Bestseller-Autor enthüllt Details

„Berlin ist ein Biotop“: Thriller-Autor Max Bentow über seine Nils-Trojan-Reihe im Interview

  • Sven Trautwein
    VonSven Trautwein
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Von der Bühne zum Bestseller-Autor: Max Bentow, der mit „Der Federmann“ die deutsche Thriller-Szene revolutionierte, kehrt mit „Eulenschrei“‚ zurück.

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In „Eulenschrei“ führt Thriller-Autor Max Bentow seine Leser durch ein Labyrinth aus Angst und Paranoia. Eine Serie bizarrer Morde erschüttert Berlin – jedes Opfer wird in einer scheinbar inszenierten Pose gefunden. Profilerin Carlotta Weiss und Kommissar Nils Trojan stehen vor einem Rätsel, dessen Lösung sich in den Schatten verbirgt. Die Spur führt zu einem geheimnisvollen Gemälde, das mehr als nur künstlerische Absichten birgt. Bentows Erzählkunst erreicht eine neue Dimension der Spannung, indem er die psychologischen Tiefen seiner Charaktere auslotet. Wie er zum Schreiben kam und woran er arbeitet, lesen Sie im Interview.

Interview mit Thriller-Autor Max Bentow

Max Bentows neuer Thriller „Eulenschrei“ sorgt für Spannung. Im Interview enthüllt er Details.
War es immer ihr Wunsch, einen Thriller zu schreiben?
Seit frühester Jugend war es mein Wunsch, zu schreiben. Unter meinem bürgerlichen Rahmen habe ich bereits zwei Romane veröffentlicht, aber die Kriminalliteratur hat mich immer am meisten gereizt. Und der Thriller insbesondere. Den im Thriller geht es stets um einen Zweikampf zwischen dem Antagonisten und dem Protagonisten, im klassischen Kriminalroman lediglich darum, wer der Täter ist und wie ihm der Ermittler auf die Schliche kommt.

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Haben Sie in Ihrer aktuellen Reihe eine Lieblingsfigur?
Nils Trojan ist mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen. Ich würde ihn eigentlich schon als einen Freund im Geiste bezeichnen. Carlotta ist ja eine noch recht neue Figur. Durch ihre Hochsensibilität ist sie auch sehr fragil. Und was ich ganz spannend finde, ist, wie Nils Trojan mit seiner Menschenkenntnis sie auch immer wieder ein bisschen auffangen und erden kann.
Wie entwickeln Sie die Charaktere und wie viel Zeit geht dafür drauf?
Rund ein halbes Jahr gehe ich in der Planungsphase sehr genau auf die Psychologie der Figuren ein. Ich mache mir viele Notizen zu ihrer Hintergrundgeschichte und entwickle aus den Figuren heraus den Plot. Den Rest des Jahres schreibe ich dann am Buch. So sieht mein getaktetes Schreibjahr aus.
Verfolgen Ihre Figuren Sie?
Ja, vor allem die Täterfiguren, von denen ich manchnal träume. Wenn ich dann aus einem solchen Albtraum erwache, denke ich mir “jetzt hat die Figur Kontur gewonnen”. Somit habe ich dann alles richtig gemacht.
Haben Sie sich bei Ihren Figuren an Nachbarn oder Bekannten orientiert?
Tatsächlich gibt es ab und an Mischfiguren. Auch die Menschen, die ich in meinem Kiez beobachte, fließen ein wenig in die Geschichte ein. Das können auch verrückte Begebenheiten oder Augenblicke in der U-Bahn sein, die ich später für meine Bücher nutze.
Wenn Sie in Ihrem Schreibrhythmus sind – wie sieht so ein typischer Tag aus?
Ich bin ein Frühaufsteher. Gegen acht, halb neun fange ich mit dem Schreiben an. Dies zieht sich bis fünfzehn, sechzehn Uhr. Ich versuche, diese Struktur beizubehalten. Viele Menschen denken, als Autor würde man am liebsten flanieren oder in Kaffeehäusern sitzen – das ist bei mir nicht der Fall. Kurz gesagt: Ich bin ein Schreibtischmensch und brauche meine feste Struktur.
Krimiautor Johannes Groschupf sagte in einem Interview mit Ippen.Media einmal, dass es keinen besseren Ort für Krimis gäbe als Berlin. Wie sehen Sie das?
Da kann ich nur zustimmen. Berlin ist ein Biotop. Es gibt zahlreiche verrückte Menschen in dieser Stadt. Sie ist laut, bunt und aufregend. Als ich damals über die Figur des Nils Trojan nachdachte, war mir klar, dass er ein Berliner sein müsste. Meine Hauptfigur lebt wie ich in Kreuzberg. Er ist hier aufgewachsen. Das war für mich von Anfang an klar.

