Neue Bundesregierung

„An Ignoranz nicht zu überbieten“: Reichinnek zerreißt die Minister-Liste von Merz

  • Jens Kiffmeier
    VonJens Kiffmeier
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Die neue Bundesregierung nimmt Gestalt an: Merz hat seine Minister-Riege vorgestellt. Sie ist männlich und kaum divers. Linke und Grüne reagieren mit Kritik.

Update, 2. Mai, 7.18 Uhr: Nach der Kritik der Linken an der Ministerliste der neuen Koalition hat die SPD die Personalentscheidungen verteidigt. So lobte Ex-Bundestagspräsidentin Bärbel Bas die Nominierung von drei Managern als Minister durch den designierten Kanzler Friedrich Merz und stellte eine „Überraschung“ im SPD-Kabinettsteam in Aussicht. „Frischluft ist lebensnotwendig. Es ist gut, dass die CDU externe Erfahrung in die Regierung holen wird“, sagte Bas dem Berliner Tagesspiegel. Sie reagierte damit unter anderem auch auf Kritik von Linken-Fraktionschefin Heidi Reichinnek.

Update, 30. April, 10.46 Uhr: Heidi Reichinnek bleibt dabei: Merz‘ Ministerliste ist aus ihrer Sicht nichts. In der jüngsten Ausgabe von „Markus Lanz“ legte die Linken-Fraktionschefin jetzt nach und attestierte dem CDU-Chef einen „Irrglauben“. Wie der Schlagabtausch mit dem Moderator sich dann entwickelte in unserem Artikel Linke bringt Lanz gegen sich auf.

Merz‘ Minister-Liste: Künftiger Kanzleramtsminister Frei verwehrt sich gegen Reichinnek-Kritik

Update vom 29. April, 8.22 Uhr: Die Auswahl der CDU-Minister stößt bei der Opposition auf viel Unverständnis. Doch nach der harschen Kritik von Linken-Fraktionschefin Heidi Reichinnek hat der künftige Kanzleramtsminister Thorsten Frei (CDU) die Postenvergabe im Kabinett durch CDU-Chef Friedrich Merz zurückgewiesen. Gerade die Ostlandesverbände der Union seien mit einer Wirtschaftsministerin aus Brandenburg sowie mehreren Staatssekretären und einer Staatsministerin gut vertreten, sagte Frei der Rheinischen Post. „Am Ende kommt es auf Kompetenz an, kommt es darauf an, dass es insgesamt passt.“ Er reagierte damit auf die Kritik von Linken, Grünen und Verbänden, die die neue Bundesregierung vor allem als männlich dominiert und als zu wenig divers erachten.

Minister in der neuen Bundesregierung: Reichinnek kritisiert das Kabinett von Merz – die Reaktionen

Erstmeldung: Berlin – Langzeitpolitiker, Quereinsteiger, wenig Frauen und kaum Vertreter mit Migrationshintergrund: Die Union hat das Geheimnis um die Besetzung der Minister-Posten in der neuen Bundesregierung gelüftet. Während Friedrich Merz (CDU) und Markus Söder (CSU) von einer „sehr guten Regierungsmannschaft“ sprachen, reagierte die Opposition mit scharfer Kritik.

Findet die Kabinettliste von Friedrich Merz nicht ausgewogen: Linken-Fraktionschefin Heidi Reichinnek.

„Genauso wie in ihrer Fraktion, schafft es die Union auch im Kabinett nicht, die Gesellschaft abzubilden“, sagte Linken-Fraktionschefin Heidi Reichinnek auf Anfrage von fr.de von IPPEN.MEDIA. Frauen, Menschen mit Migrationshintergrund und Ostdeutsche würden in der neuen Bundesregierung von Merz systematisch ausgegrenzt. „Das ist an Ignoranz nicht zu überbieten“, fügte sie hinzu. Ähnlich äußerten sich auch die Grünen. Und selbst in Teilen der Union gab es lautes Murren über die Vergabe der Minister-Jobs.

