Newsticker
Schwere Verluste für Russland: Winterwetter verändert Gefechte – Klitschko mit heftiger Kritik an Selenskyj
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Stefan Krieger- Tadhg Nagel
Sandra Kathe
Daniel Dillmann
Das widrige Wetter beeinflusst die Kampfhandlungen. Die Ukraine wirft Russland grausame Kriegshandlungen vor. Die News aus dem Ukraine-Krieg.
- Kritik am Präsident der Ukraine: Vitali Klitschko wirft Wolodymyr Selenskyj Fehler vor
- Neue Wetterlage: Winter verändert Gefechte zwischen Russland und der Ukraine
- 930 Soldaten binnen 24 Stunden: Wohl hohe Verluste für Armee von Wladimir Putin
- Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien und ihren Verbündeten. Insbesondere die Angaben zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
HINWEIS DER REDAKTION: Dieser Ticker ist beendet. Über die aktuelle militärische Lage in der Ukraine informieren wir in unserem neuen News-Ticker.
Update vom 3. Dezember, 23.28 Uhr: Bei einem russischen Artillerieüberfall auf die südukrainische Stadt Cherson sind am Sonntag mindestens zwei Menschen getötet worden. Sieben weitere Bewohner eines getroffenen und schwer beschädigten Mehrfamilienhauses seien schwer verletzt worden, berichtete die Agentur Unian unter Berufung auf den Militärverwalter Roman Mrotschko. Der Angriff auf die Stadtmitte habe zwei Krankenhäusern gegolten, an denen lediglich leichte Schäden registriert wurden. Die Berichte konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.
Update vom 3. Dezember, 16.25 Uhr: In der von Russland besetzten Stadt Melitopol gehen die Besatzungs-Streitkräfte mehr und mehr gegen Partisanen vor. Das berichtet das Online-Medium Ukainska Pravda. Hintergrund seien mehrere Vorfälle, bei denen ukrainische Widerstandskämpfer in den vergangenen Wochen russische Soldaten oder sogar Offiziere des russischen Geheimdiensts FSB getötet hätten, erklärt etwa der im Exil lebende Bürgermeister der Stadt, Iwan Fedorow.
Nach Fedorows Darstellung komme es in Melitopol vermehrt zu Hausdurchsuchungen, bei denen die Besatzer versuchten, Widerstandskämpfer zu finden. Auch sogenannte Straßenrazzien gebe es. Dabei würde zunächst eine Verkehrskontrolle vorgetäuscht und dann die Fahrzeuge der Angehaltenen untersucht.
Ukraine wirft Russland Angriffe auf Zivilpersonen und Exekution von Soldaten vor
Update vom 3. Dezember, 15.05: Die oberste Staatsanwaltschaft der Ukraine hat den russischen Streitkräften die „Hinrichtung“ zweier unbewaffneter ukrainischer Soldaten vorgeworfen. Das berichtet der britische Guardian. Anlass des Vorwurfs sei ein Überwachungsvideo, das in der Nähe des Dorfs Stepowe unweit der heftig umkämpften Stadt Awdijiwka aufgenommen worden sei.
Darauf sei zu sehen, wie die beiden Ukrainer beim Versuch sich zu ergeben aus kurzer Distanz von russischen Soldaten erschossen worden seien. Der Wahrheitsgehalt des Videos ließ sich nicht verifizieren. Die Behörde betont, dass es sich dabei um einen Verstoß des Genfer Abkommens handelt und hat angekündigt, Ermittlungen aufzunehmen.
Update vom 3. Dezember, 13.11 Uhr: Bei einem ukrainischen Angriff auf einen Schönheitssalon in Donzek sollen mindestens sechs Zivilisten verletzt worden sein. Das meldete heute ein Reporter der staatlichen russischen Ria Nowosti. Unabhängig prüfen ließen sich die Angaben zunächst nicht.
Ukraine-News: Klitschko wirft Selenskyj Fehler vor
Update vom 3. Dezember, 12.41 Uhr: Ungewöhnlich deutliche Kritik am ukrainischen Präsidenten – vom Kiewer Bürgermeister. „Die Leute fragen sich, wieso wir auf diesen Krieg nicht besser vorbereitet waren. Wieso Selenskyj bis zum Schluss verneinte, dass es dazu kommen werde“, sagte Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko dem schweizerischen Nachrichtenportal 20 Minuten.
