalation des Konflikts.

Iran kündigt „Blutrache“ wegen getötetem Hamas-Anführer an

Update vom 1. August, 15.57 Uhr: Laut dem iranischen Armeechef Mohammed Bagheri, hat die Führung in Teheran „Blutrache“ gegen Israel angekündigt. Aktuell werde geprüft, wann und in welcher Form ein Vergeltungsschlag für den Tod von Hamas-Chef Ismail Hanija erfolgen werde. „Sicher ist nur, dass die Zionisten (Israel) diese Tat bitter bereuen werden“, sagte der General laut iranischen Nachrichtenagentur Fars.

Update vom 1. August, 15.25 Uhr: Aus der EU kommt deutliche Kritik an der Tötung des politischen Anführers der islamistischen Hamas, Ismail Hanija. Ein Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell sagte, die EU lehne Hinrichtungen ohne Gerichtsverfahren grundsätzlich ab und unterstütze die Rechtsstaatlichkeit. Daran ändert nach seiner Darstellung auch nichts, dass der Staatsanwalt am Internationalen Strafgerichtshof gegen Hanija einen Haftbefehl wegen verschiedener Kriegsverbrechen beantragt hatte und die Hamas von der EU als Terrororganisation eingestuft wird.

„Im Kontext der sich entwickelnden Situation wiederholen wir den Aufruf der Europäischen Union an alle Parteien, maximale Zurückhaltung zu üben und jegliche weitere Eskalation zu vermeiden, da kein Land und keine Nation von einer weiteren Eskalation im Nahen Osten und in der weiteren Region profitieren kann“, sagte der Sprecher.

Israels Finanzminister hofft auf Ende der Hamas

Update vom 1. August, 12.47 Uhr: Der rechtsextreme israelische Finanzminister Bezalel Smotrich, hält die Vernichtung der Hamas nach der Bekanntgabe des Todes eines weiteren Hamas-Führers in naher Zukunft für möglich. „Die Niederlage der Hamas ist näher denn je und wir kämpfen an allen Fronten“, schrieb er auf X. „Wir dürfen keinen Moment vor dem Sieg innehalten!“

Israel gibt Tod von weiterem Hamas-Führer im Gazastreifen bekannt

Update vom 1. August, 11.45 Uhr: Israel hat den Tod eines weiteren Hamas-Führers bekannt gegeben. Demnach soll der Chef des militärischen Arms der Terrororganisation, Mohammed Deif, bereits Mitte Juli im Gazastreifen getötet worden sein.

Update vom 1. August, 10.15 Uhr: In Erwartung möglicher Vergeltungsschläge nach den Attentaten in Beirut und Teheran ist die israelische Armee nach Medienberichten in höchste Alarmbereitschaft versetzt worden. Der israelische Rundfunk meldete, die Luftabwehr des Landes sei in maximaler Bereitschaft. Israelische Kampfjets patrouillierten demnach im Luftraum des Landes und Bodentruppen an den Grenzen erhöhten ihre Einsatzbereitschaft.

US-Außenminister fordert ein Ende der „eskalierenden Maßnahmen“ im Nahost-Krieg

Update vom 1. August, 9.50 Uhr: US-Außenminister Antony Blinken hat dazu aufgerufen, „eskalierende Maßnahmen“ im Nahen Osten einzustellen. Alle Parteien sollen sich laut Blinken nach der Tötung von Hamas-Chef Ismail Hanija in Teheran für eine Waffenruhe im Israel-Gaza-Krieg einsetzen.

Frieden im Nahen Osten „beginnt mit einem Waffenstillstand und um diesen zu erreichen, ist es zunächst erforderlich, dass alle Parteien miteinander reden“, zitiert Al Jazeera den Außenminister bei einem Pressetermin in der Mongolei.

Update vom 1. August, 7.55 Uhr: Zahlreiche Mitglieder des UN-Sicherheitsrates haben sich nach der Israel zugeschriebenen Tötung des Hamas-Politbüro-Chefs Ismail Hanija in Teheran besorgt über eine mögliche Eskalation im Nahen Osten gezeigt. Mehrere Mitglieder verurteilten die Tötung von Hanija direkt, darunter China, Russland und Algerien. Der iranische Botschafter Amir Saeid Iravani forderte, der Sicherheitsrat müsse unverzüglich Maßnahmen ergreifen, um Israel „für diesen Akt der Aggression zur Verantwortung zu ziehen“. Der algerische UN-Botschafter warf Israel, die Friedensbemühungen im Nahen Osten zu sabotieren.