Kabinett von Merz nimmt Gestalt an: CDU und CSU nennen Namen der Ministerinnen und Minister

Acht Tage vor der Kanzlerwahl hatte der designierte Regierungschef Friedrich Merz vor Beginn eines Kleinen Parteitages die Namen der CDU-Minister in der neuen Bundesregierung verkündet. Parallel dazu stellte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sein Personaltableau für das neue Kabinett in Deutschland vor. Beide Schwesternparteien stimmten zudem dem Koalitionsvertrag zu.

Die größte Überraschung der vorgestellten Kabinettsliste: Der Vorstandsvorsitzende des Media-Markt-Saturn-Mutterkonzerns Ceconomy, Karsten Wildberger, soll künftig das neu geschaffene Ministerium für Digitalisierung und Staatsmodernisierung führen. Das Außenministerium geht nach fast sechs Jahrzehnten wieder an die CDU. Johann Wadephul aus Schleswig-Holstein, bisher als Außen- und Sicherheitsexperte bekannt, wird dieses Ressort übernehmen. Den Posten des Innenministers erhält der bisherige CSU-Landesgruppenchef im Bundestag, Alexander Dobrindt. Für das Wirtschaftsministerium haben die Christdemokraten die Energiemanagerin Katherina Reiche vorgesehen, die von 1998 bis 2015 bereits als CDU-Abgeordnete im Bundestag saß. Hier alle Ministerinnen und Minister der Union im Merz-Kabinett im Überblick:

Neue Bundesregierung in Deutschland: Das sind die Minister von CDU und CSU – die Liste

  • Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes: Thorsten Frei
  • Bundesministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Karin Prien
  • Bundesminister für Wirtschaft und Energie: Katherina Reiche
  • Bundesminister für Verkehr: Patrick Schnieder
  • Bundesminister für Auswärtiges: Johann David Wadephul
  • Bundesministerin für Gesundheit: Nina Warken
  • Bundesminister für Digitales und Staatsmodernisierung: Karsten Wildberger
  • Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt: Dorothee Bär (CSU)
  • Agrarminister: Alois Rainer (CSU)
  • Bundesinnenminister: Alexander Dobrindt (CSU)
  • Staatsminister für Kultur und Meiden: Wolfram Weimer
  • Staatsministerin für Sport und Ehrenamt: Christiane Schenderlein
  • Staatsminister für Bund-Länder-Zusammenarbeit: Michael Meister
  • Staatsministerin im Bundesministerium des Auswärtigen: Serap Güler
  • Staatsminister im Bundesministerium des Auswärtigen: Gunther Krichbaum

Frauen und Politiker mit Migrationshintergrund sind im Kabinett Merz unterrepräsentiert

Im Unionskabinett dominieren erneut die Männer. Die CDU entsendet vier männliche und drei weibliche Minister, während die CSU mit zwei Männern und einer Frau vertreten sein wird. Noch deutlicher fällt die regionale Unwucht aus: Mit Katherina Reiche stammt nur eine Person aus Ostdeutschland. Die gebürtige Brandenburgerin aus Luckenwalde vertrat früher den Wahlkreis Potsdam - Potsdam-Mittelmark II - Teltow-Fläming II im Parlament.

