Konflikt im Nahen Osten

Israel-Gaza-Krieg: Wichtiger Grenzübergang nach Hamas-Raketenbeschuss geschlossen

Alle Autoren
    schließen
  • Felix Durach
    Felix Durach
  • Paula Völkner
    Paula Völkner
  • Nils Thomas Hinsberger
    Nils Thomas Hinsberger
  • Nail Akkoyun
    Nail Akkoyun
  • Sonja Thomaser
    Sonja Thomaser
  • Bedrettin Bölükbasi
    Bedrettin Bölükbasi

Gespräche über eine Waffenruhe stehen bevor. Doch Katar zweifelt offenbar an seiner Rolle. Der News-Ticker zum Krieg in Israel und Gaza.

Dieser News-Ticker ist beendet. Alle weiteren Informationen zur aktuellen Lage im Nahen Osten finden Sie in unserem neuen News-Ticker.

Update vom 5. Mai, 20.03 Uhr: Laut dem US-Magazin Axios haben die USA das erste Mal seit dem Angriff vom 7. Oktober für das israelische Militär bestimmte Waffenlieferung gestoppt. Die Biden-Regierung habe bereits vergangene Woche eine Lieferung amerikanischer Munition nach Israel gestoppt, sagten zwei israelische Beamte gegenüber Axios.

Der Vorfall habe innerhalb der israelischen Regierung zu ernster Besorgnis geführt. Denn der Grund für die Zurückhaltung der Lieferung sei unklar. Eine Stellungnahme des Weißen Hauses liegt noch nicht vor.

Krisensitzung in Katar zum Israel-Krieg

Update vom 5. Mai, 18.32 Uhr: In Katar ist nach Angaben eines Insiders eine Krisensitzung angesetzt worden, um die Bemühungen um eine Waffenruhe im Gazastreifen voranzubringen. CIA-Direktor William Burns sei dazu auf dem Weg nach Doha, um sich mit dem katarischen Ministerpräsidenten zu treffen, sagt der Insider. Ziel sei es, auf Israel und die Hamas „maximalen Druck“ auszuüben, damit sie weiter verhandelten.

Burns war nach Angaben anderer Insider am Freitag in Kairo eingetroffen. Dort führten Hamas-Vertreter am Wochenende Gespräche mit ägyptischen und katarischen Vermittlern. Israel war nicht in Kairo vertreten. Im Laufe des Sonntags hatten sowohl die Hamas als auch Israel ihre teils gegensätzlichen Positionen nachdrücklich bekräftigt. Eine Einigung auf eine Feuerpause schien damit in weite Ferne gerückt zu sein.

Update vom 5. Mai, 13.57 Uhr: Israel hat nach Informationen der AFP einen wichtigen Grenzübergang zum Gazastreifen geschlossen. Anlass sei Raketenbeschuss. Zuvor hatte die dpa gemeldet, dass die Hamas Raketenangriffe auf den Grenzübergang Kerem Schalom für sich reklamiert. Ziel seien israelische Truppen gewesen, hieß es in der Mitteilung der Kassam-Brigaden.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Nahost-Konflikt. Die Angaben zum Krieg in Israel lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Netajahu wird bei Kabinettssitzung zum Israel-Gaza-Krieg angeblich ungehalten

Update vom 5. Mai, 13.24 Uhr: Benjamin Netanjahu hat seine Nein zu der Hamas-Forderung nach einem Kriegsende bekräftigt. „Wir sind nicht bereit, eine Situation zu akzeptieren, in welcher die Hamas-Bataillone aus ihren Bunkern kommen und wieder die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen“, sagte Israels Regierungschef laut offiziellen Angaben heute bei einer Kabinettssitzung.

Bei der Sitzung wurde Netanjahu laut einem Medienbericht überdies ungehalten: „Ich erwarte von diesem Tisch Einigkeit.“ Hintergrund war demnach ein Streit zwischen Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir und Verteidigungsminister Yoav Galant. Ben-Gvir habe Gallant mit Blick auf die geplante Rafah-Offensive vorgeworfen, die israelische Armee „nicht kämpfen“ zu lassen.

