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Russland verstärkt Angriffe im Ukraine-Krieg – Explosionen in Charkiw und Sumy

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News zum Ukraine-Krieg: Russland greift die Ukraine weiter massiv an. Die Zahl der Todesopfer in Poltawa steigt. Der Ticker.

Dieser News-Ticker zum Ukraine-Krieg ist geschlossen. Alle Informationen und Entwicklungen finden Sie in unserem neuen News-Ticker.

Update vom 6. September, 10.55 Uhr: Bei einem russischen Angriff auf die Region Dnipro soll eine Person getötet und 18 weitere Verletzt worden sein. „Der Feind hat Pawlograd bereits angegriffen. Die Gefahr bleibt bestehen, es herrscht Informationsstillstand“, zitierte Ukrainska Pravda den Vorsitzenden der Regionalverwaltung, Sergei Lysak. Im Zuge der Angriffe soll es auch zu mehreren Bränden gekommen sein, die mittlerweile bereits gelöscht sein sollen.

Update vom 6. September, 9.55 Uhr: In der Nähe der ukrainischen Großstadt Charkiw kam es erneut zu einem russischen Luftangriff. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, wurden bei dem Raketenangriff in Ljubotyn drei Menschen verletzt. Laut dem Gouverneur der Region Charkiw sind bei dem Angriff mehrere Gebäude beschädigt worden.

Die schweren Gefechte im Ukraine-Krieg halten unvermindert an. (Archivbild)

Luftangriff im Ukraine-Krieg – 27 russische Drohnen abgefangen

Update vom 6. September, 8.15 Uhr: Die ukrainische Luftwaffe hat eigenen Angaben zufolge in der Nacht 27 der 44 von Russland gestarteten Drohnen abgefangen. Russland habe bei dem Angriff auch zwei Raketen eingesetzt, teilte die Luftwaffe auf Telegram mit.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Ukraine und Russland. Die Angaben zum Krieg in der Ukraine lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Update vom 6. September, 7.30 Uhr: Die Ukraine braucht dringend weitere Militärhilfe. In Ramstein beraten die Partner Kiews heute erneut, wie sie gegen die russische Invasion helfen können. Einem Spiegel-Bericht zufolge soll auch Wolodymyr Selenskyj zu den Gesprächen hinzustoßen. Der ukrainische Präsident trifft sich am frühen Nachmittag zudem mit Kanzler Olaf Scholz (SPD) in Frankfurt am Main, wie ein Regierungssprecher sagte. 

Gefechte im Ukraine-Krieg halten weiter an

Update vom 6. September, 6.35 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte haben offiziellen Angaben aus Russland zufolge am Abend dreimal die russische Grenzstadt Schebekino beschossen. Dabei seien 15 Privathäuser beschädigt worden, teilte der Gouverneur der Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, auf seinem Telegram-Kanal mit. Auch ein Fabrikdach wurde demnach beschädigt. An mehreren Orten habe es gebrannt.

Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland

Menschen in Kiews feiern die Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion
Alles begann mit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989. Die Öffnung der Grenzen zunächst in Ungarn leitete das Ende der Sowjetunion ein. Der riesige Vielvölkerstaat zerfiel in seine Einzelteile. Am 25. August 1991 erreichte der Prozess die Ukraine. In Kiew feierten die Menschen das Ergebnis eines Referendums, in dem sich die Bevölkerung mit der klaren Mehrheit von 90 Prozent für die Unabhängigkeit von Moskau ausgesprochen hatte. Im Dezember desselben Jahres erklärte sich die Ukraine zum unabhängigen Staat. Seitdem schwelt der Konflikt mit Russland. © Anatoly Sapronenkov/afp
Budapester Memorandum
Doch Anfang der 1990er Jahre sah es nicht danach aus, als ob sich die neuen Staaten Russland und Ukraine rund 30 Jahre später auf dem Schlachtfeld wiederfinden würden. Ganz im Gegenteil. Im Jahr 1994 unterzeichneten Russland, das Vereinigte Königreich und die USA in Ungarn das „Budapester Memorandum“ – eine Vereinbarung, in der sie den neu gegründeten Staaten Kasachstan, Belarus und der Ukraine Sicherheitsgarantien gaben.  © Aleksander V. Chernykh/Imago
Ukrainedemo, München
Als Gegenleistung traten die drei Staaten dem Atomwaffensperrvertrag bei und beseitigten alle Nuklearwaffen von ihrem Territorium. Es sah danach aus, als ob der Ostblock tatsächlich einen Übergang zu einer friedlichen Koexistenz vieler Staaten schaffen würde. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs erinnern auch heute noch viele Menschen an das Budapester Memorandum von 1994. Ein Beispiel: Die Demonstration im Februar 2025 in München.  © Imago
Orangene Revolution in der Ukraine
Bereits 2004 wurde deutlich, dass der Wandel nicht ohne Konflikte vonstattengehen würde. In der Ukraine lösten Vorwürfe des Wahlbetrugs gegen den Russland-treuen Präsidenten Wiktor Janukowytsch Proteste  © Mladen Antonov/afp
Ukraine proteste
Die Menschen der Ukraine erreichten vorübergehend ihr Ziel. Der Wahlsieg Janukowytschs wurde von einem Gericht für ungültig erklärt, bei der Wiederholung der Stichwahl setzte sich Wiktor Juschtschenko durch und wurde neuer Präsident der Ukraine. Die Revolution blieb friedlich und die Abspaltung von Russland schien endgültig gelungen. © Joe Klamar/AFP
Wiktor Juschtschenko ,Präsident der Ukraine
Als der Moskau kritisch gegenüberstehende Wiktor Juschtschenko im Januar 2005 Präsident der Ukraine wurde, hatte er bereits einen Giftanschlag mit einer Dioxinvariante überlebt, die nur in wenigen Ländern produziert wird – darunter Russland. Juschtschenko überlebte dank einer Behandlung in einem Wiener Krankenhaus.  © Mladen Antonov/afp
Tymoschenko Putin
In den folgenden Jahren nach der Amtsübernahme hatte Juschtschenko vor allem mit Konflikten innerhalb des politischen Bündnisses zu kämpfen, das zuvor die demokratische Wahl in dem Land erzwungen hatte. Seine Partei „Unsere Ukraine“ zerstritt sich mit dem von Julija Tymoschenko geführten Parteienblock. Als Ministerpräsidentin der Ukraine hatte sie auch viel mit Wladimir Putin zu tun, so auch im April 2009 in Moskau. © Imago
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowitsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance.
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowytsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance. Er gewann die Wahl mit knappem Vorsprung vor Julija Tymoschenko. Amtsinhaber Wiktor Juschtschenko erhielt gerade mal fünf Prozent der abgegebenen Stimmen.  © Yaroslav Debely/afp
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, Ukraine, 2014
Präsident Wiktor Janukowytsch wollte die Ukraine wieder näher an Russland führen – auch aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, den Russlands Präsident Wladimir Putin auf das Nachbarland ausüben ließ. Um die Ukraine wieder in den Einflussbereich Moskaus zu führen, setzte Janukowytsch im November 2013 das ein Jahr zuvor verhandelte Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union aus.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Maidan-Proteste Ukraine
Es folgten monatelange Massenproteste in vielen Teilen des Landes, deren Zentrum der Maidan-Platz in Kiew war. Organisiert wurden die Proteste von einem breiten Oppositionsbündnis, an dem neben Julija Tymoschenko auch die Partei des ehemaligen Boxweltmeisters und späteren Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko, beteiligt waren. © Sandro Maddalena/AFP
