Vergeltungsschlag?

US-Schiff vor Jemen von Rakete getroffen – Huthis drohen:„Friedhof der Amerikaner“

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    VonBona Hyun
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Die Kette der Angriffe im Roten Meer reißt nicht ab. Nun meldet ein britischer Marineverband den Beschuss eines US-Frachters vor der jemenischen Küste.

Jemen – Erneuter Zwischenfall im Roten Meer: Am Montag (15. Januar) ist ein US-Schiff vor der jemenitischen Küste im Golf von Aden mit einer Rakete beschossen worden. Großbritannien meldet einen „Vorfall“ südöstlich der Hafenstadt Aden im Jemen. Der Verdacht fiel sofort auf die Huthi-Miliz.

Offenbar wurde ein US-Frachter vor Jemen von einer Rakete getroffen.

US-Schiff vor Jemen von Raketen getroffen – stecken Huthis dahinter?

Laut Informationen des britischen Marineverbands United Kingdom Marine Trade Operations (UKMTO) sagte der Kapitän des Schiffes, das Schiff sei „von oben von einer Rakete getroffen“ worden. Die Behörden würden den Vorfall im Roten Meer und Schiffen auf der Durchfahrt zu „äußerster Vorsicht“ raten.

Bei dem getroffenen Schiff handelt es sich Sky News zufolge um den US-amerikanischen Massengutfrachter „MV Gibraltar Eagle.“ Die Rakete habe einen Brand im Laderaum des Schiffes verursacht, das Schiff sei aber nicht schwer beschädigt. Es habe keine Verletzten gegeben. Wer für den Angriff verantwortlich ist, sei noch unklar.

Eskalation im Roten Meer? Huthis attackieren offenbar US-Schiff nach Luftangriffen

Der Verdacht fiel sofort auf die Huthi-Rebellen im Jemen. Diese hatten einen Tag zuvor einen Anti-Schiffs-Marschflugkörper auf einen Zerstörer der US-Marine im Roten Meer abgefeuert. Doch einem US-Kampfjet gelang es, die Rakete abzufangen. Der Angriff ist der erste von den USA bestätigte Beschuss durch die Huthi-Rebellen nach wochenlangen Angriffen auf die internationale Schifffahrt im Roten Meer.

Der jüngste Angriff der Huthis könnte eine Reaktion auf die Luftangriffe der westlichen Alliierten auf die Huthi-Stellungen sein. Die USA und Verbündete hatten am Freitag (12. Januar) mit Angriffen auf knapp 30 Stellungen der Miliz im Jemen begonnen, darunter eine Radaranlage. US-Präsident Joe Biden hatte vergangene Woche gewarnt, dass sich die Huthi auf weitere mögliche Militäraktionen gefasst machen müssten, falls sie nicht einlenkten. Die USA werden von Großbritannien, den Niederlanden, Kanada, Australien und Bahrain unterstützt. Auch die Bundeswehr-Marine soll unterstützen und Kriegsschiffe entsenden.

USA und Verbündete greifen gezielt Huthi-Stellungen im Roten Meer an – Jemen bereit für Krieg

Doch bislang zeigt sich der Jemen unbeeindruckt und wäre offenbar bereit, gegen die USA Krieg auszuführen. Das teilte das hochrangige Mitglied der militant-islamistischen Gruppe, Ali al-Kahum, in einem am Montag publizierten Interview mit Irans Staatsagentur Irna mit. Nach den jüngsten Luftangriffen der USA auf Huthi-Ziele warnte Al-Kahum: „Nach dieser Aggression wird sich der Jemen in einen Friedhof für die Amerikaner verwandeln.“

Unterdessen wies Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian erneut Vorwürfe zurück, dass sein Land direkt in die Angriffe verwickelt sei. „Die Widerstandskräfte in der Region, einschließlich des Jemen, handeln unabhängig und im Rahmen ihrer Interessen“, sagte der Minister laut Irna am Sonntag. Iran erteile keine Befehle.

Nach Angriffen im Roten Meer: Sorge vor Ausweitung des Nahost-Konflikts durch Huthis

Mehr als drei Monate nach Beginn des Gaza-Kriegs wächst die Sorge, dass der Konflikt in einen regionalen Flächenbrand mündet. Die schiitischen und vom Iran unterstützten Huthi griffen in den vergangenen Wochen im Roten Meer immer wieder Schiffe an. So bekannten sich die Huthi-Miliz Anfang Dezember 2023 zu Angriffen auf zwei Handelsschiffe.  Ein US-Zerstörer kam den Frachtern zu Hilfe und wurde ebenfalls Ziel des Angriffs. (bohy/dpa)

Rubriklistenbild: © Mc2 Keith Nowak/U.S. Navy/imago