Stiftung Warentest

BPA in Dosentomaten, Thunfisch und Kokosmilch: Erschreckend viele Konserven sind betroffen

  • Clara Kistner
    VonClara Kistner
    schließen

Aktuelle Testergebnisse der deutschen Verbraucherorganisation Stiftung Warentest schockieren mit hohen Schadstoffrückständen in zahlreichen Lebensmitteln aus Dosen.

Wenn es um Lebensmittelkonserven geht, denken einige Menschen direkt an Erbsen und Möhren, Dosenravioli und fertige Gulaschsuppe. Doch auch wer täglich frisch kocht, greift wahrscheinlich regelmäßig zu den Konserven im Vorratsschrank. Schließlich lassen sich auch beliebte Kochzutaten wie passierte Tomaten, Thunfisch, Kokosmilch, Kichererbsen sowie Kidneybohnen in Dosen konservieren und so lange im Küchenschrank lagern.

Wo kommt Bisphenol A (BPA) vor und weshalb ist es so schädlich?

Ob in diversen Kunst­stoff­produkten, im Trink­wasser oder zuletzt auch in Pixi-Büchern für Kleinkinder – in den letzten Jahren wurde in den Medien regelmäßig über Rückstände des Schad­stoffes Bisphenol A (BPA) berichtet. Die Chemikalie findet sich in zahlreichen Alltags­gegen­ständen wieder, wird vom Menschen jedoch hauptsächlich über die Nahrung aufgenommen. Dabei gehören Lebensmittelkonserven, bei denen die Substanz meist aus der Dosen­beschichtung in den Inhalt übergeht, zu den primären Quellen, warnt Stiftung Warentest.

Stiftung Warentest untersuchte zuletzt Lebens­mittel-Konserven auf BPA Rückstände. Das erschreckende Testergebnis: 51 von 58 Produkten sind mit dem Schadstoff belastet. (Symbolbild)

Besonders in sensiblen Entwicklungsphasen im Kindesalter kann BPA größere Schäden, wie eine gestörte Geschlechtsentwicklung und Zeugungsunfähigkeit, anrichten. Doch auch für erwachsene Menschen ist Bisphenol A nicht unbedenklich. So soll sich die Chemikalie laut Verbraucherzentrale schädigend auf Leber, Niere und Brustdrüse auswirken.

Sie möchten keine Rezepte und Küchentricks verpassen? Hier geht’s zum Genuss-Newsletter unseres Partners Merkur.de.

Im Januar 2018 wurde der Schadstoff wegen seiner schädigenden Wirkung auf das Hormonsystem in der Liste für besonders besorgniserregenden Stoffe registriert.

Stiftung Warentest: Zahlreiche Lebensmittel aus Dosen beinhalten BPA

Stiftung Warentest untersuchte zuletzt diverse Lebens­mittel-Konserven auf BPA, darunter Eintöpfe, Thun­fisch, Kokos- und Kondens­milch sowie Dosengemüse. Das erschreckende Testergebnis: 51 von 58 Produkten sind mit dem Schadstoff belastet. Mit am stärksten belastet sind Maggi Ravioli in Tomatensauce (mit fleischhaltiger Füllung), Lacroix Spargel Creme-Suppe „Asperge“,
Chili sin Carne (Bio) von dm und Deutsche See Thunfisch (in Aufguss) sowie Ja Thunfisch Filets (in eigenem Saft) von Rewe.

