So war die Messe

180 Minuten warten für ein Autogramm: Die Frankfurter Buchmesse 2023

  • Sven Trautwein
    VonSven Trautwein
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Die 75. Frankfurter Buchmesse ging erfolgreich zu Ende. Zahlreiche Promis gaben sich die Klinke in die Hand. Und die längste Schlange gab es bei Droemer Knaur.

Die Programm-Highlights der 75. Frankfurter Buchmesse schien kein Ende zu nehmen. So gab es beispielsweise Otto Waalkes als Künstler zu bestaunen, den Preisträger des Deutschen Buchpreises auf einem der zahlreichen Interview-Termine zu erhaschen oder man verbrachte Zeit damit, sich mehr als 180 Minuten in die längste Schlange der diesjährigen Buchmesse zu stellen. Am Ende wartete ein Autogramm.

Frankfurter Buchmesse: Rund 215.000 Besucher

Am Publikumstag der 75. Frankfurter Buchmesse bildete sich eine mehrere Hundert Meter lange Schlange für ein Autogramm von Bestsellerautor Sebastian Fitzek.

Rund 215.000 Literaturbegeisterte strömten in diesem Jahr zur Buchmesse. Das Privatpublikum (110.000) stellte dabei etwas mehr als die Hälfte der Besucher. Wie die Organisatoren am Sonntag zum Abschluss bekannt gaben, präsentierten über 4.000 Aussteller aus 95 Nationen ihre neuesten Werke.

Die teuersten Bücher der Welt: Werke, die Millionen wert sind

Ausstellung von Shakespeares Folio
Shakespeares Folio wurde im Jahr 1623 gedruckt. Die Erstausgabe wurde 2020 für rund 10 Millionen Dollar versteigert. © ZUMA Press/stock&people/Imago
Auszug aus John James Audubons „Birds of America“
Auszug aus John James Audubons „Birds of America“ – das komplette Set ist über 12 Millionen Dollar wert. © picture alliance/Carolina Parakeet/dpa
Rothschild-Gebetbuch wurde für 13,6 Millionen Dollar versteigert
Das Rothschild-Gebetbuch entstand zwischen 1500 und 1520. 2014 wurde es für 13,6 Millionen Dollar versteigert. © Christie's Images/picture alliance / dpa
Bay Psalm Book - Erstes in Amerika gedrucktes Buch wird versteigert
Bay Psalm Book – wurde 2013 bei Sotheby’s für über 14 Millionen Dollar versteigert. Es ist das erste in Amerika gedruckte Buch. © picture alliance/dpa/Sotheby's
Kopie und Auszug der Magna Carta in der British Library
Magna Carta - Auszug - aufgenommen in der British Library - eines der vier noch erhaltenen Originale © Facundo Arrizabalaga/dpa
Herzog August Bibliothek zeigt Evangeliar Heinrichs des Löwen
Evangeliar Heinrichs des Löwen – gilt als eines der wertvollsten Bücher der Welt © Jochen Lübke/picture-alliance/dpa
Codex Leicester“ von Leonardo da Vinci Leihgabe von Bill Gates
„Codex Leicester“ von Leonardo da Vinci (1452-1519) mit kosmologischen Zeichnungen zum Verhältnis zwischen Sonne, Erde und Mond. Das einzige in Privatbesitz befindliche Manuskript des italienischen Renaissance-Malers und Bildhauers - Leihgabe von Bill Gates © Seth_Joel/picture alliance/dpa

Obwohl die Besucherzahlen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sind, konnten sie das Niveau von 2019, als mehr als 300.000 Buchliebhaber anwesend waren, nicht erreichen. „Wir sind immer noch unter Vor-Corona-Niveau, aber wir nähern uns den alten Zahlen wieder an“, so ein Sprecher, meldet die hessenschau.

Frankfurter Buchmesse: Die längste Schlange bei Sebastian Fitzek

Sebastian Fitzek, der deutschsprachige Meister des Psychothrillers, sorgte im Rahmen der Frankfurter Buchmesse für die längste Schlange. Mittelpunkt war der Stand seines Verlags, auf dem seine Neuerscheinung, „Die Einladung“, publikumswirksam präsentiert wurde.

Auch dieses Jahr bildeten sich wieder lange Schlangen für ein Autogramm des Bestsellerautors Sebastian Fitzek auf der Buchmesse. Am Samstagnachmittag erstreckte sich die Warteschlange über mehrere Hundert Meter aus der Halle bis in den Innenhof des Messegeländes. Die Besucher mussten mit einer Wartezeit von drei Stunden rechnen.

Fitzeks Werke sind mittlerweile in 36 Ländern erhältlich und dienen als Grundlage für internationale Film- und Theateradaptionen. Sein neuester Psychothriller „Die Einladung“ ist ab dem 25. Oktober erhältlich. Die Geschichte handelt von einer Einladung zu einem Klassentreffen in einem abgelegenen Berghotel, die man besser ablehnen sollte.

Verleihung des Friedenspreises an Salman Rushdie

Salman Rushdie, britisch-indischer Schriftsteller, erhält den Friedenspreis des deutschen Buchhandels 2023

Bei der Verleihung des Friedenspreises des deutschen Buchhandels hat der Autor Salman Rushdie dazu aufgefordert, die Freiheit der Meinungsäußerung ohne Einschränkungen zu schützen, heißt es unter anderem im stern. „Wir leben in einer Zeit, von der ich nicht geglaubt habe, sie erleben zu müssen“, äußerte der 76-Jährige in seiner Dankesrede am Sonntag in der Frankfurter Paulskirche: „eine Zeit, in der die Freiheit – insbesondere die Meinungsfreiheit, ohne die es die Welt der Bücher nicht gäbe – auf allen Seiten von reaktionären, autoritären, populistischen, demagogischen, halbgebildeten, narzisstischen und achtlosen Stimmen angegriffen wird“.

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Wie könne man die Meinungsfreiheit schützen, stellte der britisch-indische Schriftsteller in seiner ebenso leidenschaftlichen wie lyrischen Rede als rhetorische Frage: „schlechte Rede mit besserer Rede kontern, falschen Narrativen bessere entgegensetzen, auf Hass mit Liebe antworten und nicht die Hoffnung aufgeben, dass sich die Wahrheit selbst in einer Zeit der Lügen durchsetzen kann“. Übrigens müsse die Meinungsfreiheit auch geschützt werden, „wenn sie uns beleidigt, da wir die Meinungsfreiheit sonst überhaupt nicht verteidigen würden“.

Die nächste Frankfurter Buchmesse wird vom 16. bis zum 20. Oktober 2024 stattfinden. Italien, das am Sonntag offiziell die Rolle des Ehrengastes übernommen hat, wird dann im Mittelpunkt stehen. Diese fünf Romane sollten Sie sich im Anschluss an die Buchmesse näher ansehen.

Rubriklistenbild: © Helmut Fricke/dpa