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

Vertragsentwurf zwischen Israel und Hamas könnte laut Bericht bald stehen

Update vom 5. Mai, 10.35 Uhr: Ein Vertragsentwurf zwischen der Hamas und Israel steht angeblich kurz vor der Annahme. Entsprechend äußerte sich laut Sky News Arabia jetzt ein hochrangiger arabischer Beamter. Der Mann, der nicht namentlich genannt werden wollte, äußerte gleichzeitig die Befürchtung, dass beide Verhandlungsparteien dennoch noch eine „180-Grad-Wende“ in den Gesprächen hinlegen könnten. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben nicht.

Israel und Hamas beschuldigen einander in Verhandlungen im Nahost-Krieg

Update vom 5. Mai, 9.33 Uhr: Vor der heutigen Fortführung der Verhandlungen werfen sich Israel und die Hamas gegenseitig eine Blockade vor. Ein hochrangiger israelischer Regierungsvertreter bezeichnete die Hamas-Forderung nach einem dauerhaften Waffenstillstand gestern als „Hindernis“. Er wies gegenüber der Nachrichtenagentur AFP Berichte zurück, wonach Israel einem Kriegsende zugestimmt habe, um Geiseln im Gazastreifen freizubekommen.

Bericht: Israel lehnt Beendigung des Gaza-Krieges weiter ab

Update vom 5. Mai, 6.25 Uhr: Bei den indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg sind die Fronten verhärtet. Medienberichten zufolge weiter verhärtet. Israel werde unter keinen Umständen einer Vereinbarung zustimmen, die eine israelische Verpflichtung zur Beendigung des Krieges beinhaltet, zitierte die Zeitung Times of Israel gestern am späten Abend einen über die laufenden Gespräche informierten Beamten. Die Hamas verlange weiterhin, dass Israel der Beendigung des Krieges als Bedingung für ein Abkommen zustimmt.

Update vom 4. Mai, 21.40 Uhr: Bei einem „Antiterror-Einsatz“ im Westjordanland, hat die israelische Armee fünf militante Palästinenser getötet. Bei dem Einsatz sei es um die „Neutralisierung einer Terrorzelle“ gegangen, hieß es am Samstag (4. Mai) in einer Erklärung der Armee und des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet. Die Armee habe außerdem militärische Ausrüstung und Waffen beschlagnahmt.

Update vom 4. Mai, 17.40 Uhr: Israel schickt vorerst keine Delegation zu Verhandlungen über eine mögliche Waffenruhe im Gaza-Krieg nach Kairo. Das berichtete der israelische Sender Kan. Bei den Verhandlungen, zu denen die Hamas bereits ein Team entsendet haben soll, gehe es außerdem um die Freilassung weiterer israelischer Geiseln aus der Gewalt der Terrororganisation.

Update vom 4. Mai, 14.17 Uhr: Mitten in aufkeimenden Hoffnungen auf eine Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas stellt das Emirat Katar Insider-Informationen zufolge seine Vermittlerrolle auf den Prüfstand. Der Golfstaat stelle parallel dazu Erwägungen zu der Frage an, ob die radikal-islamische Hamas weiter ihr politisches Büro in Katar behalten dürfe, sagt eine mit den Überlegungen vertraute Person. Die Entscheidungen würden vom Verhalten der Hamas und Israels bei den laufenden Vermittlungsversuchen beeinflusst.

Die „Washington Post“ hatte zuvor unter Berufung auf US-Regierungskreise berichtet, die USA hätten Katar zur Ausweisung von Hamas-Vertretern aufgefordert, sollte die Gruppe die Einigung auf eine Waffenruhe mit Israel ablehnen. Offizielle Stellungnahmen lagen zunächst nicht vor. Am Samstag reiste eine Hamas-Delegation zu Verhandlungen nach Kairo. Im Vorfeld zeigte sich die Hamas positiv gestimmt. Ihre politische Führung hält sich seit 2012 in Katar auf – ein Arrangement, das auf eine Vereinbarung mit den USA zurückgeht.

