Positive Wirkung auf die Gesundheit

Bücherwürmer leben länger: Warum Bücher lesen gesund für Sie sein kann

  • Ulrike Hanninger
    VonUlrike Hanninger
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Dass Bücher konkrete gesundheitliche Vorteile mitbringen, belegen verschiedene Studien. Laut ihnen steigert Lesen sogar die Lebenserwartung.

Geistige und körperliche Gesundheit sind keine Selbstverständlichkeit, vor allem nicht im Alter. Das Thema beschäftigt daher auch die Wissenschaft, die immer wieder entsprechende Untersuchungen und Studien durchführt. Dabei wurde ein Zusammenhang zwischen dem Lesen von Büchern und einem langen, gesunden Leben hergestellt. Vor allem drei Effekte fallen besonders positiv auf: Lesen reduziert Stress, beugt Demenz vor und erhöht generell die Lebenserwartung. Verstärken kann man die Wirkung noch mit achtsamer Lektüre von Büchern, die zu mehr Gelassenheit führen.

Lesen baut auf gesunde Weise Stress ab

Das Lesen von Büchern entspannt nachweislich und fördert so den Stressabbau.

Wissenschaftler der Universität von Sussex in England setzten Probanden während einer Studie so sehr unter Stress, dass Puls und Herzschlag messbar erhöht waren. Danach sollten sie sich sechs Minuten lang still hinsetzen und ein Buch oder eine Zeitschrift lesen. Natürlich nichts so Aufregendes wie etwa die Bücher von Stephen King oder Sebastian Fitzek. Die Vitalwerte wurden weiterhin gemessen.

Die Ergebnisse waren eindeutig: Die Teilnehmer entspannten sich zusehends, der Herzschlag verlangsamte sich und selbst Muskelverspannungen lockerten sich. Den Forschenden zufolge sank ihr Stresspegel um ganze 68 Prozent.

Ultimative Bestseller: Die zehn meistverkauften Bücher weltweit

Zeltlager von Pfadfindern in Tschechien und Cover von „Das Pfadfinderbuch“
Platz 10: „Das Pfadfinderbuch“, vom Gründer der weltweiten Pfadfinderbewegung, wurde von Alexander Lion ins Deutsche übertragen. Dieses Buch aus dem Jahre 1908 wurde mehr als 150 Millionen Mal verkauft. © CTK Photo/Imago/Spurbuchverlag
Porträt von Charles Dickens und Cover von „Eine Geschichte aus zwei Städten“
Platz 9: Es ist Charles Dickens bewegender historischer Roman über die Grauen der Französischen Revolution und eine unerfüllte Liebe bis in den Tod. Rund 200 Millionen Mal wurde der Titel verkauft. © Gemini Collection/Imago/Insel Verlag
Statue von Mao Tsetung und Cover von „Ausgewählte Werke“
Platz 8: Die ausgewählten Werke Maos spiegeln den revolutionären Weg der Befreiung Chinas von halbkolonialer Unterdrückung bis zum Aufbau des Sozialismus wider. Mit der Theorie vom langandauernden Volkskrieg und der Neudemokratischen Revolution entwickelte Mao Tsetung den Marxismus-Leninismus für die besonderen Bedingungen seines Landes weiter. © Verlag Neuer Weg
Wörterbücher in einem Regal des Goethe-Instituts in Dresden und Cover des chinesischen Duden
Platz 7: Auch mit rund 400 Millionen verkauften Exemplaren liegt die chinesische Form des Dudens auf Platz 7 der meistverkauften Bücher der Welt. © Robert Michael/Imago/The Commercial Press
Patch mit dem Kopf von Mao und Cover von „Gedichte“
Platz 6: „Gedichte“ von Mao Tsetung. Eine Gedichtsammlung von Mao Tsetung, die sich mehr als 400 Millionen Mal verkaufte. © imagebroker/Imago/Verlag für fremdsprachige Literatur
Karl Marx Statue in Neubrandenburg und Cover von „Manifest der kommunistischen Partei“
Platz 5: Rund 500 Millionen Mal wurde das „Manifest der kommunistischen Partei“ verkauft. Karl Marx und Friedrich Engels haben den Text geschrieben. Auf diesen Theorien beruht die Gesellschaftslehre des Marxismus. © BildFunkMV/Imago/Berlin Story Verlag
Windmühlen in Castile-La Mancha, Spanien und Cover von Don Quijote
Platz 4: Mehr als 500 Millionen Mal verkaut – „Don Quijote“ – ist ein Roman von Miguel de Cervantes aus dem 17. Jahrhundert, der die Geschichte von Alonso Quixano erzählt, der sich in den Kopf gesetzt hat, ein Ritter zu werden.  © robertharding/Imago/Anaconda
Islamische Kunstdekorationen in der Sehzade-Moschee in Istanbul und Cover des Korans aus dem Nikol Verlag
Platz 3: Der Koran mit mehr als 500 Millionen verkauften Exemplaren. © Panthermedia/Imago/Nikol Verlag
Porzellanfigur von Mao Tsetung auf einer spanischen Ausstellung und das Cover von „Worte des Vorsitzenden Mao Tsetung“
Platz 2: „Worte des Vorsitzenden Mao Tsetung“: Das weltberühmte „Kleine Rote Buch“ von Mao Tsetung verkörperte für Millionen Menschen den gesellschaftlichen Fortschritt eines Lebens im Sozialismus. © VWPics/Imago/Verlag Neuer Weg
Der Kölner Dom, Südseite mit Roncalliplatz und Cover der Bibel
Knapp fünf Milliarden Mal wurde die Bibel weltweit verkauft und führt damit die Rangliste an. Die Heilige Schrift ist die wichtigste Textsammlung im Christen- und Judentum.  © Horst Galuschka/Imago/Deutsche Bibelgesellschaft

