ÖPNV
Bahn-Streik in Frankfurt und Rhein-Main – Nun brechen Alternativen weg
VonFlorian Dörrschließen
Einmal mehr bestreikt die GDL den Bahnverkehr. Auch in Hessen kommt es ab Mittwochnacht zu deutlichen Einschränkungen. In Frankfurt und Rhein-Main gibt es einige Besonderheiten.
Update vom Donnerstag, 25. Januar, 9.22 Uhr: Der Bahnstreik sorgt für deutliche Einschränkungen auf den Schienen in Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet. Bis Montag hatte die GDL Arbeitsniederlegungen angekündigt. Die gute Nachricht für ÖPNV-Nutzer in Frankfurt: Trams, U-Bahnen und Busse sollten dennoch fahren.
Nun allerdings der Dämpfer: Mit zahlreichen Busverbindungen in Frankfurt fallen wichtige Alternativen weg. Denn: Aufgrund des hohen Krankenstands beim Personal, wie es beim RMV heißt, verkehren zahlreiche Buslinien am Donnerstag (25. Januar) bis in die Abendstunden nicht. Betroffen sind folgende Linien, die als Alternativen während des zweiten Bahnstreik-Tags wegfallen: 30, 31, M34, M36, 37, 38, 39, 40, 41, 42, M46, 61, 63, 64, 66 und 78.
Welche Linien fahren, welche Züge fallen aus? Bahn-Streik in Frankfurt und Rhein-Main gestartet
Update vom Mittwoch, 24. Januar, 8 Uhr: Der sechs Tage andauernde Streik der Lokführergewerkschaft GDL hat am frühen Morgen begonnen. Der Personenverkehr der Deutschen Bahn kommt daher auch in Frankfurt und Rhein-Main weitgehend zum Erliegen.
„Bislang ist es ruhig, der Notfahrplan läuft stabil“, sagte ein Bahn-Sprecher dem HR. Die Fahrgäste hätten sich auf die Situation eingestellt.
Welche Linien fahren, welche Züge fallen aus? Der Bahn-Streik in Frankfurt und Rhein-Main im Überblick
Update von Dienstag, 23. Januar, 12.35 Uhr: Die Deutsche Bahn hat angesichts des Bahnstreiks wieder einen Notfahrplan aufgestellt. Während die Lokführergewerkschaft GDL diese Woche streikt, gelten für folgende Zuglinien Einschränkungen:
Welche Züge in Hessen während des Bahnstreiks nicht fahren
- RE16: Frankfurt - Friedrichsdorf - Friedberg: Verkehr wird eingestellt.
- RE20: Frankfurt - Niedernhausen - Limburg: Verkehr wird eingestellt.
- RB22: Frankfurt - Niedernhausen - Limburg: Die Züge verkehren im 2-Stunden-Takt und halten zusätzlich zwischen Niedernhausen und Frankfurt-Höchst an allen Unterwegsbahnhöfen. Es kann zu Verspätungen kommen.
- RE30: Frankfurt - Gießen - Marburg - Treysa - Kassel: Die Züge verkehren im 2-Stunden-Takt zwischen Frankfurt und Marburg.
- RB34: (Frankfurt -) Bad Vilbel - Nidderau - Glauburg-Stockheim: Die Züge verkehren im 2-Stunden-Takt zwischen Glauburg-Stockheim und Bad Vilbel. Zwischen Bad Vilbel und Frankfurt Hbf verkehren die Züge nicht. Hier kann die Buslinie 30 genutzt werden.
- RB48: Frankfurt - Friedberg - Nidda: Der Verkehr wird eingestellt.
- RE5/50/51: Frankfurt - Hanau - Wächtersbach - Fulda: Der Verkehr auf den Linien RE5 und RB51 wird eingestellt. Die Züge der Linie RE50 verkehren im 1-Stunden-Takt zwischen Hanau und Fulda und halten zusätzlich an allen Unterwegsbahnhöfen zwischen Hanau und Fulda. Es kann zu Verspätungen kommen. Zwischen Hanau und Frankfurt entfallen die Züge.
- RE60: Frankfurt - Darmstadt - Bensheim - Mannheim: Der Verkehr wird eingestellt.
- RB61: (Frankfurt -) Dreieich-Buchschlag - Rödermark-Ober Roden (- Dieburg): Die Züge fahren im 2-Stunden-Takt.
- RB67: Frankfurt - Darmstadt Hbf - Bensheim - Schwetzingen (- Hockenheim): Die Züge verkehren im 2-Stunden-Takt zwischen Frankfurt und Neu-Edingen/Friedrichsfeld.
- RB68: Frankfurt(Main)Hbf - Darmstadt Hbf - Bensheim - Heidelberg Hbf (- Wiesloch-Walldorf): Die Züge verkehren im 2-Stunden-Takt zwischen Frankfurt Hbf und Neu-Edingen/Friedrichsfeld.
