News zum Ukraine-Krieg
Russland bombardiert Kupjansk – Ukraine meldet Einnahme von Kleinstadt
- schließen
Franziska Schwarz
Stefan Krieger
Nail Akkoyun
Felix Durach
Christian Stör
Russland attackiert Kupjansk. Eine ukrainische Sturmbrigade meldet indes einen Erfolg von der Front. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.
- Erfolg an der Front: Ukrainische Brigade meldet Einnahme von Kleinstadt
- Schwerer Angriff auf Kupjansk: Unter anderem ein sechsjähriges Kind getötet
- „Beklagenswerte“ Lage an der Front: Lawrow-Sprecherin stellt Ukraine vernichtendes Zeugnis aus
- Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Russland und Ukraine sowie ihren Verbündeten. Insbesondere die Angaben zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
HINWEIS DER REDAKTION: Dieser Ticker ist beendet. Über die aktuelle militärische Entwicklung im Ukraine-Krieg informieren wir in unserem neuen Newsticker.
Update vom 28. Februar, 22.20 Uhr: Am Mittwochabend ist es ukrainischen Angaben zufolge zu Angriffen Russlands nahe Bachmut und Pokrowsk in der Region Donezk gekommen. Dabei sei eine Frau getötet und drei weitere Personen verletzt wurden, wie die Ukrainska Pravda unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft Donezk berichtet. Die Angaben ließen sich unabhängig nicht überprüfen.
Erfolg an der Front im Ukraine-Krieg: Einnahme von Kleinstadt gemeldet
Update vom 28. Februar, 20.28 Uhr: Die Ukraine hat die Einnahme der Kleinstadt Krasnohoriwka gemeldet. Der 3. Sturmbrigade der ukrainischen Armee sei es gelungen, russische Truppen aus dem Ort in der Oblast Donezk zu vertreiben. „Die Russen weigerten sich, sich zu ergeben und kamen in den von ihnen besetzen Häusern um. Krasnohoriwka ist jetzt unter der Kontrolle der ukrainischen Truppen!“, schrieb die Einheit auf Telegram. Ungefähr 100 Russen wurden laut Kiew verwundet oder getötet. Unabhängig überprüfen ließen sich diese Angaben bisher jedoch nicht.
Weiterer Angriff auf Kupjansk: Mann und sechsjähriges Kind im Ukraine-Krieg getötet
Update vom 28. Februar, 18.12 Uhr: In der Region Kupjansk in der Oblast Charkiw ist es erneut zu russischen Angriffen gekommen. Wie die Ukrainska Pravda unter Berufung auf das Präsidialbüro berichtet, sind bei Bombardements durch Russlands Luftwaffe zwei Menschen getötet worden – darunter ein Kind.
„Es gab einen Angriff auf das Gebiet des Bahnhofs. Zwei Menschen wurden getötet – ein Mann und ein sechsjähriges Mädchen. Die Mutter des Mädchens befindet sich in einem ernsten Zustand. Es wird medizinische Hilfe geleistet“, wird Oleksij Kuleba, stellvertretender Leiter des Präsidialbüros, zitiert.
Panzer, Drohnen, Luftabwehr: Waffen für die Ukraine




Schwere Angriffe im Ukraine-Krieg: Russland greift aus der Luft in der Region Charkiw an
Update vom 28. Februar, 15.12 Uhr: In der Stadt Kupjansk im Osten der Ukraine ist es zu einem russischen Luftangriff gekommen. Bei der Attacke auf die Stadt in der Region Charkiw seien zwei Männer getötet sowie mindestens fünf weitere Menschen verletzt worden, wie Regionalgouverneur Oleh Syniehubow auf Telegram mitteilte. Der Angriff habe sich gegen die Zivilbevölkerung gerichtet; sowohl eine Kirche als auch ein Café seien beschädigt worden.
