Tarifkonflikt
Bahnstreik in Hessen hat ein Ende: S-Bahnen zurück im Normalbetrieb - vereinzelte Ausfälle erwartet
VonChristoph Sahlerschließen
Florian Dörrschließen
Der GDL-Streik sei beendet und in Frankfurt soll in den normalen S-Bahn-Betrieb zurückgekehrt werden. Vereinzelt komme es noch zu Ausfällen.
Update vom Freitag, 8. März, 13.55 Uhr: Der S-Bahn-Betrieb wird wieder aufgenommen, so meldet der RMV. Nach Ende des GDL-Streiks soll in den normalen Fahrbetrieb zurückgekehrt werden, trotzdem könne es noch zu Ausfällen kommen.
Der RMV gibt Auskunft über folgende Linien:
S1: verkehrt im Stundentakt auf dem vollständigen Linienweg
S2: verkehrt im Stundentakt zwischen Offenbach-Ost und Dietzenbach
S3: verkehrt im Stundentakt zwischen Darmstadt und Bad Soden
S4: verkehrt im Stundentakt zwischen Kronberg und Niederhöchstadt
S5: verkehrt im Stundentakt zwischen Friedrichsdorf und Frankfurt-Süd
S6: verkehrt im Stundentakt auf dem vollständigen Linienweg
S7: entfällt momentan noch
S8: verkehrt im Stundentakt zwischen Wiesbaden und Offenbach-Ost / Hanau
S9: verkehrt im Stundentakt zwischen Offenbach-Ost und Hanau
Lokführer-Streik auch in Hessen - Einschränkungen für Pendler zu erwarten
Update vom Freitag, 8. März, 8.21 Uhr: Auch am Tag zwei des Lokführer-Streiks müssen sich Pendler und Reisende in Hessen weiter auf deutliche Einschränkungen im Zugverkehr einstellen. Der Ausstand hatte in der Nacht zum Donnerstag begonnen und soll noch bis Freitagmittag um 13 Uhr dauern. Danach will die Deutsche Bahn ihre Angebote bis zum Tagesende schrittweise wieder ausweiten.
Betroffen ist unter anderem der S-Bahnverkehr um Frankfurt die Linien S2, 4, 5, 6 und 7 wurden laut Verkehrsmeldungen der Deutschen Bahn eingestellt, der andere Linien fuhren lediglich im 60-Minuten-Takt. Auch die Kurhessenbahn war betroffen, nicht aber U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse.
Aktueller Bahnstreik in Hessen – Massive Einschränkungen im RMV-Gebiet
Update vom Donnerstag, 7. März, 9.05 Uhr: Tausende Pendler und Reisende sind seit Donnerstagmorgen (7. März) in Hessen vom Bahnstreik betroffen. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hatte zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. In der Nacht um 2 Uhr begann im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn der Streik im Fern- und Regionalverkehr. Der Ausstand soll bis Freitagmittag um 13 Uhr dauern.
Für die Kunden etwa in Hessen soll es während dieser Zeit laut Mitteilung der Bahn „ein Grundangebot“ geben. U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse in Frankfurt und anderen Städten in Hessen sind vom Streik nicht betroffen, jedoch die zum Bahn-Konzern gehörigen S-Bahnen.
Weitere Arbeitskämpfe will die Gewerkschaft nicht wie bisher mit rund zwei Tagen Vorlauf ankündigen. Knackpunkt des seit Monaten schwelenden Tarifstreits ist die Forderung der GDL, die Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden ohne finanzielle Einbußen zu senken. Auch in den Osterferien könnten auf die Hessen weitere Bahnstreiks zukommen.
Bahnstreik in Hessen bringt Einschränkungen bei RMV und NVV – „Bahn kein zuverlässiges Verkehrsmittel mehr“
Erstmeldung vom Montag, 4. März, 11.10 Uhr: Nachdem zwischenzeitlich Hoffnung aufkam, sind die Tarifverhandlungen zwischen Bahn und der GDL erneut gescheitert. Gewerkschaftsboss Claus Weselsky kündigte einen 35-Stunden-Streik an, der auch Hessen wieder treffen wird. „35 Stunden deshalb, damit jeder in der Republik merkt, worum es uns geht: nämlich um die 35-Stunden-Woche“, so der GDL-Chef.
