Neuer Batteriestandard

Ford-Werk in Köln: Produktion des elektrischen Explorer startet – mit deutlicher Verzögerung

  • Sebastian Oppenheimer
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Mit einiger Verspätung ist im Kölner Ford-Werk die Produktion des elektrischen Explorer gestartet. Eigentlich hätte das E-Auto schon 2023 vom Band laufen sollen.

Update vom 10. Juni 2024, 08.46 Uhr: Viele Hersteller verabschieden sich aus der Produktion von Kleinst- und Kleinwagen. Auch die jahrzehntelange Erfolgsgeschichte des Ford Fiesta endete im Jahr 2023 – die Fertigung im Werk in Köln wurde eingestellt. Eigentlich hätte aber schon kurz darauf die Produktion des elektrischen Ford Explorer starten sollen, aber es kam zu Verzögerungen. Der Grund war die Einführung eines neuen Batteriestandards. Mit einigen Monaten Verspätung konnte die Fertigung des Explorers in Köln nun aber starten.

Nach dem Explorer soll in Köln ein weiteres E-Auto nicht in diesem Jahr starten

Etwas Besonderes für den Standort ist der Fertigungsbeginn des Explorers, weil es sich um das erste in Köln gebaute Elektroauto handelt. Das E-SUV Explorer soll aber nicht der einzige Stromer bleiben, der dort gebaut wird: Noch in diesem Jahr soll die Produktion eines weiteren E-Autos in Köln anlaufen. Das Werk kann jährlich bis zu 250.000 Elektroautos produzieren – zwei Milliarden Euro wurden für den Umbau auf E-Auto-Produktion investiert. Aktuell muss Ford einen überraschenden Abgang verkraften: Deutschlandchef Martin Sander wechselt überraschend zu Volkswagen Pkw, wo er den Posten als Vertriebsvorstand übernimmt. Für ihn ist es eine Rückkehr in den VW-Konzern – vor seinem Job bei Ford war Sander lange bei Audi beschäftigt.

Erstmeldung vom 23. Januar 2024, 10.51 Uhr: Bei den Neuzulassungen von Elektroautos in Deutschland gab es für das Jahr 2023 einen Rekord zu vermelden: Laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) wurden exakt 524.219 BEV (Battery Electric Vehicle) neu zugelassen – und damit deutlich mehr als noch im Jahr zuvor (470.559). Doch zuletzt gab es Rückschläge für die E-Mobilität: Die Förderung durch den Umweltbonus wurde überraschend gestrichen – und auch große Autovermieter wie beispielsweise Hertz haben ihre Pläne mit Elektroautos deutlich korrigiert. Die Kosten scheinen deutlich höher als gedacht – und auch die Nachfrage ist offenbar geringer als angenommen. Dennoch stehen die Zeichen bei den meisten Autobauern weiterhin auf Strom: Im Münchner Werk von BMW werden beispielsweise ab 2027 nur noch Elektroautos produziert. Die gleichen Pläne verfolgt auch Ford mit seinem Kölner Werk.

Produktion des Elektro-Explorer soll im Juni im Kölner Werk starten

Eigentlich hätte die Produktion des elektrischen Ford Explorer bereits 2023 im Kölner Werk starten sollen – doch wegen eines neuen Batteriestandards verzögerte sich der Anlauf, wie das Handelsblatt berichtet. Allerdings war der Kleinwagen Fiesta in Köln bereits im Sommer 2023 ausgelaufen. Jetzt geht es deutlich später los: Im Juni 2024 soll nun die Serienfertigung des Elektro-Explorers starten, wie Ford-Chef Martin Sander gegenüber dem Kölner Stadt-Anzeiger sagte.

