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USA und Nato haben offenbar Belege für nordkoreanische Truppen in Russland – Kreml äußert sich

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Aktuelle News zum Ukraine-Krieg im Ticker: Putins Verteidigungsminister warnt vor westlicher Einmischung. Es gibt offenbar zunehmend Belege für nordkoreanische Soldaten in Russland.

Dieser News-Ticker ist beendet. Alle weiteren Informationen finden Sie in unserem neuen News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

Update vom 23. Oktober, 22.39 Uhr: Im Nato-Land Rumänien ist erneut Luftalarm im Zusammenhang mit möglichen russischen Angriffen im Nachbarland Ukraine ausgelöst worden. Der Katastrophenschutz (ISU) des Landes informierte die Bevölkerung der Region nordwestlich der Donau-Stadt Tulcea per SMS, dass es möglich sei, dass in Kürze „Gegenstände aus dem Luftraum abstürzen“ könnten. 

Es sei ratsam, Keller oder andere Luftschutzeinrichtungen aufzusuchen. Die Sicherheitsbehörden Rumäniens hätten entsprechende Warnungen ausgesprochen, hieß es vom ISU. Vom Verteidigungsministerium in Bukarest gab es dazu zunächst keine Stellungnahme. 

Büro des Roten Kreuz bei Luftangriff in Donezk zerstört

Update vom 23. Oktober, 21.45 Uhr: Ein Büro des Roten Kreuzes in der ostukrainischen Region Donezk ist laut Angaben der Hilfsorganisation bei einem russischen Angriff zerstört worden. Der russische Angriff zielte auf die Stadt Kurachowe, wie das ukrainische Rote Kreuz am Mittwoch im Online-Dienst Facebook mitteilte. Dabei sei auch ein Kulturzentrum getroffen worden, in dem sich das für den Distrikt Marinka zuständige Büro des Roten Kreuzes befand.

„Glücklicherweise wurde keiner der Mitarbeiter oder Ehrenamtlichen verletzt“, hieß es weiter. Auch die Technik und weiteres Material in dem Büro sei zerstört worden. Der Angriff auf das Büro verletze das humanitäre Völkerrecht, teilte das ukrainische Rote Kreuz weiter mit.

Kurachowe liegt westlich der Stadt Donezk und südlich von Pokrowsk, einem wichtigen logistischen Standort der ukrainischen Armee, auf den die russischen Truppen immer weiter vorrücken. Fast alle Bewohnerinnen und Bewohner haben Kurachowe verlassen. In der angrenzenden nordukrainischen Region Charkiw riefen die Behörden Familien dazu auf, das Dorf Borowa zu verlassen. Das Dorf liegt zwischen Isjum und der umkämpften Stadt Kupjansk, wo rund 10.000 Bewohner bereits in der vergangenen Woche wegen der anhaltenden russischen Angriffe evakuiert worden waren.

Lindner: 50-Milliarden-Kredit für die Ukraine sei „großer Durchbruch“

Update vom 23. Oktober, 20.14 Uhr: Finanzminister Christian Lindner hat die Einigung der großen westlichen Industriestaaten auf einen 50-Milliarden-Kredit für die Ukraine als „großen Durchbruch“ gewertet. Es zeige, dass die G7 und die Europäische Union zusammenstünden und entschlossen seien, die Ukraine bei der Verteidigung gegen den russischen Angriff so lange wie nötig zu unterstützen, sagte der FDP-Chef in New York. 

Das Besondere sei, dass Russland mit dem Kredit in Anspruch genommen werde. Denn abbezahlt wird er aus den Erträgen von im Westen eingefrorenen Geldern der russischen Zentralbank. „Das ist ein Signal an Putin, dass auch über den Tag hinaus es für ihn keine Rückkehr zu einem Business as usual geben kann“, so Lindner mit Blick auf den russischen Präsidenten.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Ukraine-Krieg. Die Angaben zum Krieg in der Ukraine lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Brics-Gipfel: Teilnehmer sprechen sich für Frieden in der Ukraine aus – ohne Russland zu nennen

Update vom 23. Oktober, 19.32 Uhr: China und Indien haben sich beim Treffen der Brics-Staaten in Kasan für einen Frieden in der Ukraine ausgesprochen – ohne Russland als Verantwortlichen zu nennen. Russlands Präsident Wladimir Putin habe die Vermittlungsangebote „positiv“ aufgenommen, erklärte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch. Die Europäische Union forderte die Staatenlenker auf, den Gipfel im russischen Kasan dafür zu nutzen, Putin davon zu überzeugen, den „Krieg gegen das ukrainische Volk“ zu beenden.

Es brauche drei Prinzipien, um die „Situation“ in der Ukraine „so schnell wie möglich zu beruhigen“, sagte Chinas Präsident Xi Jinping zum offiziellen Gipfelbeginn: „Keine Ausweitung des Schlachtfelds, keine Eskalation der Kämpfe und keine Provokationen von einer der beiden Seiten.“ Der indische Regierungschef Narendra Modi hatte zuvor betont, dass er alle Anstrengungen unterstütze, „um schnell wieder Frieden und Stabilität herzustellen“. Nach Angaben von Peskow bedankte sich Gastgeber Putin für die Ukraine-Vermittlungsangebote seiner Brics-Kollegen und lobte die „positive Dynamik“ an der Front in der Ukraine.

Nordkoreanische Soldaten in der Ukraine: „Ein Zeichen der Verzweiflung“

Update vom 23. Oktober, 18.11 Uhr: In Russland halten sich nach Angaben der US-Regierung derzeit tausende nordkoreanische Soldaten auf. „Tausende nordkoreanische Soldaten sind in Russland, um zu trainieren“, sagte ein US-Regierungsvertreter am Mittwoch in Washington. Die US-Regierung wisse nicht, was die Mission der nordkoreanischen Soldaten sei, „oder ob sie in der Ukraine kämpfen werden“, sagte der Regierungsvertreter weiter. Wenn sich Russland angesichts eigener Verluste auf dem Schlachtfeld allerdings an Pjöngjang wende, um sich mit Personal zu verstärken, dann sei dies „ein Zeichen der Verzweiflung und nicht der Stärke von Seiten des Kremls“.

