Streik
Lufthansa-Streik am Flughafen Frankfurt: Sicherheitskontrollen wieder offen
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Christoph Sahler
Anna Kirschner
Florian Dörr
Am Flughafen Frankfurt streikt das Bodenpersonal auch am Freitag noch. Passagiere kommen aber immerhin wieder zum Sicherheits-Check.
+++ 10.16 Uhr: Die fortgesetzten Warnstreiks des Bodenpersonals haben auch am Freitag für zahlreiche Flugausfälle bei der Lufthansa gesorgt, wie die dpa nun berichtet. Erneut sollen nur 10 bis 20 Prozent der ursprünglich geplanten Flüge stattfinden, sagte ein Unternehmenssprecher am Freitag. Damit fallen erneut rund 1000 Flüge vor allem an den Drehkreuzen München und Frankfurt aus.
In Frankfurt und Hamburg konnten die Passagiere am Freitag wieder zusteigen, nachdem am Vortag die Kontrollstellen für den Sicherheitsbereich wegen eines zusätzlichen Streiks des Sicherheitspersonals geschlossen geblieben waren. Verdi will den Ausstand noch bis Samstagmorgen um 7.10 Uhr fortsetzen. Lufthansa rechnet daher für Samstag noch mit anfänglichen Verspätungen und einigen Ausfällen. Der Flugverkehr solle sich dann im Laufe des Vormittags normalisieren.
Update vom Freitag, 8. März, 8.33 Uhr: Der Streik des Sicherheitspersonals ist beendet. Für Passagiere, die vom Flughafen Frankfurt starten wollen, gibt dies aber nur zum Teil Entwarnung, da der Arbeitskampf des Bodenpersonals weiter andauert. Aber immerhin kommt man ab heute wieder zum Sicherheits-Check.
Der Flughafenbetreiber Fraport rät daher weiterhin allen Lufthansa-Reisenden, den Status ihres Flugs vor der Anreise zum Flughafen zu kontrollieren. Für die Sicherheitskontrollen sollte zudem mehr Zeit eingeplant werden. Es könne dort weiter zu Verzögerungen kommen.
Lufthansa-Streik am Flughafen Frankfurt angelaufen – Das müssen Sie wissen
+++ 15.08 Uhr: Am Flughafen Frankfurt versammelten sich am Donnerstagmorgen mehrere Hundert Streikende auf einem Parkplatz zu einer Kundgebung, berichtete die dpa am Nachmittag. „Auch unsere Löhne sollen abheben“, stand auf einem an der Bühne angebrachten Plakat. „Wir sind es wert“, hieß es auf einem Banner am Gebäude schräg gegenüber. „Der ‚brave Boden‘ ist ein für allemal Geschichte“, rief eine Rednerin begeistert.
In der sehr ruhigen Ankunftshalle des Terminal 1 mussten sich die gestrandeten Passagiere selbst helfen. Das Ehepaar Susana und Alexander Gerlach aus Düsseldorf saß nach der Ankunft aus Brasilien erstmal am Flughafen fest. „Wir haben vorgestern von der Lufthansa die Info bekommen, dass unser Anschlussflug gestrichen wurde“, erzählte Susana Gerlach. Ein Zug nach Düsseldorf fahre wegen des Lokführer-Streiks nicht, die Mietwagen seien alle ausgebucht, nun würden sie von einer Bekannten mit dem Auto abgeholt. „Sie hat schon angerufen und gesagt, dass sie im Stau steht“, ergänzte ihr Mann.
Lufthansa-Streik: „Die Strategie der Gewerkschaft scheint derzeit die Eskalation zu sein“
+++ 14 Uhr: Das wichtigste Drehkreuz – der Flughafen Frankfurt – fast menschenleer und das eigene Bodenpersonal im Warnstreik. Das soll für die Lufthansa nicht zum Dauerzustand werden. Denn geschäftlich lief es zuletzt recht gut.
Die streikfreudigen Beschäftigten will das Unternehmen möglichst schnell wieder an den Verhandlungstisch holen, auch weil die Arbeitskämpfe im laufenden Jahr bereits rund 100 Millionen Euro Gewinn gekostet haben. Während der Bilanzvorlage zogen streikende Techniker, Schalterpersonal und Verwaltungsangestellte vor die Konzernzentrale am Frankfurter Flughafen, um für höhere Gehälter zu demonstrieren. Die Streiks sollen am Freitag, 8. März, fortgesetzt werden.
„Die Strategie der Gewerkschaft scheint derzeit die Eskalation zu sein“, sagte Personalvorstand Michael Niggemann, im Konzern zuständig für mehr als 100 Tarifverträge mit den verschiedenen Berufsgruppen, der dpa. Dass derzeit an vielen Stellen des Konzerns gestreikt wird, kann der Jurist nicht nachvollziehen. Er verweist auf Gehaltssteigerungen in der Vergangenheit, Gewinnbeteiligungen von rund 500 Millionen Euro im vergangenen Jahr sowie auf die nach seiner Aussage „überdurchschnittlichen und einigungsfähigen» Tarifangebote.“
Update vom Donnerstag, 7. März, 9.14 Uhr: Bei der Lufthansa hat in der Nacht der nächste Warnstreik des Bodenpersonals begonnen. Das bestätigte am Donnerstagmorgen ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi am Flughafen Frankfurt der Deutschen Presse-Agentur. Der Ausstand sei sehr erfolgreich angelaufen, die Hallen der Lufthansa-Technik seien leer, sagte der Sprecher. Ebenso gingen die Luftsicherheitskontrolleure in Hamburg und Frankfurt in den Ausstand, sodass an beiden Standorten keine Passagiere von außen mehr zusteigen können.