Im aktuellen Bundestag (Stand 2025) haben etwa 11,6 Prozent der Abgeordneten einen Migrationshintergrund (73 von 630 Abgeordneten), wie das ZDF kürzlich berichtete. Der Anteil der Abgeordneten mit Migrationshintergrund ist in den letzten Jahren zwar gestiegen, liegt aber immer noch deutlich unter dem Anteil in der Gesamtbevölkerung (29,7 Prozent). Insgesamt zeigt die Verteilung nach Parteien deutliche Unterschiede:

  • Grüne: 20 Prozent (höchster Anteil)
  • Die Linke: 18,8 Prozent
  • SPD: 17,5 Prozent
  • CDU/CSU: 6,3 Prozent
  • AfD: 5,9 Prozent (geringster Anteil)

Minister-Auswahl von Merz: Linke und Grüne reagieren mit Kritik – „Wald- und Wiesenpolitiker“

Vor diesem Hintergrund ist man in der Opposition über die Minister-Auswahl der Union auch nicht überrascht. Bei der Linken bedauerte man aber die einseitige Fokussierung. Die Einbindung von mehr Frauen sowie Politikerinnen und Politkern mit Migrationshintergrund sei für politische Entscheidungen „ungemein wichtig“, mahnte Reichinnek. Deutlich wurde auch Linken-Chefin Ines Schwerdtner: „Das Kabinett von Friedrich Merz ist, soweit wir das sehen können, ein Sammelbecken von Wald- und Wiesenpolitikerin und von abgehalfterten Managern und Lobbyistinnen“, sagte die Parteichefin laut der Nachrichtenagentur dpa und nannte als Beispiel den Wechsel von Reiche aus der Energiewirtschaft ins Ministeramt. Das zeige, „wie problematisch der Drehtüreffekt von der Politik in die Wirtschaft sein kann“, sagte sie.

