News-Ticker

Schwere Verluste: „Viele Tote“ in Russlands Armee – Neue Offensive unrealistisch?

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    VonStefan Krieger
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Im Ukraine-Krieg muss Russland enorm hohe Verluste hinnehmen. Jeden Tag verlieren viele Soldaten im Kampf ihr Leben. Der News-Ticker.

  • Erfolgloser Angriff: Die russische Armee zieht sich in mehreren Bezirken weiter zurück
  • Schwere Verluste für Russland: Moskau verliert 750 Soldaten an einem Tag
  • Hier lesen Sie aktuelle Entwicklungen aus dem Ukraine-Konflikt im Newsticker. Die verarbeiteten Informationen zum Ukraine-Krieg stammen teils von den Kriegsparteien aus Russland und der Ukraine. Sie lassen sich deshalb in Teilen nicht unabhängig überprüfen.

Dieser News-Ticker ist beendet. Sie finden alle weiteren Entwicklungen im Ukraine-Krieg im aktuellen News-Ticker.

Update vom 10. März, 14.45 Uhr: Moskau mag eine neue Offensive in Wuhledar in den Blick nehmen – aber nicht nur der US-Thinktank „Institute for the Study of War“, sondern auch etwa Oleksii Dmytrashkivsky zweifeln, dass die russischen Truppen überhaupt die Kapazitäten dafür haben. Grund seien die hohen russischen Verluste in der Region Donezk.

Ukrainische Soldaten patrouillieren durch Bachmut.

Dmytrashkivsky ist ein Sprecher der ukrainischen Armee und sagte laut einem Bericht der Ukrainska Pravda nun im TV: „Das steht aktuell außer Frage, da der Feind so viele Tote zu verzeichnen hat. Im Laufe der vergangenen Woche attackierte er Wuhledar, Marinka und Awdijiwka mithilfe seiner besten Einheiten. Doch weiterhin können wir sagen, dass die Kampfmoral der Russen komplett am Boden ist.“ Unabhängig prüfen ließen sich seine Aussagen nicht.

Schwere Verluste für Russland: 870 Soldaten sterben an einem Tag

Update vom 10. März, 9.15 Uhr: Die Zahl der russischen Verluste im Ukraine-Krieg bleibt enorm hoch. So sollen binnen 24 Stunden erneut 870 russische Soldaten im Kampf gefallen sein. Das geht aus den aktualisierten Daten des Generalstabs der Ukraine hervor. Die Daten lassen sich unabhängig nicht überprüfen. Über die eigenen Verluste machte die Ukraine keine Angaben. Die Zahlen im Überblick:

  • Soldaten: 156.990 (+870)
  • Flugzeuge: 304 (+1)
  • Hubschrauber: 289
  • Panzer: 3.448 (+7)
  • Gepanzerte Kampffahrzeuge: 6.742 (+6)
  • Artilleriesysteme: 2.475 (+10)
  • Flugabwehrsysteme: 256 (+2)
  • Mehrfachraketenwerfer: 491 (+3)
  • Fahrzeuge und Treibstofftanks: 5.337 (+6)
  • Schiffe: 18
  • Drohnen: 2.107 (+9)
  • Quelle: Ukrainischer Generalstab vom 9. März

Update vom 9. März, 19.55 Uhr: Das ukrainische Militär greift weiterhin russische Truppen in besetzten ukrainischen Gebieten an. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs auf Facebook führte die ukrainische Armee im Laufe des Tages sieben Luftangriffe gegen Versammlungsgebiete von Soldaten und militärischer Ausrüstung durch. Ein Kommandoposten, zwei Logistikzentren sowie drei Munitionsdepots seien ebenfalls beschossen worden. Daneben habe man auch ein Stützpunkt zur elektronischen Kriegsführung sowie ein Luftabwehrsystem angegriffen.

Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland

Menschen in Kiews feiern die Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion
Alles begann mit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989. Die Öffnung der Grenzen zunächst in Ungarn leitete das Ende der Sowjetunion ein. Der riesige Vielvölkerstaat zerfiel in seine Einzelteile. Am 25. August 1991 erreichte der Prozess die Ukraine. In Kiew feierten die Menschen das Ergebnis eines Referendums, in dem sich die Bevölkerung mit der klaren Mehrheit von 90 Prozent für die Unabhängigkeit von Moskau ausgesprochen hatte. Im Dezember desselben Jahres erklärte sich die Ukraine zum unabhängigen Staat. Seitdem schwelt der Konflikt mit Russland. © Anatoly Sapronenkov/afp
Budapester Memorandum
Doch Anfang der 1990er Jahre sah es nicht danach aus, als ob sich die neuen Staaten Russland und Ukraine rund 30 Jahre später auf dem Schlachtfeld wiederfinden würden. Ganz im Gegenteil. Im Jahr 1994 unterzeichneten Russland, das Vereinigte Königreich und die USA in Ungarn das „Budapester Memorandum“ – eine Vereinbarung, in der sie den neu gegründeten Staaten Kasachstan, Belarus und der Ukraine Sicherheitsgarantien gaben.  © Aleksander V. Chernykh/Imago
Ukrainedemo, München
Als Gegenleistung traten die drei Staaten dem Atomwaffensperrvertrag bei und beseitigten alle Nuklearwaffen von ihrem Territorium. Es sah danach aus, als ob der Ostblock tatsächlich einen Übergang zu einer friedlichen Koexistenz vieler Staaten schaffen würde. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs erinnern auch heute noch viele Menschen an das Budapester Memorandum von 1994. Ein Beispiel: Die Demonstration im Februar 2025 in München.  © Imago
Orangene Revolution in der Ukraine
Bereits 2004 wurde deutlich, dass der Wandel nicht ohne Konflikte vonstattengehen würde. In der Ukraine lösten Vorwürfe des Wahlbetrugs gegen den Russland-treuen Präsidenten Wiktor Janukowytsch Proteste  © Mladen Antonov/afp
Ukraine proteste
Die Menschen der Ukraine erreichten vorübergehend ihr Ziel. Der Wahlsieg Janukowytschs wurde von einem Gericht für ungültig erklärt, bei der Wiederholung der Stichwahl setzte sich Wiktor Juschtschenko durch und wurde neuer Präsident der Ukraine. Die Revolution blieb friedlich und die Abspaltung von Russland schien endgültig gelungen. © Joe Klamar/AFP
Wiktor Juschtschenko ,Präsident der Ukraine
Als der Moskau kritisch gegenüberstehende Wiktor Juschtschenko im Januar 2005 Präsident der Ukraine wurde, hatte er bereits einen Giftanschlag mit einer Dioxinvariante überlebt, die nur in wenigen Ländern produziert wird – darunter Russland. Juschtschenko überlebte dank einer Behandlung in einem Wiener Krankenhaus.  © Mladen Antonov/afp
Tymoschenko Putin
In den folgenden Jahren nach der Amtsübernahme hatte Juschtschenko vor allem mit Konflikten innerhalb des politischen Bündnisses zu kämpfen, das zuvor die demokratische Wahl in dem Land erzwungen hatte. Seine Partei „Unsere Ukraine“ zerstritt sich mit dem von Julija Tymoschenko geführten Parteienblock. Als Ministerpräsidentin der Ukraine hatte sie auch viel mit Wladimir Putin zu tun, so auch im April 2009 in Moskau. © Imago
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowitsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance.
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowytsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance. Er gewann die Wahl mit knappem Vorsprung vor Julija Tymoschenko. Amtsinhaber Wiktor Juschtschenko erhielt gerade mal fünf Prozent der abgegebenen Stimmen.  © Yaroslav Debely/afp
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, Ukraine, 2014
Präsident Wiktor Janukowytsch wollte die Ukraine wieder näher an Russland führen – auch aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, den Russlands Präsident Wladimir Putin auf das Nachbarland ausüben ließ. Um die Ukraine wieder in den Einflussbereich Moskaus zu führen, setzte Janukowytsch im November 2013 das ein Jahr zuvor verhandelte Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union aus.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Maidan-Proteste Ukraine
Es folgten monatelange Massenproteste in vielen Teilen des Landes, deren Zentrum der Maidan-Platz in Kiew war. Organisiert wurden die Proteste von einem breiten Oppositionsbündnis, an dem neben Julija Tymoschenko auch die Partei des ehemaligen Boxweltmeisters und späteren Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko, beteiligt waren. © Sandro Maddalena/AFP