Elf Krimis aus Dänemark, die Sie vor Spannung verschlingen werden

Cover „Mörderland“ von Kim Faber und Janni Pedersen
Kim Faber, Janni Pedersen „Mörderland“: Eine Explosion erschüttert ein Kohlekraftewerk in Dänemark. Der gezielte Angriff wurde von einer Kampfdrohne ausgeführt, und es soll nicht der letzte bleiben. Der nächste Angriff trifft ein Kraftwerk in Rostock. Eine Gruppe militanter Klimaaktivisten bekennt sich zu den Anschlägen. Am selben Morgen wird in Kopenhagen der Sohn des Klimaministers ermordet aufgefunden. Martin Juncker und Nabiha Khalid ermitteln in dem Fall. Hinweise deuten auf eine Verbindung zwischen den Verbrechen. Als der Autopsiebericht die schwere Kokainabhängigkeit des Ministersohnes nachweist, stößt Signe Kristiansen zu den Ermittlungen. Diese ist inzwischen bei der Abteilung für Organisiertes Verbrechen und beschäftigt sich mit Drogengeschäften im großen Stil. Und genau darin war der Tote verwickelt ... © Blanvalet
Cover „Glutspur“ von Katrine Engberg - Interview auf 24books.de
Katrine Engberg „Glutspur“: Der Selbstmord eines Häftlings auf Freigang, der Tod einer Museumsangestellten und ein dreieinhalb Jahre zurückliegender Mord an einem Journalisten – diese Fälle können keine Gemeinsamkeit haben. Oder doch? Die ehemalige Polizistin Liv Jensen, die sich gerade als Privatdetektivin in Kopenhagen selbstständig gemacht hat, versucht genau das herauszufinden. Unterstützung erhält sie dabei von Hannah Leon, einer Krisenpsychologin, die gerade selbst einen Schicksalsschlag erlitten hat, und Nima Ansari, einem iranischen Automechaniker, der in einem der Fälle unter Mordverdacht gerät. Gemeinsam stoßen sie auf eine dunkle Vergangenheit, die jemand unbedingt geheim halten will. Mit allen Mitteln …  © Piper
Cover von „Mörderischer Sanddorn“
Spannung an der dänischen Nordseeküste vom 24books.de-Redakteur Sven Trautwein: Stine Søgård ermittelt in ihrem ersten Fall: Klimaaktivist Anders Lund wird an einer Windkraftanlage im idyllischen Urlaubsort Hvide Sande tot aufgefunden, mit sechs Messerstichen in der Brust. In den vergangenen Monaten war es zu Auseinandersetzungen zwischen dem Toten und der Bürgerbewegung vor Ort gekommen, die sich gegen den Ausbau der Windkraftanlagen einsetzt. Kam es in diesem Streit zur Eskalation? Polizeidirektor Henrik Vestergaard schickt die junge Kommissarin Stine Søgård nach Hvide Sande, um im Mordfall Lund zu ermitteln. Stine ist hier aufgewachsen und hat seit Jahren keinen Fuß mehr in ihre Heimatstadt gesetzt. Zwischen leuchtenden Sandstränden und frischem Nordseewind muss Stine sich nicht nur den Ermittlungen, sondern auch ihrer eigenen Vergangenheit stellen. © Ullstein
Cover „Nordlicht – Tod in den Fluten“ von Annette Hinrichts
Anette Hinrichs „Nordlicht – Tod in den Fluten“: Dauerregen und Starkwind über der Flensburger Außenförde. Während eines Kundenevents auf einer Segelyacht geht die junge Bankerin Saskia Niekamp bei einem Wendemanöver über Bord. Wenige Tage später wird ihr Leichnam in Sønderby an der dänischen Küste angespült. Was zunächst wie ein tragischer Unfall aussieht, erweist sich als heimtückischer Mord. Vibeke Boisen und Rasmus Nyborg ermitteln in der einflussreichen Welt von Vorstandsetagen und gut betuchten Kunden. Je tiefer sie graben, desto mehr belastende Erkenntnisse bringen sie über die Tote ans Tageslicht. Doch erst als sie auf die Verbindung zu einem alten, ungelösten Fall stoßen, kommen sie den wahren Hintergründen auf die Spur… © Blanvalet
Cover „Im Licht des Bösen“ von Jens Østergaard
Jens Østergaard „Im Licht des Bösen“: Ein Polizist und ein sechsjähriges Mädchen verschwinden nach einem Autounfall spurlos. Thomas Nyland von der Kopenhagener Polizei wird auf den Fall angesetzt. Kurz darauf entdeckt er rätselhafte Videos. Offenbar war das Mädchen mit ihrer Mutter auf der Flucht. Aber vor wem? © Lyx
Cover „Natrium Chlorid“ von Jussi Adler-Olsen
