Die Lage im Ukraine-Krieg
Russlands Armee marschiert auf Charkiw zu: Selenskyj berichtet über „erbitterte Kämpfe“
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Nils Thomas Hinsberger
Felix Busjaeger
Christian Stör
Sophia Lother- Kilian Beck
Paula Völkner
Stefan Krieger
Russlands Armee geht in der Ostukraine in die Offensive. Die Armeeführung in Kiew warnt. Die aktuelle Lage im News-Ticker zum Ukraine-Krieg.
Update vom 13. Mai, 11.18 Uhr: Dieser News-Ticker ist beendet. Alle Entwicklungen und Informationen zum Krieg in der Ukraine finden Sie in unserem neuen News-Ticker.
Update vom 13. Mai, 4.30 Uhr: Beim Vorstoß in der Region Charkiw hat Russland laut der ukrainischen Armee Erfolge erzielt. „Derzeit verzeichnet der Feind taktische Erfolge“, erklärte der ukrainische Generalstab in der Nacht auf Montag im Onlinedienst Facebook. Insbesondere in der an der russischen Grenze gelegenen Stadt Wowtschansk gingen die Kämpfe demnach weiter. Die russische Armee hat dem Generalstab zufolge in die Region „bis zu fünf Bataillone“ verlegt.
Transparenzhinweis
Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Ukraine und Russland. Die Angaben zum Krieg in der Ukraine lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Update vom 12. Mai, 21.17 Uhr: Mehr als zwei Jahre nach Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Kremlchef Wladimir Putin seinen Verteidigungsminister und engen Vertrauten Sergej Schoigu entlassen. Schoigus Nachfolger soll der bisherige Vize-Regierungschef Andrej Beloussow werden.
Selenskyj spricht von „erbitterten Kämpfen“ im Raum Charkiw
Update vom 12. Mai, 20.35 Uhr: Nach dem jüngsten Vorstoß der russischen Armee in der ostukrainischen Region Charkiw finden dort nach den Worten von Wolodymyr Selenskyj „erbitterte Kämpfe“ statt. Der ukrainische Präsident sagte am Sonntag, in einem großen Gebiet entlang der Grenze gebe es „Verteidigungskämpfe und erbitterte Kämpfe“. Das Ziel hinter den russischen Angriffen in der Region Charkiw sei es, „unsere Kräfte auseinander zu ziehen und die Moral zu untergraben“.
Zuvor hatte bereits der ukrainische Gouverneur der Region mitgeteilt, dass die Grenzgebiete „fast rund um die Uhr“ unter russischem Beschuss stünden. Dies gelte für das gesamte Grenzgebiet der Region Charkiw, erklärte Oleh Synehubow in Online-Medien. Am Freitag hatte die russische Armee ukrainischen Angaben zufolge eine Bodenoffensive in der Region Charkiw mithilfe von gepanzerten Fahrzeugen gestartet.
„Alle Zonen der Grenze sind fast rund um die Uhr unter feindlichem Beschuss“, erklärte Gouverneur Synehubow am Sonntag. Zuvor hatte er bereits verkündet, dass angesichts des russischen Vorstoßes mehr als 4000 Menschen aus grenznahen Gebieten evakuiert worden seien. Russland meldete unterdessen die Einnahme von vier weiteren Dörfern in der Region Charkiw.
Ukraine: Russlands Offensive in Charkiw mit schweren Verlusten
Update vom 12. Mai, 17.15 Uhr: Der Nachrichtendienst der Ukraine will über den Zeitplan der russischen Offensive in Charkiw Bescheid wissen. Andrey Yusow, Hauptdirektor des ukrainischen Nachrichtendienstes, sagte, dass „alle erforderlichen Behörden, Führungen und Befehle informiert wurden“. Russland erleide bei den Kämpfen außerdem schwere Verluste, wie Ukrainska Pravda berichtete. Der Geheimdienst rufe Wladimir Putins Truppen deshalb zur Kapitulation auf.