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine
Die Forderung der Menschen war eindeutig: Rücktritt der Regierung Janukowiysch und vorgezogene Neuwahlen um das Präsidentenamt. „Heute ist die ganze Ukraine gegen die Regierung aufgestanden, und wir werden bis zum Ende stehen“, so Vitali Klitschko damals. Die Protestbewegung errichtete mitten auf dem Maidan-Platz in Kiew ihr Lager. Janukowytsch schickte die Polizei, unterstützt von der gefürchteten Berkut-Spezialeinheit. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die über mehrere Monate andauerten. © Sergey Dolzhenko/dpa
Der Platz Euromaidan in Kiew, Hauptstadt der Ukraine, ist nach den Protesten verwüstet.
Die monatelangen Straßenkämpfe rund um den Maidan-Platz in Kiew forderten mehr als 100 Todesopfer. Etwa 300 weitere Personen wurden teils schwer verletzt. Berichte über den Einsatz von Scharfschützen machten die Runde, die sowohl auf die Protestierenden als auch auf die Polizei gefeuert haben sollen. Wer sie schickte, ist bis heute nicht geklärt. Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine von 2014 bis 2019, vertrat die These, Russland habe die Scharfschützen entsendet, um die Lage im Nachbarland weiter zu destabilisieren. Spricht man heute in der Ukraine über die Opfer des Maidan-Protests, nennt man sie ehrfürchtig „die Himmlischen Hundert“. © Sergey Dolzhenko/dpa
Demonstranten posieren in der Villa von Viktor Janukowitsch, ehemaliger Präsident der Ukraine
Nach rund drei Monaten erbittert geführter Kämpfe gelang dem Widerstand das kaum für möglich Gehaltene: Die Amtsenthebung Wiktor Janukowytschs. Der verhasste Präsident hatte zu diesem Zeitpunkt die UKraine bereits verlassen und war nach Russland geflohen. Die Menschen nutzten die Gelegenheit, um in der prunkvollen Residenz des Präsidenten für Erinnerungsfotos zu posieren. Am 26. Februar 2014 einigte sich der „Maidan-Rat“ auf eigene Kandidaten für ein Regierungskabinett. Präsidentschaftswahlen wurden für den 25. Mai anberaumt. Die Ukraine habe es geschafft, eine Diktatur zu stürzen, beschrieb zu diesem Zeitpunkt aus der Haft entlassene Julija Tymoschenko die historischen Ereignisse.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Ein Mann stellt sich in Sewastopol, eine Stadt im Süden der Krim-Halbinsel, den Truppen Russlands entgegen.
Doch der mutmaßliche Frieden hielt nicht lange. Vor allem im Osten der Ukraine blieb der Jubel über die Absetzung Janukowytschs aus. Gouverneure und Regionalabgeordnete im Donbass stellten die Autorität des Nationalparlaments in Kiew infrage. Wladimir Putin nannte den Umsturz „gut vorbereitet aus dem Ausland“. Am 1. März schickte Russlands Präsident dann seine Truppen in den Nachbarstaat. Wie Putin behauptete, um die russischstämmige Bevölkerung wie die auf der Krim stationierten eigenen Truppen zu schützen. In Sewastopol, ganz im Süden der Halbinsel gelegen, stellte sich ein unbewaffneter Mann den russischen Truppen entgegen. Aufhalten konnte er sie nicht. © Viktor Drachev/afp
Bürgerkrieg in Donezk, eine Stadt im Donbas, dem Osten der Ukraine
Am 18. März 2014 annektierte Russland die Halbinsel Krim. Kurz darauf brach im Donbass der Bürgerkrieg aus. Mit Russland verbündete und von Moskau ausgerüstete Separatisten kämpften gegen die Armee und Nationalgarde Kiews. Schauplatz der Schlachten waren vor allem die Großstädte im Osten der Ukraine wie Donezk (im Bild), Mariupol und Luhansk. © Chernyshev Aleksey/apf
Prorussische Separatisten kämpfen im Donbas gegen Einheiten der Ukraine
Der Bürgerkrieg erfasste nach und nach immer mehr Gebiete im Osten der Ukraine. Keine der Parteien konnte einen nachhaltigen Sieg erringen. Prorussische Separatisten errichteten Schützengräben, zum Beispiel nahe der Stadt Slawjansk. Bis November 2015 fielen den Kämpfen laut Zahlen der Vereinten Nationen 9100 Menschen zum Opfer, mehr als 20.000 wurden verletzt. Von 2016 an kamen internationalen Schätzungen zufolge jährlich bis zu 600 weitere Todesopfer dazu. © Michael Bunel/Imago
Trümmer von Flug 17 Malaysian Airlines nach dem Abschuss nahe Donezk im Osten der Ukraine
Aufmerksam auf den Bürgerkrieg im Osten der Ukraine wurde die internationale Staatengemeinschaft vor allem am 17. Juli 2014, als ein ziviles Passagierflugzeug über einem Dorf nahe Donezk abstürzte. Alle 298 Insassen kamen ums Leben. Die Maschine der Fluggesellschaft Malaysian Airlines war von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden. Abgefeuert hatte die Rakete laut internationalen Untersuchungen die 53. Flugabwehrbrigade der Russischen Föderation. In den Tagen zuvor waren bereits zwei Flugzeuge der ukrainischen Luftwaffe in der Region abgeschossen worden. © ITAR-TASS/Imago
Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident Francois Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk
Die Ukraine wollte den Osten des eigenen Landes ebenso wenig aufgeben wie Russland seine Ansprüche darauf. Im September 2014 kamen deshalb auf internationalen Druck Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident François Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk zusammen. In der belarussischen Hauptstadt unterzeichneten sie das „Minsker Abkommen“, das einen sofortigen Waffenstillstand und eine schrittweise Demilitarisierung des Donbass vorsah. Die OSZE sollte die Umsetzung überwachen, zudem sollten humanitäre Korridore errichtet werden. Der Waffenstillstand hielt jedoch nicht lange und schon im Januar 2015 wurden aus zahlreichen Gebieten wieder Kämpfe gemeldet. © Mykola Lazarenko/afp
Wolodymyr Selenskyj feiert seinen Sieg bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2019
Während die Ukraine im Osten zu zerfallen drohte, ereignete sich in Kiew ein historischer Machtwechsel. Wolodymyr Selenskyj gewann 2019 die Präsidentschaftswahl und löste Petro Poroschenko an der Spitze des Staates ab.  © Genya Savilov/afp
Wolodymyr Selenskyj
Selenskyj hatte sich bis dahin als Schauspieler und Komiker einen Namen gemacht. In der Comedy-Serie „Diener des Volkes“ spielte Selenskyj von 2015 bis 2017 bereits einen Lehrer, der zunächst Youtube-Star und schließlich Präsident der Ukraine wird. Zwei Jahre später wurde die Geschichte real. Selenskyj wurde am 20. Mai 2019 ins Amt eingeführt. Kurz darauf löste der bis dato parteilose Präsident das Parlament auf und kündigte Neuwahlen an. Seine neu gegründete Partei, die er nach seiner Fernsehserie benannte, erzielte die absolute Mehrheit.  © Sergii Kharchenko/Imago
Russische Separatisten in der Ost-Ukraine
Selenskyj wollte nach seinem Wahlsieg die zahlreichen innenpolitischen Probleme der Ukraine angehen: vor allem die Bekämpfung der Korruption und die Entmachtung der Oligarchen. Doch den neuen, russland-kritischen Präsidenten der Ukraine holten die außenpolitischen Konflikte mit dem Nachbarn ein. © Alexander Ryumin/Imago
Ukraine Militär
Im Herbst 2021 begann Russland, seine Truppen in den von Separatisten kontrollierte Regionen in der Ost-Ukraine zu verstärken. Auch an der Grenze im Norden zog Putin immer mehr Militär zusammen. Selenskyj warnte im November 2021 vor einem Staatsstreich, den Moskau in der Ukraine plane. Auch die Nato schätzte die Lage an der Grenze als höchst kritisch ein. In der Ukraine wurden die Militärübungen forciert. © Sergei Supinsky/AFP
Putin
Noch drei Tage bis zum Krieg: Am 21. Februar 2022 unterzeichnet der russische Präsident Wladimir Putin verschiedene Dekrete zur Anerkennung der Unabhängigkeit der Volksrepubliken Donezk und Lugansk. © Alexey Nikolsky/AFP
Explosion in Kiew nach Beginn des Ukraine-Kriegs mit Russland
Am 24. Februar 2022 wurde der Ukraine-Konflikt endgültig zum Krieg. Russische Truppen überfielen das Land entlang der gesamten Grenze. Putins Plan sah eine kurze „militärische Spezialoperation“, wie die Invasion in Russland genannt wurde, vor. Die ukrainischen Streitkräfte sollten mit einem Blitzkrieg in die Knie gezwungen werden. Moskau konzentrierte die Attacken auf Kiew. Innerhalb weniger Tage sollte die Hauptstadt eingenommen und die Regierung Selenskyjs gestürzt werden. Doch der Plan scheiterte und nach Wochen intensiver Kämpfe und hoher Verluste in den eigenen Reihen musste sich die russische Armee aus dem Norden des Landes zurückziehen. Putin konzentrierte die eigene Streitmacht nun auf den Osten der Ukraine. © Ukrainian President‘s Office/Imago
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, bei einer Fernsehansprache aus Kiew
Seit Februar 2022 tobt nun der Ukraine-Krieg. Gesicht des Widerstands gegen Russland wurde Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sich zu Beginn des Konflikts weigerte, das Angebot der USA anzunehmen und das Land zu verlassen. „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit“, sagte Selenskyj. Die sollte er bekommen. Zahlreiche westliche Staaten lieferten Ausrüstung, Waffen und Kriegsgerät in die Ukraine. Hunderttausende Soldaten aus beiden Ländern sollen bereits gefallen sein, ebenso mehr als 10.000 Zivilpersonen. Ein Ende des Kriegs ist nach wie vor nicht in Sicht. © Ukraine Presidency/afp