Allein bei der Lufthansa fallen pro Streiktag rund 1000 Flüge aus. Das Flugprogramm soll am Donnerstag und Freitag nahezu unverändert 10 bis 20 Prozent des ursprünglich geplanten Volumens umfassen. Lufthansa will trotz fehlender zusteigender Passagiere in Frankfurt die Transitgäste an ihr Ziel bringen.
Streik: Keine Flüge vom Flughafen Frankfurt möglich – Verdi legt Schippe drauf
Erstmeldung vom Montag, 4. März, 9.10 Uhr: Frankfurt – Erneut hat die Gewerkschaft Verdi das Bodenpersonal der Lufthansa zum Warnstreik aufgerufen. Demnach sollen die Beschäftigten unter anderem am Flughafen Frankfurt ihre Arbeit am Donnerstag (7. März) und Freitag (8. März) niederlegen.
Und die Auswirkungen auf die Passagiere etwa am Flughafen Frankfurt dürften deutlich sein. Denn bei Verdi heißt es: Der neuerliche Warnstreik soll die passagiernahen Bereiche betreffen. In der vergangenen Woche hatte Verdi Lufthansa-Betriebsteile in der Technik und Frachtabfertigung bestreikt, um ein verbessertes Angebot des Unternehmens zu erzwingen. Das hatte geplante Reisen von Passagieren kaum beeinträchtigt.
Neuer Streik trifft Passagiere am Flughafen Frankfurt ab Donnerstag (7. März)
Nun soll das Lufthansa-Bodenpersonal von Donnerstag um 4 Uhr bis Samstag um 7.10 Uhr die Arbeit niederlegen. Hintergrund sind die laufenden Tarifverhandlungen, die rund 25.000 Beschäftigte betreffen. Es ist die fünfte Warnstreikwelle und die dritte mit direkten Auswirkungen auf die Passagiere. Bereits am Mittwochabend sind einige Lufthansa-Flüge ab Frankfurt gestrichen.
Doch Verdi hat den geplanten Warnstreik im Luftverkehr noch verschärft: Parallel zum Ausstand des Lufthansa-Bodenpersonals ruft die Gewerkschaft für Donnerstag auch die Luftsicherheitskräfte in Frankfurt und Hamburg zur Arbeitsniederlegung auf, wie die Gewerkschaft mitteilte. Die Beschäftigten sind bei Privatunternehmen angestellt, die im Auftrag der Bundespolizei Passagiere, Personal und Gepäck an den Zugängen zum Sicherheitsbereich kontrollieren.
Das hat zur Folge, dass mindestens am Donnerstag gar keine Flüge am Flughafen Frankfurt starten können. Fluggäste würden nicht durch die Sicherheitskontrollen kommen, bestätigt ein Sprecher von Flughafenbetreiber Fraport auf Anfrage von IPPEN.MEDIA. Reisende werden gebeten, den Flughafen nicht aufzusuchen und sich stattdessen mit ihrer Fluggesellschaft in Verbindung zu setzen.
Das gilt auch für ankommende Flüge: Bei diesen hängt es auch von den Fluggesellschaften ab, ob sie Frankfurt angesichts der Einschränkungen überhaupt anfliegen möchte, so der Sprecher.
Lufthansa kritisiert Verdi – rund 1.000 Flüge fallen aus, rund 100.000 Passagiere betroffen
Darüber hinaus rechnet die Lufthansa auch am zweiten Tag des Warnstreiks ihres Bodenpersonals mit massiven Flugausfällen vor allem an ihren Drehkreuzen Frankfurt und München. Am Freitag werden rund 1000 Flüge ausfallen und rund 100.000 Passagiere betroffen sein, wie ein Unternehmenssprecher am Dienstag (5. März) in Frankfurt sagte. Die Airline bemühe sich, zehn bis 20 Prozent des ursprünglichen Flugplans darzustellen.
Die Airline hatte sich über die fortgesetzten Warnstreiks empört gezeigt und besonders die Vorbedingungen von Verdi kritisiert, um an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Der Konzern stellte deswegen die Tarifverhandlungen insgesamt infrage.
Lufthansa-Streik mit Auswirkungen auf Passagiere am Flughafen Frankfurt
Flughafen Frankfurt in Bildern: Das Drehkreuz in die Welt




Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky bedauerte in einer Mitteilung die Auswirkungen auf Passagiere, die in den kommenden Tagen vom Flughafen Frankfurt starten oder dort landen wollen: „In den vergangenen Tagen haben wir bewusst den Passagierverkehr mit unseren Streiks ausgelassen. Lufthansa vermittelt uns mit dem Ignorieren unserer Verhandlungsaufforderung jedoch, dass sie sich erst bewegen wird, wenn der Druck weiter steigt. Für die Passagiere braucht es dringend Lösungen und Zuverlässigkeit. Die Beschäftigten und wir sind bereit, dies mit einem ernsthaften Angebot herzustellen.“
Verdi hatte 12,5 Prozent mehr Geld und eine Inflationsausgleichsprämie bei einem Jahr Laufzeit gefordert. Die Lufthansa hat bislang bei 28 Monaten Laufzeit 10 Prozent höhere Gehälter angeboten. (fd/dpa)
Der erneute Streik des Lufthansa-Bodenpersonals wird auch am Flughafen München Folgen haben.
Rubriklistenbild: © Jaap Arriens/imago




