Um Ihnen ein besseres Nutzererlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Durch Nutzung unserer Dienste stimmen Sie unserer Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen
Putin-Minister Schoigu nennt erstmals Verlustzahlen zur Gegenoffensive
VonStefan Krieger
schließen
Im Ukraine-Krieg geht der Kampf besonders im Osten und Süden des Landes weiter. Gleichzeitig reagieren Russlands Spitzenpolitiker mit deutlichen Worten auf den Nato-Gipfel. Der News-Ticker.
Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Russland, der Ukraine und ihren Verbündeten. Insbesondere die Angaben zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Hinweis der Redaktion: Dieser Ticker ist beendet. Die aktuellen Entwicklungen im Ukraine-Krieg am Donnerstag (13. Juli) können Sie in unserem aktuellen News-Ticker verfolgen.
Update vom 12. Juli, 20.45 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Gebietsabtretungen an Russland erneut eine Absage erteilt. „Sogar wenn es nur ein Dorf ist, in dem nur ein Opa lebt“, betonte er am bei einer Pressekonferenz nach dem Nato-Gipfel in Vilnius. Er sei davon überzeugt, dass weder Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) noch US-Präsident Joe Biden in dieser Frage „Verrat“ an Kiew verüben werden. Auch „irgendein eingefrorener Konflikt“ sei für die Ukraine weiter keine Option. „Das wird es niemals geben“, sagte Selenskyj. Seine Position sei den Partnern sehr gut bekannt.
Update vom 12. Juli, 18 Uhr: Die Privatarmee Wagner des Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin hat nach offiziellen Angaben massenhaft schwere Waffen, Militärgerät und Tausende Tonnen Munition ans russische Verteidigungsministerium übergeben. Darunter seien auch Panzer vom Typ T-90 und T-80, Mehrfachraketenwerfer und zahlreiche Artilleriesysteme, sagte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow. Zudem habe Wagner 2500 Tonnen Munition verschiedenen Typs sowie 20.000 Schusswaffen abgegeben.
Die Militärführung veröffentlichte ein Video von den schweren Waffen und ihrer Verladung auf Transportfahrzeuge. Die ganze militärische Ausrüstung werde nun gewartet und dann „ihrer Bestimmung“ zugeführt, sagte Konaschenkow. Die Wagner-Armee hatte in Russlands seit mehr als 16 Monaten laufendem Angriffskrieg gegen die Ukraine immer wieder Gebiete erobert, darunter die Stadt Bachmut. Im vergangenen Monat zettelte Prigoschin dann jedoch einen Aufstand gegen Moskau an, den er 200 Kilometer vor der Hauptstadt abbrach.
Britischer Verteidigungsminister appelliert an Kiew: „Wollen etwas Dankbarkeit sehen“
Update vom 12. Juli, 16.30 Uhr: Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace hat die ukrainische Regierung zur Zurückhaltung bei ihrer Kritik an westlichen Waffenlieferungen gemahnt. Die Ukraine habe ihm bei einem Besuch in Kiew eine Wunschliste mit Waffen vorgelegt, sagte Wallace am Mittwoch vor Journalisten am Rande des Nato-Gipfels in Vilnius. „Ich habe den Ukrainern vergangenes Jahr, als ich elf Stunden gefahren bin, damit mir eine Liste gegeben wird, gesagt: Ich bin nicht Amazon“, zitierte der Sender Sky News den Minister.
Wallace sagte: „Ja, es ist ein edler Krieg, und ja, wir sehen darin einen Krieg, den Ihr nicht für Euch selbst, sondern auch für unsere Freiheiten führt.“ Doch Kiew müsse daran denken, dass es andere Staaten bitte, ihre eigenen Waffenbestände zugunsten der Ukraine aufzugeben oder dass es darum gehe, „zweifelnde Politiker“ etwa in den USA zu überzeugen. „Ob man es mag oder nicht, die Leute wollen etwas Dankbarkeit sehen“, sagte Wallace. Er reagierte damit auch auf Kritik daran, dass die Nato der Ukraine keine feste Beitrittszusage gemacht hatte.