Netanjahu warnt nach Tod eines Hamas-Anführers vor Vergeltungsschlägen

Update vom 1. August, 7.25 Uhr: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Israelis nach Drohungen des Irans und seiner Verbündeten auf „herausfordernde Tage“ eingeschworen. Man sei auf jedes Szenario vorbereitet und werden sich vereint allen Bedrohungen stellen, sagte Netanjahu nach einer Beratung des israelischen Sicherheitskabinetts in Tel Aviv. 

Update vom 1. August, 5.00 Uhr: Der Weltsicherheitsrat mahnt nach den gezielten Tötungen des politischen Anführers der islamistischen Hamas im Iran sowie des ranghöchsten Militärkommandeurs der Hisbollah im Libanon alle Konfliktparteien dringend zur Deeskalation. Alle Aktionen, „die den gesamten Nahen Osten in den Abgrund treiben könnten“, müssten vermieden werden, ließ UN-Generalsekretär António Guterres mitteilen.

Nahost droht Eskalation

Update vom 31. Juli, 22.55 Uhr: Die USA sind beunruhigt über eine mögliche Ausweitung des Nahostkonflikts. „Wir sind natürlich besorgt über eine Eskalation“, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Mittwoch (31. Juli) vor Journalisten. „Die Berichte der letzten 24, 48 Stunden tragen sicherlich nicht dazu bei, dass die Temperatur sinkt“, sagte er mit Blick auf die Tötung von Hamas-Chef Ismail Hanija und einen tödlichen israelischen Angriff auf einen hochrangigen Hisbollah-Kommandeur im Libanon am Vortag.

Update vom 31. Juli, 21.43 Uhr: Irans oberster Führer, Ayatollah Ali Chamenei, hat offenbar den Befehl gegeben, als Vergeltung für die Tötung des Hamas-Führers Ismail Haniyeh in Teheran Israel direkt anzugreifen. Das berichtet die New York Times und bezieht sich auf drei iranische Beamte, die über den Befehl informiert wurden. Zwei von ihnen sollen Mitglieder der einflussreichen Revolutionsgarden sein.

Die Anordnung habe Chamenei am Mittwochmorgen (31. Juli) bei einer Krisensitzung des Obersten Nationalen Sicherheitsrates des Iran erteilt. Erst kurz davor soll der geistliche Führer über die Tötung Haniyehs unterrichtet worden sein.

Netanjahu droht mit weiteren Militärschlägen

Update vom 31. Juli, 20.25 Uhr:  Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu droht mit neuen Militärschlägen, sollte das Land nach den tödlichen Angriffen auf Hamas-Chef Ismail Hanija und den Hisbollah-Kommandeur Muhsin „Fuad“ Schukr Ziel von Vergeltungs-Maßnahmen werden. Egal woher Angriffe kämen, dafür werde ein hoher Preis gezahlt werden, kündigt er in einer TV-Ansprache an. Israel sei auf alle Eventualitäten eingestellt. Er erklärt, den Stellvertretern des Iran seien vernichtende Schläge versetzt worden und sagt, sein Land durchlebe herausfordernde Zeiten.

Chaled Meschaal als neuer Anführer der Hamas gehandelt

Update vom 31. Juli, 18.57 Uhr: Nach dem Tod von Ismail Hanija wird der 68-jährige Chaled Meschaal als neuer Anführer der militanten Palästinensergruppe Hamas gehandelt. Aus deren Umfeld hieß es am Mittwoch, es werde erwartet, dass Meschaal zum Führer der Gruppe gewählt werde. Er ist seit Jahrzehnten in der Hamas aktiv. International bekannt wurde Meschaal 1997, als ihm israelische Agenten auf einer Straße in der jordanischen Hauptstadt Amman Gift injizierten. Für Israel galt er schon damals als Schlüsselfigur. Der Anschlag vom damals wie heute regierenden israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu angeordnet, erzürnte den jordanischen König Hussein. Er drohte, den Friedensvertrag zwischen Jordanien und Israel aufzukündigen, wenn nicht das Gegenmittel für das Gift ausgehändigt würde. Israel kam dem damals nach.