News im Ukraine-Krieg: Russlands Einfluss in Ex-Sowjetrepubliken geschwächt
Update vom 28. Februar, 13.52 Uhr: Moskaus militärischer Durchbruch in der Ukraine bleibt aus, und das schwächt seinen Einfluss auf andere Ex-Sowjetrepubliken. Nun bemühen diese sich, ihre Abhängigkeit von Russland zu verringern. Diese Einschätzung teilte das britische Verteidigungsministerium heute mit.
Russlands traditionelle Position als regionaler Sicherheitsgarant leidet nicht nur, vielmehr sei wegen der Verletzung der ukrainischen Sicherheit die Gefahr durch Russland selbst gestiegen. Die russische Wirtschaftskrise und das Risiko sekundärer Sanktionen hätten die Sorgen über eine wirtschaftliche Abhängigkeit angeheizt. Die Fähigkeit des Kremls, seine Ziele zu erreichen, sei in den vergangenen zwei Jahren „mit ziemlicher Sicherheit“ zurückgegangen, hieß es in dem Bericht.
Von der Leyen will eingefrorene russische Vermögen für Ukraine-Munition nutzen
Update vom 28. Februar, 11.55 Uhr: Die EU sollte nach Ansicht von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Gewinne aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten für den Waffenkauf für die Ukraine verwenden. „Es ist an der Zeit, ein Gespräch darüber zu beginnen, die unerwarteten Gewinne aus den eingefrorenen russischen Vermögenswerten zu nutzen, um gemeinsam militärische Ausrüstung für die Ukraine zu kaufen“, sagte sie vor dem Europäischen Parlament am Mittwoch. „Es könnte kein stärkeres Symbol und keine bessere Verwendung für dieses Geld geben, als die Ukraine und ganz Europa zu einem sichereren Ort zum Leben zu machen.“
Schwere russische Verluste im Ukraine-Krieg
Update vom 28. Februar, 11.30 Uhr: Wie hoch sind die Verluste im Ukraine-Krieg? Diese Frage lässt sich unabhängig nicht beantworten, auch wenn Wolodymyr Selenskyj zum ersten Mal offizielle Verlustzahlen der Ukraine genannt hat. Zudem machte er Angaben zu den Verlusten aufseiten von Russland, doch der Kreml ließ diese gleich dementieren. Der ukrainische Generalstab nennt unterdessen folgenden Zahlen:
- Soldaten: 412.610
- Panzer: 6570
- Gepanzerte Kampffahrzeuge: 12.508
- Artilleriesysteme: 10,029
- Mehrfachraketenwerfer: 1000
- Luftverteidigungssysteme: 688
- Flugzeuge: 342
- Hubschrauber: 325
- Drohnen: 7753
- Schiffe/Boote: 25
- Automobilausrüstung und Tankwagen: 13.112
Update vom 28. Februar, 9.57 Uhr: „Was die Ukraine derzeit dringend braucht, das ist Munition, Munition, Munition“: Mit diesen Worten hat der SPD-Außenexperte Michael Roth die Debatte um mögliche Nato-Bodentruppen für die Ukraine kommentiert. Der Streit sei „völlig irrelevant“, sagte er heute im ARD-„Morgenmagazin“.
Roth verwies in der „mehr als bedrohlichen“ Lage für die Ukraine vielmehr auf nötige Mittel zur Luftverteidigung und bewaffnete Drohnen. Bei seinem Besuch in Kiew habe er „keinen Minister, keinen General, keine Vertreterin der Zivilgesellschaft gefunden, die irgendetwas von Bodentruppen oder vom Einsatz ausländischer Soldaten und Soldaten gesagt haben“.
Ukraine-News: Lawrow-Sprecherin bescheinigt Kiew „beklagenswerte“ Lage an der Front
Update vom 28. Februar, 8.58 Uhr: Maria Sacharowa behauptet, die Ukrainer befänden sich an der Front in einer „katastrophalen“ Lage. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte zuvor ins Spiel gebracht, Nato-Bodentruppen in die Ukraine zu entsenden. Das würde aber „keine Hilfe“ sein, meinte Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums unter Sergej Lawrow, jetzt im Radiosender Sputnik.
