Auswertung der DAK

Auffällig viele Krankmeldungen im Sommer – erneuter Anstieg bei psychischen Erkrankungen

  • Anne Hund
    VonAnne Hund
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Jeder Beschäftigte kam von Juli bis September 2023 auf im Schnitt 4,6 Fehltage – obwohl es keine Sommergrippewelle gegeben habe, erklärt die DAK.

In den Sommermonaten Juli bis September 2023 hat die Krankenkasse DAK-Gesundheit ungewöhnlich viele krankheitsbedingte Arbeitsausfälle registriert. Das berichtete die Deutsche Presse-Agentur (dpa, Stand: 1. November) anlässlich einer neuen Auswertung der Krankenkasse. Jeder Beschäftigte kam in dem genannten Zeitraum auf im Schnitt 4,6 Fehltage – obwohl es keine Sommergrippewelle gegeben habe, wie die Auswertung den Angaben zufolge ergab. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es trotz starker Erkältungswelle 4,3 Fehltage, heißt es in dem dpa-Bericht.

Die Krankenkasse DAK-Gesundheit hat in diesem Sommer nach eigenen Angaben ungewöhnlich viele Krankschreibungen registriert. (Archivbild)

Viele Fehltage im Sommer 2023 – erneuter Anstieg bei psychischen Erkrankungen

Verantwortlich für den weiterhin sehr hohen Krankenstand im Sommer sei vor allem ein erneuter Anstieg bei den psychischen Erkrankungen gewesen, hieß es. In diesem Bereich und im Bereich Muskel-Skelett-Probleme (Rücken) habe es die stärksten Anstiege gegeben, berichtete dpa zudem anlässlich der Auswertung. Demnach gingen 101 Fehltage je 100 Beschäftigte auf Muskel-Skelett-Erkrankungen und 87 Fehltage je 100 Beschäftigte auf psychische Erkrankungen zurück. Viele Krankschreibungen wegen Rückenproblemen stünden Experten zufolge auch mit psychischen Belastungen in Verbindung, hieß es weiter. „Die Nachwirkungen der Pandemie, die Unsicherheit in Deutschland durch die vielen Krisen in der Welt: Das alles belastet die Psyche der Menschen zunehmend“, sagte DAK-Vorstandschef Andreas Storm dpa zufolge.

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Krankmeldungen 2023 – Prognose zu durchschnittlichen Fehltagen

Mit Blick auf die noch anstehende Erkältungssaison im letzten Quartal rechnet die DAK dem Bericht zufolge mit einem Jahreshöchstwert. „Aufgrund unserer Analyse gehen wir davon aus, dass wir 2023 zum ersten Mal seit vielen Jahren insgesamt auf deutlich über 20 Fehltage pro Beschäftigte und Jahr kommen werden“, sagte Storm laut dpa. 2022 hatte die DAK bei Beschäftigten im Schnitt fast 20 Fehltage registriert – gut fünf Tage mehr als noch 2021, heißt es weiter in dem Bericht der dpa.

Krankmeldung muss beim Arbeitgeber rechtzeitig erfolgen

Grundsätzlich gilt: Wer sich bei seinem Arbeitgeber krankmeldet, sollte peinlichst darauf achten, dass die Krankmeldung rechtzeitig erfolgt – ansonsten könnten Beschäftigte sich rechtlichen Ärger einhandeln. Die Zeit, in der man vom Arzt krankgeschrieben ist, sollte natürlich der Genesung dienen. Auf manche Rückfragen von Kollegen sollte man im Zweifel nichtsdestotrotz gefasst sein, zum Beispiel für den – bei vielen Beschäftigten wohl eher seltenen Fall – dass der Vorgesetzte sich trotz einer Krankmeldung telefonisch meldet.

Rubriklistenbild: © Bernd Weißbrod/dpa

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