Konflikt in Nahost

Krieg in Israel: Bodenoffensive läuft trotz angekündigter Feuerpause weiter

  • Robert Wagner
    VonRobert Wagner
    schließen
  • Franziska Schwarz
    Franziska Schwarz
    schließen

Fünf Tote bei Drohnenangriff im Westjordanland. Hisbollah greift Ziele in Israel an. Der News-Ticker zum Krieg in Israel.

  • Trotz Geisel-Abkommen: Israel führt weiter Luftangriffe auf Ziele der Hamas und der Hisbollah aus
  • Feuerpause vereinbart: Luftangriffe auf Hamas-Ziele könnten sich vor Feuerpause verschärfen
  • Die hier verarbeiteten Informationen zum Krieg in Israel stammen von lokalen und internationalen Medien sowie von Nachrichtenagenturen. Unabhängig überprüfen lassen sich viele Angaben zur Situation in Israel und im Gazastreifen nicht. Auch in diesen Fällen bleiben wir transparent.

Hinweis der Redaktion: Dieser Ticker ist geschlossen. Aktuelle Entwicklungen zum Krieg in Israel können Sie im folgenden Ticker verfolgen.

Update vom 22. November, 18.38 Uhr: Israels Armee hat nach eigenen Angaben im Gebiet der südisraelischen Stadt Eilat einen Marschflugkörper abgefangen. Der auf Israel abgefeuerte Flugkörper sei von einem Kampfflugzeug der Luftwaffe abgewehrt worden, teilte das Militär am Mittwoch (22. November) mit. In Eilat, am südlichsten Punkt des Landes, wurde zuvor Alarm ausgelöst und Sirenen heulten. Wer für den Abschuss im Gebiet des Roten Meeres verantwortlich war, war zunächst unklar.

Krieg in Israel: Armee hat offenbar Hauptquartier der Hamas nördlich des Gazastreifens ein

Update vom 22. November, 17.34 Uhr: Das israelische Militär (IDF) will das Hauptquartier der Hamas-Brigade im nördlichen Gazastreifen eingenommen haben. Auf dem Gelände in Sheikh Za‘id, einem Viertel in Gaza-Stadt, sollen mehrere hochrangige Hamas-Funktionäre gelebt haben, wie die Times of Israel berichtet. Auch eine Reihe von Einrichtungen der Terrorgruppe, darunter ihre Nukhba-Eliteeinheiten, sollen dort stationiert gewesen sein.

Nach Angaben der IDF stürmte die Givati-Infanteriebrigade das Gelände und fand eine Reihe von Tunnelschächten vor, darunter einen „strategischen“ Eingang, der etwa 50 Meter tief und sieben Meter breit war. Die Truppen stießen unter anderem auf einen gepanzerten Mannschaftswagen der IDF im Miniaturformat und auf eine Attrappe der israelischen Grenzsperre zum Gazastreifen – offenbar Spuren des Trainings für den Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober. Laut IDF töteten die Truppen bei der Einnahme des Geländes mehrere Hamas-Kämpfer. Die Anlage wurde später zerstört.

Rauch steigt nach einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen auf, vom Süden Israels aus gesehen.

Update vom 22. November, 16.51 Uhr: Ein kurzer Videoclip, der heute in den sozialen Medien kursiert, zeigt angeblich Hamas-Aktivisten, die einen Tunnel verlassen und sich israelischen Truppen in der Nähe von Gaza-Stadt ergeben. Er wurde von einem Journalisten der Times of Israel auf X, ehemals Twitter, veröffentlicht. Es ist allerdings unklar, wann das Video aufgenommen wurde, und ob es wirklich aus dem aktuellen Krieg im Gazastreifen stammt. Die Times of Israel konnte es bislang nicht verifizieren.

Krieg in Israel: Syrien wirft Israel vor, Damaskus angegriffen zu haben

Update vom 22. November, 15.36 Uhr: Die syrische Armee behauptet, Israel habe das Gebiet um die Hauptstadt Damaskus mit einer Reihe von Luftangriffen getroffen. Demnach seien die Raketen von den Golanhöhen, die seit 1967 von Israel besetzt sind, auf Außenposten am Stadtrand abgefeuert worden. Angaben zu Opfern und weitere Einzelheiten wurden nicht mitgeteilt, wie Sky News berichtete.

Auch syrische Medien berichten über Explosionen und den Einsatz von Luftabwehrsystemen über der Hauptstadt Damaskus. Die syrische Luftabwehr habe „feindliche Ziele“ über dem Gebiet bekämpft – laut der Times of Israel ein Euphemismus für Kampfjets und Raketen der israelischen Luftwaffe. Der staatliche Sender SANA berichtete von zwei Raketen, von denen eine erfolgreich abgefangen wurde. Die andere habe „materielle Verluste“ verursacht, Verletzte oder Tote seien nicht zu beklagen. Das israelische Militär hat sich dazu bisher noch nicht geäußert.