„Das Kiewer Regime befindet sich an der Front in einer beklagenswerten Situation, und nichts wird ihm helfen“, sagte Sacharow laut einer Meldung der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass. Die ukrainischen Soldaten benötigten eher eine „kraftvolle“ Ansprache für neuen Mut, zitierte Tass sie weiter.
Ukraine-Krieg: Russland erhöht in Awdijiwka die Schlagzahl an Angriffen
Update vom 28. Februar, 6.38 Uhr: Russland erhöht im Gebiet Awdijiwka jetzt seine militärischen Offensiven, damit die ukrainischen Soldaten keine Atempause finden. Die Analysten des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW) schreiben in ihrer Lageanalyse von einem „relativ hohen Tempo“ an Angriffen. Grund sei die Furcht der Russen, dass die Ukraine nun stärkere Verteidigungslinien aufbauen könnte.
News zum Ukraine-Krieg: Russland gewinnt bei Awdijiwka an Boden – unter Verlusten
Update vom 27. Februar, 22.10 Uhr: Im Laufe des Dienstags ist es der Ukraine zufolge zu insgesamt 86 Gefechten zwischen russischen und ukrainischen Truppen gekommen. Russland habe zudem vier Raketen- und 52 Luftangriffe sowie 94 Angriffe mit Mehrfachraketenwerfern durchgeführt. Dies berichtete der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte auf Facebook.
„Im Laufe des Tages hat die Luftwaffe der Verteidigungsstreitkräfte 15 Gebiete getroffen, in denen sich feindliches Personal konzentriert. Außerdem zerstörten Einheiten der Luftwaffe der Streitkräfte der Ukraine 2 Su-34-Jagdbomber und 4 Aufklärungsdrohnen“, schrieb der Generalstab. Russische Truppen habe man unter anderem in den Regionen Kupjansk und Donezk abwehren können.
Schwere Kämpfe bei Awdijiwka: Ukraine muss Rückzug antreten
Update vom 27. Februar, 20.47 Uhr: Nachdem Russland zunächst von Erfolgen an der Front berichtet hatte, hat nun auch die Ukraine den Rückzug ihrer Truppen aus den Dörfern Sewerne und Stepowe östlich der umkämpften Stadt Awdijiwka bekannt gegeben.
„Unsere Streitkräfte haben sich aus den kleinen Dörfern Sewerne und Stepowe zurückgezogen“, zitiert der Guardian Militärsprecher Dmytro Lychowij. „Gestern Abend und in der Nacht fanden schwere Kämpfe um Sewerne statt“, sagte Lychowij weiter. Russland habe bei den Kämpfen erhebliche Verluste erlitten. Man werde sich nun in ein für die Verteidigung besser geeignetes Terrain zurückziehen.
Scholz betont weiter: „Wird keine Truppen Deutschlands und der Nato“ in der Ukraine geben
Update vom 27. Februar, 19.16 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz hat einen Einsatz deutscher Soldaten in der Ukraine erneut ausgeschlossen. „Es wird keine Truppen Deutschlands und der Nato auf ukrainischem Boden geben“, sagte der SPD-Politiker am Dienstag in Emmendingen. Das habe er schon in der sogenannten Zeitenwende-Rede kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs gesagt. Deutschland werde die Ukraine unterstützen. „Aber wir werden alles dafür tun – und dafür stehe ich als Kanzler -, dass es nicht zu einer Eskalation dieses Krieges, zu einem Krieg zwischen Russland und der Nato kommt.“ Das sei auch immer das Leitprinzip aller Entscheidungen.
Neue Gespräche im Ukraine-Krieg; Selenskyj in Saudi-Arabien
Update vom 27. Februar, 17.52 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zu Gesprächen in Saudi-Arabien eingetroffen. Geplant sei unter anderem ein Treffen mit Kronprinz Mohammed bin Salman, teilte Selenskyj am Dienstag in sozialen Netzwerken mit. Hauptthema sei der von Selenskyj initiierte Friedensplan für sein Land. Zudem werde die Rückkehr ukrainischer Kriegsgefangener aus russischer Gefangenschaft unter Vermittlung Riads diskutiert. Daneben gehe es um die wirtschaftliche Zusammenarbeit und den Wiederaufbau in der Ukraine.