Top 10 Neuzulassungen: Die beliebtesten Elektroautos der Deutschen im Jahr 2023

Fahraufnahme eines Mini SE
Platz 10 – Mini Cooper E/SE: 13.953 Neuzulassungen im Jahr 2023 reichten Mini für den Einzug in die Stromer-Top-10. Der Cooper E/SE sicherte sich im Jahres-Ranking den zehnten Platz. © Mini
Ein BMW iX1
Platz 9 – BMW iX1: Die vollelektrische Version des BMW X1 wurde im vergangenen Jahr 14.694-mal neu zugelassen. Damit landet der iX1 auf dem neunten Rang im Jahres-Ranking 2023. © BMW
Ein Tesla Model 3
Platz 8 – Tesla Model 3: Der US-Hersteller Tesla sicherte sich mit seinem Model 3 den achten Platz im Ranking. Laut KBA kam der Stromer 2023 in Deutschland auf 15.865 Neuzulassungen. © Imagebroker/Imago
Fahraufnahme eines Cupra Born
Platz 7 – Cupra Born: Einst ein Seat-Ableger, inzwischen eine eigene Marke: Der vollelektrische Cupra Born wurde im vergangenen Jahr laut KBA 17.464-mal neu zugelassen – und landete damit auf Rang 7. © Cupra
Fahraufnahme eines Audi Q4 e-tron
Platz 6 – Audi Q4 e-tron: Laut KBA kam der Audi Q4 e-tron im Jahr 2023 auf 18.061 Neuzulassungen. Damit erreichte der Ingolstädter den sechsten Platz im Ranking. © Audi
Ein VW ID.3
Platz 5 – VW ID.3: Noch vor den zum Konzern gehörenden Marken konnte sich ein „eigenes“ VW-Produkt platzieren: Mit 22.270 Neuzulassungen im Jahr 2023 sicherte sich der VW ID.3 den fünften Rang. © VW
Fahraufnahme eines Fiat 500e
Platz 4 – Fiat 500e: Laut KBA wurde der Elektroflitzer Fiat 500e im Jahr 2023 in Deutschland 22.608-mal neu zugelassen – das reicht für den vierten Platz. © Fiat
Ein Skoda Enyaq
Platz 3 – Škoda Enyaq: Auch auf dem dritten Platz findet sich eine Marke aus dem VW-Reich: 23.498-mal wurde das E-SUV Škoda Enyaq im vergangenen Jahr neu zugelassen. © Škoda
Ein VW ID.4
Platz 2 – VW ID.4/ID.5: Für die erfolgsverwöhnten Wolfsburger reichte es nur für den Vize-Titel des Jahres 2023. 36.353 Neuzulassungen der E-Modelle ID.4 (Foto) und ID.5 zählte das KBA im vergangenen Jahr. © VW
Ein Tesla Model Y auf einer Messe
Platz 1 – Tesla Model Y: Eine Titelverteidigung ist nie einfach – doch Tesla hat es geschafft. Wie schon im Jahr 2022 konnte sich das Model Y auch im Jahr 2023 den Spitzenplatz bei den Neuzulassungen (45.818) in Deutschland sichern.  © Pond5 Images/Imago

Ford Werk in Köln: Ab Ende 2024 soll ein weiteres E-Auto am Standort produziert werden

Ende 2024 soll dann im Kölner Ford-Werk ein weiteres Elektroauto produziert werden. Bis der E-Explorer im Sommer anläuft, werden in Köln laut Sander Vorserienmodelle für Messen und die Ausstellungsräume der Händler gebaut. Außerdem gebe es in allen Fertigungsbereichen Reparatur- und Instandhaltungsarbeiten und es werde die Belegschaft „intensiv geschult“, damit nach dem Produktionsstart ein schneller Hochlauf gewährleistet sei. Dennoch könne man nicht alle Kapazitäten voll auslasten – die Überbrückungsphase sei „schwierig für alle Beteiligten“.

Eigentlich hätte in Köln die Produktion des vollelektrischen Ford Explorer schon 2023 anlaufen sollen – doch der Start verzögert sich bis Sommer 2024. (Symbolbild)

Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.

Ford ist nicht der einzige Autobauer, bei dem es zu Verzögerungen kommt: Auch der günstige Elektroflitzer VW ID.2 verspätet sich. Lange ließ auch den Cybertruck von Tesla auf sich warten: 2019 wurde der extravagante Stromer von Elon Musk vorgestellt, doch erst Ende 2023 wurden die ersten Modelle ausgeliefert.

Rubriklistenbild: © Ford

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