Jussi Adler-Olsen „Natrium Chlorid“: An ihrem 60. Geburtstag begeht eine Frau Selbstmord. Ihr Tod führt zur Wiederaufnahme eines ungeklärten Falls aus dem Jahr 1988, der Marcus Jacobsen mit seinem besten Ermittler Carl Mørck zusammengeführt hat. Carl, Assad, Rose und Gordon ahnen nicht, dass der Fall das Sonderdezernat Q an die Grenzen bringt: Seit drei Jahrzehnten fallen Menschen einem gerissenen Serienmörder zum Opfer, der tötet, ohne dass ihm ein Mord nachgewiesen werden kann. Eine erste Spur führt das Team tief hinein in ein System pervertierter Moral und grenzenloser Menschenverachtung. Und die Ermittler müssen sich beeilen, denn die Zeit läuft ... © dtv
Cover zu „Strafe muss sein“ von Steffen Jacobsen
Steffen Jacobsen „røben - Strafe muss sein“: Der erste Fall für Jakob Nordsted und Tanya Nielsen – Kriminalinspektor Jakob Nordsted wird in der dänischen Hafenstadt Holbæk mit zwei ungewöhnlichen Mordfällen konfrontiert. Beide wurden direkt hintereinander verübt, Vorgehen und Mordwaffen sind völlig unterschiedlich. Er weiß, dass die beiden Fälle zusammenhängen, das sagt dem erfahrenen Militärmann sein Gespür. Ihm zur Seite gestellt wird die junge Tanya Nielsen. Der raue Nordsted ist zunächst gar nicht begeistert von der unerfahrenen Kollegin, normalerweise ermittelt er allein. Doch Tanya ist hart im Nehmen und lässt sich von Nordsted, um den sich zahlreiche Gerüchte ranken, nicht einschüchtern. Außerdem hat sie eine ungewöhnliche Fähigkeit, die sich in den Ermittlungen als besonders hilfreich erweist. Gemeinsam gehen sie der Sache auf den Grund. © Heyne
Cover „Noctis“ von Jens Henrik Jensen
Jens Henrik Jensen „Oxen – Noctis“: Jetzt als Taschenbuch – Alles könnte gut werden: Flashbacks und Albträume quälen Niels Oxen seltener und er denkt darüber nach, was ihm in seinem Leben fehlt: Beziehungen. Und Liebe. Da bittet Ex-PET-Chef Mossmann ihn um Unterstützung. In einer verlassenen Kiesgrube sind die Leichen ermordeter Veteranen gefunden worden. Bedroht das Land ein Sniper? Unachtsam geworden, wird Oxen verschleppt – und dort, wo er erwacht, gibt es nur Dunkelheit … © dtv
Cover „Vergeltung“ von Julie Hastrup
Julie Hastrup „Vergeltung“ – Auftakt der Krimi-Serie um Rebekka Holm: In einer warmen Sommernacht wird die junge Anna ermordet aufgefunden, nicht weit entfernt von ihrem Elternhaus in einer dänischen Kleinstadt. Die Polizei zieht die Sonderermittlerin Rebekka Holm hinzu. Die findet bald heraus, dass das Verbrechen bis in seine Einzelheiten an einen 20 Jahre zurückliegenden Mord an einer jungen Frau erinnert. Hat sich das Verbrechen von damals wiederholt? Hat Erik, Sohn des örtlichen Pfarrers, seine Freundin umgebracht? Doch dann wird ein zweijähriges Mädchen entführt. Ihr Name: Anna … © Piper
Cover „Pilgrim“ von Jens Henrik Jensen
jensen_pilgrim.jpg © dtv
Cover von „Verraten“ von Jussi Adler-Olsen
Jussi Adler-Olsen „Verraten“ – zehnter Band: Am zweiten Weihnachtstag 2020. Carl Mørck sitzt in Handschellen auf dem Rücksitz eines Polizeiautos auf dem Weg zum Vestre Gefängnis. Nach 15 Jahren hat ihn ein alter Fall eingeholt, und Anklagen wegen Drogenschmuggels und Mordes drohen sein Leben und seine Karriere zu zerstören... © dtv
Nach dem Buch ist vor dem Buch?
Nachdem ich ein Buch fertiggestellt habe, gönne ich mir meistens eine kleine Pause. Meine Schreibtischschublade ist seit langem mit Notizen gefüllt, die für einige Bücher noch Stoff bieten. Nach der Rückkehr aus dem Urlaub breite ich meine Notizen aus und arbeite den roten Faden heraus. Ich nutze Aufzeichnungen und Gespräche mit meinen Kontakten bei der Berliner Kriminalpolizei. Aus all dem stricke ich die neuen Geschichten.
Haben Sie Autoren, die Sie inspiriert haben?
Henning Mankell ist eines meiner großen Vorbilder. Die Figur des Kurt Wallander finde ich weiterhin unglaublich spannend, lebendig und authentisch mit all seinen Ecken und Kanten. Zudem mag ich die Romane von Stephen King.
Wie geht es mit dem Team weiter?
Die Fälle mit Carlotta Weiss und Nils Trojan sind auf mehrere Bände ausgelegt. Der zweite Band ist in Arbeit und ich habe die ersten Ideen für Band Drei.
Vielen Dank für das Interview.

Was Bestsellerautorin Nele Neuhaus, Arne Dahl und Jussi Adler-Olsen gemeinsam haben, lesen Sie in den Interviews. Sie erfahren auch, dass Krimiautor Marc Raabe nach 17 Seiten erschöpft ins Bett fällt.

Max Bentow „Eulenschrei“ (Nils-Trojan-Reihe Band 12)

2024 Goldmann, ISBN-13 978-3-442-20657-5

Preis: Paperback 18 €, 496 Seiten

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