Meschaal war 1996 zum politischen Führer der Hamas im Exil ernannt worden. Das ermöglichte es ihm, die Hamas bei Treffen mit ausländischen Regierungen zu vertreten, ohne durch die strengen israelischen Reisebeschränkungen behindert zu werden. Er hat den Großteil seines Lebens außerhalb der palästinensischen Gebiete verbracht. Die Beziehungen zwischen Meschaal und dem Iran gelten wegen dessen früherer Unterstützung für den von sunnitischen Muslimen angeführten Aufstand gegen den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad im Jahr 2011 als angespannt.

Ein Favorit des Iran für die Hanija-Nachfolge ist indes der Hamas-Funktionär Chalil al-Hajja. Er hat die Hamas-Unterhändler bei den indirekten Waffenstillstandsgesprächen mit Israel angeführt. 

Israel: Krieg mit Hisbollah kann durch sofortige Umsetzung der UN-Resolution 1701 verhindert werden

Update vom 31. Juli, 16.37 Uhr: Israels Außenminister Israel Katz erklärt, ein „umfassender Krieg“ mit der Hisbollah-Miliz könne durch die sofortige Umsetzung der UN-Resolution 1701 verhindert werden. Diese sehe vor, dass sich bewaffnete Gruppen im Süden des Libanons an der Grenze zu Israel nicht aufhalten dürfen. Diese Resolution war 2006 nach dem Ende des Krieges zwischen Israel und der Hisbollah verabschiedet worden.

Laut Iran Verantwortung für Tötung von Hamas-Führer auch bei den USA

Update vom 31. Juli, 15.09 Uhr: Nach Ansicht des Iran trägt auch die US-Regierung als Unterstützer Israels Verantwortung für die Tötung des Hamas-Anführers Ismail Hanija. Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters. Weiter erklärt Teheran, die Islamische Republik habe das Recht, angemessen auf den Angriff auf seine Souveränität zu reagieren. US-Außenminister Blinken hatte am Mittwoch gesagt, die USA hätten keine Kenntnisse über einen geplanten Angriff auf Hanija gehabt.

Iran ordnet nach Tötung von Hamas-Anführer Hanija Staatstrauer an

Update vom 31. Juli, 14.17 Uhr: Der Iran hat nach der Tötung des Hamas-Anführers Ismail Hanija eine dreitägige Staatstrauer angeordnet. Für Donnerstag sei zudem ein Trauermarsch in der Hauptstadt Teheran geplant, berichtet die Nachrichtenagentur Irna. Wo Hanija beigesetzt werden soll, war zunächst unklar. Hanija hatte sich auf einem Besuch in der iranischen Hauptstadt befunden, um der Vereidigung des neuen iranischen Präsidenten Massud Peseschkian beizuwohnen, als er getötet wurde. Eine Erklärung Israels zu den Vorgängen steht weiterhin aus.

Update vom 31. Juli, 13.22 Uhr: Die US-Regierung hat bekannt gegeben, dass man an der Tötung des Hamas-Anführers Ismail Hanija weder beteiligt noch über diese informiert war. „Wir hatten davon keine Kenntnis und waren nicht beteiligt“, sagte Außenminister Antony Blinken dem Sender Channel News Asia bei einem Besuch in Singapur. Gefragt nach den möglichen Auswirkungen sagte er laut einer Abschrift des Interviews, es sei sehr schwer darüber zu spekulieren.

Auch iranische Revolutionsgarde droht Israel – „harten und schmerzhaften“ Reaktion

Update vom 31. Juli, 12.55 Uhr: Die iranische Revolutionsgarde hat ebenfalls auf den Tod von Hanija mit einer Drohung an Israel reagiert. Die Gruppierung warne vor einer „harten und schmerzhaften“ Reaktion, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete. In diesem Zusammenhang habe die radikalislamische Gruppe auf ein Bündnis der Islamischen Republik verwiesen, das neben der Revolutionsgarde die Hamas, die Hisbollah-Miliz, die Huthi-Rebellen und weitere militante Gruppen umfasse.