Gespräche über Feuerpause zwischen Israel und Hamas

Update vom 4. Mai, 9.55 Uhr: Eine Delegation der radikal-islamistischen Hamas ist am Samstag nach Kairo gereist, um an Gesprächen über eine Feuerpause im Gazastreifen teilzunehmen. Die Hamas schrieb in einer Erklärung, die Führung der Palästinenserorganisation habe den kürzlich erhaltenen Vorschlag für eine Waffenruhe in einem „positiven Geist“ geprüft. Israel setzte einem Medienbericht zufolge inzwischen eine Frist für die Gespräche über eine Feuerpause. US-Außenminister Antony Blinken machte Druck auf beide Seiten.

Die Hamas erklärte, sie werde sich für ein Abkommen einsetzen, dass „eine vollständige Einstellung der Angriffe, den Abzug der Besatzungstruppen, die Rückkehr der Vertriebenen, Soforthilfe und Wiederaufbau sowie ein ernsthaftes Austauschabkommen“ vorsehe. Einem hochrangigen Hamas-Mitglied zufolge wird die Nummer zwei des politischen Arms der Hamas im Gazastreifen, Chalil al-Hajja, die Delegation in Kairo anführen.

Hilfslieferungen behindert – verstößt Israel in Gaza gegen US-Recht?

Update vom 4. Mai, 7.20 Uhr: Israels Regierung verstößt nach der Auffassung diverser Abgeordneter der Demokraten wegen der Behinderung von Hilfslieferungen in den Gazastreifen gegen US-Recht. „Wir erwarten von der Regierung, dass sie sicherstellt, dass (Israel) das geltende Recht einhält und alle erdenklichen Schritte unternimmt, um eine weitere humanitäre Katastrophe in Gaza zu verhindern“, heißt es in einem Schreiben der Abgeordneten an US-Präsident Biden.

Eine Bestimmung des US-Auslandshilfegesetzes besagt, Empfänger von mit US-Mitteln finanzierten Waffen müssen das humanitäre Völkerrecht einhalten und den freien Fluss der US-Hilfe zulassen.

„Schlimmste Entscheidung seit Kriegsbeginn“: Israelischer Militärs über Offensive in Rafah

Update vom 3. Mai, 20.30 Uhr: Der ehemalige Einsatzleiter des israelischen Militärs, Israel Ziv, nannte die geplante Rafah-Offensive die „schlimmste Entscheidung seit Kriegsbeginn“. In einer Nachrichtensendung des Senders Channel 12 soll Ziv laut Bericht der Times of Israel gesagt haben, dass eine solche Invasion Israel diplomatisch weiter isolieren und das Leben der Geiseln gefährden würde.

Update vom 3. Mai, 19.50 Uhr: Die Nachrichtenagentur Reuters zitiert einen namentlich nicht genannten Hamas-Beamten, der angekündigt hat, die Terrorgruppe werde am Samstag eine Delegation zu Geiselgesprächen mit Israel nach Kairo schicken.

Huthi-Rebellen drohen mit Angriffen auf dem Mittelmeer

Update vom 3. Mai, 19.10 Uhr: Die Huthi-Rebellen im Jemen haben damit gedroht, ihre Angriffe auf Schiffe in Richtung Israel bis ins Mittelmeer auszuweiten. Seit Monaten greifen die Huthis bereits Schiffe im Roten Meer an.

Die vom Iran unterstützten Huthis, behaupten, während des Israel-Hamas-Kriegs zur Unterstützung der Palästinenser handeln. Sie kündigten an, die Eskalation werde „sofort“ wirksam.