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine
Die Forderung der Menschen war eindeutig: Rücktritt der Regierung Janukowiysch und vorgezogene Neuwahlen um das Präsidentenamt. „Heute ist die ganze Ukraine gegen die Regierung aufgestanden, und wir werden bis zum Ende stehen“, so Vitali Klitschko damals. Die Protestbewegung errichtete mitten auf dem Maidan-Platz in Kiew ihr Lager. Janukowytsch schickte die Polizei, unterstützt von der gefürchteten Berkut-Spezialeinheit. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die über mehrere Monate andauerten. © Sergey Dolzhenko/dpa
Der Platz Euromaidan in Kiew, Hauptstadt der Ukraine, ist nach den Protesten verwüstet.
Die monatelangen Straßenkämpfe rund um den Maidan-Platz in Kiew forderten mehr als 100 Todesopfer. Etwa 300 weitere Personen wurden teils schwer verletzt. Berichte über den Einsatz von Scharfschützen machten die Runde, die sowohl auf die Protestierenden als auch auf die Polizei gefeuert haben sollen. Wer sie schickte, ist bis heute nicht geklärt. Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine von 2014 bis 2019, vertrat die These, Russland habe die Scharfschützen entsendet, um die Lage im Nachbarland weiter zu destabilisieren. Spricht man heute in der Ukraine über die Opfer des Maidan-Protests, nennt man sie ehrfürchtig „die Himmlischen Hundert“. © Sergey Dolzhenko/dpa
Demonstranten posieren in der Villa von Viktor Janukowitsch, ehemaliger Präsident der Ukraine
Nach rund drei Monaten erbittert geführter Kämpfe gelang dem Widerstand das kaum für möglich Gehaltene: Die Amtsenthebung Wiktor Janukowytschs. Der verhasste Präsident hatte zu diesem Zeitpunkt die UKraine bereits verlassen und war nach Russland geflohen. Die Menschen nutzten die Gelegenheit, um in der prunkvollen Residenz des Präsidenten für Erinnerungsfotos zu posieren. Am 26. Februar 2014 einigte sich der „Maidan-Rat“ auf eigene Kandidaten für ein Regierungskabinett. Präsidentschaftswahlen wurden für den 25. Mai anberaumt. Die Ukraine habe es geschafft, eine Diktatur zu stürzen, beschrieb zu diesem Zeitpunkt aus der Haft entlassene Julija Tymoschenko die historischen Ereignisse.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Ein Mann stellt sich in Sewastopol, eine Stadt im Süden der Krim-Halbinsel, den Truppen Russlands entgegen.
Doch der mutmaßliche Frieden hielt nicht lange. Vor allem im Osten der Ukraine blieb der Jubel über die Absetzung Janukowytschs aus. Gouverneure und Regionalabgeordnete im Donbass stellten die Autorität des Nationalparlaments in Kiew infrage. Wladimir Putin nannte den Umsturz „gut vorbereitet aus dem Ausland“. Am 1. März schickte Russlands Präsident dann seine Truppen in den Nachbarstaat. Wie Putin behauptete, um die russischstämmige Bevölkerung wie die auf der Krim stationierten eigenen Truppen zu schützen. In Sewastopol, ganz im Süden der Halbinsel gelegen, stellte sich ein unbewaffneter Mann den russischen Truppen entgegen. Aufhalten konnte er sie nicht. © Viktor Drachev/afp
Bürgerkrieg in Donezk, eine Stadt im Donbas, dem Osten der Ukraine
Am 18. März 2014 annektierte Russland die Halbinsel Krim. Kurz darauf brach im Donbass der Bürgerkrieg aus. Mit Russland verbündete und von Moskau ausgerüstete Separatisten kämpften gegen die Armee und Nationalgarde Kiews. Schauplatz der Schlachten waren vor allem die Großstädte im Osten der Ukraine wie Donezk (im Bild), Mariupol und Luhansk. © Chernyshev Aleksey/apf
Prorussische Separatisten kämpfen im Donbas gegen Einheiten der Ukraine
Der Bürgerkrieg erfasste nach und nach immer mehr Gebiete im Osten der Ukraine. Keine der Parteien konnte einen nachhaltigen Sieg erringen. Prorussische Separatisten errichteten Schützengräben, zum Beispiel nahe der Stadt Slawjansk. Bis November 2015 fielen den Kämpfen laut Zahlen der Vereinten Nationen 9100 Menschen zum Opfer, mehr als 20.000 wurden verletzt. Von 2016 an kamen internationalen Schätzungen zufolge jährlich bis zu 600 weitere Todesopfer dazu. © Michael Bunel/Imago
Trümmer von Flug 17 Malaysian Airlines nach dem Abschuss nahe Donezk im Osten der Ukraine
Aufmerksam auf den Bürgerkrieg im Osten der Ukraine wurde die internationale Staatengemeinschaft vor allem am 17. Juli 2014, als ein ziviles Passagierflugzeug über einem Dorf nahe Donezk abstürzte. Alle 298 Insassen kamen ums Leben. Die Maschine der Fluggesellschaft Malaysian Airlines war von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden. Abgefeuert hatte die Rakete laut internationalen Untersuchungen die 53. Flugabwehrbrigade der Russischen Föderation. In den Tagen zuvor waren bereits zwei Flugzeuge der ukrainischen Luftwaffe in der Region abgeschossen worden. © ITAR-TASS/Imago
Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident Francois Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk
Die Ukraine wollte den Osten des eigenen Landes ebenso wenig aufgeben wie Russland seine Ansprüche darauf. Im September 2014 kamen deshalb auf internationalen Druck Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident François Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk zusammen. In der belarussischen Hauptstadt unterzeichneten sie das „Minsker Abkommen“, das einen sofortigen Waffenstillstand und eine schrittweise Demilitarisierung des Donbass vorsah. Die OSZE sollte die Umsetzung überwachen, zudem sollten humanitäre Korridore errichtet werden. Der Waffenstillstand hielt jedoch nicht lange und schon im Januar 2015 wurden aus zahlreichen Gebieten wieder Kämpfe gemeldet. © Mykola Lazarenko/afp
Wolodymyr Selenskyj feiert seinen Sieg bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2019
Während die Ukraine im Osten zu zerfallen drohte, ereignete sich in Kiew ein historischer Machtwechsel. Wolodymyr Selenskyj gewann 2019 die Präsidentschaftswahl und löste Petro Poroschenko an der Spitze des Staates ab.  © Genya Savilov/afp
Wolodymyr Selenskyj
Selenskyj hatte sich bis dahin als Schauspieler und Komiker einen Namen gemacht. In der Comedy-Serie „Diener des Volkes“ spielte Selenskyj von 2015 bis 2017 bereits einen Lehrer, der zunächst Youtube-Star und schließlich Präsident der Ukraine wird. Zwei Jahre später wurde die Geschichte real. Selenskyj wurde am 20. Mai 2019 ins Amt eingeführt. Kurz darauf löste der bis dato parteilose Präsident das Parlament auf und kündigte Neuwahlen an. Seine neu gegründete Partei, die er nach seiner Fernsehserie benannte, erzielte die absolute Mehrheit.  © Sergii Kharchenko/Imago
Russische Separatisten in der Ost-Ukraine
Selenskyj wollte nach seinem Wahlsieg die zahlreichen innenpolitischen Probleme der Ukraine angehen: vor allem die Bekämpfung der Korruption und die Entmachtung der Oligarchen. Doch den neuen, russland-kritischen Präsidenten der Ukraine holten die außenpolitischen Konflikte mit dem Nachbarn ein. © Alexander Ryumin/Imago
Ukraine Militär
Im Herbst 2021 begann Russland, seine Truppen in den von Separatisten kontrollierte Regionen in der Ost-Ukraine zu verstärken. Auch an der Grenze im Norden zog Putin immer mehr Militär zusammen. Selenskyj warnte im November 2021 vor einem Staatsstreich, den Moskau in der Ukraine plane. Auch die Nato schätzte die Lage an der Grenze als höchst kritisch ein. In der Ukraine wurden die Militärübungen forciert. © Sergei Supinsky/AFP
Putin
Noch drei Tage bis zum Krieg: Am 21. Februar 2022 unterzeichnet der russische Präsident Wladimir Putin verschiedene Dekrete zur Anerkennung der Unabhängigkeit der Volksrepubliken Donezk und Lugansk. © Alexey Nikolsky/AFP
Explosion in Kiew nach Beginn des Ukraine-Kriegs mit Russland
Am 24. Februar 2022 wurde der Ukraine-Konflikt endgültig zum Krieg. Russische Truppen überfielen das Land entlang der gesamten Grenze. Putins Plan sah eine kurze „militärische Spezialoperation“, wie die Invasion in Russland genannt wurde, vor. Die ukrainischen Streitkräfte sollten mit einem Blitzkrieg in die Knie gezwungen werden. Moskau konzentrierte die Attacken auf Kiew. Innerhalb weniger Tage sollte die Hauptstadt eingenommen und die Regierung Selenskyjs gestürzt werden. Doch der Plan scheiterte und nach Wochen intensiver Kämpfe und hoher Verluste in den eigenen Reihen musste sich die russische Armee aus dem Norden des Landes zurückziehen. Putin konzentrierte die eigene Streitmacht nun auf den Osten der Ukraine. © Ukrainian President‘s Office/Imago
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, bei einer Fernsehansprache aus Kiew
Seit Februar 2022 tobt nun der Ukraine-Krieg. Gesicht des Widerstands gegen Russland wurde Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sich zu Beginn des Konflikts weigerte, das Angebot der USA anzunehmen und das Land zu verlassen. „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit“, sagte Selenskyj. Die sollte er bekommen. Zahlreiche westliche Staaten lieferten Ausrüstung, Waffen und Kriegsgerät in die Ukraine. Hunderttausende Soldaten aus beiden Ländern sollen bereits gefallen sein, ebenso mehr als 10.000 Zivilpersonen. Ein Ende des Kriegs ist nach wie vor nicht in Sicht. © Ukraine Presidency/afp