Literarische Demenz-Prävention

Die Forschung weiß, dass geistig aktive Menschen seltener an Demenz erkranken. Lesen spielt dabei eine wichtige Rolle. Inspiration bietet zum Beispiel Barack Obamas Leseliste. Die Wirkung belegen verschiedene Studien, darunter eine Untersuchung der Universität von Berkeley in Kalifornien. Die Gruppe der Probanden setzte sich aus 60 gesunden Menschen mit einem Mindestalter von 65 Jahren, zehn Alzheimer-Patienten und elf gesunden Personen zwischen zwanzig und dreißig Jahren zusammen.

Fazit der Studie ist, dass die Wahrscheinlichkeit, im Alter dement zu werden, durch regelmäßiges Lesen von Büchern und Zeitschriften sinkt. Dabei ist auch Reread, also das wiederholte Lesen ein- und desselben Buchs erlaubt. Typische Symptome wie nachlassende Auffassungsgabe oder ein rückläufiger Wortschatz treten bei Viellesern deutlich seltener auf. Je früher, man mit dem Lesen anfängt, umso besser. Wer erst als Rentner zur Literatur findet, kann leider keine auffallenden Verbesserungen mehr erwarten. 

Bücher verlängern die Lebenserwartung

Eine Langzeitstudie der Yale Universität in Amerika, die über 12 Jahre lief und an der 3.635 Menschen teilnahmen, kommt zu dem Ergebnis, dass Bücherwürmer im Durchschnitt 23 Monate länger leben als Nichtleser. Die Wissenschaftler untersuchten Personen von 50 und mehr Jahren und ihre Lesegewohnheiten.

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Die Probanden wurden dabei in Nichtleser, Durchschnittsleser, die in der Woche 3,5 Stunden dem Lesen widmeten, und Vielleser, die über 3,5 Stunden während der Woche lesen, eingeteilt. Interessant hierbei war die Erkenntnis, dass es tatsächlich die Lektüre von Büchern sein musste. Zeitschriften und Zeitungen hatten keinen vergleichbaren Effekt auf die Gesundheit.

Rubriklistenbild: © Panthermedia/Imago

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