Krieg in Israel: Roter Halbmond beginnt mit der Evakuierung des Shifa-Krankenhauses

Update vom 22. November, 13.16 Uhr: Der Rote Halbmond hat mit der Evakuierung der verbleibenden Patienten des Shifa-Krankenhauses begonnen, wie die Times of Israel berichtete. Nach Angaben des Rettungsdienstes trafen heute 14 Krankenwagen am Krankenhaus ein. Die Evakuierung wurde mit den Vereinten Nationen und der medizinischen Gruppe Ärzte ohne Grenzen koordiniert. Nach Angaben des von der Hamas geführten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen befinden sich noch über 250 Patienten in der Einrichtung. Außerdem sollen noch etwa 400 Vertriebene der Einrichtung untergebracht sein.

Israel drängt seit Wochen auf die Evakuierung des Krankenhauses und koordiniert den Prozess, seit seine Truppen die Kontrolle über das medizinische Zentrum übernommen haben. Die Hamas unterhielt dort nach Angaben der israelischen Armee eine Kommandozentrale und nutzte es als Basis für ihre militärischen Operationen.

Krieg in Israel: Armee führt weiter Luftangriffe auf Ziele der Hamas und der Hisbollah aus

Update vom 22. November, 11.55 Uhr: Laut Angaben des israelischen Militärs erfolgen weitere Luftangriffe auf Stellungen der Hisbollah im Südlibanon. Zu den Zielen gehörten ein Militärgelände, auf dem sich Terroristen versammelt hatten, sowie andere Infrastrukturen der Terrorgruppe, heißt es. Gestern Abend hatte die Hisbollah Ziele in der nordisraelischen Grenzregion mit Raketen beschossen, darunter einen Militärposten und eine Fabrik des israelischen Rüstungsunternehmens Rafael.

Update vom 22. November, 08.55 Uhr: Israels Armee hat vor Inkraftreten einer vereinbarten Feuerpause erneut Ziele der Hamas in Gaza angegriffen. Wie die Armee mitteilte, zerstörten Truppen am Morgen einen Tunnelschacht, aus dem ein Hamas-Terrorist herausgekommen sei und auf die Soldaten geschossen habe. Zudem sei das Militär auf Terroristen und Waffen in einem Gebäude gestoßen, das von der Hamas genutzt worden sei. Die Terroristen seien getötet und das Gebäude zerstört worden, teilte die Armee weiter mit.

Luftangriffe auf Gaza könnten sich vor Feuerpause verschärfen

Update vom 22. November, 08.00 Uhr: In den vergangenen Stunden haben die israelischen Luftangriffe in Gaza offenbar wieder stark zugenommen. Gleichzeitig dauerten die Kämpfe am Boden weiter an. Das meldet der TV-Sender Al Jazeera. Demnach besteht im Gazastreifen die Befürchtung, dass die Luftangriffe vor Inkrafttreten der vereinbarten Feuerpause noch einmal zunehmen könnten.

Update vom 22. November, 06.45 Uhr: Fünf Palästinenser sind nach einem Bericht der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa bei einem Drohnenangriff auf Tulkarm im Westjordanland getötet worden. Weitere Menschen seien verletzt worden. Zudem habe es eine Razzia des israelischen Militärs im Krankenhaus Thabet Thabet gegeben.

Hisbollah greift nach Tod von zwei TV-Journalisten Ziele in Israel an

Update vom 21. November, 21.50 Uhr: Nach dem Tod von mindestens zwei Journalisten bei einem israelischen Luftangriff im Libanon hat die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah erneut Ziele in der Grenzregion beschossen. Ihre mehr als fünf Angriffe vom Dienstag sollten die Tötung der beiden TV-Journalisten „rächen“, teilte die Hisbollah mit. Die Milizen hätten einen Militärposten im Norden Israels mit Raketen des Typs Katjuscha angegriffen und diesen „direkt getroffen“. Zudem hätten sie eine Fabrik des israelischen Rüstungsunternehmens Rafael mit Raketen beschossen.

Israels Armee teilte mit, mehrere verdächtige Ziele angegriffen zu haben. Zudem habe die Armee eine Panzerabwehrwaffe nahe der gemeinsamen Grenze attackiert und getroffen. Israels Streitkräfte greifen „Terrorziele der Hisbollah im Libanon“ an.

Krieg in Israel: Generalstabschef sieht noch „langen Weg“

Update vom 21. November, 20 Uhr: Angesichts der Kämpfe im Gazastreifen hat Israels Generalstabschef Herzi Halevi betont, dass die Bodenoffensive der israelischen Armee bessere Bedingungen für die Rückkehr der Geiseln schaffe. „Der Weg, der vor uns liegt, ist noch lang. Wir werden mit diesem Druck weitermachen“, sagte Halevi laut Mitteilung am Dienstag bei einem Truppenbesuch im Gazastreifen.