Update vom 6. September, 5.15 Uhr: Auch in der Nacht zum Freitag hat die ukrainische Luftwaffe wieder etliche russische Angriffe mit Kampfdrohnen und Raketen in weiten Teilen des Landes gemeldet. Im Gebiet Charkiw im Osten, in der nordöstlichen Grenzregion Sumy sowie in Winnyzja im Westen waren Berichten zufolge Explosionen zu hören. Nahe der westukrainischen Großstadt Lwiw (Lemberg) habe es nach einem abgewehrten Drohnenangriff gebrannt, teilte Bürgermeister Andrij Sadowyj am Morgen bei Telegram mit. Zum Ausmaß der Schäden oder zu Verletzten gab es zunächst keine Informationen.

Update vom 5. September, 20.21 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs ist es im Laufe des Donnerstags an den Frontlinien in der Ostukraine zu mindestens 111 militärischen Gefechten zwischen Russland und der Ukraine gekommen. Die meisten Kämpfe hätte es in der Region um die umkämpfte Bergarbeiterstadt Pokrowsk sowie die etwas südlich gelegene Stadt Kurachowe gegeben. Das berichtet die ukrainische Zeitung Ukrajinska Prawda. Darüber hinaus seien laut den Sicherheitskräften des Landes am Nachmittag zwei Zivilpersonen bei einem russischen Angriff auf das Dorf Tsyrkuny in der Region Charkiw gestorben.

Ukraine-Gruppe trifft in Ramstein zusammen – Zahl der Toten in Poltawa steigt

Update vom 5. September, 17.35 Uhr: Die Ukraine-Kontaktgruppe trifft sich am Freitag zu Beratungen in Ramstein. Dabei soll es vor allem um die Forderung der Ukraine gehen, weitreichende Waffen gegen Ziele in Russland einsetzen zu dürfen, berichtete die Nachrichtenagentur AFP. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj soll an dem Treffen teilnehmen.

Update vom 5. September, 16.45 Uhr: Die Zahl der Toten nach einem russischen Angriff auf die Stadt Poltawa ist erneut gestiegen. Bei dem Luftangriff auf eine militärische Bildungseinrichtung sollen demnach mindestens 55 Menschen ums Leben gekommen sein, berichtete Ukrainska Pravda. Zudem sollen 328 Menschen verletzt worden sein.

Ukraine ernennt neuen Außenminister – Nachfolger soll für Waffen im ukraine-Krieg werben

Update vom 5. September, 15.05 Uhr: Die Ukraine hat einen neuen Außenminister. Nach einer Wahl unter den ukrainischen Abgeordneten wurde der bisherige Amtsinhaber Dmytro Kuleba von seinem Stellvertreter Andij Sybiha abgelöst. 258 Abgeordnete stimmten demnach für Sybiha – notwendig wären 226 gewesen. Der neu gewählte Minister soll vor allem im Westen für weitere Waffenlieferungen werben.

Update vom 5. September, 14.05 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin hält die ukrainische Offensive in Kursk für gescheitert. Laut dem Autokraten sei das Ziel der Ukraine gewesen, Russland in Unruhen zu versetzen, um den russischen Vorstoß im Donbass zu stoppen. „Ist dem Gegner das gelungen? Nein, nichts hat er erreicht“, so Putin auf einer Plenarsitzung beim Östlichen Wirtschaftsforum in Wladiwostok am Pazifik.