Update vom 23. Oktober, 16.57 Uhr: Nach Berichten über die Entsendung nordkoreanischer Soldaten nach Russland für einen möglichen Kampf in der Ukraine hat der Kreml eine Stellungnahme verweigert. „Wo sie sich befinden – bitte klären Sie das mit Pjöngjang“, sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Mittwoch auf die Frage nach dem Verbleib der nordkoreanischen Soldaten. Weiter sprach sie von einem „Medienhype“.

Update vom 23. Oktober, 15.05 Uhr: Die Nato hat eigenen Angaben zufolge ebenfalls „Beweise“ für die Entsendung nordkoreanischer Soldaten nach Russland. Das berichtete die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf eine Sprecherin des Verteidigungsbündnisses. „Sollten diese Truppen für den Kampf in der Ukraine bestimmt sein, würde dies eine erhebliche Eskalation der Unterstützung Nordkoreas für den illegalen Krieg Russlands bedeuten“, sagte die Sprecherin am Mittwoch in Brüssel. Zuvor meldete US-Verteidigungsminister Lloyd Austin, dass die USA über solche Beweise verfügten.

Nordkorea steht unter Verdacht, Soldaten nach Russland entsendet zu haben.

China setzt sich bei Brics-Gipfel in Russland für Deeskalation im Ukraine-Krieg ein

Update vom 23. Oktober, 14.29 Uhr: Chinas Staatschef Xi Jinping hat beim Brics-Gipfel in Russland zur raschen Deeskalation im Ukraine-Krieg aufgerufen. Das Schlachtfeld darf sich laut Jinping nicht erweitern. Die Mitglieder der Brics-Gruppe forderte er auf, als Bewahrer der gemeinsamen Sicherheit aufzutreten.

Update vom 23. Oktober, 13.15 Uhr: US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat bestätigt, dass es Belege dafür gibt, „dass sich nordkoreanische Truppen in Russland aufhalten“. Das gab der Pentagon-Chef am Mittwoch (23. Oktober) laut der Nachrichtenagentur Reuters vor Reportern in Rom bekannt. „Was genau sie dort tun? Das bleibt abzuwarten. Das sind Dinge, die wir klären müssen“, so Austin weiter.

Russland griff Ukraine mit Drohnen an – Busbahnhof und Wohngebäude beschädigt

Update vom 23. Oktober, 12.17 Uhr: In der Nacht auf Mittwoch (23. Oktober) soll Russland die Region Tscherkassy in der Ukraine mit Drohnen angegriffen haben. Wie das Portal Ukrainska Pravda berichtete, wurden dabei ein Busbahnhof, ein Wohngebäude und ein Privatunternehmen beschädigt. „Seit der Nacht steht unsere Region Tscherkassy unter feindlicher Luftverteidigung, unsere mobilen Feuergruppen und Gegenmaßnahmen zur elektronischen Kriegsführung haben 6 Angriffsdrohnen zerstört“, teilte Gouverneur Igor Tabburets auf Telegram mit.

Update vom 23. Oktober, 11.05 Uhr: Das Auswärtige Amt bestellt den nordkoreanischen Geschäftsträger wegen Vorwürfen im Ukraine-Krieg ein. Demnach sollen nordkoreanische Soldaten zum Einsatz im Krieg gegen die Ukraine entsendet worden sein. Sollte Nordkorea „den russischen Angriffskrieg in der Ukraine auch mit Truppen unterstützen, wäre dies gravierend und ein Verstoß gegen das Völkerrecht“, schreibt das Ministerium auf X. „Die Unterstützung des russischen Angriffskriegs durch Nordkorea bedroht auch die #Sicherheit Deutschlands und die europäische Friedensordnung unmittelbar“, heißt es weiter.

Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland

Menschen in Kiews feiern die Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion
Alles begann mit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989. Die Öffnung der Grenzen zunächst in Ungarn leitete das Ende der Sowjetunion ein. Der riesige Vielvölkerstaat zerfiel in seine Einzelteile. Am 25. August 1991 erreichte der Prozess die Ukraine. In Kiew feierten die Menschen das Ergebnis eines Referendums, in dem sich die Bevölkerung mit der klaren Mehrheit von 90 Prozent für die Unabhängigkeit von Moskau ausgesprochen hatte. Im Dezember desselben Jahres erklärte sich die Ukraine zum unabhängigen Staat. Seitdem schwelt der Konflikt mit Russland. © Anatoly Sapronenkov/afp
Budapester Memorandum
Doch Anfang der 1990er Jahre sah es nicht danach aus, als ob sich die neuen Staaten Russland und Ukraine rund 30 Jahre später auf dem Schlachtfeld wiederfinden würden. Ganz im Gegenteil. Im Jahr 1994 unterzeichneten Russland, das Vereinigte Königreich und die USA in Ungarn das „Budapester Memorandum“ – eine Vereinbarung, in der sie den neu gegründeten Staaten Kasachstan, Belarus und der Ukraine Sicherheitsgarantien gaben.  © Aleksander V. Chernykh/Imago
Ukrainedemo, München
Als Gegenleistung traten die drei Staaten dem Atomwaffensperrvertrag bei und beseitigten alle Nuklearwaffen von ihrem Territorium. Es sah danach aus, als ob der Ostblock tatsächlich einen Übergang zu einer friedlichen Koexistenz vieler Staaten schaffen würde. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs erinnern auch heute noch viele Menschen an das Budapester Memorandum von 1994. Ein Beispiel: Die Demonstration im Februar 2025 in München.  © Imago
Orangene Revolution in der Ukraine
Bereits 2004 wurde deutlich, dass der Wandel nicht ohne Konflikte vonstattengehen würde. In der Ukraine lösten Vorwürfe des Wahlbetrugs gegen den Russland-treuen Präsidenten Wiktor Janukowytsch Proteste  © Mladen Antonov/afp
Ukraine proteste
Die Menschen der Ukraine erreichten vorübergehend ihr Ziel. Der Wahlsieg Janukowytschs wurde von einem Gericht für ungültig erklärt, bei der Wiederholung der Stichwahl setzte sich Wiktor Juschtschenko durch und wurde neuer Präsident der Ukraine. Die Revolution blieb friedlich und die Abspaltung von Russland schien endgültig gelungen. © Joe Klamar/AFP
Wiktor Juschtschenko ,Präsident der Ukraine
Als der Moskau kritisch gegenüberstehende Wiktor Juschtschenko im Januar 2005 Präsident der Ukraine wurde, hatte er bereits einen Giftanschlag mit einer Dioxinvariante überlebt, die nur in wenigen Ländern produziert wird – darunter Russland. Juschtschenko überlebte dank einer Behandlung in einem Wiener Krankenhaus.  © Mladen Antonov/afp
Tymoschenko Putin
In den folgenden Jahren nach der Amtsübernahme hatte Juschtschenko vor allem mit Konflikten innerhalb des politischen Bündnisses zu kämpfen, das zuvor die demokratische Wahl in dem Land erzwungen hatte. Seine Partei „Unsere Ukraine“ zerstritt sich mit dem von Julija Tymoschenko geführten Parteienblock. Als Ministerpräsidentin der Ukraine hatte sie auch viel mit Wladimir Putin zu tun, so auch im April 2009 in Moskau. © Imago
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowitsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance.
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowytsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance. Er gewann die Wahl mit knappem Vorsprung vor Julija Tymoschenko. Amtsinhaber Wiktor Juschtschenko erhielt gerade mal fünf Prozent der abgegebenen Stimmen.  © Yaroslav Debely/afp
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, Ukraine, 2014
Präsident Wiktor Janukowytsch wollte die Ukraine wieder näher an Russland führen – auch aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, den Russlands Präsident Wladimir Putin auf das Nachbarland ausüben ließ. Um die Ukraine wieder in den Einflussbereich Moskaus zu führen, setzte Janukowytsch im November 2013 das ein Jahr zuvor verhandelte Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union aus.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Maidan-Proteste Ukraine
Es folgten monatelange Massenproteste in vielen Teilen des Landes, deren Zentrum der Maidan-Platz in Kiew war. Organisiert wurden die Proteste von einem breiten Oppositionsbündnis, an dem neben Julija Tymoschenko auch die Partei des ehemaligen Boxweltmeisters und späteren Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko, beteiligt waren. © Sandro Maddalena/AFP
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine
Die Forderung der Menschen war eindeutig: Rücktritt der Regierung Janukowiysch und vorgezogene Neuwahlen um das Präsidentenamt. „Heute ist die ganze Ukraine gegen die Regierung aufgestanden, und wir werden bis zum Ende stehen“, so Vitali Klitschko damals. Die Protestbewegung errichtete mitten auf dem Maidan-Platz in Kiew ihr Lager. Janukowytsch schickte die Polizei, unterstützt von der gefürchteten Berkut-Spezialeinheit. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die über mehrere Monate andauerten. © Sergey Dolzhenko/dpa
Der Platz Euromaidan in Kiew, Hauptstadt der Ukraine, ist nach den Protesten verwüstet.
Die monatelangen Straßenkämpfe rund um den Maidan-Platz in Kiew forderten mehr als 100 Todesopfer. Etwa 300 weitere Personen wurden teils schwer verletzt. Berichte über den Einsatz von Scharfschützen machten die Runde, die sowohl auf die Protestierenden als auch auf die Polizei gefeuert haben sollen. Wer sie schickte, ist bis heute nicht geklärt. Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine von 2014 bis 2019, vertrat die These, Russland habe die Scharfschützen entsendet, um die Lage im Nachbarland weiter zu destabilisieren. Spricht man heute in der Ukraine über die Opfer des Maidan-Protests, nennt man sie ehrfürchtig „die Himmlischen Hundert“. © Sergey Dolzhenko/dpa
Demonstranten posieren in der Villa von Viktor Janukowitsch, ehemaliger Präsident der Ukraine
Nach rund drei Monaten erbittert geführter Kämpfe gelang dem Widerstand das kaum für möglich Gehaltene: Die Amtsenthebung Wiktor Janukowytschs. Der verhasste Präsident hatte zu diesem Zeitpunkt die UKraine bereits verlassen und war nach Russland geflohen. Die Menschen nutzten die Gelegenheit, um in der prunkvollen Residenz des Präsidenten für Erinnerungsfotos zu posieren. Am 26. Februar 2014 einigte sich der „Maidan-Rat“ auf eigene Kandidaten für ein Regierungskabinett. Präsidentschaftswahlen wurden für den 25. Mai anberaumt. Die Ukraine habe es geschafft, eine Diktatur zu stürzen, beschrieb zu diesem Zeitpunkt aus der Haft entlassene Julija Tymoschenko die historischen Ereignisse.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Ein Mann stellt sich in Sewastopol, eine Stadt im Süden der Krim-Halbinsel, den Truppen Russlands entgegen.
