Schwarzmeer-Halbinsel
Ukraine-Krieg: Russland-Bomber treiben Habeck in Luftschutzkeller
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Nail Akkoyun
Bedrettin Bölükbasi
Jens Kiffmeier
Nils Thomas Hinsberger
Franziska Schwarz
Luftalarm in Kiew: Nach seinem Selenskyj-Besuch muss Habeck in den Bunker. Russland verliert Langstreckenbomber. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.
HINWEIS DER REDAKTION: Dieser Ticker ist beendet. Über die aktuelle Entwicklung in der Ukraine informieren wir in unserem neuen Newsticker.
Update vom 19. April, 7.34 Uhr: Luftalarm in Kiew: Bei seinem zweitägigen Besuch hat Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) Schutz im Hotel-Keller suchen müssen. Am frühen Freitagmorgen heulten in der ukrainischen Hauptstadt die Sirenen los, wie mehrere Medien übereinstimmend berichteten. Offenbar hatten russische Bomber Kurs auf Kiew genommen. Habeck und seine Delegation wurde umgehend in den Luftschutzkeller gebracht, wo sie 90 Minuten ausharrten. Dann gab es Entwarnung. Die Flugzeuge waren zuvor in Richtung Süden abgedreht. Habeck war am Vortrag überraschend zu einem Gespräch mit Präsident Wolodymyr Selenskyj in die Ukraine gereist. Heute will der deutsche Wirtschaftsminister weiter nach Moldau fahren.
Update vom 19. April, 7.23 Uhr: Russlands Armee muss möglicherweise einen neuen Verlust verkraften: In der Region Krasnogvardeisky ist offenbar ein Flugzeug abgestürzt. Dabei soll es sich dabei um einen Langstreckenbomber mit Überschallraketen vom Typ Tu-22M3 handeln, wie das Nachrichtenportal Unian berichtete. Unabhängig überprüfen lässt sich das nicht. Russische Medien sprachen nur von einem Flugzeugabsturz. Tote soll es nicht gegeben haben. Die Piloten hätten sich mit dem Schleudersitz gerettet, hieß es. Weitere Details wurden zunächst nicht bekannt.
Transparenzhinweis
Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Russland und Ukraine sowie ihren Verbündeten. Insbesondere die Angaben zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Update vom 19. April, 6.54 Uhr: Die Sorge vor einer Niederlage wächst: Ohne weitere US-Hilfen wird die Ukraine bis Ende des Jahres den Krieg gegen Russland verlieren – davor hat jetzt CIA-Direktor William Burns gewarnt. „Dies ist wirklich eine Frage, ob unsere Gegner unsere Verlässlichkeit und Entschlossenheit verstehen und ob unsere Verbündeten und Partner das auch verstehen“, zitierte der Nachrichtensender ntv den US-Beamten. Nur mit weiteren Hilfen des Westens könnten die Verteidiger die bevorstehende Sommeroffensive von Putins Truppen überstehen.
Ukraine-Krieg: Russlands Armee feuert Raketen – Ukraine erwidert
Update vom 19. April, 5.30 Uhr: In der Nacht zum Freitag gab es erneut in vielen Regionen der Ukraine Luftalarm. Explosionen wurden unter anderem aus der Stadt Pawlohrad in der zentralukrainischen Industrieregion Dnipropetrowsk gemeldet. Zugleich klagt auch Russland über Angriffe des ukrainischen Militärs. So gab es im Grenzgebiet Belgorod in der Nacht einen Raketenalarm.
Auch im besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja hat das russische Management der Anlage von einem erneuten Zwischenfall mit einer Kampfdrohne berichtet. Die vor Ort stationierten Beobachterinnen und Beobachter der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) seien über einen versuchten Drohnenangriff informiert worden, hieß es in einem Lagebericht der IAEA. Das Behördenpersonal hörte demnach auch selbst eine Explosion, wurden danach jedoch nicht zum Ort des angeblichen Vorfalls vorgelassen.
Update vom 18. April, 20.55 Uhr: Im Zuge des Treffens mit Wirtschaftsminister Robert Habeck hat der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, Deutschland für die „sehr wichtige Hilfe für die Ukraine während des gesamten Krieges“ gedankt. „Wir können den Wert Ihrer Entscheidung, ein neues Patriot-System zu schicken, nicht hoch genug einschätzen“, schrieb der Präsident auf Telegram. Die Luftabwehr sei aktuell von höchster Priorität für das Land.