Unterschiedliche Ansichten zum Krieg haben indes bei einem Gipfeltreffen Tschechiens, Polens, der Slowakei und Ungarns für Spannungen gesorgt. Es gebe bei den Staaten der sogenannten Visegrad-Gruppe Differenzen bei der Bewertung der Ursachen des Konflikts und bei der Frage, wie er gelöst werden könne, sagte der tschechische Ministerpräsident Petr Fiala am Dienstag in Prag. „Tschechien und Polen beteiligen sich auch an der militärischen Hilfe, und das ist etwas, was Ungarn und die Slowakei nicht mit uns teilen“, konstatierte der Gastgeber.
Kiew begrüßt Gespräche über Nato-Hilfen: „Zeigt ein absolutes Bewusstsein“
Update vom 27. Februar, 16.35 Uhr: Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak hat die Debatte über die Entsendung von Nato-Truppen begrüßt. „Dies zeigt ein absolutes Bewusstsein für die Risiken, die ein militaristisches, aggressives Russland für Europa darstellt“, sagte Podoljak in einem schriftlichen Statement. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. In der aktuellen Phase des Kriegs sei es aber vor allem wichtig, militärisches Equipment in die Ukraine zu senden.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärte am Dienstag mit Blick auf die Debatte, ein direkter Konflikt zwischen Russland und der Nato sei unausweichlich, sollte die Nato tatsächlich Bodentruppen in die Ukraine entsenden.
Stoltenberg stellt klar:„Keine Pläne für Nato-Kampftruppen“ in der Ukraine
Update vom 27. Februar, 15.52 Uhr: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat mögliche Pläne zum Einsatz von Nato-Bodentruppen in der Ukraine dementiert. „Die Nato-Verbündeten unterstützen die Ukraine in noch nie dagewesener Weise“, sagte er der Nachrichtenagentur AP. „Aber es gibt keine Pläne für Nato-Kampftruppen vor Ort in der Ukraine.“ Ein Sprecher der Nato bestätigte Stoltenbergs Äußerung am Dienstag auf Anfrage der dpa.
Macron hatte sich am Montag mit Blick auf die Entsendung von Nato-Truppen in die Ukraine gesagt, man dürfe in der aktuellen Dynamik nichts ausschließen.
Ukrainische Luftabwehr schießt weiteren russischen Kampfjet ab
Update vom 27. Februar, 14.55 Uhr: Die ukrainische Luftabwehr hat den Abschuss eines weiteren russischen Kampfjets gemeldet. Nachdem bereits am Vormittag eine russische Maschine vom Himmel geholt wurde, meldete der Generalstab der Ukraine auf Facebook einen weiteren Abschuss. Gegen 14 Uhr Ortszeit habe die Luftabwehr eine weitere Su-34 abgeschossen.
Bei den Verlusten solle sich die russische Führung überlegen, ihre Angriffe „zumindest für einige Zeit zu stoppen“, hieß es in dem Beitrag. Insgesamt gibt der Generalstab an, seit Beginn des Krieges 342 Flugzeuge abgeschossen zu haben. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Erneuter Vorstoß an der Front im Ukraine-Krieg – Russland erobert wohl nächsten Ort
Update vom 27. Februar, 14.41 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben offenbar einen weiteren Erfolg an der Front in der Ostukraine erzielen können. Das Dorf Sewerne in der Nähe von Awdijiwka sei unter Kontrolle gebracht worden, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Die russischen Truppen hätten sich damit in der Region einen Stellungsvorteil verschafft. Erst kürzlich hatte Russland die Stadt Awdijiwka eingenommen. Am Montag (26. Februar) meldete der Kreml darüber hinaus das Vorrücken in das Dorf Lastochkyne.