Doch der mutmaßliche Frieden hielt nicht lange. Vor allem im Osten der Ukraine blieb der Jubel über die Absetzung Janukowytschs aus. Gouverneure und Regionalabgeordnete im Donbass stellten die Autorität des Nationalparlaments in Kiew infrage. Wladimir Putin nannte den Umsturz „gut vorbereitet aus dem Ausland“. Am 1. März schickte Russlands Präsident dann seine Truppen in den Nachbarstaat. Wie Putin behauptete, um die russischstämmige Bevölkerung wie die auf der Krim stationierten eigenen Truppen zu schützen. In Sewastopol, ganz im Süden der Halbinsel gelegen, stellte sich ein unbewaffneter Mann den russischen Truppen entgegen. Aufhalten konnte er sie nicht. © Viktor Drachev/afp
Bürgerkrieg in Donezk, eine Stadt im Donbas, dem Osten der Ukraine
Am 18. März 2014 annektierte Russland die Halbinsel Krim. Kurz darauf brach im Donbass der Bürgerkrieg aus. Mit Russland verbündete und von Moskau ausgerüstete Separatisten kämpften gegen die Armee und Nationalgarde Kiews. Schauplatz der Schlachten waren vor allem die Großstädte im Osten der Ukraine wie Donezk (im Bild), Mariupol und Luhansk. © Chernyshev Aleksey/apf
Prorussische Separatisten kämpfen im Donbas gegen Einheiten der Ukraine
Der Bürgerkrieg erfasste nach und nach immer mehr Gebiete im Osten der Ukraine. Keine der Parteien konnte einen nachhaltigen Sieg erringen. Prorussische Separatisten errichteten Schützengräben, zum Beispiel nahe der Stadt Slawjansk. Bis November 2015 fielen den Kämpfen laut Zahlen der Vereinten Nationen 9100 Menschen zum Opfer, mehr als 20.000 wurden verletzt. Von 2016 an kamen internationalen Schätzungen zufolge jährlich bis zu 600 weitere Todesopfer dazu. © Michael Bunel/Imago
Trümmer von Flug 17 Malaysian Airlines nach dem Abschuss nahe Donezk im Osten der Ukraine
Aufmerksam auf den Bürgerkrieg im Osten der Ukraine wurde die internationale Staatengemeinschaft vor allem am 17. Juli 2014, als ein ziviles Passagierflugzeug über einem Dorf nahe Donezk abstürzte. Alle 298 Insassen kamen ums Leben. Die Maschine der Fluggesellschaft Malaysian Airlines war von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden. Abgefeuert hatte die Rakete laut internationalen Untersuchungen die 53. Flugabwehrbrigade der Russischen Föderation. In den Tagen zuvor waren bereits zwei Flugzeuge der ukrainischen Luftwaffe in der Region abgeschossen worden. © ITAR-TASS/Imago
Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident Francois Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk
Die Ukraine wollte den Osten des eigenen Landes ebenso wenig aufgeben wie Russland seine Ansprüche darauf. Im September 2014 kamen deshalb auf internationalen Druck Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident François Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk zusammen. In der belarussischen Hauptstadt unterzeichneten sie das „Minsker Abkommen“, das einen sofortigen Waffenstillstand und eine schrittweise Demilitarisierung des Donbass vorsah. Die OSZE sollte die Umsetzung überwachen, zudem sollten humanitäre Korridore errichtet werden. Der Waffenstillstand hielt jedoch nicht lange und schon im Januar 2015 wurden aus zahlreichen Gebieten wieder Kämpfe gemeldet. © Mykola Lazarenko/afp
Wolodymyr Selenskyj feiert seinen Sieg bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2019
Während die Ukraine im Osten zu zerfallen drohte, ereignete sich in Kiew ein historischer Machtwechsel. Wolodymyr Selenskyj gewann 2019 die Präsidentschaftswahl und löste Petro Poroschenko an der Spitze des Staates ab.  © Genya Savilov/afp
Wolodymyr Selenskyj
Selenskyj hatte sich bis dahin als Schauspieler und Komiker einen Namen gemacht. In der Comedy-Serie „Diener des Volkes“ spielte Selenskyj von 2015 bis 2017 bereits einen Lehrer, der zunächst Youtube-Star und schließlich Präsident der Ukraine wird. Zwei Jahre später wurde die Geschichte real. Selenskyj wurde am 20. Mai 2019 ins Amt eingeführt. Kurz darauf löste der bis dato parteilose Präsident das Parlament auf und kündigte Neuwahlen an. Seine neu gegründete Partei, die er nach seiner Fernsehserie benannte, erzielte die absolute Mehrheit.  © Sergii Kharchenko/Imago
Russische Separatisten in der Ost-Ukraine
Selenskyj wollte nach seinem Wahlsieg die zahlreichen innenpolitischen Probleme der Ukraine angehen: vor allem die Bekämpfung der Korruption und die Entmachtung der Oligarchen. Doch den neuen, russland-kritischen Präsidenten der Ukraine holten die außenpolitischen Konflikte mit dem Nachbarn ein. © Alexander Ryumin/Imago
Ukraine Militär
Im Herbst 2021 begann Russland, seine Truppen in den von Separatisten kontrollierte Regionen in der Ost-Ukraine zu verstärken. Auch an der Grenze im Norden zog Putin immer mehr Militär zusammen. Selenskyj warnte im November 2021 vor einem Staatsstreich, den Moskau in der Ukraine plane. Auch die Nato schätzte die Lage an der Grenze als höchst kritisch ein. In der Ukraine wurden die Militärübungen forciert. © Sergei Supinsky/AFP
Putin
Noch drei Tage bis zum Krieg: Am 21. Februar 2022 unterzeichnet der russische Präsident Wladimir Putin verschiedene Dekrete zur Anerkennung der Unabhängigkeit der Volksrepubliken Donezk und Lugansk. © Alexey Nikolsky/AFP
Explosion in Kiew nach Beginn des Ukraine-Kriegs mit Russland
Am 24. Februar 2022 wurde der Ukraine-Konflikt endgültig zum Krieg. Russische Truppen überfielen das Land entlang der gesamten Grenze. Putins Plan sah eine kurze „militärische Spezialoperation“, wie die Invasion in Russland genannt wurde, vor. Die ukrainischen Streitkräfte sollten mit einem Blitzkrieg in die Knie gezwungen werden. Moskau konzentrierte die Attacken auf Kiew. Innerhalb weniger Tage sollte die Hauptstadt eingenommen und die Regierung Selenskyjs gestürzt werden. Doch der Plan scheiterte und nach Wochen intensiver Kämpfe und hoher Verluste in den eigenen Reihen musste sich die russische Armee aus dem Norden des Landes zurückziehen. Putin konzentrierte die eigene Streitmacht nun auf den Osten der Ukraine. © Ukrainian President‘s Office/Imago
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, bei einer Fernsehansprache aus Kiew
Seit Februar 2022 tobt nun der Ukraine-Krieg. Gesicht des Widerstands gegen Russland wurde Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sich zu Beginn des Konflikts weigerte, das Angebot der USA anzunehmen und das Land zu verlassen. „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit“, sagte Selenskyj. Die sollte er bekommen. Zahlreiche westliche Staaten lieferten Ausrüstung, Waffen und Kriegsgerät in die Ukraine. Hunderttausende Soldaten aus beiden Ländern sollen bereits gefallen sein, ebenso mehr als 10.000 Zivilpersonen. Ein Ende des Kriegs ist nach wie vor nicht in Sicht. © Ukraine Presidency/afp

