Cadillac Lyriq

Comeback-Versuch von GM: Mit diesem Elektro-SUV will der Konzern in Europa durchstarten

Elektrischer Neustart: Mit einem E-SUV will Cadillac ab Sommer in Deutschland auf Kundenfang gehen. Das Fahrzeug ist aber nichts für den schmalen Geldbeutel.

Cadillac bringt sein Elektro-SUV Lyriq nun auch nach Deutschland. Der ab Sommer zu Preisen ab 80.500 Euro verfügbare Stromer markiert zugleich eine Rückkehr der ikonischen US-Marke. Laut Pere Brugal, Chief Commercial Officer GM Europe, plant der Autokonzern General Motors, die Luxusmarke langfristig in Europa zu etablieren und mit ihr profitabel zu werden. Bereits Ende 2023 ist Cadillac in der Schweiz und in Schweden sowie im April in Frankreich mit neuer Zero-Emission-Agenda, neuem Konzept und dem Lyriq angetreten. Speziell in Deutschland will Cadillac (die Marke, die auch das gepanzerte „Beast“ für den US-Präsidenten stellt), ein Händlernetz und ein Serviceangebot aufbauen. Parallel zur Online-Vermarktung sollen Interessenten damit die Möglichkeit erhalten, der Traditionsmarke direkt begegnen zu können. Zum Deutschlandstart werden Standorte in München und Berlin eröffnet. Im Sommer sollen Köln, Hamburg und Frankfurt folgen. 

Elektro-SUV Lyriq: GM verspricht Reichweite von 530 Kilometern

Der Lyriq ist das erste von mittlerweile drei Elektro-Modellen der Marke Cadillac, die auf der Ultium-Plattform des Mutterkonzerns General Motors aufsetzen. Mit seiner rund fünf Meter langen und über zwei Meter breiten Karosserie ist das seit Ende 2022 in den USA erhältliche Modell für europäische Verhältnisse üppig dimensioniert. Im Gegenzug bietet der Lyriq im Unterboden eine 102 kWh große Batterie, die den 388 kW/528 PS und 610 Newtonmeter starken, zweimotorigen Allradantrieb mit Energie versorgt. Der Sprint auf 100 km/h soll in 5,3 Sekunden gelingen, maximal sind 200 km/h möglich. GM verspricht 530 Kilometer Reichweite – laut einer Studie kämen die meisten E-Autofahrer übrigens sogar mit deutlich weniger Reichweite klar. Mit einer Ladeleistung von bis zu 190 kW soll ein Nachtanken von 200 Kilometer an Schnellladesäulen 15 Minuten möglich sein. 

Ab 80.500 Euro wird der Cadillac Lyriq im Sommer auch in Deutschland zu haben sein.

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Kaum Schalter und Knöpfe: 33-Zoll-Doppelscreen als zentrale Bedieneinheit

Der mit seinem Design Tradition und Moderne der Marke Cadillac transportierende Lyriq kommt auf 21-Zoll-Rädern vorgefahren. Das Fahrwerk kombiniert 5-Lenker-Einzelradaufhängung, Komfort-Dämpfer sowie großzügig dimensionierte Brembo-Bremsen. Die Kommandozentrale verzichtet weitgehend auf Schalter und Knöpfe. Wichtigste Anzeige- und Bedieneinheit ist der in einer gebogenen Einheit eingefasste 33-Zoll-Doppelscreen. Für nobles Ambiente sorgen Echtholzapplikationen, die freischwebende Mittelkonsole oder eine Ambientebeleuchtung in den Türinnenverkleidungen, die das geometrische Muster einer als Lautsprecherverkleidung dienenden 3D-Struktur aufgreift. Der 2,8-Tonner ist auch praktisch veranlagt. So bietet er einen fast 800 Liter großen Kofferraum, der sich dank umklappbarer Rückbanklehne auf über 1.700 Liter erweitern lässt. 