Wen holt Friedrich Merz in sein Kabinett? Diese Minister stehen bereit

Wahlkampf CDU - Halle/Saale
Der CDU-Vorsitzende und Kanzler in spe Friedrich Merz muss sein Kabinett zusammenstellen. Nach mehreren Medienberichten sollen plus dem CDU-Kanzler Merz insgesamt sieben Minister von der CDU, fünf von der SPD und drei von der CSU gestellt werden. Wie ein mögliches schwarz-rotes Kabinett unter Merz aussehen kann, zeigt die folgende Bilderstrecke.  © Hendrik Schmidt/dpa
Die Vorstandsvorsitzender des Energiedienstkleisters Westenergie AG - Katherina Reiche - am 11. März 2024 während einer
Katherina Reiche (CDU) © Manngold/Imago
CDU-Politikerin Nina Warken spricht am 15. Mai 2024 im Bundestag
CDU-Politikerin Nina Warken  © Christoph Soeder/dpa
Wolfram Weimer zu Gast bei „Maischberger“ am 18. Februar 2025
Wolfram Weimer zu Gast bei „Maischberger“ am 18. Februar 2025  © HMB-Media/Imago
Karsten Wildberger
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Merz‘ Kabinett: Christiane Schenderlein (CDU)
dpa_urn_binary_dpa_com_20090101_250428-935-552616-FILED.jpg © Christiane Schenderlein/dpa
Fortsetzung der Koalitionsverhandlungen von Union und SPD
SPD-Chef Lars Klingbeil führt zusammen mit der Co-Vorsitzenden Saskia Esken die Verhandlungsdelegation der Sozialdemokraten an. Berichten zufolge könnte er das Finanzministerium übernehmen. © Kay Nietfeld/dpa
Michaela Kaniber (CSU), Landwirtschaftsministerin von Bayern,
Michaela Kaniber (CSU) könnte auf Wunsch Markus Söder aus Bayern nach Berlin gerufen werden. Medienberichten zufolge wird sie als Agrarministerin gehandelt.  © Sven Hoppe/picture alliance/dpa
Saskia Esken, ehemalige Parteivorsitzende der SPD
SPD-Chefin Saskia Esken ist auch parteiintern nicht unumstritten. Dennoch wird spekuliert, ob sie zukünftig ein Ministerium übernehmen könnte. © Christophe Gateau/dpa
Friedrich Merz‘ treuer Generalsekretär Carsten Linnemann gilt als Minister fast schon gesetzt. Er käme wohl für das Wirtschaftsministerium infrage, wo er die gewünschte Reform des Bürgergelds vorantreiben könne. Linnemann ist Volkswirt.
Friedrich Merz’ treuer Generalsekretär Carsten Linnemann galt als Minister fast schon als gesetzt. Der Volkswirt teilte jedoch überraschend mit, dass er sich gegen ein Ministeramt entschieden habe. Der CDU-Politiker wurde in der Vergangenheit als aussichtsreicher Kandidat für das Wirtschafts- oder Arbeitsministerium gehandelt. © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Der bisherige Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) gilt im Merz-Kabinett als gesetzt, wenn es mit schwarz-rot klappt. Er könnte allerdings das Ministerium wechseln und sogar Vizekanzler werden.
Der bisherige Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) gilt im Merz-Kabinett ebenfalls als gesetzt, wenn es mit Schwarz-Rot klappt. Laut Medienberichten könnte er eine zweite Amtszeit als Verteidigungsminister erhalten.  © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Roland Koch
Der ehemalige hessische Ministerpräsident und Merz-Vertraute Roland Koch wird ebenfalls als möglicher Minister gehandelt. © Sebastian Gollnow/dpa
Christina Sinemus – von der CDU aus Hessen – könnte zukünftig Digitalministerin werden
Kristina Sinemus – von der CDU aus Hessen – könnte zukünftig Digitalministerin werden ©  IMAGO / Jörg Halisch
Jens Spahn als neuer und alter Minister? Dahinter steht ein Fragezeichen, auch wenn Spahn gewiss Ambitionen hat. Der frühere Gesundheitsminister stand wegen der Maskenaffäre in der Kritik. Andererseits verfügt er über große Regierungserfahrung, die Merz selbst bekanntermaßen fehlt.
Jens Spahn als neuer und alter Minister? Dahinter steht ein Fragezeichen, auch wenn Spahn gewiss Ambitionen hat. Der frühere Gesundheitsminister stand wegen der Maskenaffäre in der Kritik. Berichten zufolge könnte Spahn bei der Vergabe der Ministerien unter Friedrich Merz leer ausgehen und stattdessen den Vorsitz der CDU/CSU Fraktion im Bundestag übernehmen.  © IMAGO/Jens Schicke
Überraschen könnte Merz mit einer Besetzung des Innenministeriums von außerhalb der Politik. Möglicher Kandidat wäre Dieter Romann, Chef der Bundespolizei, von dem sich Merz häufig beraten lässt und der in Asylfragen versiert ist.
