Positive Wirkung auf die Gesundheit
Bücherwürmer leben länger: Warum Bücher lesen gesund für Sie sein kann
VonUlrike Hanningerschließen
Dass Bücher konkrete gesundheitliche Vorteile mitbringen, belegen verschiedene Studien. Laut ihnen steigert Lesen sogar die Lebenserwartung.
Geistige und körperliche Gesundheit sind keine Selbstverständlichkeit, vor allem nicht im Alter. Das Thema beschäftigt daher auch die Wissenschaft, die immer wieder entsprechende Untersuchungen und Studien durchführt. Dabei wurde ein Zusammenhang zwischen dem Lesen von Büchern und einem langen, gesunden Leben hergestellt. Vor allem drei Effekte fallen besonders positiv auf: Lesen reduziert Stress, beugt Demenz vor und erhöht generell die Lebenserwartung. Verstärken kann man die Wirkung noch mit achtsamer Lektüre von Büchern, die zu mehr Gelassenheit führen.
Lesen baut auf gesunde Weise Stress ab
Wissenschaftler der Universität von Sussex in England setzten Probanden während einer Studie so sehr unter Stress, dass Puls und Herzschlag messbar erhöht waren. Danach sollten sie sich sechs Minuten lang still hinsetzen und ein Buch oder eine Zeitschrift lesen. Natürlich nichts so Aufregendes wie etwa die Bücher von Stephen King oder Sebastian Fitzek. Die Vitalwerte wurden weiterhin gemessen.
Die Ergebnisse waren eindeutig: Die Teilnehmer entspannten sich zusehends, der Herzschlag verlangsamte sich und selbst Muskelverspannungen lockerten sich. Den Forschenden zufolge sank ihr Stresspegel um ganze 68 Prozent.
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Literarische Demenz-Prävention
Die Forschung weiß, dass geistig aktive Menschen seltener an Demenz erkranken. Lesen spielt dabei eine wichtige Rolle. Inspiration bietet zum Beispiel Barack Obamas Leseliste. Die Wirkung belegen verschiedene Studien, darunter eine Untersuchung der Universität von Berkeley in Kalifornien. Die Gruppe der Probanden setzte sich aus 60 gesunden Menschen mit einem Mindestalter von 65 Jahren, zehn Alzheimer-Patienten und elf gesunden Personen zwischen zwanzig und dreißig Jahren zusammen.
Fazit der Studie ist, dass die Wahrscheinlichkeit, im Alter dement zu werden, durch regelmäßiges Lesen von Büchern und Zeitschriften sinkt. Dabei ist auch Reread, also das wiederholte Lesen ein- und desselben Buchs erlaubt. Typische Symptome wie nachlassende Auffassungsgabe oder ein rückläufiger Wortschatz treten bei Viellesern deutlich seltener auf. Je früher, man mit dem Lesen anfängt, umso besser. Wer erst als Rentner zur Literatur findet, kann leider keine auffallenden Verbesserungen mehr erwarten.
Bücher verlängern die Lebenserwartung
Eine Langzeitstudie der Yale Universität in Amerika, die über 12 Jahre lief und an der 3.635 Menschen teilnahmen, kommt zu dem Ergebnis, dass Bücherwürmer im Durchschnitt 23 Monate länger leben als Nichtleser. Die Wissenschaftler untersuchten Personen von 50 und mehr Jahren und ihre Lesegewohnheiten.
Die Probanden wurden dabei in Nichtleser, Durchschnittsleser, die in der Woche 3,5 Stunden dem Lesen widmeten, und Vielleser, die über 3,5 Stunden während der Woche lesen, eingeteilt. Interessant hierbei war die Erkenntnis, dass es tatsächlich die Lektüre von Büchern sein musste. Zeitschriften und Zeitungen hatten keinen vergleichbaren Effekt auf die Gesundheit.
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