Top 10 Neuzulassungen: Die beliebtesten Elektroautos der Deutschen im Jahr 2023

Fahraufnahme eines Mini SE
Platz 10 – Mini Cooper E/SE: 13.953 Neuzulassungen im Jahr 2023 reichten Mini für den Einzug in die Stromer-Top-10. Der Cooper E/SE sicherte sich im Jahres-Ranking den zehnten Platz. © Mini
Ein BMW iX1
Platz 9 – BMW iX1: Die vollelektrische Version des BMW X1 wurde im vergangenen Jahr 14.694-mal neu zugelassen. Damit landet der iX1 auf dem neunten Rang im Jahres-Ranking 2023. © BMW
Ein Tesla Model 3
Platz 8 – Tesla Model 3: Der US-Hersteller Tesla sicherte sich mit seinem Model 3 den achten Platz im Ranking. Laut KBA kam der Stromer 2023 in Deutschland auf 15.865 Neuzulassungen. © Imagebroker/Imago
Fahraufnahme eines Cupra Born
Platz 7 – Cupra Born: Einst ein Seat-Ableger, inzwischen eine eigene Marke: Der vollelektrische Cupra Born wurde im vergangenen Jahr laut KBA 17.464-mal neu zugelassen – und landete damit auf Rang 7. © Cupra
Fahraufnahme eines Audi Q4 e-tron
Platz 6 – Audi Q4 e-tron: Laut KBA kam der Audi Q4 e-tron im Jahr 2023 auf 18.061 Neuzulassungen. Damit erreichte der Ingolstädter den sechsten Platz im Ranking. © Audi
Ein VW ID.3
Platz 5 – VW ID.3: Noch vor den zum Konzern gehörenden Marken konnte sich ein „eigenes“ VW-Produkt platzieren: Mit 22.270 Neuzulassungen im Jahr 2023 sicherte sich der VW ID.3 den fünften Rang. © VW
Fahraufnahme eines Fiat 500e
Platz 4 – Fiat 500e: Laut KBA wurde der Elektroflitzer Fiat 500e im Jahr 2023 in Deutschland 22.608-mal neu zugelassen – das reicht für den vierten Platz. © Fiat
Ein Skoda Enyaq
Platz 3 – Škoda Enyaq: Auch auf dem dritten Platz findet sich eine Marke aus dem VW-Reich: 23.498-mal wurde das E-SUV Škoda Enyaq im vergangenen Jahr neu zugelassen. © Škoda
Ein VW ID.4
Platz 2 – VW ID.4/ID.5: Für die erfolgsverwöhnten Wolfsburger reichte es nur für den Vize-Titel des Jahres 2023. 36.353 Neuzulassungen der E-Modelle ID.4 (Foto) und ID.5 zählte das KBA im vergangenen Jahr. © VW
Ein Tesla Model Y auf einer Messe
Platz 1 – Tesla Model Y: Eine Titelverteidigung ist nie einfach – doch Tesla hat es geschafft. Wie schon im Jahr 2022 konnte sich das Model Y auch im Jahr 2023 den Spitzenplatz bei den Neuzulassungen (45.818) in Deutschland sichern.  © Pond5 Images/Imago

Lyriq soll nicht das einzige Cadillac-Modell in Europa bleiben.

Angeboten wird der Lyriq in den zwei Ausstattungsversionen Luxury oder Sport. Die Serienausstattung ist in beiden Fällen umfangreich. An Bord sind elektrisch einstellbare Vordersitze mit Massagefunktion, Lederausstattung, Heizungen für alle Sitze sowie Lenkrad, Ladeschale, Infotainmentsystem mit Apple Carplay/Android Auto sowie ein Audiosystem von AKG mit 19 Lautsprechern. Das umfangreiche Arsenal der Assistenzsysteme umfasst Abstandstempomat und 360-Grad-Kameraansicht. 

Der Lyriq dürfte nicht das einzige neue Modelle für Cadillac in Deutschland bleiben. Noch in diesem Jahr werden die Amerikaner eine weitere Baureihe für Europa ankündigen. Wahrscheinlichster Kandidat ist der technisch mit dem Lyriq engverwandte, 20 Zentimeter kürzere Optiq. (Mario Hommen/SP-X)

Rubriklistenbild: © Cadillac

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