Schimmelgefahr
Kondenswasser am Fenster? Vier Tipps, wie Sie nasse Scheiben am Morgen vermeiden
VonAnne Tessinschließen
Andrea Stettnerschließen
Kondenswasser an der Fensterinnenseite sollten Sie immer schnell beseitigen, sonst droht Schimmel. Doch was sind die Gründe für dieses Wassers und wie können Sie es verhindern?
Besondere in der kalten Jahreszeit ist es ein gewohntes Bild: Die Fensterscheiben sind am Morgen von innen mit kleinen Wasserperlen bedeckt, die sich langsam nach unten bewegen. Dieses physikalische Ereignis ist als Kondenswasser bekannt, wird oft auch als Schwitzwasser bezeichnet. Aber woher stammt dieses Wasser und ist es notwendig, dass Sie Maßnahmen dagegen ergreifen?
Warum bildet sich Kondenswasser innen am Fenster?
Es ist durchaus üblich, dass sich im Winter Kondenswasser an den Fenstern bildet. Allein durch Atmen und Schwitzen kann innerhalb von acht Stunden bis zu 1,5 Liter Wasser pro Person entstehen, welches sich dann an den Fenstern absetzt. Dazu gesellt sich die Feuchtigkeit, die durch Aktivitäten wie Duschen oder Kochen entsteht. So erläutert es Ökotest auf seiner Webseite. „Trifft die warme Luft auf eine Fensterscheibe, die durch die niedrigen Außentemperaturen kalt ist, kondensiert die Feuchtigkeit und setzt sich auf der Innenseite des Fensters in Form von Kondenswasser ab“. Obwohl die Bildung von Kondenswasser an Fenstern nichts Außergewöhnliches ist, sollten Sie die feuchten Fenster nicht ignorieren, sondern direkt Maßnahmen ergreifen.
Was muss ich tun, wenn sich Kondenswasser an den Fensterscheiben bildet?
Wenn sich an der Innenseite der Fenstergläser Kondenswasser bildet, sollte es mit einem Lappen entfernt werden. Ohne diese Maßnahme könnten sich im Laufe der Zeit Schimmelpilze an den Dichtungen der Fenster bilden. Dunkle Verfärbungen im Silikon sind ein deutliches Anzeichen dafür. Diese Pilzsporen stellen eine potenzielle Gefahr dar, da sie allergische Reaktionen wie Kopfschmerzen, Husten oder Schlafprobleme auslösen können. Darüber hinaus kann übermäßige Feuchtigkeit auch dem Holzrahmen der Fenster schaden.
Laut Ökotest ist gelegentliches Kondenswasser an den Fenstern kein Grund zur Sorge. Sollten jedoch die Scheiben regelmäßig beschlagen sein, ist es ratsam, die Ursachen dafür zu ergründen und zu beheben. Oftmals ist eine übermäßige Luftfeuchtigkeit im Raum der Auslöser. Manchmal können jedoch auch undichte oder schlecht isolierte Fenster der Auslöser sein. In solchen Fällen wäre ein Austausch der Fenster empfehlenswert. Moderne Fenster mit Wärmeschutzverglasung verhindern nicht nur die ständige Bildung von Kondenswasser, sondern tragen auch zur Senkung des Energieverbrauchs bei. Dies führt wiederum zu einer Reduzierung Ihrer Heizkosten. So informiert der Energieversorger Vattenfall auf seiner Webseite. „Moderne Fenstersysteme, die der Energieeinsparverordnung (EnEV) gerecht werden, gibt es auch mit integrierter Lüftungsanlage, die wiederum zur Klimaregulierung in der Wohnung beiträgt“.
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Wie kann ich Kondenswasserbildung an der Innenseite der Fenster vermeiden?
Trotz intakter Fenster sammelt sich ständig Kondenswasser? Dann wird es Zeit, die Luftfeuchtigkeit in Ihren Wohnbereichen zu messen und gegebenenfalls zu reduzieren. Ein idealer Wert liegt zwischen 40 und 60 Prozent. Mit einem Hygrometer, das schon ab etwa zehn Euro im Baumarkt oder im Internet erhältlich ist, können Sie die Luftfeuchtigkeit problemlos kontrollieren.
- Effektives Heizen: Um die Bildung von Kondenswasser an den Fenstern zu vermeiden, ist eine gleichbleibende Raumtemperatur empfehlenswert. Dabei hilft es natürlich, zu wissen, was die Zahlen auf den Heizungs-Thermostaten überhaupt bedeuten. Bei Räumen wie Schlaf- oder Arbeitszimmer, die weniger beheizt werden, sollten Sie die Türen geschlossen halten, um eine Ansammlung von Feuchtigkeit in diesen kühleren Bereichen zu verhindern. Dies dient auch der Vorbeugung von Schimmelbildung an den Wänden.
- Effektives Lüften: Das effizienteste Verfahren zur Reduzierung hoher Luftfeuchtigkeit bleibt das korrekte Lüften: „Lüften Sie drei bis vier Mal täglich für ca. zehn bis 15 Minuten“, empfiehlt Ökotest. Es ist unerlässlich, auf Stoß- oder besser noch Querlüften zu setzen, anstatt die Fenster lediglich auf Kipp zu lassen. Bei gekippten Fenstern ist der Luftwechsel unzureichend und die Wände kühlen ab.
- Vorhänge statt Plissees verwenden: Hinter zugezogenen Plissees kann die Luft nicht zirkulieren und es bildet sich besonders viel Kondenswasser. Nutzen Sie im Winter lieber Vorhänge, um die Zimmer zu verdunkeln und sich vor neugierigen Blicken zu schützen. Auch Außenrollos sind eine bessere Wahl, aber natürlich teuer in der Anschaffung und Installation.
- Dunstabzugshaube anschalten: Auch während des Kochens entsteht eine beträchtliche Menge an Dampf. Daher sollten Sie stets einen Deckel auf den Töpfen verwenden und die Dunstabzugshaube anschalten. Diese nimmt die Feuchtigkeit aus der Raumluft auf und führt sie ins Freie ab.
- Wäsche auf dem Balkon trocknen: Wenn Kleidungsstücke, Handtücher, Bettlaken und Co. trocknen, wird das in ihnen enthaltene Wasser an die umgebende Raumluft abgegeben. Daher kann das Aufstellen eines Wäscheständers mit nasser Wäsche die Luftfeuchtigkeit in einem Raum erheblich erhöhen. Wer die Möglichkeit hat, sollte seinen Wäscheständer daher besser auf dem Balkon, im Garten oder im Dachgeschoss platzieren – selbst in den Wintermonaten. Insbesondere in Wohn- und Schlafzimmern sollte man das Aufstellen eines Wäscheständers vermeiden, um die Bildung von Schimmel an Fensterdichtungen und Wänden zu verhindern.
Übrigens: Kondenswasser tritt besonders oft an Dachfenstern auf. Sie bemerken, dass Ihre Fensterscheiben in der kalten Jahreszeit von außen beschlagen? Das ist erfreulicherweise überhaupt kein Grund zur Beunruhigung. Kondenswasser auf der Außenseite der Fenster ist ein positives Indiz und signalisiert, dass Ihre Fenster optimal isoliert sind.
Rubriklistenbild: © Iordache Magdalena/Imago


