So war die Messe
180 Minuten warten für ein Autogramm: Die Frankfurter Buchmesse 2023
VonSven Trautweinschließen
Die 75. Frankfurter Buchmesse ging erfolgreich zu Ende. Zahlreiche Promis gaben sich die Klinke in die Hand. Und die längste Schlange gab es bei Droemer Knaur.
Die Programm-Highlights der 75. Frankfurter Buchmesse schien kein Ende zu nehmen. So gab es beispielsweise Otto Waalkes als Künstler zu bestaunen, den Preisträger des Deutschen Buchpreises auf einem der zahlreichen Interview-Termine zu erhaschen oder man verbrachte Zeit damit, sich mehr als 180 Minuten in die längste Schlange der diesjährigen Buchmesse zu stellen. Am Ende wartete ein Autogramm.
Frankfurter Buchmesse: Rund 215.000 Besucher
Rund 215.000 Literaturbegeisterte strömten in diesem Jahr zur Buchmesse. Das Privatpublikum (110.000) stellte dabei etwas mehr als die Hälfte der Besucher. Wie die Organisatoren am Sonntag zum Abschluss bekannt gaben, präsentierten über 4.000 Aussteller aus 95 Nationen ihre neuesten Werke.
Die teuersten Bücher der Welt: Werke, die Millionen wert sind




Obwohl die Besucherzahlen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sind, konnten sie das Niveau von 2019, als mehr als 300.000 Buchliebhaber anwesend waren, nicht erreichen. „Wir sind immer noch unter Vor-Corona-Niveau, aber wir nähern uns den alten Zahlen wieder an“, so ein Sprecher, meldet die hessenschau.
Frankfurter Buchmesse: Die längste Schlange bei Sebastian Fitzek
Sebastian Fitzek, der deutschsprachige Meister des Psychothrillers, sorgte im Rahmen der Frankfurter Buchmesse für die längste Schlange. Mittelpunkt war der Stand seines Verlags, auf dem seine Neuerscheinung, „Die Einladung“, publikumswirksam präsentiert wurde.
Auch dieses Jahr bildeten sich wieder lange Schlangen für ein Autogramm des Bestsellerautors Sebastian Fitzek auf der Buchmesse. Am Samstagnachmittag erstreckte sich die Warteschlange über mehrere Hundert Meter aus der Halle bis in den Innenhof des Messegeländes. Die Besucher mussten mit einer Wartezeit von drei Stunden rechnen.
Fitzeks Werke sind mittlerweile in 36 Ländern erhältlich und dienen als Grundlage für internationale Film- und Theateradaptionen. Sein neuester Psychothriller „Die Einladung“ ist ab dem 25. Oktober erhältlich. Die Geschichte handelt von einer Einladung zu einem Klassentreffen in einem abgelegenen Berghotel, die man besser ablehnen sollte.
Verleihung des Friedenspreises an Salman Rushdie
Bei der Verleihung des Friedenspreises des deutschen Buchhandels hat der Autor Salman Rushdie dazu aufgefordert, die Freiheit der Meinungsäußerung ohne Einschränkungen zu schützen, heißt es unter anderem im stern. „Wir leben in einer Zeit, von der ich nicht geglaubt habe, sie erleben zu müssen“, äußerte der 76-Jährige in seiner Dankesrede am Sonntag in der Frankfurter Paulskirche: „eine Zeit, in der die Freiheit – insbesondere die Meinungsfreiheit, ohne die es die Welt der Bücher nicht gäbe – auf allen Seiten von reaktionären, autoritären, populistischen, demagogischen, halbgebildeten, narzisstischen und achtlosen Stimmen angegriffen wird“.
Wie könne man die Meinungsfreiheit schützen, stellte der britisch-indische Schriftsteller in seiner ebenso leidenschaftlichen wie lyrischen Rede als rhetorische Frage: „schlechte Rede mit besserer Rede kontern, falschen Narrativen bessere entgegensetzen, auf Hass mit Liebe antworten und nicht die Hoffnung aufgeben, dass sich die Wahrheit selbst in einer Zeit der Lügen durchsetzen kann“. Übrigens müsse die Meinungsfreiheit auch geschützt werden, „wenn sie uns beleidigt, da wir die Meinungsfreiheit sonst überhaupt nicht verteidigen würden“.
Die nächste Frankfurter Buchmesse wird vom 16. bis zum 20. Oktober 2024 stattfinden. Italien, das am Sonntag offiziell die Rolle des Ehrengastes übernommen hat, wird dann im Mittelpunkt stehen. Diese fünf Romane sollten Sie sich im Anschluss an die Buchmesse näher ansehen.
Rubriklistenbild: © Helmut Fricke/dpa