Ukraine evakuiert Bevölkerung aus Pokrowsk – Russlands Truppen rücken im Ukraine-Krieg vor

Update vom 5. September, 12.50 Uhr: Angesichts der näher rückenden russischen Truppen hat die Ukraine Evakuierungen mit dem Zug aus der frontnahen Stadt Pokrowsk im Osten des Landes eingestellt. „Jetzt ist die Abfahrtsstation wegen der erschwerten Sicherheitssituation Pawlohrad im Gebiet Dnipropetrowsk“, teilte der Gouverneur des Gebiets Donezk, Wadym Filaschkin, bei Telegram mit. Pawlohrad liegt gut 90 Kilometer westlich von Pokrowsk. 

In Pokrowsk sollen Behördenangaben nach noch gut 30.000 Menschen ausharren. Die Frontlinie verläuft dabei nur etwa neun Kilometer südöstlich der Bergarbeiterstadt. Regelmäßig gerät der Verkehrsknotenpunkt dabei auch unter Beschuss.

Update vom 5. September, 11.25 Uhr: Das russische Militär hat nach ukrainischen Angaben mit 78 Kampfdrohnen iranischer Bauart Ziele im ukrainischen Hinterland angegriffen. 60 seien abgeschossen worden, teilte die ukrainische Luftwaffe bei Telegram mit. 15 weitere durch elektronische Mittel vom Kurs abgebracht worden. Zwei Drohnen sollen nach Russland „zurückgekehrt“ und eine in den belarussischen Luftraum geflogen sein. Der belarussische Generalstab bestätigte der staatlichen Nachrichtenagentur Belta den Vorfall und sprach vom Abschuss mehrerer Drohnen.

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe ist auch eine Iskander-Rakete von der besetzten Halbinsel Krim aus abgefeuert worden. Durch die ständigen Drohnenflüge galt allein in der ukrainischen Hauptstadt Kiew in der Nacht ein mehr als neunstündiger Luftalarm. Am Morgen war kurz auch Flugabwehrfeuer über der Dreimillionenstadt zu hören. Schäden oder Opfer soll es den Angaben nach nicht gegeben haben.

Update vom 5. September, 9.45 Uhr: Seit dem ukrainischen Vorstoß in der westrussischen Region Kursk Anfang August hat Russland seine Attacken auf die Ukraine verstärkt. Einer der verheerendsten Angriffe seit Kriegsbeginn galt zuletzt der in der Stadt Poltawa. Die Zahl der Todesopfer ist nach ukrainischen Angaben nun auf 54 Menschen gestiegen. Weitere 297 Menschen gelten derzeit als verletzt, fünf weitere liegen möglicherweise noch unter den Trümmern.

Update vom 5. September, 8.40 Uhr: Am morgigen Freitag treffen sich die Ukraine-Kontaktgruppe erneut in Ramstein. Offenbar will diesmal auch Wolodymyr Selenskyj dort erscheinen und um weitere Waffen bitten. Das berichtet der Spiegel. Dabei soll es vor allem um weitreichende Raketen und mehr Flugabwehr gehen.

Russland beschießt Wohngebiet im Gebiet Donezk

Update vom 5. September, 6.25 Uhr: Russland setzt seine Offensive im umkämpften Gebiet Donezk weiter fort. Besonders in Pokrowsk ist die ukrainische Armee unter Druck. In der Großstadt haben die Behörden eine Evakuierung angeordnet. Noch immer sollen sich dort aber mehr als 20.000 Menschen aufhalten.

Russische Streitkräfte beschießen wohl Wohngebiet in der Ostukraine

Update vom 5. September, 5.20 Uhr: Russische Streitkräfte haben nach ukrainischen Angaben ein Wohngebiet in der ostukrainischen Stadt Kostjantyniwka beschossen. Bei dem Angriff wurde eine Person getötet und drei weitere verletzt, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Demnach wurde ein Mehrfachraketenwerfer eingesetzt. Kostjantyniwka gilt als wichtiges Ziel für die russischen Streitkräfte, die langsam durch die Region Donezk nach Westen vorrücken. Die Stadt liegt nordöstlich von Pokrowsk, dem am heftigsten umkämpften Gebiet im östlichen Teil der 1000 Kilometer langen Frontlinie.

IAEO-Chef Grossi: Kühlturm in AKW Saporischschja muss abgerissen werden

Update vom 5. September, 5.00 Uhr: Der Chef der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO), Rafael Grossi, berichtet von schweren Schäden an einem Kühlturm des von Russland besetzten Atomkraftwerks Saporischschja. Er gehe davon aus, dass der Turm abgerissen werden müsse. Der Kühlturm war im vergangenen Monat bei einem Brand schwer beschädigt worden, für den sich Russland und die Ukraine gegenseitig verantwortlich machen.