Ukraine-Krieg: Verluste unter russischen Rekruten aus autonomen Regionen im Kaukasus

Update vom 9. März, 15.10 Uhr: Im Ukraine-Krieg mobilisiert Russland sehr viele Kämpfer aus den autonomen Regionen im Kaukasus. Unter Berufung auf lokale Behörden berichtete das Nachrichtenportal Caucasian Knot nun, dass seit Beginn des Krieges 888 russische Rekruten aus diesen Gebieten bei den Zusammenstößen getötet worden seien. Die meisten dieser Toten kommen offenbar aus der Region Dagestan. Dem Bericht zufolge sind 392 dagestanische Rekruten im Krieg gestorben.

Die tatsächliche Zahl der Toten dürfte aber tatsächlich höher liegen. Im Februar hatte Ramsan Kadyrow, der tschetschenische Präsident und treue Freund von Kreml-Chef Wladimir Putin, die Behörden in den Regionen dazu aufgerufen, nicht über Verluste zu sprechen. Stattdessen solle man sich darauf konzentrieren, die Familien zu unterstützen, hatte er damals gesagt.

Russische Verluste im Krieg: Ukraine zerstört Russlands Raketen

Update vom 9. März, 11.15 Uhr: Die ukrainischen Verteidigungskräfte haben angeblich 34 der 48 Marschflugkörper vom Typ Kh-101/Kh-555 und Kalibr, die Russland am 9. März abgeschossen hat, zerstört. Dies teilte der Oberbefehlshaber der Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, mit.

„In den frühen Morgenstunden des Donnerstags startete der Feind einen massiven Raketenangriff auf die kritische Infrastruktur der Ukraine, indem er 81 Raketen von mehreren Stützpunkten aus abfeuerte“, hieß es auf Facebook. „Die Luftabwehr verhinderte auch, dass acht Lenkflugkörper vom Typ Kh-31P und Kh-59 ihre Ziele trafen.“ Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.