Update vom 3. Mai, 18.50 Uhr: Die israelischen Angriffe auf Stützpunkte der Hisbollah im Libanon gehen weiter. Nach Angaben des Militärs haben israelische Kampfflugzeuge am Freitag weitere Stellungen der Terrorgruppe Hisbollah in vier verschiedenen Gebieten im Südlibanon angegriffen.

CIA-Direktor soll in Kairo für Verhandlungen über einen Geiseldeal eingetroffen sein

Update vom 3. Mai, 17.55 Uhr: In Ägypten scheinen die Bemühungen um einen Geiseldeal weiterzugehen. Der CIA-Direktor William Burns soll nach Angaben ägyptischer Sicherheitsquellen am Freitag zu Verhandlungen über die Freilassung der Geiseln in der ägyptischen Hauptstadt Kairo eingetroffen sein, berichtet die Times of Israel.

Ägypten hat zusammen mit Katar und den Vereinigten Staaten die Bemühungen vorangetrieben, eine Vereinbarung über einen Waffenstillstand und die Freilassung von Geiseln in Gaza auszuhandeln.

Israel stellt Ultimatum: Hamas habe eine Woche Zeit, einem Geiseldeal zuzustimmen

Update vom 3. Mai, 16.55 Uhr: Israel hat der Hamas eine Woche Zeit gegeben, dem vorliegenden Geiseldeal zuzustimmen, oder Israel werde die Offensive in Gazas südlichster Stadt Rafah starten, berichtet das Wall Street Journal. Der Bericht zitiert ägyptische Beamte, die am Freitag über das Ultimatum der israelischen Regierung gesprochen haben.

Dem Bericht zufolge würde das Angebot eine erste Phase von bis zu 40 Tagen umfassen, in der bis zu 33 israelische Geiseln freigelassen würden. Die zweite Phase würde mindestens sechs Wochen dauern und darin bestehen, dass sich die Seiten auf eine größere Freilassung von Geiseln einigen und sich zu einer weiteren Kampfpause verpflichten, die bis zu einem Jahr dauern könnte.

Israel hat im Südlibanon Gebäude der Hisbollah beschossen

Update vom 3. Mai, 16.10 Uhr: Nach Angaben des israelischen Militärs haben israelische Kampfflugzeuge ein von der Hisbollah genutztes Gebäude im südlibanesischen Markaba angegriffen. Die Truppen sollen auch Gebiete in der Nähe von Aalma ash-Shab mit Artillerie beschossen haben.

Die Angriffe folgten auf einen Raketenbeschuss der Hisbollah auf den Berg Meron im Norden Israels, der nach Angaben der IDF keine Verletzten oder Schäden verursacht habe.

Israel reicht bei OECD Beschwerde gegen die Türkei ein

Update vom 3. Mai, 15.13 Uhr: Nach der Entscheidung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, den Handel mit Israel einzustellen, hat der israelische Wirtschaftsminister, Nir Barkat, beim OECD-Generalsekretär eine Beschwerde eingereicht. „Wir erwarten, dass die OECD gegen die Türkei wegen Erdogans wahnhafter Entscheidung vorgeht, die der gesamten europäischen Wirtschaft schadet“, sagte Barkat bei einem Treffen mit dem OECD-Generalsekretär.

Update vom 3. Mai, 14.10 Uhr: Das 282. Artillerie-Regiment der israelischen Armee hat erneut Manöver an der nördlichen Grenze Israels zu Libanon durchgeführt. Ziel sei die Erprobung der schnellen Stationierung von Haubitzen sowie verschiedenen Kampfsituationen gegen die Hisbollah. Die pro-iranische schiitische Miliz Hisbollah attackiert Israel aus dem Süden des Libanon immer wieder mit Raketen. Israel hält sich seit dem blutigen Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 in höchster Bereitschaft an der nördlichen Grenze, sollte die Hisbollah selbst einen Angriff starten.