Angriffe auf Lwiw – Russland nutzt wohl erneut Double-Tap-Taktik

Update vom 4. September, 19.00 Uhr: Wegen der erneuten Angriffe Russlands auf zivile Ziele in der Ukraine hat die litauische Regierung einen Vertretet der russischen Botschaft einbestellt. In dem Gespräch sei dem Diplomaten am Mittwoch der starke Protest gegen den verstärkten Beschuss ziviler Ziele in der Ukraine zum Ausdruck gebracht worden, teilte das litauische Außenministerium mit. Demnach zeigten die Raketen und Bomben, die Bildungseinrichtungen, Krankenhäuser und Wohngebiete treffen, Russlands Verzweiflung und dessen völlige Missachtung menschlichen Lebens und des humanitären Völkerrechts.

Am Mittwoch waren bei russischen Luftangriffen auf die Stadt Lwiw im Westen der Ukraine mindestens sieben Menschen getötet worden. Russland soll dabei wohl erneut einen sogenannten „Double Tap“ durchgeführt haben. Dabei wird dasselbe Ziel zeitversetzt mit zwei Raketen angegriffen. Der zweite Einschlag trifft dann in der Regel auch Ersthelfer, welche die Opfer des ersten Angriffs versorgen.

Experte: Russland wird Luftangriffe auf die Ukraine fortsetzen

Update vom 4. September, 16.35 Uhr: Die Ukraine kann nach Einschätzung eines Experten nicht mit einem baldigen Nachlassen der russischen Luftangriffe rechnen. Russland greife weiterhin zivile Ziele und kritische Infrastruktur an, sagte Osteuropa-Wissenschaftler Eduard Klein von der Uni Bremen IPPEN.MEDIA. „Angesichts von Berichten über unmittelbar bevorstehende Lieferungen ballistischer Raketen aus dem Iran wird Moskau dies auch weiterhin tun.“

Klein äußerte sich in Zusammenhang mit der laufenden Kabinettsumbildung in der Ukraine. Ob sich im weiteren Jahresverlauf ein besserer – weil im Kriegsgeschehen ruhigerer – Moment dafür hätte finden lassen, lasse sich nicht abschätzen, erklärte er. Die Gesamtlage könne sich im Herbst und Winter angesichts der massiv zerstörten Strom-, Wasser- und Wärmeversorgung in der Ukraine noch verschärfen, mutmaßte er.

Update vom 4. September, 15.08 Uhr: Dmitro Kuleba hat seinen Rücktritt eingereicht. Der ukrainische Außenminister war eines der bekannten Gesichter der Regierung in Kiew. Kulebas wachsender Einfluss könne ihn den Job gekostet haben, meint Ukraine-Experte Eduard Klein gegenüber IPPEN.MEDIA., der „Machtpolitik“ Selenskyjs hinter dem Kabinettsumbau sieht.

Nach Raketenangriff Russlands: Zahl der Toten in Poltawa steigt

Update vom 4. September, 10.20 Uhr: Die Zahl der Toten nach einem russischen Angriff auf die Großstadt Poltawa ist auf 53 gestiegen. Das berichten ukrainische Medien unter Berufung auf Rettungsdienste. Etwa ein Dutzend Leute könnte demnach noch unter den Trümmern liegen. Zerstört wurde insbesondere ein Gebäude des Militärinstituts für Telekommunikation und Informatisierung in Poltawa – viele der Opfer sollen Soldaten sein, berichtet die Deutsche Presse-Agentur. Bei der Attacke auf die 280 Kilometer östlich von Kiew gelegene Stadt nutzte das russische Militär mutmaßlich Iskander-Raketen.

Mitten im Ukraine-Krieg: Selenskyj baut Regierung um

Update vom 4. September, 9.19 Uhr: In der Ukraine steht eine größere Regierungsumbildung an, so tritt unter anderem der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba zurück. Dies teilte ein Parteisprecher auf Facebook mit. Bereits am frühen Mittwochmorgen wurde bekannt, dass mindestens sechs Regierungsvertreter am Dienstagabend ihren Rücktritt eingereicht haben.

