Bis 2030

VW und IG Metall kommen sich bei Verhandlungen offenbar näher – neue Infos durchgesickert

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  • Yannick Hanke
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Lohnverzicht, Standortverlagerung und möglicher E-Auto-Stopp in Zwickau: Die Verhandlungen zwischen VW und der Gewerkschaft IG Metall zieht sich in die Länge.

Update vom 20. Dezember, 19.20 Uhr: Im Rahmen einer kurzfristig einberaumten Pressekonferenz teilte VW-Markenchef Thomas Schäfer die Punkte mit, welche die Einigung zwischen Volkswagen und der IG Metall im lange währenden Tarifstreit beinhaltet. „Wir haben in den vergangenen Wochen intensiv mit dem Betriebsrat und der IG Metall um Lösungen gerungen. Jetzt sind die Verhandlungen beendet, und wir haben eine gute Einigung erzielt“, hieß es in diesem Kontext vom 54-Jährigen.

Grundsätzlich hätte VW in den Verhandlungen drei Prioritäten verfolgt. Für alle drei Bereiche habe man „tragfähige Lösungen“ gefunden. Heißt: „Die technische Kapazität an den deutschen Standorten wurde um über 700.000 Fahrzeuge reduziert. Die Arbeits- und Entwicklungskosten werden auf ein wettbewerbsfähiges Niveau gesenkt“, wie Schäfer mitteilte.

Im VW-Tarifstreit wurde eine Einigung erzielt. Im Rahmen einer kurzfristig einberaumten Pressekonferenz gab Thomas Schäfer, Markenvorstand des Unternehmens, Auskunft darüber.

Die Rede war von „harten Entscheidungen“, die gleichwohl „wichtige Weichenstellungen für die Zukunft“ bedeuten würden. „Mit diesen Maßnahmen schaffen wir die Grundlage, um Volkswagen bis 2030 zum technologisch führenden Volumenhersteller zu machen“, sagte der VW-Markenchef. Wichtig sei ihm dabei das „klare Bekenntnis zum Standort Deutschland“.

Werksschließungen, die im Raum standen, konnten also abgewendet werden. Nach Informationen der Bildzeitung gibt es aber andere Pläne für zwei der VW-Werke in Deutschland. Das Werk in Osnabrück soll demnach verkauft werden. Der potenzielle Käufer: ein Rüstungskonzern, wie das Medium schreibt. Das Werk in Dresden wiederum soll „umgewidmet werden“.

Update vom 20. Dezember, 18.47 Uhr: Im Tarifstreit mit Volkswagen ist der Gewerkschaft IG Metall zufolge ein Durchbruch gelungen. Mit der Einigung seien Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen abgewendet worden, teilte die IG Metall mit.

Doch will der Großkonzern bis 2030 mehr als 35.000 Stellen abbauen. Dies solle sozialverträglich erfolgen, teilte das Unternehmen in Berlin mit. Diese Entscheidung sei Teil einer Einigung, auf die sich der Autobauer und die IG Metall bei ihren Tarifverhandlungen verständigt haben.

Update vom 20. Dezember, 17.12 Uhr: Im Tarifkonflikt bei Volkswagen (VW) deuten immer mehr Anzeichen auf eine Einigung hin. Die Verhandlungsdelegationen, die seit Montag in einem hannoverschen Hotel getagt haben, sollen ihre Arbeit abgeschlossen haben, die Gremien müssen noch ihre Zustimmung geben.

Offenbar sollen die befürchteten Massenentlassungen vermieden werden, einen weiteren Stellenabbau werde es aber wohl geben, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Laut dem RND sollen auch Investitionen festgeschrieben werden, um deutsche Standorte durch die Produktion neuer Modelle zu sichern. Von den beiden kleinsten Standorten Osnabrück und Dresden will sich VW aber offenbar trennen.

Es seien Umnutzungen oder Verkauf geplant, hieß es. Welche Opfer die Belegschaft für die Jobsicherheit bringt, war am Nachmittag noch offen. VW und IG Metall kündigten für 18.30 Uhr am Freitag Stellungnahmen an - allerdings getrennt in Hannover und Berlin. Das sei aber kein Omen für ein Scheitern der Verhandlungen, hieß es in Konzernkreisen. Man sei sich inhaltlich einig.

Durchbruch im VW-Konflikt: Eine Einigung steht offenbar bevor.

Update vom 20. Dezember, 13:46 Uhr: Durchbruch bei VW: Die Vertreter des Betriebsrats und des Vorstands haben eine prinzipielle Übereinkunft hinsichtlich des milliardenschweren Sparprogramms für die Umstrukturierung von Volkswagen erzielt. Das berichtet das Handelsblatt. Das berichteten mehrere Personen, die mit den Geschehnissen vertraut sind. Allerdings ist die Vereinbarung noch nicht endgültig, da die Zustimmung der Gremien noch aussteht.

Am Nachmittag planen der Vorstand, das Präsidium des Aufsichtsrats und die Tarifkommission der Arbeitnehmerseite, die ausgehandelten Lösungen zu diskutieren. „Es kann also noch scheitern“, sagte ein Unterhändler dem Handelsblatt. Die Vereinbarung sieht das angestrebte Sparziel nun offenbar erreicht. Zuletzt lag dieses bei vier Milliarden Euro. Die Einschnitte im Fabriknetzwerk sollen weniger drastisch ausfallen als ursprünglich erwartet. So soll für das Werk in Osnabrück ein Käufer gesucht und die kleinere Produktion in Dresden umgewidmet oder geschlossen werden. Demnach scheint eine Schließung der Werke in Zwickau oder Emden jedoch kein Thema mehr zu sein.

