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Steigende Gas- und Strompreise im Winter? Energiesparen bleibt laut Vattenfall „weiterhin wichtig“

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    VonBona Hyun
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Bereits jetzt fragen sich die Bürger, ob Energiepreise im Winter steigen werden. Energieversorger schätzen die Lage ein – und geben einen Rat.

Berlin – Wie teuer wird der anstehende Winter? Je kälter es wird, desto mehr muss man heizen. Das wirkt sich auch auf die Energierechnung aus. In den vergangenen Wintermonaten mussten sich Bürger aufgrund des Ukraine-Kriegs auf höhere Strom- und Gaskosten einstellen. Auch in diesem Jahr sind die Energiepreise durch den andauernden Konflikt in der Ukraine und den Krieg in Israel beeinflussbar.

Gas- und Strompreise im Winter: Dazu rät Vattenfall

„Sicher ist, dass Energiesparen weiterhin wichtig bleibt. Denn es gibt eben auch das Szenario, dass der Winter kalt wird, sich die Speicher schneller leeren und es am Ende doch zu Engpässen kommen könnte“, sagte Christian Jekat, Pressesprecher der Energieversorgers Vattenfalls zu Merkur.de von Ippen.Media.

Ähnlich sieht es auch Klaus Müller, Chef der Bundesnetzagentur. Ein sparsamer Verbrauch bleibe wegen des Restrisikos wichtig. Eine sehr kalte Wetterlage, bei der der Gasverbrauch stark ansteigt, könnte die Versorgungslage beeinflussen, so die Bundesnetzagentur in einer Pressmitteilung.

Wie teuer wird der Winter?

Sorge vor kaltem Winter – wovon Energiepreise abhängig sind

Ob das Szenario eines kalten Winters eintritt, ist sich jetzt natürlich noch nicht absehbar. Neben dem Wetter gibt es noch andere Faktoren, die die Energiepreise beeinflussen könnten. „Vieles hängt auch davon ab, wie sich Angebot und Nachfrage entwickeln und wie viel Energie Haushalte und Unternehmen einsparen. Auch die geopolitischen Risiken können die weitere Preisentwicklung beeinflussen“, sagte Jekat.

Volker Bloch, Leiter Marketing, Vertrieb und Digital bei der EnBW und verantwortlich für das Endkundengeschäft des Energieunternehmens, sieht die Preisentwicklung ebenfalls abhängig von verschiedenen Aspekten. Dazu zählen unter anderem Beschaffungskosten sowie Umlagen, Netzentgelten und Steuern wie der Mehrwertsteuer. Bei der Beschaffung seien neben der Beschaffungsstrategie der einzelnen Energieversorger die Börsenpreise relevant.

Diese könnten volatil reagieren – zum Beispiel bei einem erhöhten Wärmeenergiebedarf im Falle eines kalten Winters oder auch aufgrund der momentan schwer kalkulierbaren, internationalen politischen Lage, aufgrund von Krisen und insbesondere der Kriege in der Ukraine und in Nahost. „Zudem können sowohl die aktuell diskutierte vorgezogene Erhöhung der Mehrwertsteuer bei Gas von aktuell sieben auf 19 Prozent als auch die Verlängerung der Energiepreisbremsen zu möglichen Veränderungen der Endkundenpreise führen“, sagte Bloch zu Merkur.de.

Zehn Tipps, wie Sie im Garten Energie sparen können 

Eine Lampe mit Bewegungsmelder
Bewegungsmelder sind praktisch, da dauerhafte Lichtquellen im Garten störend für Vögel und Insekten sind. Außerdem spart man so Strom. © Imago
Eine Solaranlage im Garten
Solarzellen sind in der Anschaffung zwar nicht günstig, rentieren sich aber langfristig. © Glyn Thomas/Imago
Laub und Rechen
Ein Rechen anstatt einem Laubsauger zu verwenden, kann viel Strom einsparen. © LianeM/Imago
Fackel aus Bambus in Garten
Fackeln verleihen Gärten eine abenteuerliche Stimmung und man spart mit ihnen noch dazu Strom. © VladBrik/Imago
Handsäge an Baum
Mit einer Handsäge anstatt einer elektrischen Säge sparen Sie ebenfalls Strom. © Sauletas/Imago
Solarlampe
Sie können mit Solarlampen Strom sparen. Diese laden bei Sonnenschein und geben die gespeicherte Energie bei Dunkelheit ab. © Imago
Feuerschale in Garten
Heizpilze fressen viel Strom und sehen noch dazu nicht schön aus. Wie wäre es stattdessen mit einer traditionellen Feuerstelle? © Cornelia Pithart/Imago
Pool mit Poolabdeckung
Pools sind generell teuer. Wer aber eine Abdeckung investiert, kann viel Strom sparen, da das von der Sonne aufgeheizte Wasser nicht so schnell kalt wird. © TopStock/Imago
Eine Glühbirne im Garten
Sparsame Leuchtmittel setzen auf LED-Technologie. Damit kann man gegenüber herkömmlicher Glühbirnen bis zu 90 Prozent Strom sparen. © Imago
Ein Mähroboter auf Wiese
Mähroboter sind oft überflüssig und verbrauchen zudem viel Strom. © Dariolopresti/Imago

Wie teuer wird Energie für den Winter? Prognose jetzt noch unklar

Eine klare Voraussage für den Winter lässt sich also nur schwer abgeben. „Wir haben dynamische Zeiten hinter uns. Aktuell gehen die Preise wieder zurück“, schätzt Jekat die Situation ein. „Es ist allerdings immer schwer, Prognosen abzugeben, wie sich die Preise in der Zukunft entwickeln.“ AuchVerbraucherzentrale.de schrieb im April, dass Experten für den Energiemarkt keine klaren Voraussagen treffen, wie sich die Preise generell entwickeln werden. Ziemlich sicher sei aber, dass die Preise steigen weiter, auch unabhängig von der aktuellen Russland-Krise.

Energiekonzerne blicken entspannt auf den Winter

Im Vergleich zum vorherigen Winter scheint sich die Situation auf dem Energiemarkt jedoch ein wenig entspannt zu haben. Diese Ansicht wird offenbar auch in der Bevölkerung geteilt. Laut einer Umfrage des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) sieht eine große Mehrheit der Bevölkerung Deutschland bei der Energieversorgung gut auf den kommenden Winter vorbereitet.

„Im letzten Winter gab es wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine einen Angebotsschock: die Nachfrage nach Energie war plötzlich deutlich höher als das Angebot“, ordnet Jekat ein. Die Lage habe sich zum einen wegen der schnell aufgebauten LNG-Infrastruktur entspannt. „Wir bekommen das LNG nun direkt nach Deutschland geliefert. Die globale LNG-Nachfrage ist derzeit eher moderat, was sich preisdämpfend auswirkt“, so Jekat. Auch ein Blick auf die Gasspeicher sind vorerst ein Grund zur Beruhigung sein. Derzeit ist der Füllstand mit 100 Prozent derzeit etwa 9 Prozentpunkte über dem Mittel der Jahre 2017 bis 2021.

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