Vom 18. Oktober bis 22. Oktober schauen Buchliebhaber zur Mainmetropole. Die Frankfurter Buchmesse wartet mit vielen Neuerscheinungen auf. Fünf Titel lohnen sich besonders.

Die 75. Frankfurter Buchmesse wartet auf zahlreiche Besucher und hat so einiges an Highlights zu bieten. Zahlreiche Autoren präsentieren ihre Bücher und Geschichten, ebenso das Gastland Slowenien. Für Privatbesucher öffnet die Buchmesse ab Freitag, den 20. Oktober um 14 Uhr und schließt am 22. Oktober um 17:30 Uhr. Aus der Fülle an Neuerscheinungen sind diese fünf Titel empfehlens- und lesenswert.

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Uwe-Michael Gutzschhahn: „Dunkel war‘s, der Mond schien helle“

Viele Gedichte aus der Kindheit mögen in Vergessenheit geraten. Vielleicht ist das Quatschgedicht „Dunkel war‘s der Mond schien helle“ noch ein wenig in Erinnerung. Aber auch für alle, die es bisher noch nicht kennen, ist nun laut Süddeutsche Zeitung die längste Fassung der Welt geschrieben worden. Es sind Traumwelten, die hier entstehen, ähnlich den Texten von Walter Moers, der kürzlich mit „Die Insel der Tausend Leuchttürme“ in die Bestsellerlisten weit oben einstieg. Weitergedichtet wurde beispielsweise von Paul Maar, der mit seinen Sams-Büchern große Erfolge feierte. Das Buch ist ein Lese- und Vorlesegenuss. Wundervoll illustriert von Jens Rassmus.

Die zehn schönsten Buchhandlungen Europas: eine Übersicht

Buchhandlung Selexyz Dominicanen in Maastricht

Innenansicht von Daunt Books in London

Livraria Bertrand in Lissabon – älteste Buchhandlung der Welt

Livraria Lello in Porto – berühmt durch J. K. Rowling

Acqua Alta Buchladen in Venedig

Tropismes in Brüssel Les Galeries Royales Saint Hubert Koninklijke

Anne Rabe „Die Möglichkeit von Glück“

Der Debütroman „Die Möglichkeit von Glück“ von Anne Rabe steht auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis 2023. Dass Debüts große Erfolge feiern können, zeigt auch „Gittersee“, der mit dem „aspekte“-Literaturpreis ausgezeichnet wurde. Auch in „Die Möglichkeit von Glück“ geht es um die Geschichte der DDR. Hauptfigur Stine ist aber noch zu jung, um all das zu verstehen, was rund um den Mauerfall passiert. Erst im weiteren Verlauf ihres Lebens beginnt sie Fragen zu stellen, über die Vergangenheit und das Entstehen von Rassismus und Gewalt.

Stine kommt Mitte der 80er Jahre in einer Kleinstadt an der ostdeutschen Ostsee zur Welt. Sie ist ein Kind der Wende. Um den Systemwechsel in der DDR zu begreifen, ist sie zu jung, doch die vielschichtigen ideologischen Prägungen ihrer Familie schreiben sich in die heranwachsende Generation fort. Während ihre Verwandten die untergegangene Welt hinter einem undurchdringlichen Schweigen verstecken, brechen bei Stine Fragen auf, die sich nicht länger verdrängen lassen.

Axel Hacke „Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wichtig uns der Ernst des Lebens sein sollte“

Die Tage werden dunkler, nach und nach verlegen sich die Lieblingsplätze zum Lesen von außen nach innen. Es ist mehr Zeit, um sich über sich selbst und alle möglichen anderen Themen Gedanken zu machen. Doch wie wichtig es ist, den Ernst des Lebens ab und an auch mal zur Seite zu legen, zeigt Axel Hacke in seinem Buch, das kurz nach dem Start die Sachbuch-Bestenliste anführte. Mit feinsinnigem Humor gelingt es Axel Hacke Seite um Seite.

»Ernst ist das Leben, heiter ist die Kunst«, schrieb Friedrich Schiller. Doch was ist Heiterkeit eigentlich? Und wie bekommen wir sie in unser ernstes Leben zurück? In Zeiten, in denen uns im Angesicht globaler Krisen intuitiv erst einmal anders zumute ist, macht sich Axel Hacke auf die Suche nach einem fast vergessenen Gemütszustand, nach einer Haltung dem Leben gegenüber, in der wir seltsam ungeübt geworden sind. 

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Charlotte Wood „Tage mit mir“

Die Protagonistin ist von allem um sie herum überfordert, beispielsweise mit der Weltlage und eigenen persönlichen Problemen. Sie trennt sich von der Familie und geht als Gast in ein Kloster, was ihr zu Beginn gut gefällt. Sie kehrt wieder in ihr altes Leben zurück, merkt aber, dass ihr die Ruhe fehlt. Ein Buch, das laut Elke Heidenreich „extrem entschleunigt“ und daher in dieser turbulenten Zeit mehr als guttut.

Wie lange der Aufenthalt im Kloster in den Monaro Plains dauern würde, war ihr nicht klar, aber er dauert länger als es die Städterin mittleren Alters aus Sydney erwartet hätte. Denn weder glaubt sie an Gott, noch hat sie jemals gebetet, aber müde von Arbeit und Stadtleben hat sie sich eher zufällig für diese Form von Rückzug entschieden und ist vorerst einfach mal geblieben. 

Herfried Münkler „Welt in Aufruhr“

Herfried Münkler zeigt in dieser tiefgründigen geopolitischen Analyse, wo in Zukunft die Konfliktlinien verlaufen. Viel spricht dafür, dass ein neues System regionaler Einflusszonen entsteht, dominiert von fünf Großmächten. Wo liegen die Gefahren dieser neuen Ordnung, wo ihre Chancen? Wäre es ein austariertes Mächtegleichgewicht – oder Chaos? Und wie sollten sich Europa und Deutschland in den zu erwartenden globalen Auseinandersetzungen verhalten? Für den Tagesanzeiger ist das Buch „lohnend, bereichernd und horizonterweiternd“. Was braucht man in der derzeitigen Weltlage gerade anderes? Daher gehört das Buch unbedingt in das Regal der lesenswerten Bücher.

Spätestens seit dem Abzug westlicher Truppen aus Afghanistan und dem russischen Überfall auf die Ukraine wissen wir, dass die bislang geltende Ordnung an ihr Ende gekommen ist. Die Welt ist in Aufruhr. Doch wie wird sie sich neu sortieren, und wie wird sie im 21. Jahrhundert aussehen? Vor welchen Umwälzungen, Brüchen und Umbrüchen stehen wir?

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