Panzer, Drohnen, Luftabwehr: Waffen für die Ukraine
G7-Staaten treffen „langfristige“ Sicherheitszusagen gegenüber der Ukraine
Update vom 12. Juli, 14.53 Uhr: Entgegen der Warnung Russlands haben die G7-Staaten gegenüber der Ukraine langfristige und umfassende Sicherheitszusagen getroffen. In einer zum Ende des Nato-Gipfels in Vilnius veröffentlichten Erklärung kündigte die G7-Gruppe an, sie wolle „spezifische, bilaterale und langfristige Sicherheitszusagen und - Regelungen“ für die Ukraine erarbeiten.
Diese Hilfen sollen zeitlich über den gegenwärtigen Krieg gegen die russischen Invasionstruppen hinausgehen. Der Ukraine solle geholfen werden, eine „zukunftsfähige Truppe“ aufzubauen, die das Land „jetzt verteidigen“ und Russland von einem neuen Angriff in der Zukunft „abschrecken“ könne, hieß es.
Ukraine-Krieg: Russland warnt G7-Staaten davor, Sicherheitsgarantien für Ukraine abzugeben
Update vom 12. Juli, 12.45 Uhr: Russland warnt das westliche Staatenbündnis G7 davor, Sicherheitsgarantien für die Ukraine abzugeben, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. „Wir halten diesen Schritt für einen schweren Fehler und potenziell sehr gefährlich“, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow vor der Presse.
Diese Garantien würden die Sicherheit der Russischen Föderation beeinträchtigen. Dies könne Russland unmöglich tolerieren. „Mit einer solchen Entscheidung würden diese Länder Europa für viele, viele Jahre viel gefährlicher machen“, erklärt Peskow.
Ukraine-Krieg: Kreml nennt Zahle zu ukrainischen Verlusten
Update vom 12. Juli, 11.10 Uhr: Bislang hat sich der Kreml, im Gegensatz zur Ukraine, zurückhaltend gezeigt, wenn es um die Veröffentlichung der Verlustzahlen des Kriegsgegners ging. Das hat sich jetzt geändert. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass mitteilt, hätten die „ukrainischen Streitkräfte bei ihrer sogenannten Gegenoffensive“ über 26.000 Soldaten und mehr als 3000 militärische Ausrüstungsgegenstände verloren. Tass beruft sich auf dabei auf Angaben des russischen Verteidigungsministers Sergei Schoigu.
Seinen Worten zufolge haben die russischen Truppen im Berichtszeitraum 21 Flugzeuge, fünf Hubschrauber, 1.244 Panzer und andere gepanzerte Fahrzeuge, 17 Leopard-Panzer aus deutscher Produktion, fünf AMX-Panzer aus französischer Produktion und 12 Bradley-Schützenpanzer aus US-Produktion zerstört. Die Angaben lassen sich, genau wie die von ukrainischer Seite veröffentlichten Zahlen, nicht unabhängig verifizieren.
Ukraine verzeichnet weitere Landgewinne bei Bachmut
Update vom 12. Juli, 10.15 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte melden weitere Erfolge bei den Kämpfen in der Region Donezk in der Nähe der Stadt Bachmut. Im aktuellen Facebook-Update teilt der Generalstab der Streitkräfte mit:
„Die Verteidigungskräfte der Ukraine führen weiterhin offensive Operationen in den Richtungen Bachmut, Melitopol und Berdiansk durch. In Richtung Bachmut setzen unsere Truppen erfolgreich offensive Aktionen nördlich und südlich der Stadt fort.“
Außerdem wird gemeldet, dass Russland in der Nacht zum 12. Juli die Ukraine aus nordöstlicher Richtung mit Drohnen des iranischen Produktionstyps Shahed angegriffen habe. Insgesamt sollen 15 Kamikaze-Drohnen an dem Angriff beteiligt gewesen sein, von denen elf laut Mitteilung zerstört wurden.
