Buchtipp

„Eins der besten Bücher des Jahres“: Bestseller „Girlhood“ von Melissa Febos auf Deutsch übersetzt

  • Janine Napirca
    VonJanine Napirca
    schließen

Coming-of-Age-Essays im Patriarchat aus weiblicher Perspektive – von der behüteten Kindheit über Heroinsucht und Prostitution zu bürgerlichem Leben.

Hinweis an unsere Leserinnen und Leser: Bei einem Kauf über die enthaltenen Links erhalten wir von Partnern eine Provision. Für Sie ändert sich dadurch nichts.

Ganz im Sinne von Simone de Beauvoirs „Man wird nicht als Frau geboren, man wird dazu gemacht“ beschäftigt sich „Girlhood“ von Melissa Febos, aus dem Amerikanischen übersetzt von Stefanie Jacobs, mit dem Thema Weiblichkeit. Insbesondere damit, was weiblichen Körpern von außen zugeschrieben wird und mit welchen Erfahrungen Frauen im Patriarchat konfrontiert sein können, widmet die Essay-Sammlung mehrere Seiten.

Belohnt wird die Autorin mit sehr positiven Stimmen aus der amerikanischen Presse „Irreversibel und originell“ sagt die New York Times, „Meisterhaft“ findet der New Yorker und mehrere Zeitungen, Zeitschriften und Magazine sind sich einig: „Girlhood“ ist „eins der besten Bücher des Jahres“. Wie gut, dass seit September 2023 die deutsche Übersetzung im Kjona Verlag verfügbar ist.

Melissa Febos „Girlhood“: Über das Buch

Die Autorin Melissa Febos hat vermutlich mehr Leben gelebt als die meisten. Von einer behüteten Kindheit mit einer liebevollen Mutter, zu Studium, Drogensucht und Prostitution lebt sie inzwischen ein eher bürgerliches Leben in einer lesbischen Beziehung. In den Essays begleiten Leserinnen und Leser die Protagonistin durch ihre spannende, vom Patriarchat geprägte Lebensreise.

In „Girlhood“, erstmals im September 2023 im Kjona Verlag auf Deutsch erschienen, spricht Autorin Melissa Febos wohl vielen Frauen aus der Seele.

Es gibt viele wichtige Bücher über Feminismus. Aber keine ihrer Autorinnen hat derart viele Leben gelebt wie Melissa Febos: glückliche Kindheit auf Cape Cod, mit zwanzig heroinabhängig, das Studium finanziert als Domina. Heute führt sie mit ihrer Ehefrau ein bürgerliches Leben und unterrichtet an der Universität. In ihrem Kultbuch »Girlhood« erkundet Melissa Febos die Gemeinsamkeiten aller Lebensphasen, um herauszufinden, welche Wunden das Patriarchat in einem Frauenleben schlägt. Wie wir sie freilegen, wie wir sie heilen. Sie findet beunruhigend eindrückliche Beispiele, wie Frauen von klein auf darauf konditioniert sind, an ihrer eigenen Herabwürdigung mitzuwirken. Von misogyner Gewalt und Mobbing, vom Belästigen, Stalken, Spannen bis zur Evolution falsch gedeuteten Einverständnisses.

Klappentext/Kjona Verlag

Melissa Febos „Girlhood“: Fazit

„Girlhood“ zu lesen ist wie mit der besten Freundin beim Kaffee oder Bier zu sitzen. Man erzählt sich krasse, spannende, schöne aber auch schockierende Geschichten, in denen man sich teilweise wiederfindet, die man aber immer nachempfinden kann. In jedem Fall wird es mit „Girlhood“ nie langweilig und man fühlt sich durch die Lektüre nicht mehr allein mit der Welt.

Melissa Febos‘ Memoiren erinnern zunächst an die „Gilmore Girls“-Mutter-Tochter-Beziehung, um dann schließlich in Richtung Virginie Despentes‘ „King Kong Theorie“ und „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ abzubiegen. Wer auf Coming-of-Age-Geschichten aus weiblicher Perspektive mit einer gehörigen Portion Feminismus steht – und dazu außergewöhnliche Cover zu schätzen weiß, macht mit „Girlhood“ auf jeden Fall nichts falsch. Das perfekte Buch, um es seiner besten Freundin, Schwester, Mama, Tante und Co. zu schenken.

Bleiben Sie auf dem Laufenden zu Neuerscheinungen und Buchtipps mit dem kostenlosen Newsletter unseres Partners 24books.de

Wenn Sie mehr besondere weibliche Stimmen lesen möchten, sollten Sie sich von Nicole Seiferts „Frauen Literatur. Abgewertet, vergessen, wiederentdeckt“ inspirieren lassen und „Sprache und Sein“ von Kübra Gümüşay, „Die Wut, die bleibt“ von Mareike Fallwickl, „Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?“ von Sara Weber und Emilia Roigs „Das Ende der Ehe“ ein paar Lesestunden widmen.