Update vom 23. Oktober, 10.18 Uhr: Der russische Verteidigungsminister Andrej Beloussow warnt vor einer atomaren Auseinandersetzung, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Das zunehmende Engagement westlicher Länder kann laut Beloussow zu einer solchen Eskalation unter den Atommächten führen, wie er der russischen Nachrichtenagentur RIA mitteilte.

Update vom 23. Oktober, 9.40 Uhr: Bei Kämpfen im Ukraine-Krieg muss Russland erneut schwere Verluste hinnehmen. In den vergangenen 24 Stunden sollen etwa 1460 russische Soldaten getötet oder verletzt worden sein, wie die ukrainische Armee mitteilte. Die Zahl der verletzten oder getöteten Soldaten des russischen Autokraten Wladimir Putin soll damit auf 683.040 angestiegen sein. Russland veröffentlicht keine offiziellen Zahlen zu Verlusten im Ukraine-Krieg, die Informationen können demnach nicht unabhängig überprüft werden.

Update vom 23. Oktober, 6.15 Uhr: Bei dem unter strengen Sicherheitsvorkehrungen veranstalteten Brics-Gipfel in der 700 Kilometer östlich von Moskau gelegenen Millionenstadt Kasan stehen am Mittwoch Plenarsitzungen auf dem Programm. Gastgeber Putin nutzt das Treffen, um zu demonstrieren, dass er auch zweieinhalb Jahre nach Beginn des von ihm befohlenen Angriffskrieges gegen die Ukraine international nicht isoliert ist. 

Die Abkürzung Brics steht für die Anfangsbuchstaben der ersten fünf Mitglieder der Staatengruppe: Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Putin widmete den ersten Gipfeltag am Dienstag bilateralen Gesprächen mit den Staats- und Regierungschefs dieses engeren Kreises. Dabei war nach Angaben des Kreml immer wieder auch die Ukraine Thema.

Die Brics-Gruppe war zuletzt um den Iran, Ägypten, Äthiopien und die Vereinigten Arabischen Emirate gewachsen. Bei 13 weiteren interessierten Staaten werde über eine Mitgliedschaft gesprochen, sagte Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Putin möchte die Staatengruppe zu einem Gegengewicht gegen die US-geführte Weltordnung machen. Allerdings folgen nicht alle Mitglieder diesem anti-westlichen Kurs Moskaus.

Als Ergebnis des Gipfeltreffens in Kasan wird eine politische Erklärung erwartet. Zur Ukraine sei eine Formulierung gefunden worden, die von allen Teilnehmer akzeptiert werde, sagte Uschakow. Einzelheiten nannte er nicht. 

Update vom 22. Oktober, 22.05 Uhr: Wegen möglicher Kampfeinsätze nordkoreanischer Soldaten aufseiten Russlands fordert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj internationalen Druck auf die Führung in Pjöngjang. „Wenn Nordkorea sich in den Krieg in Europa einmischen kann, dann reicht der Druck auf dieses Regime definitiv nicht aus“, sagte Selenskyj in einer Videobotschaft. „Es ist klar, dass Pjöngjang ebenso wie Moskau Menschen nicht zählt und Menschenleben nicht achtet.“ Einer solchen Ausweitung des russischen Angriffskrieges müsse Einhalt geboten werden. 

Nachrichten, dass Russland seine Truppen mit Nordkoreanern aufstocken könnte, kursieren seit Tagen. Auch Südkorea hat unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse davor gewarnt. „Wir haben insbesondere Informationen über die Ausbildung von zwei Einheiten des nordkoreanischen Militärs – vielleicht sogar zwei Brigaden mit jeweils 6000 Mann“, sagte auch Selenskyj in Kiew.

Finanzhilfe für die Ukraine: USA steuern 20-Milliarden-Kredit bei

Update vom 22. Oktober, 20.28 Uhr: Die USA wollen die Ukraine im Krieg gegen Russland mit einem Kredit über 20 Milliarden US-Dollar unterstützen. „Ich würde sagen, dass wir voraussichtlich in der Lage sein werden, 20 Milliarden Dollar zu dem 50-Milliarden-Paket der G7-Staaten beizusteuern“, sagte US-Finanzministerin Janet Yellen. Bei einem Gipfel im Juni hatten sich die G7-Staaten auf das Paket im Ukraine-Krieg geeinigt. Abgesichert werden soll der Betrag durch eingefrorenes russisches Vermögen.