Überraschen könnte die schwarz-rote Regierung mit einer Besetzung des Innenministeriums von außerhalb der Politik. Ein möglicher Kandidat wäre Dieter Romann, Chef der Bundespolizei. Von diesem lässt sich auch Kanzler in spe Friedrich Merz häufig beraten. Romann soll in Asylfragen besonders versiert sein.  © IMAGO/Jürgen Heinrich
Johann Wadephul, bisher Vize-Fraktionschef der CDU. ist als Verteidigungsminister denkbar, sollte Pistorius weichen. Im Dezember war er gemeinsam mit Merz in Kiew und besuchte mit ihm auch die Siko in München.
Johann Wadephul war bisher Vize-Fraktionschef der CDU. Nun wird er Berichten zufolge, auch als Außenminister für die schwarz-rote Koalition gehandelt. Im Dezember war er gemeinsam mit Friedrich Merz in Kiew. Im Februar besuchte der 62-Jährige mit dem Kanzler in spe die Sicherheitskonferenz in München.  © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Tino Sorge, gesundheitspolitischer Sprecher der Union, zum Cannabis-Gesetz
Tino Sorge war bislang gesundheitspolitischer Sprecher der Union. Er könnte zukünftig als Gesundheitsminister unter Kanzler Friedrich Merz fungieren, und die Cannabislegalisierung rückgängig machen. Im November erläuterte er unserer Redaktion im Interview: „Wenn es möglich ist, werden wir die Cannabislegalisierung in einer neuen Regierungskonstellation rückgängig machen.“ © Philip Dulian/picture alliance
Die niedersächsischen Fraktionsvize Silvia Breher hat Außenseiterchancen auf das Digitalministerium unter Friedrich Merz. Die 51-Jährige ist gelernte Juristin.
Die niedersächsischen Fraktionsvize Silvia Breher hat Außenseiterchancen auf das Familienministerium unter Friedrich Merz. Die 51-Jährige ist gelernte Juristin. Im Jahr 2021 war Silvia Breher noch Teil des achtköpfigen „Zukunftsteams“ von dem damaligen Kanzlerkandidaten Armin Laschet. Bereits dort vertrat sie das Thema Familie. Laschet verlor das Rennen um die Kanzlerschaft gegen Olaf Scholz.  © IMAGO/Jakub Porzycki
Die Brandenburger Richterin Sonja Eichwede könnte für die SPD in das Justizministerium einziehen.
Die Brandenburger Richterin Sonja Eichwede könnte nach Medienberichten für die SPD in das Justizministerium einziehen. Sie ist seit 2021 Mitglied des Deutschen Bundestags, seitdem ruht auch ihr Richteramt. Sie ist die Tochter des Historikers und Professors für Politik und Zeitgeschichte Osteuropas Wolfgang Eichwede. Die 37-Jährige hat einen Sohn. ©  IMAGO / dts Nachrichtenagentur
Die CSU hat als Schwesterpartei der CDU Anspruch auf Ressorts in Merz‘ Kabinett. An allererster Stelle ist hier Alexander Dobrindt, CSU-Landesgruppenchef. Er soll ein mächtiges Ministerium wie das Finanz-, Innen- oder Verteidigungsministerium bekommen.
Die CSU hat als Schwesterpartei der CDU Anspruch auf Ressorts in Merz‘ Kabinett. An allererster Stelle ist hier Alexander Dobrindt, CSU-Landesgruppenchef. In Merz neuem schwarz-roten Kabinett soll er ein mächtiges Ministerium wie das Innenministerium bekommen. Dobrindt war bereits von Dezember 2013 bis Oktober 2017 Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur im Kabinett von Bundeskanzlerin Angela Merkel.  © IMAGO/ESDES.Pictures, Bernd Elmenthaler
Fortsetzung der Koalitionsverhandlungen von Union und SPD
Die frühere Bundestagspräsidentin Bärbel Bas könnte in Merz schwarz-roter Koalition das Ministerium für Arbeit übernehmen. Ob Soziales mit in das Ministerium aufgefasst wird, bleibt derweil offen. Unterdessen wurde Bas laut Medienberichten, auch als neue Parteivorsitzende der SPD gehandelt. Zuvor hatten bereits Manuela Schwesig und Anke Rehlinger abgelehnt.  © Kay Nietfeld/dpa
Der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten Frei, darf sich auf einen einflussreichen Posten in der neuen Regierung unter Merz freuen. Denkbar wäre das Innenressort, da Frei in dem Bereich als versiert gilt. Er könnte aber auch Kanzleramtschef werden oder den Fraktionsvorsitz übernehmen.
Der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten Frei, darf sich auf einen einflussreichen Posten in der neuen Regierung unter Kanzler Friedrich Merz freuen. Er könnte in einer schwarz-roten Koalition unter Merz den wichtigen Posten des Kanzleramtschefs übernehmen. Zuvor hielt diesen Posten Wolfgang Schmidt von der SPD inne.  © IMAGO/ESDES.Pictures, Bernd Elmenthaler
Kultursenator Joe Chialo