Nato-Bodentruppen in die Ukraine? Scholz erteilt Macron-Vorstoß Absage
Update vom 27. Februar, 12.30 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Überlegungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron zur Entsendung westlicher Truppen in die Ukraine eine klare Absage erteilt. Auch für die Zukunft gelte, „dass es keine Bodentruppen, keine Soldaten auf ukrainischem Boden gibt, die von europäischen Staaten oder Nato-Staaten dorthin geschickt werden“, sagte Scholz am Dienstag bei einem Besuch in Freiburg.
Macron hatte am Vorabend zum Abschluss einer Ukraine-Konferenz in Paris gesagt, die Entsendung westlicher Truppen in die Ukraine dürfe nicht ausgeschlossen werden.
Kreml reagiert auf Macron: Entsendung von Truppen in den Ukraine-Krieg „nicht im Interesse“ westlicher Länder
Update vom 27. Februar, 11.35 Uhr: Eine Entsendung von Truppen in die Ukraine wäre nach Worten von Kreml-Sprecher Dmitri Peskow „nicht im Interesse“ westlicher Länder. „Das ist absolut nicht im Interesse dieser Länder, darüber müssen sie sich bewusst sein“, sagte Peskow am Dienstag zu Journalisten in Reaktion auf eine Äußerung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron.
Der französische Staatschef hatte zuvor angegeben, dass eine Entsendung von Truppen „nicht ausgeschlossen“ werden könne. Dass die Möglichkeit nun diskutiert werde, sei ein „sehr wichtiges neues Element“ in dem Konflikt, fügte Peskow hinzu.
Kiew schießt im Ukraine-Krieg russische Su-34 ab
Update vom 27. Februar, 11.00 Uhr: Ein kleiner Erfolg für die ukrainischen Streitkräfte: Wie das ukrainische Militär auf Telegram vermeldet, haben die Truppen einen russischen Su-34-Jagdbomber im Osten des Landes zerstört.
„Minus eins! Gestern noch ist es den russischen Piloten gelungen, unseren Raketen auszuweichen, aber das gelingt nicht immer. Deshalb rate ich den Besatzern, sich vor jedem Flug mit ihren Familien zu treffen, nur für den Fall. Denn wer weiß, ob sie dieses Mal Glück haben oder nicht“, schrieb der Kommandant der ukrainischen Luftstreitkräfte Mykola Oleschtschuk. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.
Angeblich Giftgasangriff im Ukraine-Krieg vereitelt
Update vom 27. Februar, 10.05 Uhr: Russland hat nach eigenen Angaben einen von den ukrainischen Spezialdiensten vorbereiteten Giftgasangriff in der teilweise russisch kontrollierten Region Saporischschja in der Südukraine vereitelt. „Ein Versuch der ukrainischen Spezialdienste, ein Attentat in der Region Saporischschja unter Einsatz eines Äquivalents des nach Nato-Klassifizierung giftigen militärischen Wirkstoffs ‚BZ‘ zu verüben, wurde vereitelt“, erklärte der russische Geheimdienst FSB am Dienstag.
Die beim Einsatz beschlagnahmten Giftstoffe „werden für die Herstellung von chemischen Massenvernichtungswaffen eingesetzt und wurden in den USA entwickelt“, heißt es weiter. Es seien Ermittlungen wegen eines Attentats und der Herstellung von Massenvernichtungswaffen eingeleitet und drei ukrainische Staatsangehörige festgenommen worden.
Saporischschja ist neben Cherson, Donezk und Luhansk eine von vier ukrainischen Regionen, die Russland im Jahr 2022 für annektiert erklärt hat. Die Regionen sind allerdings nicht vollständig unter russischer Kontrolle.
Macron schließt Einsatz westlicher Bodentruppen im Ukraine-Krieg nicht aus
Update vom 27. Februar, 5.45 Uhr: Um die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland zu unterstützen, schließt der französische Präsident Emmanuel Macron auch den Einsatz von Bodentruppen durch sein Land nicht mehr aus. Nichts sei ausgeschlossen, um einen russischen Sieg in der Ukraine zu verhindern, sagte Macron nach Abschluss einer Ukraine-Hilfskonferenz am Montagabend in Paris. Bei dem Treffen von über 20 Staats- und Regierungschefs habe es zwar keine Einigkeit zum Einsatz von Bodentruppen gegeben, aber im künftigen Kriegsverlauf könne nichts ausgeschlossen werden.