Indiens Präsident drängt bei Gespräch mit Putin auf Frieden im Ukraine-Krieg

Update vom 22. Oktober, 19.25 Uhr: Indiens Präsident Narendra Modi hat zum Auftakt des Brics-Gipfels in Russland auf einen baldigen Frieden im Ukraine-Krieg gedrängt. „Wir unterstützen voll und ganz die Bemühungen, schnell Frieden und Stabilität wiederherzustellen“, sagte er am Dienstag bei einem Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Update vom 22. Oktober, 19.10 Uhr: Südkoreanische Vertreter wollen die Nato kommende Woche über Erkenntnisse zur nordkoreanischen Unterstützung für Russland im Ukraine-Krieg informieren. Laut Nato-Generalsekretär Mark Rutte soll es dabei vor allem darum gehen, ob Nordkorea auch Truppen in die Ukraine schickt. Auf einer Pressekonferenz mit dem estnischen Ministerpräsidenten Kristen Michal sagte Rutte, dass dies eine erhebliche und bedeutende Eskalation darstellen würde.

Polen schließt im Ukraine-Krieg russisches Generalkonsulat in Posen

Update vom 22. Oktober, 17.45 Uhr: Polen schließt das russische Generalkonsulat in Posen. Die Mitarbeiter des Generalkonsulats in der westpolnischen Stadt seien unerwünscht, erklärte der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski in Warschau. Er verfüge über Informationen, nach denen Russland hinter Sabotageaktionen in Polen und verbündeten Ländern stecke.

Update vom 22. Oktober, 16.50 Uhr: Der ukrainische Präsident Selenskyj sieht im Ergebnis der US-Wahl im November den Schlüssel zu möglichen Friedensgesprächen mit Putin. „Es hängt von den Wahlen in den USA ab“, sagte Selenskyj in einem Gespräch mit Journalistinnen und Journalisten. Russland werde „die Politik der USA beobachten“, fügte er hinzu. Er rechne damit, dass sich bereits vor der Amtsübergabe im Januar die künftige Ukraine-Politik der USA abzeichne, sagte Selenskyi.

Mehrere Tote nach russischen Angriffen auf die Ukraine

Update vom 22. Oktober, 16.00 Uhr: Bei russischen Angriffen auf verschiedene Teile der Ukraine sind nach Angaben von Behörden und Rettungsdiensten mindestens fünf Menschen getötet worden. In der nordöstlichen Stadt Sumy kamen bei einem Angriff Russlands mit Drohnen zwei Erwachsene und ein Kind ums Leben. Wohngebäude und wichtige Infrastruktur wurden getroffen. Mehr als zwei Dutzend Kampfdrohnen iranischer Produktion seien über der Region abgefangen worden.

„Dieser russische Terror kann nur durch die Einheit mit der Welt besiegt werden“, erklärte der ukrainische Präsident Selenskyj im Onlinedienst Telegram. Er forderte seine westlichen Verbündeten erneut auf, mehr Luftabwehrsysteme an sein Land zu liefern und den Angriff von militärischen Zielen im russischen Staatsgebiet zu erlauben.

Russland gelingt Front-Durchbruch bei Nacht und Nebel – „erbitterte Kämpfe“ toben

Update vom 22. Oktober, 14.20 Uhr: Russland ist es offenbar gelungen, die ukrainische Verteidigungslinie an der Front in Donezk durchbrechen. Bei der Stadt Tschassiw Yar würden „erbitterte Kämpfe“ zwischen den Soldaten toben, berichtete ein Pressesprecher der ukrainischen Armee laut der Nachrichtenagentur Interfax.

Schon während der letzten Wochen hätten die russischen Besatzer täglich versucht, über die Verteidigungslinie vorzudringen, berichtete der Sprecher. Mit dem Überqueren eines Kanals bei nächtlichem Nebel sei dies den Russen nun gelungen. Der Kanal sei jetzt blockiert und die Ukrainer würden versuchen, die russischen Truppen wieder zurückzudrängen.

Ein Fall der Stadt Tschssiw Yar drohe derzeit nicht, trotz ständigen Beschusses durch Putins Truppen mit Raketen und Artillerie.

Update vom 22. Oktober, 13.01 Uhr: Nach der Wahl in Moldau sieht die EU massive russische Angriffe gegen die Demokratie als erwiesen an. „Die Europäische Union verurteilt die beispiellose böswillige Einmischung Russlands in die Präsidentschaftswahlen und das Verfassungsreferendum in Moldau“, hieß es in einer vom EU-Außenbeauftragten Josep Borrell im Namen der Mitgliedstaaten veröffentlichten Erklärung. 

Bei Brics-Gipfel will Putin Gespräche zum Ukraine-Krieg führen

Update vom 22. Oktober, 11.46 Uhr: Im Schatten des Ukraine-Kriegs hat Wladimir Putin zum Brics-Gipfel geladen. Dass auch UN-Generalsekretär António Guterres möglicherweise an dem Treffen teilnimmt, sorgt in Kiew derweil für heftige Kritik. Eine Einladung der Ukraine zum ersten Friedensgipfel in der Schweiz habe dieser abgelehnt, schreibt das ukrainische Außenministerium auf der Plattform X. Nun habe Guterres aber die Einladung „des Kriegsverbrechers Putin“ angenommen, hieß es weiter. „Dies ist eine falsche Entscheidung, die der Sache des Friedens nicht förderlich ist. Dies schadet nur dem Ruf der UN.“ 

Das mögliche Treffen soll im Laufe des Donnerstags stattfinden. Inhaltlich soll es im Gespräch von Guterres und Putin unter anderem um „Aktivitäten der UNO“ und um „aktuelle Themen auf der internationalen Agenda“ gehen. Das geht aus Angaben des Kreml hervor.

Kämpfe an der Front im Ukraine-Krieg: Russland setzt Dutzende Fliegerbomben ein

Update vom 22. Oktober, 9.28 Uhr: In den letzten 24 Stunden ist es an der Front im Ukraine-Krieg zu insgesamt 134 Gefechten gekommen, wobei die heftigsten Kämpfe an den Fronten um Pokrowsk und Kurachowe stattfanden. Russische Truppen schossen 260 Mal auf besiedelte Gebiete und warfen in der russischen Oblast Kursk 68 Fliegerbomben ab.