Kultursenator Joe Chialo ist für die Berliner CDU bei den Koalitionsverhandlungen dabei. Er könnte zukünftig im schwarz-roten Kabinett unter Friedrich Merz Staatsminister für Kultur im Bundeskanzleramt werden. Der 54-jährige CDUler würde in dieser Funktion Claudia Roth von den Grünen folgen.  © Jörg Carstensen/dpa
Klara Geywitz (SPD) war unter Olaf Scholz Bauministerin. Sie wird als mögliche Arbeitsministerin in einem Kabinett Merz gehandelt.
Klara Geywitz (SPD) war unter Olaf Scholz Bauministerin. Sie wird als mögliche Arbeitsministerin in einem Kabinett von Kanzler Friedrich Merz gehandelt. Geywitz hatte 2019 erfolglos mit Ex-Kanzler Olaf Scholz um den SPD-Vorsitz kandidiert. Im Dezember 2019 wurde sie zur stellvertretenden Bundesvorsitzenden der SPD.  © IMAGO/Rüdiger Wölk
Armin Laschet (CDU) wollte 2021 selbst Kanzler werden und scheiterte. Nach der Bundestagswahl 2025 werden ihm Außenseiter-Chancen auf ein Amt unter Merz ausgerechnet.
Armin Laschet (CDU) wollte 2021 selbst Kanzler werden und scheiterte. Nach der Bundestagswahl 2025 werden ihm Außenseiter-Chancen auf ein Amt unter Merz ausgerechnet. Nach der verlorenen Wahl wurde Laschet 2022 Vizepräsident der Parlamentarischen Versammlung des Europarates. © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Friedrich Merz plant für sein Kabinett wohl auch ein Digitalministerium. Es wird gemunkelt, dass er es mit einer Expertin oder einem Experten von außen besetzen will. Auf die Beraterin Julia Jäkel würde dies zutreffen.
Friedrich Merz plant für sein schwarz-rotes Kabinett wohl auch ein Digitalministerium. Es wird gemunkelt, dass er es mit einer Expertin oder einem Experten von außen besetzen will. Auf die Beraterin Julia Jäkel würde dies zutreffen. Julia Jäkel ist Managerin und Verlegerin. Sie ist in mehreren Aufsichtsräten aktiv.  © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Die Chefin des Start-up-Verbandes, Verena Pausder, könnte Digitalministerin in der neuen Regierung von Merz werden. Ihr wird ein gutes Verhältnis zum CDU-Chef nachgesagt.
Die Chefin des Start-up-Verbandes, Verena Pausder, könnte Digitalministerin in der neuen Regierung von Friedrich Merz werden. Ihr wird ein gutes Verhältnis zum CDU-Chef nachgesagt. Die 46-jährige Verena Pausder war im Aufsichtsratsmitglied bei der Commerzbank-Tochter comdirect. © IMAGO/Emmanuele Contini
Merz wird sich auch einen Politiker aus dem großen CDU-Landesverband Niedersachsen als Minister in die Regierung holen. Hendrik Hoppenstedt wäre hierfür ein Kandidat. Er ist parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion und arbeitete unter Angela Merkel im Kanzleramt.
Merz wird sich auch einen Politiker aus dem großen CDU-Landesverband Niedersachsen als Minister in die Regierung holen. Hendrik Hoppenstedt wäre hierfür ein Kandidat. Er ist parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion und arbeitete unter Angela Merkel im Kanzleramt.  © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Mathias Middelberg (CDU) gilt als Haushaltsexperte. Ist er ein möglicher neuer Finanzminister im Kabinett von Friedrich Merz? Middelberg ist Vize-Chef der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Haushalt, Finanzen und Kommunalpolitik und Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen.
Mathias Middelberg (CDU) gilt als Haushaltsexperte. Ist er ein möglicher neuer Finanzminister im Kabinett von Friedrich Merz? Middelberg ist Vize-Chef der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Haushalt, Finanzen und Kommunalpolitik und Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen.  © IMAGO
Dorothee Bär (CSU) war bei der Bundestagswahl 2025 Stimmkreiskönigin und holte als einzige Kandidatin über 50 Prozent der Erststimmen. Belohnt Merz sie mit einem Ministeramt? Am ehesten käme wohl das Digitalministerium infrage. Bär war schon Digitalstaatsministerin unter Angela Merkel.
Dorothee Bär (CSU) war bei der Bundestagswahl 2025 Stimmkreiskönigin und holte als einzige Kandidatin über 50 Prozent der Erststimmen. Belohnt Friedrich Merz sie mit einem Ministeramt? Am ehesten käme wohl das Bildungsministerium infrage. In dem schwarz-roten Kabinett könnte sie eine sinnvolle Ergänzung darstellen – Regierungserfahrung besitzt sie bereits: Bär war schon Digitalstaatsministerin unter Angela Merkel.  © IMAGO/M. Popow
