Eine Kanone für den Kampfpanzer Leopard 2A4 wird in einer deutschen Fabrik zusammengeschraubt. Die höheren Rüstungsausgaben vieler Länder könnten einen positiven Effekt auf die Wirtschaft haben.
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Eine Kanone für den Kampfpanzer Leopard 2A4 wird in einer deutschen Fabrik zusammengeschraubt. Die höheren Rüstungsausgaben vieler Länder könnten einen positiven Effekt auf die Wirtschaft haben.

Gewinner des Ukraine-Kriegs

Beschäftigung bei Rheinmetall & Co: Lohnniveau in der Waffenindustrie

  • Bona Hyun
    VonBona Hyun
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Die heimische Waffenindustrie wird oft als einer der großen Nutznießer des Kriegs in der Ukraine betrachtet. In Düsseldorf befindet sich der Hauptsitz von Rheinmetall, dem weltweiten Spitzenreiter der Branche. So hoch ist das Gehalt der Angestellten.

Düsseldorf – Der Ukraine-Krieg lässt die Rüstungsindustrie boomen. Zahlreiche Unternehmen freuen sich über Aufträge aus der Waffenbranche. Rheinmetall ist der größte Name in der deutschen Rüstungsindustrie und hat seine Produktionskapazitäten ausgeweitet, um die steigende Nachfrage bedienen zu können. Das größte Werk ist im niedersächsischen Unterlüß, wo Panzer und Munition hergestellt werden. Doch was verdienen Mitarbeiter in der Branche?

Rheinmetall profitiert vom Ukraine-Krieg: So viel verdienen Mitarbeiter in der deutschen Rüstungsindustrie

Die Bezahlung in der Rüstungsindustrie ist laut gehalt.de im Vergleich zu der in anderen Branchen überdurchschnittlich. Das durchschnittliche Jahresgehalt bei einem deutschen Waffenhersteller liegt bei ca. 68.000 Euro brutto, Mitarbeiter in leitenden Funktionen verdienen oft sechsstellig. Diese Berufe gelten als typisch in der Branche:

  • Chemikant/-in: 3.400 – 4.900 Euro monatlich
  • Controller/-in: 4.000 – 5.700 Euro monatlich
  • Fachlagerist/-in: 2.500 – 3.500 Euro monatlich
  • Industriekaufmann/-frau: 2.800 – 4.000 Euro monatlich
  • Mechatroniker/-in: 2.600 – 3.600 Euro monatlich
  • Produktmanager/-in: 4.900 – 6.800 Euro monatlich
  • Schweißer/-in: 2.600 – 3.600 Euro monatlich
  • Softwareentwickler/-in: 4.300 – 5.900 Euro monatlich
  • Verfahrensmechaniker/-in: 3.500 – 5.000 Euro monatlich

Rheinmetall in NRW ist größter Name aus der Branche – so viel verdient die Belegschaft

„Die Vergütung im Führungskräfte- und außertariflichen Angestellten-Bereich enthält variable Gehaltsbestandteile“, heißt es auf der Webseite des Unternehmens. „In Abhängigkeit von der Erreichung definierter Ziele und der wirtschaftlichen Performance des Konzerns ergibt sich ein individueller variabler Einkommensanteil. Dieser bewegt sich je nach Zielerreichung und Performance zwischen 0 und 200 Prozent des variablen Zieleinkommens. Durch die Zielorientierung dieser Einkommenskomponente werden Anreize gesetzt, eigenverantwortlich zu handeln und Herausforderungen anzunehmen.“

Auch die tariflich beschäftigten Mitarbeiter partizipieren mit ihrer Vergütung an einem guten Ergebnis des Konzerns. Durch die Rheinmetall Ergebnisbeteiligung wird abhängig vom Konzernergebnis ein zusätzlicher Bonus an die tariflich Beschäftigten ausgezahlt. Der Rheinmetall-Konzern unterstützte seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zudem seit vielen Jahren zudem mit einem interessanten und innovativen Modell der betrieblichen Altersversorgung: Die „Rheinmetall Plus 2.0.“

Durchschnittliches Gehalt bei Rheinmetall: 2023 war für Vorstand Armin Papperger kein Rekordjahr

Auf der Online-Plattform Kununu für Arbeitgeberbewertungen haben zudem Rheinmetall-Mitarbeitende Gehaltsangaben gemacht. Demnach fallen die Durchschnittsgehälter je nach Jobtitel wie folgt aus (die Gehaltsspanne variiert je nach Berufserfahrung, Bildungsgrad und Standort). Hier eine Übersicht einiger Stellen (nicht vollständig):

JobtitelMittelwert Gehalt (brutto/jährlich)Zuletzt aktualisiert
Sales Managerin (9 Gehaltsangaben)87.500 Euro Oktober 2024
Programmverantwortlicher (8 Angaben)109.500 Euro Februar 2025
Maschinenbauingenieur/-ingenieurin60.900 EuroFebruar 2025
Sachbearbeiter/-in Vertriebsinnendienst48.000 EuroFebruar 2025
Vertriebsingenieur/-in 77.400 EuroJanaur 2025
Facharbeiter/-in Produktion43.500 EuroSeptember 2024
Produktmanager/-in 73.400 EuroJuli 2024
Projekteinkäufer/-in70.300 EuroAugust 2024
Release Manager70.600 EuroNovember 2024
Bildungsmanager/-in106.000 EuroFebruar 2024
Schweißer/-in46.300 EuroApril 2024
Hardwareentwickler/-in65.900 EuroJanuar 2025

Der Vorstand bei Rheinmetall verdient vor allem mächtig. Im Geschäftsjahr 2022 hatte Armin Papperger 3,587 Millionen Euro verdient. Die Vergütung für die Dienstzeit hatte mit 1,060 Millionen Euro höher, die Summe der variablen Vergütungen mit 1,206 Millionen Euro niedriger als 2023 gelegen.

Insgesamt 3,561 Millionen Euro gewährte Rheinmetall dem Vorstandsvorsitzenden im Jahr 2023. Pappergers Grundvergütung belief sich auf 1,316 Millionen Euro, die variablen Vergütungen auf 1,599 Millionen Euro und sein sogenannter Dienstzeitaufwand auf 647.000 Euro. Letzteres ist im Prinzip der Wert für die Altersversorgung, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht.

Durchschnittliche Gehälter der NRW-Konzerne – so viel verdienen Sie bei Rheinmetall und Co.

Im Jahr 2023 verdiente die Belegschaft in Nordrhein-Westfalen (auch außerhalb der Rüstungsindustrie) ohnehin sehr gut. Spitzenreiter bleiben die Mitarbeiter von Bayer, die im vergangenen Jahr auf ein Bruttosalär von durchschnittlich 123.000 Euro pro Kopf kamen. Das ergab eine Auswertung der sogenannten Vergütungsberichte der wichtigen Aktiengesellschaften in NRW, die der Rheinischen Post vorlag.