US-Senatoren machen im Nahost-Krieg Druck auf Strafgerichtshof

Update vom 3. Mai, 11.40 Uhr: Offenbar haben sich US-Senatoren aus beiden Parteien in einem virtuellen Treffen mit hochrangigen Vertretern des Internationalen Strafgerichtshofs zusammengesetzt, um über mögliche Haftbefehle gegen hochrangige israelische Politiker zu sprechen. Dies berichtete das US-Nachrichtenportal Axios unter Berufung auf informierte Quellen. Die US-Senatoren hätten ihre „Besorgnis“ über die möglichen Haftbefehle, darunter auch für Premierminister Benjamin Netanjahu, zum Ausdruck gebracht.

Axios schrieb mit Verweis auf Beamte zudem, Premierminister Netanjahu habe in den vergangenen Wochen US-Senatoren per Telefon kontaktiert und gebeten, Druck auf den Internationalen Strafgerichtshof auszuüben.

Update vom 3. Mai, 10.25 Uhr: Ein seit dem 7. Oktober im Gazastreifen als Geisel gehaltener Israeli ist nach Angaben der israelischen Regierung für tot erklärt worden. Es sei bestätigt worden, dass Dror Or ermordet worden sei, teilte die israelische Regierung am Freitag im Onlinedienst X (ehemals Twitter) mit.

Der Kibbuz Be‘eri, in dem der Mann gelebt hatte, erklärte, der 49-Jährige sei getötet worden. Be‘eri ist einer der Kibbuze, die am schwersten von dem beispiellosen Großangriff der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober getroffen wurden.

Die Frau des 49-Jährigen war bei dem Angriff getötet worden. Zwei ihrer drei Kinder waren verschleppt und im November im Rahmen einer Vereinbarung über eine Feuerpause und die Freilassung von Geiseln befreit worden.

Erdogan leitet neuen Schritt gegen Israel ein: Türkei setzt Handel vollständig aus

Update vom 3. Mai, 8.15 Uhr: Die Türkei setzt wegen der israelischen Angriffe im Gazastreifen die Aus- und die Einfuhr aller Produkte mit Bezug zu Israel aus. Das teilte das türkische Handelsministerium am Donnerstagabend auf der Plattform X, vormals Twitter, mit. Die neuen Maßnahmen würden strikt umgesetzt, bis die israelische Regierung den ununterbrochenen Fluss humanitärer Hilfe nach Gaza erlaube, hieß es weiter. Zuvor hatte der Finanzdienst Bloomberg über den Handels-Stopp berichtet, durch den sich die ohnehin starken Spannungen zwischen den beiden Ländern weiter verschärfen dürften. Anfang April hatte die Türkei bereits Exportbeschränkungen für bestimmte Güter im Handel mit Israel erlassen.

Israels Außenminister Israel Katz reagierte empört auf die Entscheidung. „Erdogan bricht Vereinbarungen, indem er Häfen für israelische Importe und Exporte blockiert“, schrieb Katz auf X. „Auf diese Weise verhält sich ein Diktator, die Interessen des türkischen Volkes und der Geschäftsleute missachtend.“ Zudem ignoriere Ankara internationale Handelsabkommen. Israel wolle Alternativen zum Handel mit der Türkei schaffen, mithilfe lokaler Produktion und Importen aus anderen Ländern. „Israel wird daraus mit einer starken und kühnen Wirtschaft hervorgehen.“

Hamas stellt wieder Bedingungen: Streit um Ende des Krieges

Update vom 3. Mai, 6.35 Uhr: In Bezug auf das aktuelle Verhandlungsangebot verlange Sinwar ein garantiertes Ende des Kriegs, sagte eine dem Hamas-Anführer nahestehende Quelle dem israelischen Fernsehsender Channel 12. Israel lehnt dies bislang ab. Sinwar will den Angaben zufolge eine schriftliche Verpflichtung für ein „bedingungsloses Ende der Kämpfe“. Er fordere außerdem, dass den palästinensischen Häftlingen, die Israel im Austausch für israelische Geiseln aus Gefängnissen entlassen müsste, nicht die Rückkehr ins Westjordanland verwehrt werde. Israel will diejenigen, die lebenslange Haftstrafen absitzen, laut dem jüngsten Entwurf für einen Deal in den Gazastreifen oder ins Ausland schicken.