Schwere Verluste für Russland: Ukraine zerstört offenbar neun Raketen

Update vom 9. März, 10.20 Uhr: Nach Angaben des Leiters der Militärverwaltung der Region Mykolaiv, Vitaliy Kim, hat die ukrainische Luftabwehr während des jüngsten russischen Raketenangriffs neun russische Raketen verschiedener Bauarten zerstört. Über der Region Odessa wurden sechs russische Raketen und ein unbemanntes Luftfahrzeug abgeschossen. Dies berichtet Ukrinform unter Berufung auf den Chef der Odesa Regional Military Administration, Maksym Marchenko.

„Als Folge eines feindlichen Raketenangriffs auf die Region Odessa wurden mehrere Stromleitungen und ein Träger beschädigt.. Auch in anderen Regionen der Ukraine gibt es Schäden an der Energieinfrastruktur. Die Energiewirtschaft hat bereits mit den Reparaturarbeiten begonnen“, heißt es in einer Mitteilung.

Verluste für Russland im Ukraine-Krieg: Russische Streitkräfte zurückgedrängt

Update vom 8. März, 20.20 Uhr: Das ukrainische Militär erklärte in einem abendlichen Update, dass man in der Lage gewesen sei, russische Streitkräfte in mehreren Gebieten zurückzudrängen. „Unsere Verteidiger haben Angriffe in den Gebieten Orikhovo-Vasylivka, Dubovo-Vasylivka, Bachmut und Ivanivske abgewehrt“, hieß es. 

Verluste der russischen Armee: 115 Besatzer getötet

Update vom 8. März, 14.00 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte berichten von weiteren schweren Verlusten der russischen Armee. Wie der Sprecher der im Osten stationierten Truppen im ukrainischen Fernseher erklärte, seien in der Region Bachmut in den letzten 24 Stunden „115 Besatzer getötet und 197 unterschiedlich schwer verletzt“ worden. Dabei betonte er, die Söldner der Wagner-Gruppe stellten weiterhin Russlands Hauptschlagkraft dar. Unabhängig ließen sich diese Angaben allerdings nicht prüfen.

Russische Verluste im Ukraine-Krieg: Russland zieht sich in mehreren Bezirken zurück

Update vom 7. März, 11.15 Uhr: In der ukrainischen Region Charkiw haben russische Truppen im Laufe des vergangenen Tages mindestens 18 Siedlungen in den Bezirken Charkiw, Tschujiw und Kupiansk beschossen und einen erfolglosen Angriffsversuch auf das Dorf Hryniakiwka unternommen. Das teilte der Leiter der Militärverwaltung der Region Charkiw, Oleh Syniehubow, über Telegram mit.

„Der Feind versuchte, im Bezirk Hryniakiwka in die Offensive zu gehen, zog sich aber unter Verlusten zurück. Das Dorf Dworitschna im Bezirk Kupiansk und die Stadt Wowtschansk im Bezirk Tschujiw wurden den ganzen Tag über unter heftigen Beschuss genommen. Der Feind setzte Mörser, MLR-Systeme, Panzer und Kampfflugzeuge ein“, heißt es in der Mitteilung. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Russische Verluste im Ukraine-Krieg: 30.000 Wagner-Söldner gefallen

Im Kampf um Bachmut erleidet Russland offenbar erhebliche Verluste. So seien mittlerweile 30.000 Wagner-Sölden gestorben. Das berichtet die Ukrainska Pravda unter Verweis auf westliche Geheimdienstinformationen. Jeder dritte Söldner sei tot. Darüber hinaus glauben westliche Beamte offenbar, dass der Wagner-Gruppe die Reserven ausgehen: die Zahl der Männer im wehrfähigen Alter in den russischen Gefängnissen, aus denen die Wagner-Söldner rekrutiert werden, würde sinken.

Die russische Führung will den seit Monaten tobenden Kampf um Bachmut derweil mit unverminderter Härte weiterführen. „Die Befreiung von Artjomowsk (russische Bezeichnung der ostukrainischen Stadt) wird fortgesetzt“, sagte Russlands Verteidigungsminister Sergei Schoigu am Dienstag in Moskau. Die Einnahme der Stadt erlaube es, ukrainische Verteidigungslinien in der Tiefe zu durchbrechen, begründete der 67-Jährige das Beharren auf der verlustreichen Offensive. (Redaktion mit Agenturmaterial)

Rubriklistenbild: © Evgeniy Maloletka/dpa

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