Ukrainischer Angriff trifft Wohngebäude in Belgorod
Update vom 12. Mai, 16.00 Uhr: Bei einem Angriff auf die russische Stadt Belgorod soll ein mehrstöckiges Wohnhaus schwer beschädigt worden sein. Grund für die Beschädigungen seien herabstürzende Trümmer einer ukrainischen Totschka-U-Rakete gewesen, wie die dpa unter Berufung auf Informationen des russischen Verteidigungsministeriums berichtete. Bei dem Angriff seien mehr als 19 Menschen verletzt worden. Die Informationen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Update vom 12. Mai, 15.30 Uhr: Großbritanniens Verteidigungsminister James Cameron hat die Situation in Charkiw gegenüber dem Sender Sky News als „extrem gefährlich“ bezeichnet. Gleichzeitig betonte er, dass die Verbündeten alles tun würden, um der Ukraine im Verteidigungskampf gegen Russland zu helfen.
Update vom 12. Mai, 13.46 Uhr: Der Oberkommandeur der ukrainischen Streitkräfte, Oleksandr Syrskyj, hat die Lage in Charkiw als „erheblich verschärft“ bezeichnet. Das teilte der Armeechef auf seinem Telegram-Kanal mit. Jedoch kenne die Ukraine die Pläne Russlands und werde „flexibel auf alle seine Aktionen“ reagieren, zitiert ihn die Nachrichtenseite Ukrainska Pravda.
Update vom 12. Mai, 12.55 Uhr: Papst Franziskus hat beim traditionellen Mittagsgebet auf dem Petersplatz einen vollständigen Austausch von Kriegsgefangenen im Krieg zwischen Russland und der Ukraine gefordert. Er sei zudem bereit, die Rolle des Vermittlers zwischen den Ländern anzunehmen, wie die KNA berichtete.
Russland erobert weitere Gebiete in Charkiw
Update vom 12. Mai, 10.42 Uhr: Russlands Armee erobert bei ihrer Offensive in Charkiw offenbar immer mehr Gebiete. Ukrainischen Angaben zufolge hat sie jetzt auch folgende Ortschaften in der Ostukraine besetzt:
- Strilecha
- Pylne
- Krasne
- Borysivka
- Ohirtseve
- Pletenivka
Die Informationen entnahm die Ukrajinska Prawda dem ukrainischen Telegram-Kanal „DeepState“. Unabhängig überprüfen ließen sie sich nicht. Regionalgouverneur Oleh Synegubow teilte unterdessen in Onlinenetzwerken mit, dass nach dem russischen Vorstoß mehr als 4000 Menschen aus dem Gebiet evakuiert worden seien.
Update vom 12. Mai, 9.30 Uhr: Bei den ukrainischen Angriffen auf die russische Oblast Belgorod ist nach Angaben des Gouverneurs Wjatscheslaw Gladkow am Wochenende ein Mensch getötet worden, 29 weitere wurden demnach verletzt. Die Region und die gleichnamige Stadt Belgorod seien massiv beschossen worden, teilte Gladkow am Abend mit. Am Morgen fügte er hinzu, dass für die Stadt Belgorod weiterhin ein hohes Risiko eines ukrainischen Beschusses bestehe. Für die gesamte Oblast Belgorod gelte Luftalarm. Belgorod grenzt an die ukrainische Region Charkiw und wird immer wieder angegriffen.
Russland kämpft mit hohen Verlusten im Ukraine-Krieg
Update vom 12. Mai, 8.20 Uhr: Der Generalstab der ukrainischen Verteidigungstruppen veröffentlicht täglich Zahlen zu den Verlusten Russlands. Unabhängig prüfen lassen sich diese Angaben allerdings meist nicht. Eine detaillierte Aufstellung zu den Daten finden Sie hier.
- Soldaten: 482.290 (+1260 zum Vortag)
- Panzer: 7454 (+5)
- Gepanzerte Fahrzeuge: 14.375 (+22)
- Drohnen: 9910 (+42)
Update vom 12. Mai, 6.30 Uhr: Das russische Militär hat in der Nacht nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau sechs Angriffsdrohnen und zwei ballistische Raketen der Ukraine über russischem Gebiet abgefangen. Die beiden Raketen vom sowjetischen Typ Totschka seien über der Oblast Belgorod abgeschossen und zerstört worden, erklärte das Ministerium auf dem Kurzmitteilungsdienst Telegram.
Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland




Update vom 11. Mai, 23 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz sieht die geplante Friedenskonferenz zur Ukraine als Chance. „Selbst wenn dort jetzt erstmal nicht die ganz große Friedensfrage besprochen wird, sondern Fragen, die auch dazu gehören, wäre das ein großer Schritt“, sagte der SPD-Politiker am Samstag bei einer Talkrunde des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) in Potsdam. „Daraus kann man dann noch mehr entwickeln.“ Die Schweiz hatte mehr als 160 Delegationen zu einer hochrangigen Konferenz zum Frieden in der Ukraine für Mitte Juni an den Vierwaldstättersee eingeladen.
Die Ukraine versucht, mit mehreren Gesetzen, dem Mangel an Soldaten an der Front abzuhelfen. Der Kanzler sieht keine Gefahr für wehrpflichtige Ukrainer, die in Deutschland erwerbstätig sind. „Über die Erwerbstätigkeit entsteht auch die Aufenthaltssicherheit.“ Er habe sich erkundigt, sagte Scholz. „Die Rechtslage in Deutschland ist so, dass der Aufenthalt hier dadurch nicht gefährdet ist.“
Der Kanzler rief Ukrainer in Deutschland dazu auf, zu arbeiten. „Wir wünschen uns, dass diejenigen, die aus der Ukraine hier sind, soweit sie arbeitsfähig sind, jetzt auch arbeiten“, sagte er. „Das tun schon viele, das muss man sagen, aber da wären noch ein paar Hunderttausend zusätzlich, die auf dem Arbeitsmarkt dringend gebraucht werden.“
Selenskyj erklärt „Aufgabe Nummer eins“: Zerschlagen der russischen Offensive
Update vom 11. Mai, 20.55 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat das Zerschlagen der jüngsten russischen Offensive im Osten des Landes zur „Aufgabe Nummer eins“ erklärt. „Das Erfüllen dieser Aufgabe hängt von jedem Soldaten, jedem Unteroffizier und jedem Offizier ab“, sagte Selenskyj am Samstag in seiner abendlichen Videoansprache. Russische Truppen waren am Freitag über die Landesgrenze hinweg zu einer breit angelegten Offensive mit Richtung zur ostukrainischen Millionenstadt Charkiw angetreten. „Unsere Truppen führen dort seit zwei Tagen Gegenangriffe durch, um ukrainisches Territorium zu verteidigen“, beschrieb Selenskyj die Lage. Die ukrainische Militärführung habe bereits Verstärkungen in Richtung Charkiw in Marsch gesetzt.
„Das Zerschlagen der russischen Offensivpläne ist jetzt die Aufgabe Nummer eins“, gab Selenskyj die Devise für die nächsten Tage und Wochen aus. Es gehe um die Zerstörung russischer Ausrüstung und die „Neutralisierung“ der russischen Besatzer. „Der Besatzer muss spüren, dass es für ihn nirgendwo in der Ukraine leicht sein wird.“
Update vom 11. Mai, 16.45 Uhr: Russland hat die Einnahme von sechs Dörfern in der Ostukraine gemeldet. „Als Ergebnis offensiver Aktionen“ hätten die russischen Soldaten sechs Dörfer „befreit“, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau am Samstag im Onlinedienst Telegram. Am Freitag hatten die russischen Truppen einen Vorstoß in der Region Charkiw unternommen. Nach ukrainischen Behördenangaben wurden mehr als tausend Menschen aus grenznahen Gebieten evakuiert.
Das russische Verteidigungsministerium erklärte, bei den neu eingenommenen ukrainischen Orten handele es sich um die Dörfer Borisiwka, Ohirzewe, Pleteniwka, Pylna und Striletscha in der grenznahen Region Charkiw. Auch sei das Dorf Keramik in der Region Donezk unter russische Kontrolle gebracht worden.