Bei den Kämpfen im Ukraine-Krieg sind Russlands Verluste weiter hoch: Wie aus den Angaben des Generalstabs der Streitkräfte der Ukraine auf Facebook hervorgeht, haben Putins Streitkräfte am vergangenen Tag mindestens 1350 Soldaten verloren. Hinzu kommen 24 gepanzerte Mannschaftstransportwagen und acht Panzer. Mit Blick auf die aktuelle Lage im Ukraine-Krieg teilte der Generalstab mit: „Aufgrund des ständigen Erhalts aktualisierter Geheimdienstdaten war es notwendig, einige Zahlen zu den Gesamtverlusten des Feindes, nämlich Marschflugkörpern, anzupassen.“

Schwere Kämpfe im Ukraine-Krieg: Russland greift erneut mit Kampfdrohnen an

Update vom 22. Oktober, 8.11 Uhr: Die russische Armee hat mit mehreren Dutzend Kampfdrohnen das Gebiet Sumy nahe dem russischen Gebiet Kursk angegriffen. Mindestens drei Menschen sollen getötet worden sein. „Am Morgen hat der Feind ein mehrstöckiges Wohnhaus und Objekte der kritischen Infrastruktur getroffen“, teilte die Militärverwaltung des Gebiets bei Telegram mit. Insgesamt seien 25 russische Kampfdrohnen abgeschossen worden. Das Gebiet Sumy ist seit der ukrainischen Offensive in Kursk vermehrt Ziel russischer Angriffe aus der Luft.

Verbündeten-Suche während Ukraine-Krieg: Putin empfängt zum Brics-Gipfel

Update vom 22. Oktober, 6.36 Uhr: Der Krieg gegen die Ukraine hat Wladimir Putin international isoliert. Nun will er zeigen, dass er doch viele Verbündete hat: In Kasan, Hauptstadt der muslimisch geprägten Teilrepublik Tatarstan, werden bis Donnerstag (24. Oktober) 24 ausländische Staats- und Regierungschefs zum Brics-Gipfel erwartet, und Russlands Präsident präsentiert sich als Gastgeber. Wichtigster Gast in Kasan ist der chinesische Staatschef Xi Jinping, mit dem Putin heute bilateral sprechen wird. Die Abkürzung Brics steht für die Anfangsbuchstaben der ersten fünf Mitglieder der Staatengruppe aufstrebender Industrienationen: Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika.

Update vom 21. Oktober, 22.10 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Soldaten zum Durchhalten auf dem eroberten Brückenkopf im russischen Gebiet Kursk aufgerufen. Entgegen vieler Berichte, dass russische Truppen die Ukrainer dort wieder zurückdrängen, sagte Selenskyj: „Wir halten unsere Stellung, und ich danke jedem Soldaten für seine Tapferkeit.“

Wie der Präsident in seiner abendlichen Videobotschaft sagte, habe er mit Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj und Generalstabschef Anatolij Barhylewytsch über die heikle Lage beraten. „Wir dürfen nicht vergessen, dass die Kursk-Operation einem strategischen Zweck dient. Der Krieg muss in das Gebiet zurückkehren, von dem er ausgegangen ist. Dies ist der Fall, wenn eine Pufferzone auf dem Territorium des Aggressors geschaffen wird“, sagte Selenskyj.

USA kündigen 400-Millionen-Paket für Ukraine im Krieg gegen Russland an

Update vom 21. Oktober, 20.25 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mitgeteilt, dass die USA 800 Millionen US-Dollar für die Produktion von Drohnen bereitstellen werden. „Ein weiteres separates Paket ist in Vorbereitung – die Finanzierung der Produktion ukrainischer Drohnen beträgt 800 Millionen US-Dollar“, zitiert Ukrainska Pravda Selenskyj bei seiner Abendansprache. Zuvor kündigte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin bereits Militärhilfen in Höhe von 400 Millionen Dollar für die Ukraine an.

Update vom 21. Oktober, 19.45 Uhr: Die USA haben ein neues Hilfspaket für die Ukraine angekündigt. Insgesamt soll das Land Militärhilfen in Höhe von 400 Millionen US-Dollar erhalten, wie US-Verteidigungsminister Lloyd Austin bei seinem Besuch in Kiew mitteilte. „Ich bin zum vierten Mal als Verteidigungsminister in die Ukraine gereist, um zu zeigen, dass die Vereinigten Staaten zusammen mit der internationalen Gemeinschaft weiterhin an der Seite der Ukraine stehen“, schrieb Austin auf dem Kurznachrichtendienst X.

Update vom 21. Oktober, 18.39 Uhr: In der Region Donezk soll die russische Armee zwei gefangene ukrainische Soldaten erschossen haben. Der Vorfall habe sich laut der Staatsanwaltschaft am 18. Oktober ereignet. Demnach sollen die Russen die beiden unbewaffneten Männer gefesselt, auf den Boden gelegt und nach einer Weile erschossen haben. Wie Ukrainska Pravda berichtete, habe die Staatsanwaltschaft ein Verfahren wegen „Verstoßes gegen Kriegsgesetze und Kriegsbräuche sowie vorsätzlichen Mordes eingeleitet“.

Russischer Raketenangriff tötet mindestens zwei Menschen – Gouverneur spricht von mehreren Verletzten

Update vom 21. Oktober, 16.oo Uhr: In der südostukrainischen Industriestadt Saporischschja sind bei einem russischen Raketenangriff mindestens zwei Menschen getötet worden. Weitere mindestens 15 seien verletzt worden, teilte Gouverneur Iwan Fedorow mit. Vom russischen Militär abgefeuerte ballistische Raketen schlugen demnach in einem Wohngebiet ein. Es gebe Schäden an über 30 Gebäuden, schrieb Fedorow. Auch Infrastrukturanlagen seien beschädigt worden. Knapp 30 Kilometer südöstlich von Saporischschja verläuft die Frontlinie zwischen russischen und ukrainischen Truppen.