Spektakuläre Wende: VW und IG Metall wollen sich am Freitag (20. Dezember) einigen

Update vom 20. Dezember, 10.00 Uhr: Beim in die Krise gerutschten Autogiganten VW zeichnet sich noch kurz vor Weihnachten eine Überraschung ab. Eine Einigung auf ein Sparprogramm bis zum späten Freitagnachmittag ist wahrscheinlich, berichtet die Bild unter Berufung auf Unternehmenskreise. Der VW-Aufsichtsrat soll demnach um 15 Uhr am Freitag (20. Dezember) zu einer Sondersitzung zusammenkommen. Derzeit säßen Juristen über den Details, heißt es in dem Bericht.

Aktuell läuft die längste Gesprächsrunde in der Geschichte des Unternehmens. Seit Montag verhandeln die IG Metall und Volkswagen in der fünften Runde. Es geht um Lohnkürzungen, Werkschließungen und Entlassungen.

Tarifverhandlungen zwischen VW und IG Metall gehen weiter

Erstmeldung vom 19. Dezember, 10.30 Uhr: Wolfsburg/Hannover – Wie verschlankt man sozialverträglich einen Weltkonzern, der im Heimatland unter einem zu hohen Kostenapparat leidet? In der VW-Tarifrunde gehen die Verhandlungen zwischen Volkswagen und IG Metall auch am Donnerstag weiter.

Ein neuerlicher Sitzungsmarathon in der Nacht auf den 19. Dezember brachte laut übereinstimmender Medienberichte keine einvernehmliche Lösung, daher ziehen sich die Gespräche fort. Weder Europas größter Autobauer noch die Gewerkschaft machten diesbezüglich Angaben, schildert die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Es wird erwartet, dass die Verhandlungen auch noch bis in die Nacht zum Freitag weitergehen.

VW und IG Metall im Tarifstreit: Mehrtägige Verhandlungen ohne Ergebnis

In Teilnehmerkreisen ist von zähen Verhandlungen die Rede. Bereits in der Nacht zum Dienstag hatten beide Seiten verhandelt und die Gespräche am Mittwoch nach einer Pause am frühen Nachmittag fortgesetzt. Rund 70 Vertreter von VW und Gewerkschaft haben sich für die inzwischen fünfte Tarifrunde in einem Hotel in der niedersächsischen Landeshauptstadt einquartiert. Auch dort betreibt der Autobauer ein Werk, das wirtschaftlich schwächelt.

Seit Montag ringen Vertreter von Volkswagen und IG Metall in Hannover um eine Lösung im Streit um Lohnkürzungen, Werkschließungen und Entlassungen. Beide Tarifpartner erklärten vorab, noch vor Weihnachten zu einer Übereinkunft kommen zu wollen.

Verhandlungen zwischen VW und Gewerkschaft: Es geht um Jobgarantie und Standorte

Laut der Agentur Bloomberg sei man jedoch einem Abkommen näher gekommen. Demnach könnte die angestrebte Vereinbarung eine Umstrukturierung der Marke beinhalten, während alle Werke in der Bundesrepublik erhalten bleiben. Das würde offenbar den Plänen zweier einflussreicher Eigentümerfamilien entgegenstehen: Die Investoren Porsche und Piëch drängen laut Financial Times mit Bezug auf eine anonyme Quelle auf Werksschließungen, um Volkswagen global wettbewerbsfähig zu halten.

Das VW-Management sei nach den jüngsten Gesprächen sogar dazu bereit, die Jobgarantie bis 2030 wieder in Kraft zu setzen, wenn die Angestellten im Gegenzug auf Bonuszahlungen verzichten. Zu den weiteren möglichen Maßnahmen der Kostensenkung gehöre die Verlagerung der VW-Golf-Produktion nach Mexiko. Auch ein Elektroauto-Stopp im VW-Werk Zwickau steht im Raum.

Das sei jedoch nicht in Stein gemeißelt und könne sich komplett ändern. Auch ein Ende der Verhandlungen mit der IG Metall ohne Ergebnis sei nicht auszuschließen. Sollte das der Fall sein, droht die Gewerkschaft für Januar mit flächendeckenden Streiks.

Volkswagen: Lösung bei Tarifverhandlungen wackelt – Osnabrück und Dresden gefährdet?

Reuters zufolge ist die Lage weiterhin angespannt: Gewerkschaft und Management ringen um die Beschäftigungssicherung und die Zukunft der Fahrzeugwerke. Lediglich bei den Tarifvereinbarungen sei man sich bislang näher gekommen. Bei den betroffenen Produktionsstätten soll es insbesondere um Osnabrück und Dresden gehen: In beiden Standorten endet nach derzeitigem Stand spätestens 2027 die Autoproduktion.

Nach Ansicht von Volkswagen seien Lohnkürzungen und eventuelle Werksschließungen unausweichlich, um den Hersteller wirtschaftlich ab 2025 besser aufzustellen. Ohne Kompromiss könnten dem Autobauer erhebliche Kosten drohen (PF)

Rubriklistenbild: © Annette Riedl/dpa/Swen Pförtner/dpa/Montage

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