Preise purzeln
Opel überarbeitet E-Auto-Angebot: Beliebte Elektromodelle sind deutlich günstiger
VonPatrick Freiwahschließen
Opel setzt auf Kostensenkungen, um im Segment der Elektroautos voranzukommen. Mit dem Corsa und dem Mokka kosten zwei gefragte Modellreihen nun weniger Geld.
Rüsselsheim/München – Opel macht die eigenen Elektroauto-Modelle attraktiver und möchte damit den Absatz ankurbeln: Die Preise für die Modelle Opel Corsa und Opel Mokka Electric werden signifikant gesenkt.
Diese Preisanpassungen sollen der deutschen Tochter des kriselnden Stellantis-Konzerns helfen, im zunehmend wettbewerbsintensiven Markt für elektrische Fahrzeuge eine stärkere Position einzunehmen.
Opel Corsa Electric: E-Kleinwagen mit Preissturz um 13,5 Prozent
Der kleine Opel Corsa Electric ist nach Angaben von InsideEVs nun ab 29.990 Euro erhältlich, was einer Preissenkung von stolzen 4660 Euro entspricht. Dies bedeutet eine Reduzierung von 13,5 Prozent gegenüber dem bisherigen Preis für die elektrische Variante des Kleinwagens. Die Preisanpassung betrifft alle Varianten des Corsa Electric, ohne dass den Angaben zufolge Abstriche bei der Ausstattung gemacht werden.
Den Corsa Electric gibt es weiterhin in zwei Antriebsvarianten zu kaufen: mit einem 100 kW starken Motor und 50-kWh-Batterie, oder effizienterem 115-kW-Motor mit 51-kWh-Batterie, hier ist der Kaufpreis mit 31.490 Euro ein Stück höher. Letzterer erreicht eine WLTP-Reichweite von bis zu 405 Kilometern, während bei der Einstiegsvariante nach 357 Kilometern Schluss ist.
Beim Opel Mokka Electric sinkt der Preis um fast 8000 Euro
Noch deutlicher – und offiziell kommuniziert – ist die Preissenkung beim Opel Mokka Electric: Das Angebot für das neue Basismodell des Elektro-SUV reduziert sich um 7.980 Euro! Denn den Elektro-Mokka gibt es nach mit dem Facelift ausschließlich mit einem 115 kW starken Elektromotor und 54-kWh-Akku.
Das vorherige, schwächere Basismodell wurde aus dem Verkauf genommen – so startet das Elektroauto nun bei 36.740 Euro, statt vorher 40.800 Euro. Der E-Antrieb mit 100 kW verschwindet also aus dem Portfolio. Mit dieser Reduzierung passt Opel auch die Ausstattungslogik an, mit nur noch zwei Ausstattungsvarianten: „Edition“ und „GS“. Dazu finden bei dem kompakten Elektro-SUV marginale optische Veränderungen statt.
Für den Innenraum verspricht Opel-Chef Florian Huettl: „Das Cockpit erscheint klarer, dazu kommen Fahrer und Passagiere des neuen Mokka in den Genuss der nächsten Infotainment-Generation.“
Warum vollzieht Opel jetzt die strategischen Preissenkungen?
Die Preissenkungen im Opel-Angebot könnten mehrere Gründe haben. Einerseits möchte Opel seine Elektroauto-Marktanteile erhöhen, um die CO₂-Flottenziele für 2025 zu erreichen. Andererseits steht Opel im Wettbewerb mit anderen Herstellern wie Volkswagen, die ebenfalls ihre Preise gesenkt haben. So wurde mit dem VW ID.3 zuletzt ein direkter Konkurrent des Opel Corsa ebenfalls günstiger.
Auf dem deutschen Neuwagen-Markt nähern sich insgesamt die Preise für Elektroautos und Verbrenner an: Laut der neuen Rabattstudie des Bochumer Instituts „Center Automotive Research (CAR)“ schrumpfte der Preisabstand bei den 20 wichtigsten Modellen im Oktober 2024 deutlich.
Bei Opel ist dieser Trend schon seit einiger Zeit zu beobachten, nachdem noch im vergangenen Jahr viel Kritik auf die Rüsselsheimer einprasselte.
Elektroautos und Verbrenner: Preisabstand wird immer niedriger
In der Anschaffung sind die Elektroautos mit einem Durchschnittspreis von 39.800 Euro im Schnitt noch knapp 6.600 Euro teurer als vergleichbare Verbrenner. Gegenüber dem Vormonat ist die Preisdifferenz um 920 Euro geschrumpft. Noch vor wenigen Wochen war der Opel Corsa als Elektroauto um 13.633 Euro oder 79 Prozent teurer als der Verbrenner und für den vollelektrischen Opel Mokka zahlten Autokäufer 9.411 Euro oder 35 Prozent mehr.
Das ändert sich mit den jüngsten Preisanpassungen: „Elektroautos werden relativ billiger“, sagt Studienleiter Ferdinand Dudenhöffer, der für die kommenden Monate weitere Annäherungen erwartet. (PF mit Material der dpa)
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