Als Umweltminister käme Andreas Jung (CD) infrage. Er gilt als Liberaler und stammt aus Baden-Württemberg. Merz will das Umwelt- und Klimaministerium wieder aus dem Wirtschaftsministerium herauslösen.
Als Umweltminister käme Andreas Jung (CD) infrage. Er gilt als Liberaler und stammt aus Baden-Württemberg. Kanzler Friedrich Merz will das Umwelt- und Klimaministerium wieder aus dem Wirtschaftsministerium herauslösen. Der deutsche Rechtsanwalt könnte in diesem schwarz-roten Kabinett eine passende Besetzung sein.  © IMAGO/M. Popow
Dirk Wiese von der SPD wird bei einer schwarz-roten Koalition als neuer Arbeitsminister gehandelt. Wiese ist Vize-Chef der SPD-Bundestagsfraktion. Der gelernte Jurist war früher Mitarbeiter von Franz Müntefering.
Dirk Wiese von der SPD wird bei einer schwarz-roten Koalition als neuer Arbeitsminister gehandelt. Wiese ist Vize-Chef der SPD-Bundestagsfraktion. Der gelernte Jurist war früher Mitarbeiter von Franz Müntefering.  © IMAGO/ESDES.Pictures, Bernd Elmenthaler
Noch eine mögliche Digitalministerin im Kabinett von Merz: Katrin Suder, Vorsitzende des Digitalrats der Bundesregierung. Sie war früher Unternehmensberaterin.
Noch eine mögliche Digitalministerin im Kabinett von Merz: Katrin Suder, Vorsitzende des Digitalrats der Bundesregierung. Sie war früher Unternehmensberaterin.  © M. Popow via www.imago-images.de
Svenja Schulze
Svenja Schulze könnte Berichten zufolge das Ministerium für Entwicklungshilfe übernehmen. Die 56-jährige SPDlerin wäre für Friedrich Merz schwarz-rotes Kabinett, eine Kandidatin mit Regierungserfahrung. Bis 2021 war Schulze Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland unter Kanzler Olaf Scholz.  © Thomas Banneyer/dpa
Sie gilt als Geheimtipp als mögliche Ministerin: Ex-Verfassungsschützerin Felor Badenberg. Sie ist Justizsenatorin in Berlin. Möglich wären das Justiz- oder Innenressort. Badenberg ist im Iran geboren und wäre eine Kandidatin mit Migrationshintergrund, die Chancen unter Merz hat.
Sie gilt als Geheimtipp als mögliche Ministerin: Ex-Verfassungsschützerin Felor Badenberg. Sie ist Justizsenatorin in Berlin. Möglich wären das Justiz- oder Innenressort. Badenberg ist im Iran geboren und wäre eine Kandidatin mit Migrationshintergrund, die Chancen unter Merz hat.  © IMAGO
Auf Ines Claus (CDU) soll Merz große Stücke halten. Sie wäre eine denkbare Justiz- oder Familienministerin. Claus ist Fraktionschefin in Hessen. Die 47-Jährige ist gelernte Juristin und gilt als konservativ und bodenständig.
Auf Ines Claus (CDU) soll Merz große Stücke halten. Sie wäre eine denkbare Justiz- oder Familienministerin. Claus ist Fraktionschefin in Hessen. Die 47-Jährige ist gelernte Juristin und gilt als konservativ und bodenständig.  © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Als mögliche Newcomerin in einem Kabinett von Friedrich Merz gilt Dagmar Schmidt, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD und Historikerin. Sie könnte Arbeitsministerin werden.
Als mögliche Newcomerin in einem Kabinett von Friedrich Merz gilt Dagmar Schmidt, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD und Historikerin. Sie könnte Arbeitsministerin werden.  © IMAGO/Juliane Sonntag
CSU-Mann Klaus Holetschek ist bislang Gesundheitsminister n Bayern. Geht es für ihn im gleichen Amt nach Berlin? Ambitionen auf einen Kabinettsposten unter Merz werden ihm nachgesagt. In der Gesundheitsbranche gilt er als gut vernetzt.
CSU-Mann Klaus Holetschek war bereits Gesundheitsminister in Bayern. Geht es für den Vorsitzenden der CSU-Fraktion im bayerischen Landtag im gleichen Amt nach Berlin? Ambitionen auf einen Kabinettsposten unter Merz werden ihm nachgesagt. In der Gesundheitsbranche gilt er als gut vernetzt.  © IMAGO/Rolf Poss
Karin Prien kommt innerhalb der CDU als Bildungsministerium infrage. Als Merz während des Wahlkampfs gemeinsam mit der AfD im Bundestag abstimmte, verteidigte Karin Prien ihn leidenschaftlich. Prien ist derzeit Bildungsministerin in Schleswig-Holstein.
Karin Prien kommt innerhalb der CDU als Bildungsministerium infrage, für das schwarz-rote Kabinett infrage. Als Merz während des Wahlkampfs gemeinsam mit der AfD im Bundestag abstimmte, verteidigte Karin Prien ihn leidenschaftlich. Prien ist derzeit Bildungsministerin in Schleswig-Holstein. © IMAGO/teutopress GmbH