Russland greift Lwiw an – Ukraine meldet mindestens drei Tote

Update vom 4. September, 8.31 Uhr: Bei erneuten Luftangriffen Russlands auf die Ukraine sind in der westukrainischen Stadt Lwiw nach Angaben aus Kiew mindestens drei Menschen getötet worden. Bei dem Angriff in der Nacht zum Mittwoch seien zudem mindestens 25 Menschen verletzt worden, darunter mehrere Kinder, erklärte Regionalgouverneur Maksym Kosyzkyj im Onlinedienst Telegram. Mehrere Wohnhäuser wurden demnach beschädigt. „Leider haben wir eine dritte tote Person als Folge des nächtlichen Angriffs auf Lwiw. Nach ersten Informationen handelt es sich um ein 14-jähriges Mädchen“, schrieb Kosyzkyj.

Update vom 4. September, 5.28 Uhr: In der Ukraine herrscht Trauer nach der verheerenden Raketenattacke auf die Großstadt Poltawa – eine der folgenreichsten seit Beginn des Ukraine-Kriegs vor zweieinhalb Jahren. Die Opferzahl stieg nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj bis in die Abendstunden auf 51 Tote und 271 Verletzte. Unter den Trümmern seien noch weitere Menschen, die Rettungskräfte arbeiteten unter Hochdruck. Zerstört wurde insbesondere ein Gebäude des Militärinstituts für Telekommunikation und Informatisierung in Poltawa – viele der Opfer sollen Soldaten sein.

Bei der Attacke auf die 280 Kilometer östlich von Kiew gelegene Stadt nutzte das russische Militär mutmaßlich Iskander-Raketen. Auch wenn dieser Angriff besonders verheerende Folgen hatte: Der Beschuss von Städten und zivilen Objekten ist für die Menschen in der Ukraine bitterer Alltag – so wurde in der Nacht die Universität in der nordöstlichen Gebietshauptstadt Sumy durch einen weiteren Luftangriff zerstört.

„Im Donbass ist es schwierig“ – Militärexperte bewertet Situation im Ukraine-Krieg

Update vom 3. September, 14.59 Uhr: Der Militärexperte Nico Lange beobachtet im Ukraine-Krieg weiterhin eine zweischneidige Lage an den Fronten. Einerseits gebe es für die Ukraine in Kursk zwar Erfolge – andererseits „ist es im Donbass schwierig“, sagte der frühere Leiter des Leitungsstabes im Verteidigungsministerium IPPEN.MEDIA.

Eine „bemerkenswerte“ Entwicklung machte Lange indes mit Blick auf Wladimir Putins vielbeschworene „Rote Linien“ aus. Aus Putins Umfeld sei zuletzt ein Angriff auf die Städte Moskau oder St. Petersburg als „Rote Linie“ benannt worden – zuvor sei ein Angriff auf annektierte Gebiete oder russisches Territorium allgemein als Auslöser für eine Eskalation ausgerufen gewesen. Aus dieser Umdefinierung einer „existenziellen Bedrohung“ könne man „lernen, dass diese roten Linien eigentlich keine sind“.

Ukraine-Krieg: Zwei Zivilpersonen sterben bei russischem Angriff auf Saporischschja

Erstmeldung: Kiew/Moskau – Durch russische Luft- und Artillerieangriffe auf ukrainisches Gebiet sind nach Behördenangaben mehrere Zivilpersonen getötet und verletzt worden. In der Stadt Saporischschja schlugen nach einem Besuch von Präsident Wolodymyr Selenskyj am Montagabend Geschosse ein und töteten zwei Menschen. Ein Opfer sei ein achtjähriger Junge, schrieb Gebietsgouverneur Iwan Fedorow auf Telegram. Ein Gebäude sei beschädigt worden. Selenskyj hatte sich in der frontnahen Stadt mit dem niederländischen Ministerpräsidenten Dick Schoof getroffen.

Durch die Gefechte in der Region Kurs und die russischen Vorstöße in Donezk zeigt sich mit Blick auf den Frontverlauf ein dynamisches Bild. Unsere aktuellen Karten zum Frontverlauf im Ukraine-Krieg geben einen Einblick in die neuesten Entwicklungen im Krieg Russlands gegen die Ukraine. (mit Agenturmaterial)

Rubriklistenbild: © Oleg Petrasiuk/dpa