Russische Verluste: Kiew veröffentlicht neue Zahlen
Update vom 12. Juli, 09.40 Uhr: Die Ukraine hat die Angaben zu russischen Verlusten im Ukraine-Krieg aktualisiert. Laut Kiew sind binnen 24 Stunden weitere 510 russische Soldaten gestorben oder verletzt worden. Damit erhöht sich die Anzahl seit Ausbruch des Krieges auf über 235.00. Diese Angaben (in Klammern die Veränderungen zum Vortag) stammen direkt vom ukrainischen Verteidigungsministerium und sind weder von Russland noch von einer unabhängigen Einrichtung bestätigt. Sie lassen sich deshalb nicht unabhängig prüfen.
Soldaten: 235.530 (+510)
Panzer: 4090 (+1)
Gepanzerte Gefechtsfahrzeuge: 7990 (+7)
Artilleriesysteme: 4402 (+17)
Fahrzeuge und Tanklastzüge: 6978 (+12)
Drohnen: 3726 (+33)
Quelle: Auszug der Angaben des Generalstabs der Ukraine vom 112 Juli 2023
Anm.: Nach Berechnungen unabhängiger russischer Medien sind bisher im Ukraine-Krieg mindestens 47.000 russische Soldaten getötet worden. Das habe eine Datenanalyse ergeben, die sich auf die Zahl der eröffneten Erbfälle und die Statistik der Übersterblichkeit im vergangenen Jahr stützt, berichtete das an der Auswertung beteiligte Internetportal Meduza am Montag (10. Juli). Diese Zahlen weichen stark von denen ab, die von ukrainischer Seite veröffentlicht werden.
Lawrow gibt Westen Schuld am Ukraine-Krieg
Update vom 12. Juli, 07.20 Uhr: Der russische Außenminister Sergej Lawrow gibt dem Westen die Schuld daran, dass der Krieg in der Ukraine kein Ende findet. „Warum geht die bewaffnete Konfrontation in der Ukraine nicht zu Ende? Die Antwort ist sehr einfach: Sie wird so lange andauern, bis der Westen seine Pläne zur Wahrung seiner Vorherrschaft aufgibt und seinen zwanghaften Wunsch überwindet, Russland durch seine Kiewer Marionetten eine strategische Niederlage zuzufügen“, sagte Lawrow der Zeitung Kompas.
„Vorerst gibt es keine Anzeichen dafür, dass sich diese Haltung ändert.“ Das Ziel des „von den USA geführten kollektiven Westens“ sei es, seine globale Hegemonie zu stärken. Das russische Außenministerium veröffentlichte ein Transkript des Zeitungsinterviews auf seiner Website.
Ukraine-Krieg: Nato-Hilfen für die Ukraine verschärfen den Konflikt
Update vom 12. Juli, 04.50 Uhr: Die jüngsten Nato-Hilfen für die Ukraine verschärfen nach den Worten des russischen Spitzenpolitikers Dmitri Medwedew den Konflikt und haben keinen Einfluss auf die Ziele Russlands. „Der völlig verrückte Westen konnte sich nichts anderes einfallen lassen … in der Tat, es ist eine Sackgasse. Der Dritte Weltkrieg rückt näher“, schreibt der Vize-Vorsitzende des Nationalen Sicherheitsrates auf Telegram. „Was bedeutet das alles für uns? Das ist alles offensichtlich. Die spezielle Militäroperation wird mit denselben Zielen fortgesetzt.“
Ukraine-Krieg: Erneut nächtliche Angriffe auf Kiew
Update vom 12. Juli, 04.00 Uhr: Wenige Stunden vor dem Treffen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit den Nato-Staats- und Regierungschefs setzt Russland die Drohnenangriffe auf die ukrainische Hauptstadt Kiew die zweite Nacht in Folge fort. „Der 504. Tag des umfassenden Einmarsches der Russischen Föderation in die Ukraine. Der Feind hat einen weiteren Luftangriff auf die Hauptstadt gestartet“, schrieb der Militärverwaltungschef von Kiew, Serhij Popko, am Mittwoch auf dem Kurznachrichtendienst Telegram.