Weiterhin verlangt Sinwar demnach nähere Informationen zu Materialien, die Israel für den Wiederaufbau nicht in das abgeriegelte Küstengebiet liefern lassen will. Der Sender Channel 12 mutmaßt, das Sinwar somit sicherstellen wolle, dass die Hamas ihre Tunnel wiederaufbauen kann.

Update vom 2. Mai, 20.00 Uhr: Laut Angaben der Vereinten Nationen (UN), belaufen sich die Kosten für den Wiederaufbau im Gazastreifen auf bis zu 40 Milliarden Dollar (rund 37 Milliarden Euro). Die Weltgemeinschaft stehe im Gazastreifen einer Aufgabe entgegen, vor der sie „seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gestanden“ habe, sagte Abdallah al-Dardari, Chef des UN-Entwicklungsprogramm UNDP für die arabischen Staaten. Der Wiederaufbau könne Jahrzehnte in Anspruch nehmen, so al-Dardari.

Hamas reist zu Geisel-Verhandlungen nach Ägypten

Update vom 2. Mai, 15.50 Uhr: Eine Delegation der Hamas soll zu weiteren Verhandlungen über einen möglichen Geisel-Deal nach Ägypten reisen. Das soll die Terrororganisation in einem Statement mitgeteilt haben, berichtete die Times of Israel. Weiter heißt es, dass die Hamas eine „positive Einstellung“ gegenüber einer möglichen Feuerpause im Israel-Gaza-Krieg habe.

Update vom 2. Mai, 12.50 Uhr: Mit einem offenen Brief fordern 37 zivile Organisationen die Bundesregierung auf, keine weiteren Waffen an Israel zu schicken, sollten diese völkerrechtswidrig eingesetzt werden. Wie die Katholische Nachrichtenagentur (KNA) berichtete, forderten die Organisationen, darunter Amnesty, Oxfam oder Islamic Relief Deutschland, zudem eine sofortige Waffenruhe im Nahost-Krieg. Zusätzlich soll sich die Bundesregierung für die Freilassung der israelischen Geiseln, sowie mehr humanitäre Hilfe im Gazastreifen einsetzen.

Der Brief, den die Organisationen am Donnerstag (2. Mai) veröffentlichten, soll direkt an den Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), sowie weitere Kabinettsmitglieder gerichtet sein, so die KNA. In dem Schreiben heißt es: „Wir, die unterzeichnenden Organisationen, verurteilen den brutalen Angriff der Hamas und anderer bewaffneter Gruppen auf Israel vom 7. Oktober 2023, bei dem etwa 1.200 Menschen getötet und mehr als 240 Menschen als Geiseln genommen wurden.“

Hamas lehnt Geisel-Deal Israels ab

Update vom 2. Mai, 7.48 Uhr: Die Hamas lehnt den jüngsten Vorschlag über eine Waffenruhe sowie einen Geisel-Deal im Gazastreifen ab. Das sagte jetzt ein hochrangiger Hamas-Funktionär der Nachrichtenagentur AFP. Die Position zu dem Vorschlag sei derzeit „negativ“, es seien jedoch noch Gespräche im Gange, so Osama Hamdan.

Eine Antwort der islamistischen Palästinenserorganisation auf den jüngsten Vorschlag steht nach wie vor aus. US-Außenminister Antony Blinken hatte die Hamas zuletzt gedrängt, dem Vorschlag zuzustimmen. Blinken sprach von einem „sehr starken Vorschlag“, der auf dem Tisch liege.