Update vom 31. Juli, 11.50 Uhr: Der militärische Arm der Hamas hat nach der Tötung von Ismail Hanija mit Rache gedroht. „Dieses reine Blut wird sicherlich nicht umsonst geflossen sein“, hieß es in einer Stellungnahme der Kassam-Brigaden auf Telegram. Israel werde den Preis für die Tat bezahlen „an jedem Ort, den die Hände unserer Mudschahedin erreichen“, so die Drohung der Kassam-Brigaden. Die Kassam-Brigade ist verantwortlich für den Terrorüberfall auf Israel am 7. Oktober, der den Krieg im Gazastreifen ausgelöst hatte.

Tötung von Hamas-Anführer – Irans oberster Führer kündigt „harte Bestrafung“ für Israel an

Update vom 31. Juli, 11.25 Uhr: Nach der Tötung des politischen Hamas-Anführers Ismail Hanija hat der Iran Israel nun öffentlich mit einem Vergeltungsschlag gedroht. „Das kriminelle zionistische Regime (Israel) hat unseren Gast in unserem Haus ermordet“, wurde der oberste Führer des Irans, Ajatollah Ali Chamenei, auf seiner Website zitiert. „Es wird eine harte Bestrafung geben.“ Chamenei sagte demnach mit Blick auf Hanija weiter, das ganze Land trauere um einen mutigen und heiligen Krieger.

Iran kündigt Vergeltung für Tötung von Hamas-Anführer Hanija an

Nach Angaben der Terrororganisation Hamas vom Morgen wurde ihr politischer Anführer Hanija bei einem israelischen Angriff auf eine Residenz in Irans Hauptstadt Teheran getötet. Der Iran gilt als größter Unterstützer und Geldgeber der Terrororganisation Hamas. Teheran hatte zudem eine Krisensitzung des Nationalen Sicherheitsrats einberufen, bei der es um mögliche Reaktionen des Irans gehen sollte. „Das war ein feiger Akt und die Verantwortlichen werden definitiv eine entsprechende Antwort darauf erhalten“, sagte Ratssprecher Ebrahim Resaei laut Nachrichtenagentur Irna.

Wie die Nachrichtenagentur Tasnim mit Bezug auf die iranische Revolutionsgarde meldet, wurde Hanija gegen 2.00 Uhr morgens „von einem Gegenstand aus der Luft“ tödlich getroffen. Die Beisetzung soll Berichten zufolge bereits am Donnerstag erfolgen.

Erstmeldung vom 31. Juli: Teheran – Die Hamas bestätigte am Mittwoch (31. Juli) den Tod ihres wichtigen Anführers, Ismail Hanija. Der Hamas-Chef soll bei einem Angriff im Iran ums Leben gekommen sein. Es wird angenommen, dass israelische Streitkräfte die Wohnstätte des politischen Führers der Hamas in Teheran, der Hauptstadt des Iran, mit einem Luftangriff ins Visier genommen haben. Bislang hat Israel den Angriff nicht bestätigt.

Der Iran verurteilte den Angriff auf den Führer der militanten palästinensischen Organisation scharf. „Das reine Blut des heiligen und ehrenhaften Kriegers Ismail Hanija ist zweifellos nicht umsonst geflossen“, sagte der Sprecher des Außenministeriums, Nasser Kanaani, auf einer Pressekonferenz, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtete. Er deutete an, dass die Tötung von Hanija schwerwiegende Folgen für Israel haben könnte.

Die Entrüstung über den Angriff breitete sich über die Grenzen des Iran hinaus aus. Das türkische Außenministerium äußerte sich, noch bevor endgültig geklärt war, wer für den Tod des Hamas-Führers verantwortlich ist. Laut der Nachrichtenagentur Reuters beschuldigt die Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdoğan Israel, den Gaza-Krieg ausweiten zu wollen. Der Angriff zeige, dass Premierminister Benjamin Netanjahu und seine Regierung nicht beabsichtigen würden, einen Frieden im Nahost-Konflikt zu erreichen, so das NATO-Mitgliedsland.