Update vom 21. Oktober, 15.05 Uhr: Die USA wollen die Ukraine im Kampf gegen den Angriffskrieg von Kreml-Chef Wladimir Putin mit einem weiteren militärischen Hilfspaket im Wert von 400 Millionen Dollar unterstützen. Dies verkündete der amerikanische Verteidigungsminister Lloyd Austin bei einem Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Im Paket enthalten seien Munition, Waffen und weitere militärische Ausrüstung. Austin versicherte zudem, dass die USA weiterhin die Ukraine unterstützen würden.

Nordkorea schickt wohl Truppen in die Ukraine: Rutte sieht „erhebliche Eskalation“

Update vom 21. Oktober, 13.45 Uhr: Die Nato blickt besorgt auf eine mögliche Beteiligung nordkoreanischer Truppen am russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. „Sollte Nordkorea Truppen entsenden, um an der Seite von Russland in der Ukraine zu kämpfen, würde dies eine erhebliche Eskalation darstellen“, teilte Nato-Generalsekretär Mark Rutte nach einem Gespräch mit dem südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol mit. Dieser hatte am Freitag mitgeteilt, dass nach Erkenntnissen des Geheimdienstes seines Landes bereits nordkoreanische Truppen in Russland seien.

Den Angaben zufolge soll es um rund 1.500 Soldaten gehen, die in russischen Schiffen nach Wladiwostok transportiert wurden, wo sie mutmaßlich auf einen Einsatz im Ukraine-Krieg vorbereitet werden. Insgesamt soll sich Nordkorea dazu entschieden haben, rund 12.000 Soldaten zur Unterstützung zu schicken, auch Spezialeinheiten.

Eine Sprecherin des Auswärtigen Amts sagte vor Journalisten in Berlin, man beobachte schon länger eine immer engere Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea und rufe Nordkorea mit Nachdruck dazu auf, jegliche Form der Unterstützung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zu unterlassen. „Es ist auch etwas verzweifelt, wenn jetzt auf nordkoreanische Fähigkeiten rekurriert werden muss“, fügte sie hinzu. „Und dass das eine Form der Eskalation wäre, ist natürlich völlig klar.“

Erstmeldung: Moskau/Kiew – Am 971. Tag des Ukraine-Kriegs, bleibt die Lage in dem Land weitestgehend angespannt: Russland und die Ukraine verzeichnen schwere Verluste im Ukraine-Krieg und die Truppen von Präsident Wladimir Putin rücken weiter in der Ostukraine vor. Inmitten der aktuellen Entwicklungen besucht nun US-Verteidigungsminister Lloyd Austin Kiew. Der Politiker ist unangekündigt zu Gesprächen in der ukrainischen Hauptstadt eingetroffen.

US-Verteidigungsminister Austin in Kiew: Austausch über Lage im Ukraine-Krieg

„Ich bin zum vierten Mal als Verteidigungsminister in die Ukraine gereist, um zu zeigen, dass die Vereinigten Staaten zusammen mit der internationalen Gemeinschaft weiterhin an der Seite der Ukraine stehen“, schrieb Austin auf der Plattform X über seinen Besuch. Medienberichten zufolge sind unter anderem Gespräche mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Verteidigungsminister Rustem Umjerow zu weiteren Waffenlieferungen im Ukraine-Krieg geplant.

Derweil setzt Russland seinen Angriff auf das Nachbarland im Ukraine-Krieg weiter fort. Nach Berichten der ukrainischen Luftwaffe würden in den vergangenen 24 Stunden 59 Drohnen aus Russland abgeschossen. Auch das Institute for the Study of War berichtet in seinen aktuellen Analysen über schwere Kämpfe im Ukraine-Krieg. Besonders die Regionen in der Ostukraine sind gegenwärtig betroffen.

Berichte über Soldaten aus Nordkorea im Ukraine-Krieg: Russland weist Informationen zurück

Die aktuelle Lage im Ukraine-Krieg wurde zuletzt von Meldungen über nordkoreanische Soldaten überschattet. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wertet die militärische Zusammenarbeit Russlands und Nordkoreas als neue Eskalationsstufe in Moskaus Angriffskrieg gegen sein Land. „Wir müssen reagieren und gegensteuern. Wir dürfen nicht zulassen, dass das Böse weiter zunimmt“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. „Wenn die Welt jetzt schweigt und wir an der Front genauso regelmäßig mit nordkoreanischen Soldaten konfrontiert werden, wie wir uns gegen Drohnen verteidigen, nützt das niemandem auf dieser Welt und verlängert nur diesen Krieg.“

Bisher dementiert Moskau Berichte aus der Ukraine und Südkorea, die sich unter anderem auch auf Satellitenaufnahmen berufen, über die Entsendung von angeblich bis zu 12.000 Soldaten aus Nordkorea ins benachbarte Russland für Kämpfe im Ukraine-Krieg. Auch westliche Partner der Ukraine haben entsprechende Informationen bisher nicht bestätigt. Selenskyj sprach indes von einer „bösartigen Allianz“ und „gefährlichen Kooperation“ zwischen Russland und Nordkorea. „Leider könnten die Instabilität und die Bedrohungen erheblich zunehmen, sobald Nordkorea die Taktiken der modernen Kriegsführung erlernt“, betonte er. 

Die Situation an der Front im Osten der Ukraine bleibt weiter unübersichtlich. An vielen Stellen liefern sich die Truppen erbitterte Kämpfe. An anderen kommt es zu Patt-Situationen. Unsere aktuellen Karten zum Frontverlauf im Ukraine-Krieg geben einen Einblick in die neuesten Entwicklungen im Krieg Russlands gegen die Ukraine. (Red mit Agenturen)

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