Israels Sicherheitskräfte räumen im Gaza-Krieg Siedlungsaußenposten

Update vom 1. Mai, 19.02 Uhr: Bei Zusammenstößen mit israelischen Sicherheitskräften sind 30 israelische Siedler im Westjordanland festgenommen worden. Das teilte ein Sprecher der Grenzpolizei der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit. Israels Armee und Mitarbeiter der israelischen Zivilverwaltung im Westjordanland hätten am Mittwoch einen illegalen Siedlungsaußenposten nahe der Stadt Ramallah geräumt, berichteten mehrere israelische Medien übereinstimmend. Dutzende israelische Siedler versammelten sich den Berichten zufolge auf dem Gelände und versuchten, den Einsatz zu verhindern. Der Außenposten sei auf privatem palästinensischem Gelände errichtet gewesen, zitierten Medien die israelische Regierungsbehörde im Westjordanland.

Update vom 1. Mai, 6.59 Uhr: Israels Regierung gibt der Hamas vor der angekündigten Bodenoffensive in Rafah eine „letzte Chance“ für eine Waffenruhe. Das Wall Street Journal (WJS) will nun Einzelheiten erfahren haben. Der Vorschlag – an dessen Ausarbeitung Israel beteiligt gewesen sei, dem es aber noch zustimmen müsse – sehe zwei Stufen vor.

Die erste Stufe würde demnach die Freilassung von mindestens 20 Geiseln innerhalb von drei Wochen beinhalten, und zwar im Austausch gegen eine nicht näher bezeichnete Anzahl palästinensischer Häftlinge. Eine zweite Stufe würde einen zehnwöchigen Waffenstillstand umfassen, in dem sich die Hamas und Israel auf eine längere Kampfpause einigen würden, die bis zu einem Jahr dauern könnte. Israel sehe den jüngsten Vorschlag als „letzte Chance“, schrieb das WSJ.

Update vom 30. April, 22.23 Uhr: Mit Blick auf die Einhaltung des Völkerrechts legt das US-Außenministerium nach eigenen Angaben bei Israel keine eigenen Standards an. „Wir stellen an Israel die gleichen Maßstäbe wie an jedes andere Land“, sagte der stellvertretende Sprecher des US-Außenministeriums, Vedant Patel, auf Nachfrage am Dienstag in Washington. Dies gelte für den Gazastreifen und Gebiete außerhalb des Gazastreifens. „Das Völkerrecht muss befolgt und eingehalten werden“, sagte Patel weiter. „Und wenn wir Verstöße oder besorgniserregende Probleme feststellen, sprechen wir sie nicht nur bei der israelischen Regierung an, sondern ergreifen auch entsprechende Maßnahmen.“

Netanjahu spricht über möglichen Haftbefehl gegen sich

Update vom 30. April, 18.32 Uhr: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat mögliche Haftbefehle des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) in Den Haag gegen ihn und andere Israelis schon im Vorfeld scharf kritisiert. Sollte der Gerichtshof die Haftbefehle erlassen, sei dies ein „beispielloses antisemitisches Hassverbrechen“, sagte Netanjahu in einer Videoansprache am Dienstag. Ein solcher Schritt werde Israels Recht auf Selbstverteidigung nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober vergangenen Jahres verletzen.

Netanjahu sprach von einer „Verzerrung der Gerechtigkeit und der Geschichte“. Auf Israels Einsatz im Gazastreifen sollen die möglichen Haftbefehle demnach keinen Einfluss haben: „Keine Entscheidung, weder in Den Haag noch anderswo, wird unsere Entschlossenheit, alle Kriegsziele zu erreichen, in irgendeiner Weise schmälern“, sagte Israels Regierungschef.

