„Wichtiger Meilenstein“
Neue Elektroautos für Europa: Stromer-Offensive zweier US-Marken
VonPatrick Freiwahschließen
Bisher hat Cadillac in Europa nur eine Randposition inne. Dies soll sich mit einer E-Auto-Neuheit ändern. Ford beginnt mit der Wiedergeburt eines Coupé-Klassikers.
Frankfurt/Köln – Die US-amerikanische Premiummarke Cadillac ist seit Jahrzehnten vor allem in Nordamerika verbreitet, spielt auf dem deutschen und europäischen Markt hingegen eine Nischenrolle. Abseits der Verwerfungen auf Automobilmärkten nimmt die Tochter von General Motors hierzulande einen neuen Anlauf.
Mit dem Ziel, seine Präsenz in Europa zu stärken, bietet Cadillac das Elektroauto Lyriq an, zugeschnitten auf die Bedürfnisse europäischer Kunden. Außerdem wird das hiesige Angebot durch zwei „Cadillac City Experience Center“ in den Städten Frankfurt und Hamburg erweitert, was sich laut Hersteller bereits in Paris und Zürich bewährt habe.
Nobelmarke Cadillac möchte mit E-Auto in Deutschland Fuß fassen
Der neue Hoffnungsträger soll amerikanische Eleganz mit modernen Technologien vereinen. „Spitzentechnologie, außergewöhnliche Leistung und elegantes Design“ verspricht der Cadillac Lyriq, schwärmt Pere Brugal, Präsident und Geschäftsführer von General Motors Europe in einer Mitteilung.
Neben den „Ökosystemen“ sollen weitere Service-Standorte in Deutschland dazukommen, um die Kundschaft besser versorgen zu können. Aktuell betreibt der Edelhersteller den Angaben zufolge 26 Standorte in Deutschland, der Schweiz, Frankreich und Schweden.
Elektroauto Cadillac Lyriq kostet neu mindestens 80.500 Euro
Ob sich die Erwartungen für Deutschland angesichts der derzeitigen Stagnation im Bereich Elektromobilität erfüllen? Bis Ende August wurden hierzulande laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) 135 Cadillac-Modelle neu zugelassen. Der bescheidene Preis für die E-Auto-Neuheit beträgt übrigens mindestens 80.500 Euro...
Anfänglich bietet der US-Autobauer eine spezielle Leasingaktion für das SUV Lyriq an, bei der das Cadillac-Elektroauto für 973 Euro pro Monat erhältlich ist. Die Laufzeit beträgt vier Jahre, die Anzahlung 8000 Euro und die Laufleistung bis zu 10.000 Kilometer pro Jahr.
Ford beginnt Produktion der elektrischen Capri-Neuauflage
Derweil hat US-Rivale Ford mit der Fertigung des zweiten reinen Elektroautos für Europa begonnen, bei der es sich im Gegensatz zum Cadillac jedoch nicht um ein Importmodell handelt. Nach dem Explorer, der seit Juni vom Band rollt, hat im hiesigen Standort Köln Woche die Produktion des zweiten Hoffnungsträgers Ford Capri angefangen.
„Das ist ein wichtiger Meilenstein für das Kölner Werk und seine Beschäftigten in insgesamt schwierigen Zeiten der Branche“, zitiert der Kölner Stadt-Anzeiger den Gesamtbetriebsratschef Benjamin Gruschka. Ab Oktober sollen im Schichtbetrieb täglich über 600 Explorer- und Capri-Modelle in Köln-Niehl montiert werden. Die Jahreskapazität ist mit bis zu 250.000 Elektroautos angegeben.
Zum Start bietet Ford die SUV-Neuauflage des legendären Sportcoupés Ford Capri ab 51.950 Euro an (Heckantrieb). (PF)
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