„Es gab zu viele Informationen, die sich mit der Realität nicht deckten“, sagt Klitschko, der mit Blick auf die „wahre Lage“ der Ukraine um mehr Ehrlichkeit warb. Er stellte sich auch demonstrativ auf die Seite des ukrainischen Oberkommandierenden der Streitkräfte, Walerij Saluschnyj. Der hatte zur Verärgerung von Wolodymyr Selenskyj unlängst von einer Pattsituation im Ukraine-Krieg gesprochen.
Klitschko sicherte Selenskyj im gestern publizierten 20-Minuten-Interview zugleich Unterstützung zu – bis zum Kriegsende. „Aber am Ende dieses Krieges wird jeder Politiker für seine Erfolge oder Misserfolge zahlen.“
Zerstörte russische Panzer in Kiew: Ukraine freut sich auf Militärparade




Ukraine-News: Winterwetter verändert Gefechte mit Russland
Update vom 3. Dezember, 11.05 Uhr: Die widrigen Wetterbedingungen bremsen die Kampfhandlungen in der Ukraine aus – entlang der gesamten Frontlinie. Das Feuer der Russen an der Front in Bachmut sei aber unvermindert, teilte der Sprecher der ukrainischen Heerestruppen, Wolodymyr Fitjo, mit. Das berichtet das US-Institut für Kriegsstudien in seiner jüngsten Analyse.
Russische Militärblogger hatten laut der Anaylse zuvor behauptet, dass starke Winde bei Bachmut die Truppen von Wladimir Putin dort am Einsatz von Drohnen und Artillerie gehindert hätten. Verifizieren ließen sich die Angaben beider Seiten nicht.
Ukraine News: Generalstab mit Zahlen zu Russlands Verlusten
Update vom 3. Dezember, 9.55 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat neue Zahlen zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg veröffentlicht. Demnach sind in den Gefechten binnen eines Tages 930 russische Soldaten entweder getötet oder verletzt worden. Unabhängig prüfen ließen sich die Angaben nicht.
- Soldaten: 332.040 (+930 zum Vortag)
- Panzer: 5575 (+4)
- Gepanzerte Fahrzeuge: 10.396 (+11)
- Artilleriesysteme: 7949 (+8)
- Mehrfachraketenwerfer: 913
- Luftabwehrgeschütze: 602
- Flugzeuge: 323
- Hubschrauber: 324
- Drohnen: 5995 (+1)
- Raketen/Marschflugkörper: 1569 (+1)
- Schiffe: 22
- U-Boote: 1
- Tanklastzüge und weitere Fahrzeuge: 10.432 (+22)
- Spezialfahrzeuge und sonstige Ausrüstung: 1140 (+2)
Quelle: Ukrainischer Generalstab vom 3. Dezember 2023. Die Angaben über Verluste Russlands stammen von der ukrainischen Armee. Sie lassen sich nicht unabhängig prüfen. Russland selbst macht keine Angaben über die eigenen Verluste im Ukraine-Krieg
Update vom 3. Dezember, 8.27 Uhr: Neue Details zur Lage an der Front bei Awdijiwka: Russland habe seine Angriffe auf die Stadt in den vergangenen 24 Stunden halbiert. Grund seien die hohen Verluste. Das sagte der ukrainische Militärsprecher Oleksandr Stupun laut der Nachrichtenagentur Reuters im Staatsfernsehen.
Außerhalb des Stadtzentrums in der sogenannten Industriezone würde aber weiter heftig gekämpft. Russische Kriegsblogger berichten, das Gebiet sei inzwischen unter russischer Kontrolle. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren.
News zum Ukraine-Krieg: Front bei Awdijiwka aktuell Brennpunkt
Update vom 3. Dezember, 7.24 Uhr: Die heftigsten Kämpfer gibt es aktuell in der Ostukraine, meldet der ukrainische Generalstab. An der Front bei Awdijiwka wurden demnach allein gestern 20 russische Angriffe zurückgeschlagen. Um Bachmut sollen die Russen laut dem Frontbericht 15 Mal angegriffen haben. Unabhängig prüfen ließen sich diese Angaben zunächst nicht.
