Arbeit im Alter

Mehr Geld im Alter: So profitieren Rentnerinnen und Rentner

  • VonMax Schäfer
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Ein höheres Einkommen im Ruhestand? Wer den Rentenbeginn verschiebt, gewinnt gleich zweifach. Ein jährlicher Zuwachs von sechs Prozent ist erreichbar. Es gibt eine alternative Option.

Frankfurt – Bei Diskussionen um die Rente und die Sicherung von deren zukünftiger Finanzierung ist die Regelaltersgrenze ein Streitpunkt. Fachleute fordern immer wieder, den Rentenbeginn nach hinten zu verschieben – etwa durch die Kopplung an die Lebenserwartung. In der Politik ist die Forderung nach einer Verbindlichkeit noch nicht angekommen – weil die Maßnahme alles andere als populär ist.

Die Regelaltersgrenze ist jedoch bereits jetzt nicht festgeschrieben. Über die umgangssprachliche Rente mit 63, die eigentlich „Rente für besonders langjährig Versicherte“ heißt und schon lange nicht mehr wirklich im Alter von 63 Jahren beginnt und der Frührente gibt es Optionen, früher in den Ruhestand zu gehen.

Rentenbeginn flexibel gestalten: Beschäftigte können vor und nach der Altersgrenze in den Ruhestand

Doch Erwerbstätige müssen sich eine Frührente leisten können. Das gilt besonders, wenn sie die Bedingungen der Rente mit 63, also 45 Beitragsjahre, nicht erfüllen. Untersuchungen zufolge sind es häufig lediglich auf Facharbeiterinnen und Facharbeiter, die bereits vor dem Alter mit 20 Jahren angefangen haben zu arbeiten – und immer gut verdient haben. Denn ansonsten ist die Frührente mit Abschlägen von 0,3 Prozent pro Monat verbunden.

Gerade angesichts knapper Renten, der Durchschnitt liegt bei etwa 1500 Euro im Monat, sind die Abschläge ein harter Verlust. Doch auch die regulären Zahlungen sind gering. Vielen Beschäftigten droht das laut der Bundesregierung. Etwa 16 Millionen Erwerbstätige würden eine Rente von unter 1200 Euro bekommen – und damit unter der aktuellen Armutsgrenze.

Sechs Prozent mehr Rente: Beschäftigte können von späterem Ruhestand profitieren

Für viele Menschen ist es daher nötig, dass sie auch in der Rente weiter arbeiten. Dabei gibt es mehrere Optionen, wie auch die Deutsche Rentenversicherung (DRV) immer wieder betont. „Wer das reguläre Rentenalter erreicht hat, muss nicht automatisch in Rente gehen“, heißt es da etwa. Um eine Rente zu erhalten, ist ein Antrag nötig. Beschäftigte können damit grundsätzlich weiterarbeiten – und damit Beiträge in die Rentenkasse einzahlen.

Das entlastet die Kasse insgesamt, nutzt also dem System, sondern bietet auch individuelle Vorteile. Für jeden Monat, den die Rente hinausgezögert wird, erhöht sich die monatliche Zahlung um 0,5 Prozent. Pro Jahr gibt es damit sechs Prozent mehr Rente. Zusätzlich gibt es damit weitere Entgeltpunkte – auch dadurch gibt es im tatsächlichen Ruhestand mehr Geld.

Freiwillige Beiträge auf Nebenjob im Alter erhöhen die Rente

Wer bereits offiziell im Ruhestand ist, kann trotzdem noch seine monatliche Rentenzahlung durch einen Nebenjob erhöhen. Dabei ist ein unbegrenzter Hinzuverdienst möglich. Bedeutet: Das Gehalt wird nicht auf die Rente angerechnet. Auf das gesamte Einkommen fallen allerdings Steuern an.

Auf das Gehalt fallen keine Rentenbeiträge mehr an – zumindest nicht mehr verpflichtend. Arbeitende Rentnerinnen und Rentner dürfen weiterhin freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Auch dadurch erwerben die Menschen weitere Entgeltpunkte und erhalten ab dem Juli des jeweils kommenden Jahres eine höhere Rente.

Eine Art Kompromiss und eine Alternative zur Altersteilzeit ist die Teilrente. Erwerbstätige können sich dabei einen Teil ihrer Rente auszahlen lassen, bleiben umgekehrt weiterhin erwerbstätig. Auch damit sammeln die Beschäftigten weiterhin Entgeltpunkte.

Rubriklistenbild: © Jan Woitas/dpa

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