Trumps Zölle haben Folgen

„Panic Monday“ und Finanz-Unruhen belasten Rüstungsindustrie – Rheinmetall-Aktie leidet

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Im Grunde genommen profitieren die deutschen Waffenhersteller vom Ukraine-Konflikt. Doch Trumps Importabgaben stürzen auch spezifische Aktien ab. Der Präsident feiert seinen Erfolg.

Düsseldorf – Die Panik an den Börsen ist sichtbar. Die Zölle von Donald Trump lassen Aktienkurse einbrechen. Der Dax ist zum Wochenbeginn um bis zu 10,4 Prozent auf 18.489 Punkte eingebrochen. Zwar konnte der Dax die Hälfte seiner Verluste wieder aufholen. Der Absturz besiegelt jedoch den schwächsten Tagesauftakt. Auch Rüstungsriese Rheinmetall brach kurzzeitig ein.

Trumps Zölle machen Börsen panisch – Rheinmetall-Aktie leidet kurzzeitig

Unter Druck bei den Einzelwerten gerieten laut MarketScreener ebenfalls vor allem die Aktien, die in den vergangenen Monaten besonders stark zugelegt hatten. Steil nach unten ging es daher etwa für die Rüstungswerte: Rheinmetall, MTU Aero Engines, Hensoldt und Renk brachen stark ein. „Da ist am meisten Speck dran“, sagte ein Händler. Die Aktie des Rüstungskonzerns Rheinmetall stürzte am Montag zum Handelsauftakt laut der Wirtschaftswoche etwa zwanzig Prozent nach unten.  

Die Aktien von Rheinmetall verloren laut finanzen.net zum Handelsstart 22,4 Prozent auf 989,80 Euro und erreichten kurz darauf ein Tagestief bei 933 Euro (-26,88 Prozent). Der Wirtschaftsredakteur Dietmar Deffner von der Welt unterstrich die Dramatik der Lage. „Jetzt ist es wirklich ein Blutbad“, kommentierte Deffner die Entwicklung der Börsen.

Eigentlich verzeichnen Rüstungsunternehmen wie Rheinmetall aufgrund des Ukraine-Kriegs derzeit einen starken Boom. Bereits in der ersten Handelsstunde reduzierte sich das Minus deutlich, dennoch blieb die Aktie größter Verlierer im Dax und zweistellig im Minus.

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„Schwarzer Montag“ für Börsen: Rheinmetall startet im Minus – Trump äußert sich

Die Auswirkungen des Handelsstreits beunruhigen Börsenhändler. „Das 21. Jahrhundert hat nun auch seinen ›Schwarzen Montag“, konstatierte Jens Klatt, Analyst beim Broker XTB. Richard Flax, Chefanleger beim Vermögensverwalter Moneyfarm, hatte am Wochenende noch die Hoffnung, dass vielleicht Verhandlungen anfangen könnten. „Doch die bisherigen Signale deuten darauf hin, dass Präsident Trump mit der Reaktion der Märkte zufrieden ist und seinen Kurs fortsetzen wird.“

Unterdessen hat sich US-Präsident Trump mitten im Börsen-Crash auf Social Media zu Wort gemeldet und hält an seiner aggressiven Zoll-Politik fest. „Die Ölpreise sind gesunken, die Zinsen sind gesunken, die Lebensmittelpreise sind gesunken, es gibt keine Inflation und die seit langem missbrauchten USA kassieren wöchentlich Milliarden von Dollar aus den Missbrauchsländern durch bereits bestehende Zölle“, schrieb der Präsident auf der Plattform Truth Social. (bohy)

Rubriklistenbild: © IMAGO/Ardan Fuessmann

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