Update vom 18. April, 18.35 Uhr: Ein polnischer Staatsbürger soll geplant haben, gemeinsam mit dem russischen Geheimdienst ein Attentat auf den Präsidenten der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj zu, verüben. Der Verdächtige habe auf eigene Faust Kontakt zu den russischen Behörden aufgenommen, berichtete Ukrainska Pravda. Dabei habe er seine Bereitschaft bekundet, Informationen über die Sicherheit des polnischen Flughafens Rzeszow-Jasionka zu sammeln. Diese hätten dazu gedient, einen Anschlag auf Selenskyj, während seines Aufenthalts in Polen, durchzuführen.
Der Verdächtige sei durch die Kooperation ukrainischer und polnischer Strafverfolgungsbehörden ausfindig gemacht und verhaftet worden. Ein schneller Informationsaustausch habe zu einer raschen Identifizierung des Verdächtigen geführt, teilten die ukrainischen Behörden mit.
Russland fürchtet sich nicht vor US-Waffenlieferungen an die Ukraine
Update vom 18. April, 13.55 Uhr: Nach Darstellung des Kremls werden mögliche neue US-Waffenlieferungen an die Ukraine die militärische Lage nicht verändern. „Das ist nicht dazu angetan, die Entwicklung an der Front zu beeinflussen“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag in Moskau. Es sei für alle sichtbar, dass die Situation für die Ukraine ungünstig sei, sagte er russischen Nachrichtenagenturen zufolge.
Abfällig kommentierte Peskow die vom republikanischen Parlamentsvorsitzenden Mike Johnson formulierten Grundprinzipien des Hilfspakets. Ein Großteil des Geldes fließe in die US-Rüstungsindustrie, „denn die Amerikaner vergessen sich nicht“, sagte der Sprecher von Präsident Wladimir Putin. Zudem solle ein Teil der Hilfe nur noch auf Kredit gewährt werden. Die Ukraine werde gezwungen, „bis zum letzten Ukrainer zu kämpfen“, und dafür verschulde sie sich auch noch. „Das ist die bevorzugte Kolonialpolitik der USA“, sagte Peskow.
Habeck hofft auf US-Hilfen: „Damit die Ukraine ihren Kampf für Freiheit erfolgreich bestehen kann“
Update vom 18. April, 12.40 Uhr: Nachdem eine Koalition im Nahen Osten, unter anderem aus Nato-Ländern, bei der Abwehr des iranischen Angriffs auf Israel geholfen hat, beschwert sich die Ukraine über Ungleichbehandlung. Der frühere EU-Kommissionschef Juncker wies diese Kritik zurück: „Wir stehen auf Dauer solidarisch zur Ukraine – gleichzeitig weiß aber auch jeder, dass wir unsere Anstrengungen verstärken müssen, um der russischen Aggression Einhalt zu gebieten.“
Update vom 18. April, 11.55 Uhr: Vizekanzler Robert Habeck hofft auf die Verabschiedung des nächsten US-Hilfspakets für die Ukraine. Er hoffe, dass die Gelder freigegeben werden, „damit die Ukraine ihren Kampf für Freiheit erfolgreich bestehen kann“, sagte Habeck am Donnerstag bei einem Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew.
Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland




Vizepremier und Wirtschaftsministerin Julia Swyrydenko bezeichnete das Paket als „extrem wichtig“. Die Ukraine habe im laufenden Jahr ein Haushaltsloch von etwa 37 Milliarden Euro. Hilfe der EU-Kommission sei wichtig. „Aber natürlich setzen wir auf diese US-Hilfe, nicht nur bei makrofinanzieller Unterstützung, sondern vor allem im Sinne militärischer Hilfe.“ Mit makrofinanzieller Hilfe ist Finanzhilfe gemeint.
Ukraine bestätigt Angriff auf russischen Stützpunkt auf der Krim: „Teil eines größeren Plans“
Update vom 18. April, 10.30 Uhr: Der Sprecher des ukrainischen Geheimdienstes HUR, Andrii Yusow, hat bestätigt, dass es sich bei den Explosionen auf einem russischen Stützpunkt auf der annektierten Halbinsel Krim um eine ukrainische Operation gehandelt hat. Yusow sagte laut der Agentur Unian, es habe sich um eine „hervorragende Operation mit sehr guten Ergebnissen“ gehandelt. Es handle sich um den Bestandteil eines „größeren Plans“.