„Es gibt heute keinen Konsens darüber, offiziell Bodentruppen zu entsenden“, meinte Macron. „Aber in der Dynamik darf nichts ausgeschlossen werden. Wir werden alles tun, was nötig ist, damit Russland diesen Krieg nicht gewinnen kann.“ Viele Menschen die heute „nie, nie“, sagten, seien dieselben, die vor zwei Jahren sagten, „nie, nie Panzer, nie, nie Flugzeuge, nie, nie Raketen mit längerer Reichweite“. Heute drehe sich die Diskussion darum, bei der Lieferung von Panzern und Raketen schneller und stärker zu werden. „Also ist alles möglich, wenn es hilfreich ist, um unser Ziel zu erreichen“, sagte der französische Präsident.
Ukraine-Krieg: Drei Menschen in russischem Grenzdorf getötet
Update vom 26. Februar, 22.36 Uhr: Im russischen Grenzdorf Potschaewo ist es offenbar zu einem Drohnenangriff auf ein Fahrzeug gekommen. Dabei seien drei Menschen getötet sowie drei weitere Personen verletzt worden, wie Regionalgouverneur Wjatscheslaw Gladkow auf Telegram mitteilte. „Die ukrainische Armee hat am Rande des Dorfes Pochaevo im Bezirk Grayvoron ein Auto mit einer Kamikaze-Drohne angegriffen“, schrieb Gladkow. Unabhängig überprüfen ließen sich diese Angaben aber nicht.
Potschaewo liegt weniger als fünf Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Die russische Grenzregion Belgorod wird seit geraumer Zeit immer wieder vom ukrainischen Militär attackiert. Während Moskau von Angriffen auf zivile Ziele spricht, hielt sich Kiew stets bedeckt oder stritt die Vorwürfe ab. Ohnehin beteuert die Ukraine, dass man auf russischem Gebiet nur Ziele angreifen würde, die der russischen Kriegsmaschinerie dienen – also etwa Fabriken und Rüstungslager.
Selenskyj über Granaten-Lieferungen: „Leider nur 30 Prozent“ angekommen
Update vom 26. Februar, 20.50 Uhr: Die Ukraine hat bisher nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj weniger als ein Drittel der von der EU versprochenen Million Artilleriegeschosse erhalten. „Von der einen Million Granaten, die uns die Europäische Union versprochen hat, sind nicht 50 Prozent angekommen, sondern leider nur 30 Prozent“, sagte Selenskyj am Montag in Kiew.
Die EU hatte im vergangenen Jahr versprochen, Kiew bis Ende März eine Million Artilleriegeschosse zu liefern. Im Januar musste der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell jedoch zugeben, dass die Mitgliedsländer bis dahin nur 330.000 Schuss Munition geliefert hatten. Bis Ende März sollen es insgesamt rund 500.000 Schuss sein.
„Alles begann auf der Krim“: Selenskyj will Russland auf der Krim besiegen
Update vom 26. Februar, 19.45 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Montag der Besetzung der Halbinsel Krim durch Russland vor genau zehn Jahren gedacht. „Alles begann auf der Krim - dieser russische Revanchismus, dieser russische Krieg“, sagte Selenskyj in seiner allabendlichen Videoansprache. Dieser Tag habe damals das Schicksal der internationalen Sicherheit und der internationalen Beziehungen bestimmt.
Russische Spezialeinheiten ohne Hoheitsabzeichen an den Uniformen, damals auch „grüne Männchen“ genannt, hatten mit der Besetzung der Halbinsel und der Entwaffnung ukrainischer Einheiten begonnen. Am 18. März 2014 schließlich wurde die Halbinsel von der Staatsduma in Moskau in das russische Staatsgebiet integriert. Diese Entscheidung wird bis heute nicht international anerkannt.