Update vom 21. November, 18.35 Uhr: Extremistische Palästinenser im Gazastreifen haben erneut Raketen auf das Zentrum Israels abgefeuert. Es habe Alarm in der Stadt Rischon Lezion südöstlich von Tel Aviv sowie einigen weiteren Orten gegeben, teilte die israelische Armee am Dienstag mit. Im Zentrum Tel Avivs waren aus der Ferne dumpfe Explosionen zu hören.

Krieg in Israel: Reporter meldet israelische Panzer tief in Gaza-Stadt

Update vom 21. November, 15.52 Uhr: Der katarische Nachrichtensender Al Jazeera hat Schilderungen eines Reporters aus dem Gazastreifen veröffentlicht. Demnach haben Panzer des israelischen Militärs „die Tiefen des Zentrums von Gaza-Stadt“ erreicht. „Sie sind nur wenige Hundert Meter entfernt“, schrieb Mohammed R Mhawish, zu dem der Kontakt am Montag (20. November) offenbar vollständig abgebrochen war.

Krieg in Israel: Geisel-Deal rückt wohl näher

Update vom 21. November, 15 Uhr: Gegenüber dem US-Sender CNN und israelischen Medien berichten sowohl israelische als auch amerikanische Quellen von deutlichen Fortschritten mit Blick auf einen Deal zur Freilassung von Geiseln im Gazastreifen. „Wir sind so nah wie noch nie“, sagte ein US-Beamter dem Sender. Bereits heute könne Vermittler Katar eine Einigung verkünden, hieß es von weiteren Quellen. Im Gegenzug für die Freilassung von Geiseln werde es einen temporären Waffennstillstand geben. Ein israelischer Beamter sagte dem Sender Keshet 12, bereits in wenigen Stunden könne es eine Einigung geben.

Update vom 21. November, 12.38 Uhr: Zwei Journalisten des libanesischen TV-Senders Al Majadin und eine dritte Person sind bei einem Raketenangriff getötet worden. Der Angriff habe sich in unmittelbarer Nähe der Grenze zwischen Israel und dem Libanon ereignet. Das berichtete laut Reuters die libanesische staatliche Nachrichtenagentur. Der Sender behauptete demnach, es sei ein absichtlicher Angriff Israels gewesen. Verifizieren ließen sich diese Angaben zunächst nicht.

Armee kreist im Israel-Krieg wohl Stadt ein – und attackiert dort Hamas-Terroristen

Erstmeldung: Tel Aviv/Gaza – Israels Armee hat mitgeteilt, Dschabalia vollständig umstellt zu haben. Die Stadt liegt im Norden des Gazastreifens; dort befindet sich auch das gleichnamige Flüchtlingsviertel. Die Einkreisung sei am Montagabend (20. November) abgeschlossen worden, berichtete die Armee mit. Unabhängig prüfen ließen sich die Angaben zunächst nicht.

Soldaten griffen demnach auch drei Schächte an, in denen mutmaßliche Terroristen der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas verschanzt waren. Es habe in der Gegend zudem weitere Kämpfe gegen mutmaßliche Terroristen gegeben.

Geiseln im Israel-Krieg: Wohl 40 Minderjährige unter den Entführten

Mit ihrem Einsatz will Israels Armee Hamas zerschlagen, deren Kämpfer am 7. Oktober Israel überfallen hatten. Terroristen der Hamas und anderer Extremistengruppen hatten dabei in Israel Hunderte Menschen ermordet und rund 240 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Unter den Entführten sollen nach Angaben der israelischen Armee 40 Kinder und Jugendliche sein. Das Militär verbreitete am Montag eine Zusammenstellung von Bildern entführter Kinder auf der Plattform X. Sie hätten zusehen müssen, „wie ihre Familien vor ihren Augen ermordet wurden“, hieß es in dem Post.

Bald Geisel-Deal im Israel-Krieg? Biden antwortet mit „Ja“

Vertreter der radikalislamischen Hamas stehen unterdessen nach eigenen Angaben kurz vor einer Waffenstillstandsvereinbarung mit Israel. Sie hätten ihre Antwort an Beamte in Katar übermittelt, teilte der Chef der Palästinensergruppe, Ismail Haniyeh, in einer Erklärung mit, welche die Nachrichtenagentur Reuters über seinen Berater erhielt.

Bei den laufenden Verhandlungen geht es nach palästinensischen Angaben um eine vorübergehende Waffenruhe, die Hilfslieferungen in den Gazastreifen und den Austausch von Geiseln und Gefangenen ermöglichen soll.

Auch US-Präsident Joe Biden geht davon aus, dass eine Einigung in Reichweite sein könnte. Auf die Frage eines Journalisten, ob ein solcher Deal absehbar sei, sagte Biden am Montag: „Ich glaube schon.“ Er sei aber derzeit nicht in der Lage, darüber zu sprechen. Auf erneute Nachfrage antwortete Biden mit einem deutlichen „ja“. Biden äußerte sich laut der Nachrichtenagentur dpa am Rande einer Veranstaltung im Garten des Weißen Hauses. (mit Nachrichtenagenturmaterial)

Rubriklistenbild: © Leo Correa/dpa

Mehr zum Thema