„Die ukrainischen Sicherheits- und Verteidigungskräfte agieren natürlich harmonisch, koordiniert und gemeinsam, um verschiedene Arten von Aufgaben und Operationen umzusetzen. Und ja, das ist Teil eines größeren Plans“, sagte er. Die Ukraine hatte den Dschankoj-Stützpunkt auf der Krim mit Drohnen attackiert. Dabei habe man „feindliche Streitkräfte und Ausrüstung“ zerstört, so Yusow.
Waffenlieferungen im Ukraine-Krieg: Repräsentantenhaus wird über wichtiges Paket abstimmen
Update vom 18. April, 7 Uhr: Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck ist zu einem Überraschungsbesuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eingetroffen. Dort will er sich unter anderem mit Präsident Wolodymyr Selenskyj treffen.
Update vom 18. April, 6.45 Uhr: Angesichts der bedrohlichen Lage für die Ukraine kommt Bewegung in die seit Monaten festgefahrene westliche Planung neuer Waffenlieferungen. In den USA wird das Repräsentantenhaus voraussichtlich am Samstag über ein dringend benötigtes Hilfspaket abstimmen, wie der Vorsitzende der Parlamentskammer, Mike Johnson, am Mittwoch ankündigte.
Der Kontrollausschuss des Repräsentantenhauses veröffentlichte die Gesetzestexte, über die nun abgestimmt werden soll. Für die Ukraine sind darin rund 61 Milliarden US-Dollar an Unterstützung vorgesehen. Zudem hieß es, US-Präsident Joe Biden solle der Ukraine „so bald wie machbar“ weittragende Raketensysteme vom Typ ATACMS zur Verfügung stellen. Kiew hofft seit langem darauf.
EU stellt baldige Luftabwehr-Entscheidung für die Ukraine in Aussicht
Update vom 18. April, 05.39 Uhr: EU-Ratspräsident Charles Michel erwartet bald Entscheidungen für mehr Luftverteidigungssysteme für die Ukraine. „Das ist keine Frage von Monaten. Es ist eine Frage von Tagen und Wochen“, sagte der Belgier in der Nacht zum Donnerstag beim EU-Gipfel in Brüssel. Er könne versichern, dass alle Beteiligten alles täten, was möglich sei, um den Prozess zu beschleunigen.
Die EU hatte zuvor angesichts massiver russischer Raketen- und Drohnenangriffe auf die Ukraine weitere militärische Unterstützung in Aussicht gestellt. Es sei dringend notwendig, dem Land Luftverteidigungssysteme zur Verfügung zu stellen und die Lieferung aller erforderlichen militärischen Unterstützung zu beschleunigen und zu intensivieren, heißt es in einer veröffentlichten Erklärung der EU-Staats- und Regierungschefs. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte in einer Videoschalte mit den Gipfelteilnehmern dringend einen verbesserten Schutz seines Landes vor russischen Luftangriffen gefordert.
Verluste im Ukraine-Krieg: Angriff auf Tschernihiw fordert mehr Tote als gedacht
Update vom 17. April, 22.26 Uhr: Ein russischer Raketenangriff auf die Großstadt Tschernihiw im Norden der Ukraine hat am Mittwoch viele Opfer unter der Zivilbevölkerung im Ukraine-Krieg gefordert. Präsident Wolodymyr Selenskyj korrigierte nun abermals die Zahl der Toten nach oben und sprach am Abend von 17 Toten. Zudem gebe es mehr als 60 Verletzte, darunter mehrere Kinder.
Waffenhilfe im Ukraine-Krieg: Bundeskanzler Scholz mit eindringlichem Aufruf
Update vom 17. April, 20.55 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz hat zum Auftakt des EU-Gipfels in Brüssel die Verbündeten eindringlich dazu aufgerufen, mehr Waffen an die Ukraine zu liefern. „Der russische Angriffskrieg wird mit großer Brutalität unverändert vorgetragen und wir wissen, dass wir mehr tun müssen, als wir bisher machen, um die Ukraine zu unterstützen“, sagte Scholz am Mittwochabend. Besonders zur Lieferung von Luftabwehrsystemen forderte Scholz auf.