Russland empört nach Tod von Hamas-Anführer – Kreml befürchtet „weiteren Eskalation der Spannungen“

Russland äußerte ebenfalls Empörung über den mutmaßlichen israelischen Angriff auf den Iran. „Das ist ein absolut inakzeptabler politischer Mord, der zu einer weiteren Eskalation der Spannungen führen wird“, zitierte die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti den stellvertretenden Außenminister Michail Bogdanow.

Präsident Wladimir Putin unterhält enge Beziehungen zum Iran, der Russland im Ukraine-Krieg unterstützt. Der Iran liefert seit einiger Zeit Shahed-Drohnen, die bei der Invasion der Ukraine eingesetzt werden.

Die russische Regierung wirft Israel vor, dass der mutmaßliche Angriff auf den Hamas-Führer die Verhandlungen für einen Waffenstillstand im Gazastreifen negativ beeinflusst. Russland war einst einer der engsten Verbündeten Israels, doch diese Beziehung hat sich seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober grundlegend geändert. Russland unterhält auch enge Beziehungen zu Syrien und der Hamas.

USA wollen Israel nach Tod von Hamas-Anführer im Iran unterstützen – „Krieg nicht unvermeidlich“

Nach dem Tod des Hamas-Führers Hanija kündigte der US-Verteidigungsminister Lloyd Austin an, Israel im Falle einer Eskalation zu unterstützen. „Ich glaube nicht, dass ein Krieg unvermeidlich ist“, sagte Austin laut dem britischen Guardian. „Ich denke, es gibt immer Raum und Möglichkeiten für Diplomatie.“

Trotzdem kündigten die USA an, Israel im Falle einer Eskalation zu verteidigen. Im Mai hatte US-Präsident Joe Biden die Waffenlieferungen an Israel ausgesetzt, nachdem eine Bodenoffensive in der Stadt Rafah im Gazastreifen begonnen hatte. „Wir waren uns von Anfang an darüber im Klaren, dass Israel keinen Großangriff auf Rafah starten sollte, ohne die Zivilisten, die sich in diesem Kampfgebiet befinden, zu berücksichtigen und zu schützen“, erklärte Austin den Lieferstopp.

Nachdem die USA beschlossen hatten, vorerst keine Waffen mehr zu liefern, wandte sich Netanjahu an die US-Regierung. Laut der Bild wies Israels Premier darauf hin, dass das Land ohne die US-Waffen keine Abschreckung mehr für feindliche Staaten darstelle. Die USA haben die Waffenlieferungen an Israel inzwischen wieder aufgenommen.

Vergeltungsschlag nach Raketenangriff auf Galanhöhen – Israel greift Hisbollah-Kommandeur im Libanon an

Neben dem mutmaßlichen Luftangriff auf den Hamas-Führer griff Israel auch den hochrangigen Kommandeur der radikal-islamischen Hisbollah-Miliz, Fuad Shukr, im Libanon an. Der Luftangriff wurde als „gezielter Angriff“ bezeichnet, wie die Tagesschau unter Berufung auf die israelische Armee berichtete.

Der Angriff in der libanesischen Hauptstadt Beirut soll ein Vergeltungsschlag für den Raketenbeschuss der Golanhöhen gewesen sein. Bei dem Luftangriff starben zwölf Kinder. Israel macht den Hisbollah-Kommandeur direkt für den Tod der Kinder verantwortlich.

Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass bei dem Angriff nicht nur das Gebäude des Hisbollah-Kommandeurs getroffen wurde. Insgesamt sollen vier Gebäude bei dem Raketenangriff beschädigt worden sein. Der geschäftsführende Ministerpräsident des Libanon, Najib Mikati, verurteilte den Angriff Israels scharf und bezeichnete ihn als „kriminelle Tat“ der „israelischen Tötungsmaschinerie“. Außenminister Abdallah Bou Habib plant, Beschwerde bei den Vereinten Nationen (UN) einzureichen.

Unsere interaktiven Karten zum Krieg in Israel zeigen Orte des Konflikts und dessen Verlauf. (nhi)

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