Der Ukraine zufolge hatten Putins Truppen kleine Fortschritte in der Gegend gemacht. Ein hochrangiger ukrainischer Militärvertreter sagte am Freitag, die russischen Truppen seien rund einen Kilometer in ukrainisches Gebiet vorgestoßen. Das russische Verteidigungsministerium machte zunächst keine Angaben.
Aus dem Verteidigungsministerium in Kiew hatte es am Freitag geheißen, die Angriffe seien „zurückgedrängt“ worden, es fänden jedoch weiterhin „Kämpfe unterschiedlicher Intensität“ statt. Mehrere Einheiten der Reserve seien in die betroffene Gegend verlegt worden, um die Verteidigung zu stärken.
Neue russische Offensive im Ukraine-Krieg: Putins Truppen wollen vorgerückt sein
Update vom 11. Mai, 14.10 Uhr: Russland rückt in der Region Charkiw vor. Das russische Verteidigungsministerium in Moskau hat eine Offensive im Grenzgebiet bestätigt. Den Angaben zufolge sollen inzwischen mindestens fünf Dörfer eingenommen worden sein. Genannt wurden Striletsche, Krasne, Pylne und Boryssiwka, die etwa 30 Kilometer nördlich von Charkiw in der Nähe des Ortes Lipzy liegen, sowie Ohirzewe bei der Stadt Wowtschansk.
Zuvor hatte nur das ukrainische Militär die Angriffe bei Charkiw im Ukraine-Krieg bestätigt. Die Verteidiger hatten berichtet, dass die russischen Vorstöße zurückgeschlagen wurden. Die russische Armee nahm für sich in Anspruch, eine hohe Zahl ukrainischen Soldaten ausgeschaltet und deren Technik vernichtet zu haben. Dafür gab es aber keine unabhängige Bestätigung. Zudem hieß es, dass 34 ukrainische Soldaten gefangen genommen worden seien. Bilder einiger mutmaßlicher Soldaten wurden auf russischen Telegramkanälen veröffentlicht, auch wenn dies nach humanitärem Völkerrecht verboten ist.
Offensive bei Charkiw: Anwohner im Ukraine-Krieg in Sicherheit gebracht
Seit Beginn der Offensive bei Charkiw haben die ukrainischen Behörden viele Anwohner der Grenzregion in Sicherheit gebracht. Offiziellen Angaben der Ukraine zufolge halten ihre Verteidigungslinien. Die russische Offensive ist nach Einschätzung von Militärbeobachtern noch kein direkter Angriff auf Charkiw.
Angriff zielt wohl nicht auf Charkiw: Russland hat Offensive im Ukraine-Krieg gestartet
Update vom 11. Mai, 12.20 Uhr: Das Institut für Kriegsstudien ISW geht davon aus, dass der laufende Vorstoß russischer Truppen noch nicht auf die Stadt Charkiw zielt. Die Angriffe sollen demnach die ukrainischen Kräfte von der Grenze abdrängen; durch das Vorrücken soll Charkiw wieder in die Reichweite russischer Rohrartillerie kommen. Strategisches Ziel ist laut ISW, die Ukrainer zu zwingen, Soldaten und Material von anderen bedrängten Abschnitten der Front im Osten abzuziehen. Der begrenzte Einsatz lege nicht nahe, „dass russische Kräfte in großem Maßstab eine Offensivoperation durchführen, um Charkiw einzuschließen, einzukreisen oder zu erobern“, schrieb das ISW.
Russland stößt allmählich in Richtung Charkiw vor
Update vom 11. Mai, 10.30 Uhr: Die ukrainische Armee wehrt sich nach Angaben des Generalstabs weiter gegen eine russische Offensive im Grenzgebiet bei der Millionenstadt Charkiw. Das Militär berichtete am Samstagmorgen von neun Gefechten an diesem Frontabschnitt. Dabei hieß es pauschal, die russischen Vorstöße seien abgewehrt worden. Diese Angaben waren nicht unabhängig überprüfbar.
