Israel-Krieg

Huthi-Angriffe im Roten Meer: USA melden neuen Vorfall – Maersk stoppt Schiffe

  • VonKilian Beck
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Erneuter Raketenbeschuss im Roten Meer. Reederei Maersk stellt den Schiffsverkehr ein. Pentagon widerspricht Gerüchten zu angeblich beschossenem US-Schiff.

Sanaa – Die pro-iranischen Huthi-Rebellen haben nach US-Angaben am Dienstag (2. Januar) erneut auf Frachtschiffe im Roten Meer geschossen. Die Huthis hätten zwei ballistische Antischiffsraketen auf einen Abschnitt im Süden des Roten Meers abgefeuert, das zu diesem Zeitpunkt zahlreiche Handelsschiffe durchfahren hätten, erklärte das US-Militärkommando (Centcom) für den Nahen Osten. Demnach wurden dabei keine Schäden verursacht.

Unterdessen kündigte der Reedereiriese Maersk an, „auf unbestimmte Zeit“ nicht mehr durch das Rote Meer zu fahren. Das teilte der Konzern am Dienstag mit. Wegen der Huthi-Angriffswelle auf Containerschiffe meiden mehrere Reedereien die Fahrt durch die Meerenge inzwischen. Das Rote Meer ist eine zentrale Handelsstraße, über die bis zu zwölf Prozent des Welthandels abgewickelt werden. Der Jemen liegt an der Meerenge Bab-al-Mandeb zwischen dem Roten Meer und dem Golf von Aden.

Aufgerüstet mit Hilfe aus Teheran: Der Iran soll die Huthis im Kampf auf dem Roten Meer unterstützen – sagen die USA.

USA weisen Berichte über Beschuss auf US-Schiff zurück

Zuvor hatte die britische Behörde für maritime Sicherheit (UKMTO) Explosionen nahe einem Frachtschiff im Roten Meer gemeldet. Die UKMTO hatte auf X (vormals Twitter) erklärt, bis zu drei Detonationen hätten sich in einer Entfernung von einer bis fünf Seemeilen von einem Schiff ereignet, das sich in der Meerenge Bab al-Mandeb zwischen Eritrea und Jemen befunden habe. Es seien keine Schäden am Schiff bekannt, die Besatzung befinde sich in Sicherheit. Ein Beamter des US-Verteidigungsministeriums wies auf Nachfrage des Portals Business Insider Berichte zurück, die Huthis hätten erneut ein US-Kriegsschiff angegriffen.

Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der sunnitisch-islamistischen Terrororganisation Hamas im Gazastreifen Anfang Oktober hat die schiitisch-islamistische Huthi-Miliz wiederholt Schiffe vor der Küste des Jemen attackiert. Im November feuerte die Miliz mehrfach Raketen Richtung Israel ab.

Internationale Marine-Koalition schützt Handelsschiffe – Deutschland ist nicht dabei

Um die Handelsschifffahrt zu schützen, schmiedeten die USA Mitte Dezember eine internationale Militärkoalition. Mehrere Raketen und Drohnen wurden in den vergangenen Wochen von Kriegsschiffen der US-Marine sowie der französischen und der britischen Flotte abgefangen. Deutschland beteiligt sich bisher nicht an dem Marine-Einsatz, auch wenn Verteidigungsausschussvorsitzende Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) das forderte.

Die Huthis werden – wie die Hamas – vom Iran unterstützt. Die schiitischen Islamisten sehen sich neben der Hamas als Teil der gegen Israel gerichteten selbsternannten „Achse des Widerstands“, zu der außerdem die schiitisch-islamistische Hisbollah-Miliz im Libanon gehört. Im Jemen tobt seit Jahren ein blutiger Stellvertreterkrieg zwischen Saudi-Arabien und dem Iran, der als Bürgerkrieg zwischen der Regierung in Sanaa und den Huthis begann. (dpa/afp/kb)

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