Zehn Lebensmittel, die die meisten Menschen falsch konsumieren 

Es sind gefrorene Erbsen zu sehen.
Viele Menschen tauen tiefgefrorenes Gemüse vor dem Kochen auf. Beim Auftauen gehen licht-, sauerstoff- und wärmeempfindliche Vitamine allerdings verloren. Besser ist es, das Gemüse noch im tiefgefrorenen Zustand zu garen und nicht zu lange zu kochen, wie Stiftung Warentest empfiehlt. Spinat aus der Tiefkühltruhe ist beispielsweise sehr gesund. Das Tiefkühlgemüse enthält nur etwas weniger Vitamin C als frischer Spinat, aber im Schnitt genauso viele B-Vitamine.  © YAY Images/Imago
Es sind gegarte Tomaten zu sehen.
Tomaten enthalten viele gesunde Nährstoffe wie Lycopin, das für die rote Farbe verantwortliche Carotinoid. Im Körper wirkt Lycopin entzündungshemmend, antioxidativ und hat einen positiven Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System. Die dicken Zellwände der rohen Tomaten kann der Körper allerdings nur schwer aufspalten. Besser ist es daher, die Tomaten zu kochen. Wird die Zellstruktur durch die Hitze aufgebrochen, kann der Körper so das gesunde Lycopin leichter aufnehmen.  © The Picture Pantry/Imago
Ein Barista macht einen Kaffee.
Die meisten Menschen greifen gleich nach dem Aufstehen zu einer Tasse Kaffee. Dabei ist es deutlich gesünder, dem Körper die Möglichkeit zu geben, von alleine wach zu werden. Den ersten Kaffee sollte man daher erst etwas später am Vormittag trinken. Grund dafür ist, dass der Körper kurz nach dem Aufwachen bereits von alleine vermehrt das Hormon Cortisol produziert. Cortisol regelt den Tag-Nacht-Rhythmus und ist auch als Wachmacher-Horomon bekannt. Ist das Cortisol-Level hoch, hat der Kaffee am Morgen daher keine positive Wirkung.  © Mint Images/Imago
Es ist ein roher Brokkoli zu sehen.
Brokkoli essen die meisten Menschen gekocht. Gerade in rohem Brokkoli sind allerdings eine Menge Vitamine enthalten. Brokkoli ist reich an Vitamin B1, Vitamin B2, Vitamin B6 sowie Vitamin C. Wird Brokkoli erhitzt, verschwindet jedoch eine große Menge des hitzeempfindlichen Vitamin C.  © VWPics/Imago
Es ist eine geschnittene Paprika zu sehen.
Ähnliches gilt für Paprika. Das Gemüse zählt zu den Sorten mit dem höchsten Vitamin-C-Gehalt. Schon eine halbe Paprika kann dabei bis zur Hälfte des täglichen Nährstoff-Bedarfs abdecken – allerdings nur, wenn das Gemüse roh verzehrt wird.  © YAY Images/Imago
Es sind Kichererbsen zu sehen.
Kichererbsen sind ein guter Lieferant für pflanzliches Eiweiß. Sie machen zudem schnell satt und liefern viele Ballaststoffe. Vor dem Verzehr sollten Kichererbsen, die aus der Dose kommen, allerdings unbedingt gewaschen werden. Denn Hülsenfrüchte aus der Dose werden dadurch bekömmlicher.  © Panthermedia/Imago
Es ist eine heiße Zitrone zu sehen.
Zitronen werden gerne im Winter mit heißem Wasser, Ingwer und etwas Honig getrunken. Dies soll nicht nur das Immunsystem schützen, sondern auch bei Halsschmerzen und anderen Atemwegserkrankungen helfen. Damit das wichtige Vitamin C allerdings erhalten bleibt, darf das Getränk nicht zu heiß zubereitet werden. Denn Vitamin C ist hitzeempfindlich und sollte daher keinesfalls heißer als 40 Grad erhitzt werden.  © View Stock/Imago
Es sind frische Möhren zu sehen.
Rohe Möhren enthalten eine Menge gesunde Nährstoffe. Allerdings nur, wenn die Möhren mit Schale verspeist werden. Denn in der Schale sind die meisten Vitamine enthalten. Das enthaltene Beta Carotin wird vom Körper allerdings leichter aufgenommen, wenn die Karotten bereits gekocht sind.  © Science Photo Library/Imago
Es ist ein grüner Smoothie mit Spinat zu sehen.
Smoothies und Salate mit rohem Spinat gelten als besonders gesund. Dabei enthält das grüne Gemüse eine Menge Oxalsäure, die in größeren Mengen gesundheitsschädlich sein kann. Oxalsäure verhindert zudem die Aufnahme von Calcium und Eisen im Darm. Besser ist es also, den Spinat aufzuwärmen oder zu kochen. Dabei wird die Säure abgebaut und der Körper kann den Spinat besser verdauen.  © Alice Dias Didszoleit/Imago
Es sind grüne Bohnen in einem Korb zu sehen.
Grüne Bohnen enthalten wertvolles pflanzliches Eiweiß. In rohen Bohnen ist allerdings das Protein Lektin zu finden, welches die Aufnahme von Nährstoffen stört. Manche Menschen reagieren auf Lektin sogar allergisch. Bei Verzehr können Symptome wie Übelkeit, Schwindel oder Durchfall auftreten. Erhitzen deaktiviert das Protein und macht grüne Bohnen daher bekömmlicher.  © Westend61/Imago

Und auch Dosentomaten von unter anderem Mutti, Oro, Aldi, Dennree, Rewe und Alnatura beinhalten den Schadstoff. Ebenso belastet sind alle getesteten Konserven mit Kokosmilch. Lediglich gezuckerte Kondensmilch von diversen Marken konnte im Test überzeugen. Hier wurde der Schadstoff überhaupt nicht nachgewiesen.

Rubriklistenbild: © Pond5 Images/Imago