Ukraine-Krieg: Hat monatelange Blockade der Republikaner bald ein Ende?
Update vom 17. April, 18.30 Uhr: Gute Nachrichten für Kiew im Ukraine-Krieg? Der republikanische Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Mike Johnson, erwartet nach monatelanger Blockade eine Abstimmung in seiner Parlamentskammer über weitere US-Hilfen für die Ukraine am Samstagabend (Ortszeit). Den Gesetzentwurf werde er im Laufe des Tages veröffentlichen, teilte Johnson seiner Fraktion am Mittwoch mit, wie US-Medien übereinstimmend berichteten.
Stoltenberg beruft Sitzung des Nato-Ukraine-Rates über benötigte Waffen für die Ukraine ein
Update vom 17. April, 17.00 Uhr: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg beruft auf Bitte der Ukraine an diesem Freitag (19. April) eine Sitzung des Nato-Ukraine-Rats ein. Dabei soll es um dringend benötigte Waffen für die Ukraine in ihrem Kampf gegen Russland gehen. Entscheidend seien vor allem Lieferungen von Luftverteidigungssystemen und Artilleriegeschossen, so Stoltenberg am Mittwoch in Brüssel.
Update vom 17. April, 16.10 Uhr: Die Ukraine hat Drohnen- und Raketenangriffe auf mehrere Ziele in Russland und der besetzten Krim-Halbinsel gestartet. Wie die dpa berichtete, habe es die Armee dabei auf ein fast 1000 Kilometer von der ukrainischen Grenze entferntes Flugzeugwerk abgesehen. Dort würden strategische Bomber vom Typ Tupolew 22M und 160M gebaut und repariert.
Ukraine zerstört russischen Transport-Hubschrauber
Update vom 17. April, 15.00 Uhr: Die Hauptdirektion für Geheimdienste der Ukraine hat berichtet, dass ein russischer Mi-8-Hubschrauber auf einem Flugplatz in der russischen Stadt Samara zerstört worden sein soll. Wie Ukrainska Pravda schreibt, habe Russland den Hubschrauber hauptsächlich für den Transport von Truppen und Waffen genutzt. Die Kosten für eines der Modelle sollen zwischen 10 und 15 Millionen US-Dollar liegen.
Erstmeldung: Krim – Neue Explosionen auf der russisch besetzten Krim-Halbinsel: In den frühen Morgenstunden meldeten mehrere örtliche Telegram-Kanäle aus dem Ukraine-Krieg Detonationen nahe einem Militärflughafen. Anschließend brach dort ein Großbrand aus. Das berichtet unter anderem der Kyiv Independent.
Russischer Luftwaffenstützpunkt auf der Krim unter Beschuss
Die ukrainische Zeitung entnahm einer Online-Datenbank für Luftfahrtinformationen, dass es sich um den Luftwaffenstützpunkt Dschankoj handeln muss. Er gilt als ein wichtiger Eisenbahn- und Straßenknotenpunkt für Russlands Angriffe auf die Ukraine.
Auf dem Flugplatz soll auch ein russisches Hubschrauberregiment stationiert gewesen sein. Die Division ist aktiv an Kampfhandlungen im Ukraine-Krieg beteiligt und verfügt mehreren Berichten zufolge verschiedene Kampfhubschrauber, darunter der russische Kampfhubschrauber Ka-52 Alligator, der Mi-8, der Mi-28N und der Mi-35M, schreibt der Kyiv Independent.
Darüber hinaus seien in Dschankoj Hubschrauber des russischen Inlandsgeheimdienst FSB stationiert, betonte die Ukrajinska Prawda in ihrer Berichterstattung über den Vorfall.
Russland hat die Krim 2014 annektiert. Kremlchef Wladimir Putin will das Gebiet nicht aufgeben. Russland wird nach eigenen Angaben nicht an der Friedenskonferenz in der Schweiz teilnehmen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte unter anderem den vollständigen Abzug der russischen Truppen von ukrainischem Gebiet gefordert – darunter auch von der Krim.
An welcher Front rückt Russland aktuell vor? Und wo gelingt es der Ukraine, Gebiete zurückzuerobern? Unsere interaktive Karte zeigt den aktuellen Frontverlauf im Ukraine-Krieg. (Redaktion mit Nachrichtenagenturmaterial)
Rubriklistenbild: © Kay Nietfeld/dpa