Im Güterverkehr sollen die Arbeitsniederlegungen ab Mittwoch (6. März) um 18 Uhr beginnen. Ab Donnerstag (7. März) um 2 Uhr soll der Bahnstreik auch den Personenverkehr treffen.
Weitere Bahn-Streiks in Osterferien möglich
Mit Blick auf weitere Streiks nach dem nun angekündigten 35-Stunden-Streik erklärte Weselsky, dass er auch Arbeitsniederlegungen in den Ferien oder an den Feiertagen nicht ausschließen werde. „Wir sagen den nächsten Streik an, wenn wir es für richtig halten“, erklärte der GDL-Chef. Es gelte keine Ankündigungsfrist von 48 Stunden mehr. Weselsky selbst erklärte: „Damit ist die Bahn kein zuverlässiges Verkehrsmittel mehr.“
Bei der Bahn erklärt Personalvorstand Martin Seiler zur Streikankündigung, die auch Hessen wieder treffen wird: „Weil die Lokführergewerkschaft nicht ihre Maximalforderungen bekommt, streikt sie wieder. Das ist stur und egoistisch.“ Die GDL-Führung sei nicht willens, Kompromisse einzugehen. „Wir sind weiterhin bereit, konstruktive, aber realistische Lösungen zu finden. Die Maximalforderungen der GDL sind jedoch unerfüllbar und gefährden massiv das Eisenbahnsystem.“
Welche Auswirkungen hat der neue Bahnstreik auf RMV und NVV in Hessen?
Welche Auswirkungen des Bahnstreiks werden in Hessen erwartet? Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) erklärte am Montag (4. März), es sei davon auszugehen, dass von den Arbeitsniederlegungen auch S-Bahnen in Frankfurt und Umgebung sowie Regionalzüge im RMV-Gebiet betroffen sein werden. Ein konkreter Notfahrplan wurde noch nicht veröffentlicht.
Der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV) erklärte dagegen mit Blick auf den nahenden Bahnstreik in Hessen, es seien Ausfälle bei vielen Regionalzuglinien möglich. Aufgeführt wurden unter anderem der RE2 von Kassel nach Erfurt, der RE30 von Kassel nach Frankfurt und der RE39 von Kassel nach Bad Wildungen. Unklar sei, inwieweit Ersatzfahrpläne aufgestellt würden. Sollten auch Stellwerke bestreikt werden, könne es zu Zugausfällen auf weiteren Regionalzuglinien sowie bei der RegioTram kommen.
Neuer Bahnstreik trifft Hessen – Verhandlungen zwischen GDL und Bahn ohne Erfolg
Es ist der fünfte Arbeitskampf im seit Monaten andauernden Tarifkonflikt. Die jüngste Verhandlungsrunde hatte die Gewerkschaft am Donnerstag nach rund vier Wochen abgebrochen. Bis einschließlich Sonntag galt dabei eine selbst auferlegte Friedenspflicht. Seit Monaten ringen GDL und Bahn um einen neuen Tarifvertrag. Knackpunkt ist die Forderung der Gewerkschaft nach einer Absenkung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden für Schichtarbeiter ohne finanzielle Einbußen.
Den bislang jüngsten Arbeitskampf beendete die GDL überraschend vorzeitig und kam mit der Bahn Anfang Februar zu erneuten Verhandlungen hinter verschlossenen Türen zusammen. Ohne Erfolg. Die Folgen bekommen ÖPNV-Pendler und Bahn-Nutzer in Hessen in den kommenden Tagen zu spüren.
Parallel zum Bahnstreik, der die Bahn-Nutzer in Hessen im Personenverkehr hauptsächlich am Donnerstag treffen wird, kommt es auch am Flughafen Frankfurt zu Einschränkungen: Dort hat Verdi Arbeitsniederlegungen beim Lufthansa-Bodenpersonal angekündigt.
Der Bahnstreik trifft auch die Regionen München, Hamburg und Niedersachsen.
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