Zeugen berichteten von Explosionen, die dem Geräusch von Flugabwehrsystemen ähnelten, die Ziele treffen. Mehr als zwei Stunden lang herrschte in Kiew und der gesamten Ukraine Luftalarm. Nach vorläufigen Angaben des ukrainischen Militärs gab es keine unmittelbaren Berichte über Opfer oder kritische Schäden. Alle Drohnen seien abgefangen worden, bevor sie ihre Ziele trafen.
Nord-Stream-Ermittler: Sprengstoffspuren auf Boot gefunden
Update vom 12. Juli, 01.38 Uhr: Im Vorfeld einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates am Dienstag zu den Explosionen an den Nord Stream Pipelines gibt es neue Erkenntnisse. Spuren von Unterwassersprengstoff seien in Proben von einer Jacht gefunden worden, heißt es in Untersuchungsergebnissen aus Deutschland in einem gemeinsamen Bericht mit Schweden und Dänemark an den Sicherheitsrat. Es bestehe der Verdacht, dass das fragliche Boot für den Transport des Sprengstoffs verwendet wurde. Nach Einschätzung von Experten sei es möglich, dass ausgebildete Taucher den Sprengstoff an den Gaspipelines angebracht haben. Die Doppelröhren sind in einer Tiefe von rund 70 bis 80 Metern auf dem Meeresboden verlegt. Auch „das verdächtige Chartern einer Segeljacht“, werde untersucht, da bei Anmietung „die Identität des tatsächlichen Charterers verschleiert wurde“. Auch der genaue Kurs des Bootes sei Gegenstand der Ermittlungen.
News zum Ukraine-Krieg: Russische Militärzentrale getroffen
Kiew/Moskau – In den besetzten Städten Skadowsk in der Region Cherson sowie in Tokmak in der Oblast Saporischschja ist es zu mehreren Explosionen gekommen. Dies berichtet die Ukrainska Pravda unter Berufung auf Wladimir Rogow, ein Mitglied der russischen Besatzungsverwaltung in Saporischschja sowie dem Sender Suspilne.
Angeblich hätten die ukrainische Armee das Mehrfachraketen-System Himars eingesetzt, um damit Tokmak anzugreifen. „Zumindest einige der Raketen wurden von der russischen Luftabwehr abgeschossen“, schrieb Rogow auf Telegram – der Rest sei jedoch in der Kleinstadt eingeschlagen. Weiter bestätigte er Berichte, denen zufolge es in weiteren Orten zu Explosionen gekommen ist. Auch ein Hotel, in dem sich das Militärkommando der russischen Armee einquartiert hatte, soll getroffen worden sein. Über mögliche Opfer ist bislang nichts bekannt.
Krieg in der Ukraine: Moskau droht mit Einsatz von Streubomben
Russland hat für den Fall von Streumunition-Lieferungen aus den USA an die Ukraine mit dem Einsatz solcher Waffen durch Moskau gedroht. Russland besitze ebenfalls Streumunition, die sogar effektiver sei, sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Dienstag (11. Juli) in Moskau. Sein Land halte sich bisher zurück, wäre aber im Fall von US-Lieferungen gezwungen, „analoge Mittel“ einzusetzen. Die USA hatten zuvor mitgeteilt, die geächteten Waffen an die Ukraine zu liefern.
Schoigu wies darauf hin, dass sich weder die USA noch die Ukraine noch Russland dem internationalen Abkommen zur Ächtung von Streumunition angeschlossen hätten. Ihr Einsatz werde den Krieg verlängern, sagte der Minister. (Mit Agenturmaterial)