Kommt der Durchbruch beim Geiseldeal? Hamas sieht „keine größeren Probleme“

Erstmeldung: Kairo – Unmittelbar vor der Ankunft einer Delegation der radikalislamischen Hamas in Ägypten hat sich ein ranghoher Vertreter der Palästinenserorganisation positiv zu dem jüngsten Vorschlag Israels für ein Abkommen zu den Geiseln im Gazastreifen geäußert. Es seien „keine größeren Probleme“ bezüglich des Textes festgestellt worden, sagte er der Nachrichtenagentur AFP. Die Hamas will am Montag (29. April) bei einem Treffen mit Mitarbeitern des ägyptischen Geheimdienstes ihre Antwort auf den Vorschlag für eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln übermitteln.

Israel und Hamas verhandeln über Geiseldeal

„Die Atmosphäre ist positiv, es sei denn, es gibt neue israelische Hindernisse“, sagte der Hamas-Vertreter weiter. Die in Ägypten erwartete Delegation wird demnach von der Nummer zwei des politischen Arms der Hamas im Gazastreifen, Chalil al-Hayya, angeführt. Die Verhandlungen über eine Feuerpause und die Freilassung von Hamas-Geiseln laufen bereits seit Monaten.

Im Rahmen der bislang einzigen von den USA, Katar und Ägypten vermittelten Einigung zwischen Israel und der Hamas waren Ende November während einer einwöchigen Feuerpause rund hundert Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge freigekommen.

Ein Knackpunkt bei den bisherigen Verhandlungen war, dass die islamistische Palästinenserorganisation unter anderem eine „dauerhafte Waffenruhe“ gefordert hatte, was Israel ablehnt. Wie das US-Nachrichtenportal Axios berichtete, enthält der jüngste Vorschlag Israels an die Hamas nach Angaben von zwei israelischen Regierungsvertretern allerdings auch die Bereitschaft, über die „nachhaltige Wiederherstellung von Ruhe“ im Gazastreifen zu diskutieren. Es ist dem Bericht zufolge das erste Mal, dass israelische Regierungsvertreter mögliche Gespräche über ein Ende des Kriegs ins Spiel bringen.

Verhandlungen über Geiseldeal im Israel-Krieg: Biden und Netanjahu sprechen am Telefon

Ein weiterer israelischer Beamter teilte gegenüber Times of Israel mit, dass Israel im Rahmen des jüngsten Vorschlags große Zugeständnisse mit Blick auf die Rückkehr von Palästinensern in den Norden des Gazastreifens gemacht habe.

Unterdessen tauschten sich auch US-Präsident Joe Biden und der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu laut Angaben aus dem Weißen Haus in einem Telefonat über die „laufenden Gespräche über die Freilassung der Geiseln und einen sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen“ aus. Zudem sei in dem Gespräch auch eine Aufstockung der humanitären Hilfslieferungen in den Gazastreifen erörtert worden, etwa durch die Öffnung weiterer Grenzübergänge, hieß es am Sonntag.

Norden Israels wird mit Raketen beschossen

Indes meldeten israelische Medien eine Raketensalve von rund 30 Projektilen, die vom Süden des Libanon auf den Norden Israels abgefeuert wurde. Später teilte das israelische Militär mit, es habe sich um 20 Raketen gehandelt, wobei ein Teil abgefangen worden und der Rest auf offenes Gelände gefallen sei.

Später übernahm der militärische Arm der Hamas die Verantwortung für den Angriff. Tote oder Verletzte gab es dem israelischen Militär zufolge nicht. Zuvor hatte die israelische Luftwaffe Ziele der schiitischen Hisbollah-Miliz im Süden des Libanon attackiert. In den letzten Tagen verstärkte das israelische Militär ihre Angriffe auf die pro-iranische Terrorgruppe.

Immer wieder nehmen israelische Kampfflugzeuge Vertreter der Hisbollah im Libanon ins Visier. Doch nicht nur dort: Auch in Syrien gerät die Hisbollah zusammen mit den iranischen Revolutionsgarden ins Visier Israels.

Unsere interaktiven Karten zum Krieg in Israel zeigen Orte des Konflikts und dessen Verlauf. (Redaktion mit Agenturen)

Rubriklistenbild: © afp

Mehr zum Thema