Update vom 2. Dezember, 22.26 Uhr: Die ukrainische Luftwaffe warnt auf ihrem Telegram-Kanal vor einer Angriffswelle russischer Drohnen. Das meldet die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform. Es gebe Bewegung eines unbemannten Luftfahrzeugs vom Typ Shahed aus der Region Cherson in Richtung der Region Mykolajiw, heißt es in der Meldung.
Kämpfe um Bachmut im Ukraine-Krieg gehen weiter
Update vom 2. Dezember, 15.43 Uhr: Die russischen und ukrainischen Truppen liefern sich in Bachmut offenbar weiter heftige Gefechte. „Die ukrainischen Verteidiger haben 21 feindliche Angriffe in der Nähe von Siedlungen wie Bohdaniwka, Iwaniwske, Klischtschiwka und Andriiwka abgewehrt“, sagte Wolodymyr Fitio laut Ukrinform während eines landesweiten Telefonats. Fitio ist Leiter des Dienstes für Öffentlichkeitsarbeit der Bodentruppen der ukrainischen Streitkräfte. Er erwähnte zudem, dass die russischen Angreifer versuchen, ihre verlorenen Stellungen zurückzuerobern, bisher aber keinen Erfolg hatten.
Krieg in der Ukraine: Stromausfall in Saporischschja
Update vom 2. Dezember, 11.30 Uhr: In dem von Russland besetzten Atomkraftwerk Saporischschja ist nach ukrainischen Angaben erneut vorübergehend der Strom ausgefallen. In der Nacht zu Samstag sei die letzte noch funktionierende Stromleitung unterbrochen worden, teilt das ukrainische Energieministerium auf Telegram mit.
Bis zur Reparatur der Leitung knapp fünf Stunden später sei das AKW über Notstromaggregate versorgt worden. Es habe sich um den achten derartigen Blackout gehandelt. „Er hätte zu einer Atomkatastrophe führen können“, so das Ministerium. Die seit März 2022 von Russland besetzte Anlage produziert keinen Strom mehr, benötigt aber selbst Elektrizität zur Reaktorkühlung.
Ukraine News: Lage im Osten weiter unklar
Update vom 2. Dezember, 6.15 Uhr: Die Kontrolle über die ostukrainische Stadt Marinka bleibt weiter unklar. Inoffizielle Berichte deuten darauf hin, dass die russischen Streitkräfte einige Gewinne verzeichnen können. Die ehemals 10.000 Einwohner zählende Stadt wurde in den mehr als ein Jahr andauernden Kämpfen fast vollständig zerstört. Zivilisten befinden sich nicht mehr in der Stadt.
Der ukrainische Generalstab teilt in seinem Abendbericht vom Freitag (1. Dezember) mit, dass die russischen Streitkräfte erfolglos versucht hätten, auf Dörfer in der Nähe von Marinka vorzustoßen. Der ukrainische Militärsprecher Wolodymyr Fitio erwähnt in einer Ansprache im ukrainischen Fernsehen, dass die russischen Streitkräfte in vielen Bereichen der 1.000 km langen Frontlinie Angriffe führen.
Russland greift Odessa mit Drohnen an
Update vom 1. Dezember, 22.47 Uhr: Russland hat im Ukraine-Krieg einen Drohnenangriff auf Odessa unternommen. Das melden die ukrainischen Behörden der Stadt. Mehrere Gruppen unbemannter Kampfdrohnen hätten sich über das Schwarze Meer auf die Hafenstadt zubewegt, konnten von der Luftabwehr der Ukraine aber vernichtet werden.
Ukraine-Krieg: Kiew zerstört russische Munitionsdepots
Update vom 1. Dezember, 21.51 Uhr: Die Ukraine feiert einen Teilerfolg im Krieg gegen Russland. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums ist es den eigenen Truppen gelungen, insgesamt fünf Munitionsdepots der russischen Armee zu zerstören. Außerdem seien drei weitere Stellungen Russlands in der nahe Donezk gelegenen Siedlung Marinka beschädigt worden. Die Angaben der ukrainischen Armee lassen sich nicht unabhängig prüfen.