Ultimative Bestseller: Die zehn meistverkauften Bücher weltweit

Zeltlager von Pfadfindern in Tschechien und Cover von „Das Pfadfinderbuch“
Platz 10: „Das Pfadfinderbuch“, vom Gründer der weltweiten Pfadfinderbewegung, wurde von Alexander Lion ins Deutsche übertragen. Dieses Buch aus dem Jahre 1908 wurde mehr als 150 Millionen Mal verkauft. © CTK Photo/Imago/Spurbuchverlag
Porträt von Charles Dickens und Cover von „Eine Geschichte aus zwei Städten“
Platz 9: Es ist Charles Dickens bewegender historischer Roman über die Grauen der Französischen Revolution und eine unerfüllte Liebe bis in den Tod. Rund 200 Millionen Mal wurde der Titel verkauft. © Gemini Collection/Imago/Insel Verlag
Statue von Mao Tsetung und Cover von „Ausgewählte Werke“
Platz 8: Die ausgewählten Werke Maos spiegeln den revolutionären Weg der Befreiung Chinas von halbkolonialer Unterdrückung bis zum Aufbau des Sozialismus wider. Mit der Theorie vom langandauernden Volkskrieg und der Neudemokratischen Revolution entwickelte Mao Tsetung den Marxismus-Leninismus für die besonderen Bedingungen seines Landes weiter. © Verlag Neuer Weg
Wörterbücher in einem Regal des Goethe-Instituts in Dresden und Cover des chinesischen Duden
Platz 7: Auch mit rund 400 Millionen verkauften Exemplaren liegt die chinesische Form des Dudens auf Platz 7 der meistverkauften Bücher der Welt. © Robert Michael/Imago/The Commercial Press
Patch mit dem Kopf von Mao und Cover von „Gedichte“
Platz 6: „Gedichte“ von Mao Tsetung. Eine Gedichtsammlung von Mao Tsetung, die sich mehr als 400 Millionen Mal verkaufte. © imagebroker/Imago/Verlag für fremdsprachige Literatur
Karl Marx Statue in Neubrandenburg und Cover von „Manifest der kommunistischen Partei“
Platz 5: Rund 500 Millionen Mal wurde das „Manifest der kommunistischen Partei“ verkauft. Karl Marx und Friedrich Engels haben den Text geschrieben. Auf diesen Theorien beruht die Gesellschaftslehre des Marxismus. © BildFunkMV/Imago/Berlin Story Verlag
Windmühlen in Castile-La Mancha, Spanien und Cover von Don Quijote
Platz 4: Mehr als 500 Millionen Mal verkaut – „Don Quijote“ – ist ein Roman von Miguel de Cervantes aus dem 17. Jahrhundert, der die Geschichte von Alonso Quixano erzählt, der sich in den Kopf gesetzt hat, ein Ritter zu werden.  © robertharding/Imago/Anaconda
Islamische Kunstdekorationen in der Sehzade-Moschee in Istanbul und Cover des Korans aus dem Nikol Verlag
Platz 3: Der Koran mit mehr als 500 Millionen verkauften Exemplaren. © Panthermedia/Imago/Nikol Verlag
Porzellanfigur von Mao Tsetung auf einer spanischen Ausstellung und das Cover von „Worte des Vorsitzenden Mao Tsetung“
Platz 2: „Worte des Vorsitzenden Mao Tsetung“: Das weltberühmte „Kleine Rote Buch“ von Mao Tsetung verkörperte für Millionen Menschen den gesellschaftlichen Fortschritt eines Lebens im Sozialismus. © VWPics/Imago/Verlag Neuer Weg
Der Kölner Dom, Südseite mit Roncalliplatz und Cover der Bibel
Knapp fünf Milliarden Mal wurde die Bibel weltweit verkauft und führt damit die Rangliste an. Die Heilige Schrift ist die wichtigste Textsammlung im Christen- und Judentum.  © Horst Galuschka/Imago/Deutsche Bibelgesellschaft

Ebenfalls im Kjona Verlag erschienen und sehr lesenswert ist zudem das Debüt von Valerie Bäuerlein „Die Unvollständige“ und auch der Debütroman „Milchbar“ von Szilvia Molnar gibt einer ganz speziellen Frauenperspektive Raum – der Mutterschaft.

Melissa Febos „Girlhood“

2023 Kjona Verlag, ISBN-13 978-3910372153

Preis: Hardcover 23 €, E-Book 16,99 €, 336 Seiten (abweichend vom Format)

Bei Amazon bestellen

Autorin Melissa Febos

Die 1980 in Falmouth in Massachusetts geborene Melissa Febos lebt mit ihrer Frau in Iowa und unterrichtet an der dortigen Universität. Für „Girlhood“ wurde sie mit dem National Book Critics Circle Award ausgezeichnet.

Übersetzerin Stefanie Jacobs

Stefanie Jacobs lebt und arbeitet in Wuppertal. Für ihre Übersetzungen von Lauren Groff, Jonathan Safran Foer und Miranda July wurde sie vielfach ausgezeichnet.

Rubriklistenbild: © Laura Bianchi/Kjona Verlag (Montage)

Mehr zum Thema