Und auch die Grünen zeigten sich skeptisch. „Manche Personalentscheidungen werfen Fragen auf und werden sich erst auf der Strecke erweisen müssen“, sagte der frühere Parteivorsitzende Omid Nouripour auf Anfrage von fr.de von IPPEN.MEDIA. Er hoffe, dass die neuen Kabinettsmitglieder „höhere Ambitionen als der Koalitionsvertrag“ vorweisen könnten. Der aktuelle Parteichef Felix Banaszak warf Merz vor, vor allem bei der Auswahl der Minister auf eine konservative Note geachtet zu haben. „Ein bisschen wirkt es so, als würde Friedrich Merz seine eigene Vergangenheit am Kabinettstisch platzieren wollen“, sagte er laut der Nachrichtenagentur dpa. Und auch Migrationsverbände kritisierte das „Kartoffel-Kabinett“.

Erst Inhalt, dann Personal: SPD lässt sich mit Minister-Liste noch Zeit

Ungeachtet der Kritik will sich der designierte Kanzler Friedrich Merz am kommenden Dienstag der Wahl im Bundestag stellen. Nach erfolgreicher Abstimmung erhält er vom Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier seine Ernennungsurkunde und leistet anschließend im Parlament den Amtseid. Anders als der Regierungschef werden die Ministerinnen und Minister nicht vom Bundestag gewählt. Sie treten ihr Amt bereits mit der Ernennung durch den Bundespräsidenten an.

Wer bei der SPD ein Regierungsamt übernimmt, steht offiziell noch nicht fest. Die Partei lässt bis zum Dienstagabend (29. April) über den Koalitionsvertrag abstimmen. Kommenden Montag (5. Mai) will Parteichef Lars Klingbeil dann erst die Namen der neuen sozialdemokratischen Regierungsmitglieder bekannt geben. (jek)

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