Den Berichten von der Front nach hat der Angriff zwei Stoßrichtungen. An einem Grenzabschnitt etwa 30 Kilometer nördlich von Charkiw besetzten russische Truppen mehrere ukrainische Dörfer. Sie lagen nach übereinstimmenden Angaben in einer Art grauer Zone noch vor der vordersten ukrainischen Verteidigung. Der ukrainische Generalstab nannte das Dorf Lipzy als Stoßrichtung dieses Angriffs. Der zweite Angriff zielte auf die Stadt Wowtschansk etwa 40 Kilometer nordöstlich von Charkiw. Auch dort wurden mehrere kleine Orte entlang der Grenze besetzt.
Update vom 11. Mai, 8.20 Uhr: Russische Streitkräfte wollen einem ukrainischen Beamten zufolge die ukrainische Grenzstadt Wowtschansk zerstören. „Innerhalb von 24 Stunden gab es wahrscheinlich mehrere hundert Treffer durch Artillerie, Minen und Dutzende von Streubomben“, sagte der Leiter der Polizeistreife von Wowtschansk. „Sie sind dabei, die Stadt zu zerstören und versuchen, in das Gebiet einzudringen.“
Update vom 11. Mai, 6.30 Uhr: Die russische Armee scheint die von den ukrainischen Verteidigern erwartete Großoffensive im Mai begonnen zu haben: Über die Landesgrenze hinweg greifen starke russische Kräfte an – mit dem operativen Ziel, die ostukrainische Millionenstadt Charkiw zu erobern. Die Offensive sei nicht überraschend gekommen, erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner Videoansprache am Abend. „Wir kennen die Stärke der Truppen des Besatzers und sehen ihren Plan“, sagte er. „Unsere Soldaten, unsere Artillerie und unsere Drohnen reagieren auf die Besatzer.“ In einem ersten Ansturm konnten die russischen Einheiten vier kleinere Dörfer unmittelbar hinter der Grenze erobern.
Selenskyj wirbt für schnellen EU-Beitritt der Ukraine
Erstmeldung vom 10. Mai: Kiew – Während Russland mit einer Militärparade Erinnerungen an die Sowjetunion aufleben lässt, hat die ukrainische Staatsführung am Europatag das Streben des Landes in die EU bekräftigt. Präsident Wolodymyr Selenskyj warb einmal mehr für einen schnellen Beitritt der Ukraine zur Europäischen Union. „Unser Staat, unser Volk haben es verdient, und auch die Europäische Union braucht diesen Schritt – nicht nur politisch“, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Die EU beziehe ihre Kraft auch daraus, niemanden vor der Tür sitzen zu lassen, der an die europäischen Werte glaube. Kiew baue darauf, dass im Juni die eigentlichen Beitrittsverhandlungen beginnen werden.
Nach Einschätzung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj werde die Ukraine mit Ankunft neuer westlicher Waffen die Initiative an der Front zurückerlangen, so Selenskyj bei einer Pressekonferenz in Kiew. Derzeit seien die russischen Streitkräfte im Osten der Ukraine in der Offensive, das sei kein Geheimnis. „Sobald die Waffenlieferungen ankommen, stoppen wir ihre Initiative“, versprach Selenskyj. Um die Oberhand zu gewinnen, brauche sein Militär „etwas Kräftiges“. Die Pressekonferenz im Freien vor dem Präsidialamt musste kurz darauf wegen des Luftalarms abgebrochen werden.
Laut Selenskyj bereitet das russische Militär derzeit eine Großoffensive vor. Dazu würden Kräfte im Norden und Osten der Front gesammelt. Trotzdem laufe bei den Russen längst nicht alles so gut, wie sie glaubten. „Es ist nicht so, dass ich damit Ihre Stimmung heben will. Das ist die Realität“, versicherte Selenskyj bei dem Auftritt.
Welche Gebiete hat Russland im Ukraine-Krieg erobert? Wo konnten die Truppen des Kreml zurückgeschlagen werden und an welchen Orten wird derzeit gekämpft? Unsere aktuellen Karten zum Frontverlauf in der Ukraine geben einen Einblick in die neuesten Entwicklungen im Krieg Russlands gegen die Ukraine. (Redaktion mit Agenturen)
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