Update vom 1. Dezember, 20.44 Uhr: Aufgrund des andauernden Ukraine-Kriegs wird Russland seine Armee erneut vergrößern. Das geht laut Informationen der Nachrichtenagentur dpa aus einem Dekret des Kreml hervor. Die Zahl der Soldaten solle auf etwa 1,32 Millionen erhöht werden. Das würde die Rekrutierung von 170.000 neuen Soldaten bedeuten.
Wladimir Putin hatte erst im Sommer 2022 eine Vergrößerung der russischen Armee bekannt gegeben. Eine Mobilisierung lehnt Russlands Präsident aber weiterhin ab.
Russland attackiert die Ukraine mit Drohnen und Artillerie
Update vom 1. Dezember, 20.02 Uhr: Bei russischen Artillerie- und Drohnenangriffen sind am Freitag drei Menschen getötet worden. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Zudem wurden in den ukrainischen Regionen Dnipropetrowsk und Cherson eine nicht näher bezeichnete Infrastruktureinrichtung, Stromleitungen und eine Gaspipeline beschädigt.
Update vom 1. Dezember, 18.18 Uhr: Russland nimmt im Ukraine-Krieg die Großstadt Cherson erneut unter Beschuss. Das meldeten örtliche Behörden am Freitagabend. Die Bewohner der Stadt im Süden wurden aufgefordert, Schutzräume aufzusuchen oder ihre Wohnungen nicht zu verlassen. Einzelne Gebäude seien von russischen Raketen getroffen worden. Die Angriffe sollen von der etwa 200 Kilometer entfernt liegenden Krim-Halbinsel erfolgt sein, die Russland im Jahr 2014 annektiert hatte.
Russland setzt Offensive rund um Awdijiwka fort
Erstmeldung vom 1. Dezember 2023: Kiew – Im Ukraine-Krieg tobt die Schlacht um Awdijiwka. Russland soll in den vergangenen 24 Stunden weitere Streitkräfte in die Region verlegt haben. Russische Einheiten sollen bereits bis kurz vor die Stadt nördlich von Donezk vorgerückt sein. Das gab der Thinktank Institute for the Studies of War (ISW) in seinem Bericht bekannt. Demnach soll Russland auch im Südwesten von Donezk eine Offensive gestartet haben.
Die Gefechte konzentrieren sich aktuell laut Angaben des russischen Militärs auf ein Industriegebiet am Stadtrand von Awdijiwka. Ukrainische Einheiten sollen sich dort hinter massiven Verteidigungsanlagen in einer Kohlefabrik verschanzt haben. Auch die ukrainischen Streitkräfte meldeten zahlreiche Angriffe Russlands rund um die umkämpfte Stadt. Der Wintereinbruch und verschlammende Straßen sollen laut ukrainischen Medien aber das Vorrücken mit gepanzerten Fahrzeugen im Süden des Landes erschweren.
Russlands Verluste im Ukraine-Krieg
Quelle: ukrainischer Generalstab vom 1. Dezember 2023. Die Angaben über Verluste Russlands stammen von der ukrainischen Armee. Sie lassen sich nicht unabhängig prüfen. Russland selbst macht keine Angaben über die eigenen Verluste im Ukraine-Krieg.
Putin lässt Truppen im Ukraine-Krieg verlagern
Aufgrund der hohen Verluste soll die Militärführung unter Präsident Wladimir Putin wohl eine Truppenverlagerung im Ukraine-Krieg veranlasst haben. Das meldet das Nachrichtenportal Ukrainska Pravda. Demnach sollen die Angriffe Russlands rund um die nördlich gelegen Stadt Kupiansk deutlich abgenommen haben.
Doch auch die Ukraine konnte zuletzt keine Erfolge an der Front im Ukraine-Krieg vermelden. Unlängst gestand das auch Wolodymyr Selenskyj ein. Man habe mit der Gegenoffensive im Sommer und Herbst nicht „die gewünschten Ergebnisse erzielt“. Der Präsident gab außerdem bekannt, man werde nun mit dem Bau von Verteidigungsanlagen entlang der Front mit Russland beginnen. (Red mit Agenturen)
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