Bei den S-Bahn-Linien im RMV-Gebiet, die das Rhein-Main-Gebiet normalerweise großflächig abdecken, gelten zunächst folgende Einschränkungen. Die Taktungen können sich aber, wie beim vorherigen Bahnstreik, immer wieder ändern. Aktuelle Informationen gibt es in der digitalen Fahrplanauskunft.
- Die S1 verkehrt im Stundentakt.
- Die S2 fährt bis ca. 20 Uhr im Stundentakt zwischen Offenbach Ost und Dietzenbach. Ab 20 Uhr verkehrt die S2 im Stundentakt zwischen Niedernhausen und Dietzenbach.
- Die S3 verkehrt im Stundentakt.
- Die S4 fällt komplett aus.
- Die S5 verkehrt im Stundentakt.
- Die S6 verkehrt im Stundentakt.
- Die S8 verkehrt im Stundentakt zwischen Wiesbaden und Offenbach Ost und zu den Fahrtzeiten der S9 im Stundentakt zwischen Offenbach Ost und Hanau.
- Die S9 fällt komplett aus.
Die Deutsche Bahn weist hier auch auf die Expressbusse in Rhein-Main-Gebiet, erkennbar am X in der Liniennummer, hin.
Erstmeldung von Montag, 22. Januar, 10.07 Uhr: Frankfurt – Der nächste Bahnstreik kommt auf ÖPNV-Nutzer in Hessen zu. Die Lokführergewerkschaft GDL hat die Beschäftigten der Deutschen Bahn zu einem sechstägigen Streik aufgerufen. Erneut werden massive Einschränkungen erwartet. In Frankfurt und dem Rhein-Main-Gebiet dürften auch die S-Bahnen wieder höchstens sehr eingeschränkt fahren. U-Bahnen, Trams und der Busverkehr sind vom Streik nicht betroffen.
Letzteres bestätigt auch der RMV: „Von den Arbeitsniederlegungen betroffen sind voraussichtlich auch Regionalzüge und S-Bahnen im RMV-Gebiet“, heißt es dort. U-Bahnen, Trams und Busse in Frankfurt werden dagegen fahren. Hier hatten zuletzt lediglich hohe Krankenstände für Einschränkungen gesorgt.
Neuer Bahnstreik trifft Frankfurt und Hessen: Was passiert bei HLB, VIAS und Co.?
Start für den nächsten Bahnstreik ist der frühe Mittwochmorgen (24. Januar) um 2 Uhr morgens. Und dieses Mal hat die GDL angekündigt, er am Montag (29. Januar) um 18 Uhr die Arbeitsniederlegungen im Personenverkehr zu beenden. Bei der Bahn heißt es bereits, dass „massive Beeinträchtigungen im Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr“ erwartet werden. Erneut wird ein Notfahrplan ausgearbeitet. Dieser wird jedoch nur ein Rumpfangebot sicherstellen.
Was bedeutet der Streik, zu dem die GDL aufgerufen hat, für ÖPNV-Nutzer in Hessen genau? Letztlich werden wieder zahlreiche Ausfälle im Regional- und Fernverkehr der Bahn erwartet. Die Linien von VIAS, Vlexx, Cantus-Bahn und Hessischer Landesbahn (HLB) wurden dagegen zuletzt nicht bestreikt. Allerdings: Sobald Stellwerke bestreikt werden, kann das auch Auswirkungen auf Verbindungen anderer Anbieter im Rhein-Main-Gebiet und anderen Teilen Hessens haben.
Die Bahn und die GDL verhandeln seit Anfang November über neue Tarifverträge. Hauptknackpunkt ist die Forderung der GDL nach einer Senkung der Wochenarbeitszeit bei vollem Lohn. Dies lehnt die Bahn ab. Erst am Freitag (19. Januar) hatte die Deutsche Bahn ein neues Tarifangebot vorgelegt, um die GDL wieder an den Verhandlungstisch zu holen. Darin ist unter anderem auch eine Option zu einer Stunde weniger Arbeitszeit für Lokführer und Zugbegleiter ab dem 1. Januar 2026 enthalten. Für neue Verhandlungen reichte dies aber offenbar nicht aus.
Bahnkunden in Frankfurt können Tickets wegen GDL-Streik später oder früher nutzen
Der nun angekündigte Arbeitskampf wäre der vierte im laufenden Tarifkonflikt. Vor dem Jahreswechsel legte die GDL bei zwei Warnstreiks große Teile des Personenverkehrs lahm, im Januar folgte dann ein dreitägiger Streik mit ähnlicher Wirkung.
Alle Kunden, die ihre für den 24. bis 29. Januar geplante Reise aufgrund des Streiks der GDL verschieben möchten, können laut Bahn ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. Die Zugbindung ist aufgehoben. Die Fahrkarte gelte für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort – auch mit einer geänderten Streckenführung. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden, wie es bei der Bahn heißt. Zudem haben Fahrgäste im Fern- und Regionalverkehr im Rahmen einer Sonderkulanz die Möglichkeit, ihre Reise vorzuverlegen und bereits am 22. oder 23. Januar zu fahren.
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