Selenskyj unterstrich, dass die Krim wieder unter ukrainische Hoheit zurückkehren müsse. „Genau dort, auf der Krim, muss das russische Böse eine entscheidende Niederlage erleiden“, sagte er. Die ukrainischen Streitkräfte hätten bereits wichtige Ergebnisse im Schwarzen Meer erzielt. „Wir arbeiten daran, die notwendigen Ergebnisse am Himmel und auf dem Boden der Krim zu erzielen.“
Update vom 26. Februar, 19.15 Uhr: Der slowakische Premierminister Robert Fico hat behauptet, dass manche EU und Nato-Länder planen, auf Grundlage von bilateralen Verträgen Soldaten in die Ukraine zu entsenden. Dies berichtete die slowakische Zeitung SME. Details dazu bespreche man bei einem Treffen in Paris, sagte Fico. Zu dem kurzfristig organisierten Treffen, von dem Fico spricht, wurde der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj per Video zugeschaltet.
Russland ergreift Initiative im Krieg: Selenskyj erneuert Forderung nach Militärhilfe
Update vom 26. Februar, 18.15 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat auf eine schnelle Genehmigung neuer Militärhilfe für sein von Russland angegriffenes Land gepocht. Wenn es keine Unterstützung gebe, werde die Ukraine auch keine neuen Erfolge vorweisen können, sagte Selenskyj dem US-Sender CNN in einem am Sonntag aufgezeichneten Interview. Wenn es Kremlchef Wladimir Putin schaffe, die ukrainische Armee zurückzudrängen, würde das auch weitere menschliche Verluste bedeuten.
Das Hilfspaket aus Washington im Umfang von knapp 60 Milliarden US-Dollar hat bereits den Senat passiert, wird aber im Repräsentantenhaus von den Republikanern blockiert.
Selenskyj kritisierte CNN zufolge auch den früheren US-Präsidenten Donald Trump. Der Republikaner könne Putin nicht einschätzen und verstehe dessen Ziele nicht, sagte Selenskyj. Wenn er sich im Falle eine Wiederwahl entscheiden würde, Russland statt der Ukraine zu unterstützen, wäre das eine Entscheidung „gegen die Amerikaner“. Trump verstehe nicht, dass Putin niemals aufhören werde, so der ukrainische Präsident. „Ich habe ein besseres Verständnis.“ Dass Trump sich auf Putins Seite stelle, sei „unglaublich“.
Aktuelle Lage im Ukraine-Krieg: Britisches Verteidigungsministerium über Putins Kriegs-Taktik
Update vom 26. Februar, 15.30 Uhr: Russland wird nach Einschätzung Großbritanniens weiterhin seine Energiereserven als Waffe einsetzen. Ziel des russischen Präsidenten Wladimir Putin sei, weltweit wirtschaftlich und politisch an Einfluss zu gewinnen, teilte das britische Verteidigungsministerium am Montag mit. „Indem er die Gasströme nach Europa reduziert, Pipeline-Exporte eingeschränkt und die Zahlungsbedingungen geändert hat, hat Putin versucht, die internationale Energiesicherheit zu untergraben.“
Dabei zeige sich eine enge Verbindung zwischen Energie, Sicherheit sowie politischen und militärischen Zielen. Seit Beginn des Konflikts mit der Ukraine habe Russland Energie als Waffe eingesetzt, hieß es in London. Das Verteidigungsministerium verweist dabei auf die Beschlagnahmung von Bohrinseln im Schwarzen Meer 2015 nach der Annexion der Halbinsel Krim und der Reduzierung von Gaslieferungen nach Europa durch den staatlichen russischen Konzern Gazprom 2021. Seit Kriegsbeginn greife Russland zudem gezielt die Energieinfrastruktur der Ukraine an. Die Nutzung von Energie als Waffe werde vermutlich ein russisches Zwangsmittel bleiben.
Russland feiert neue Einnahme im Ukraine-Krieg: Kiews Armee zieht sich aus Dorf zurück
Update vom 26. Februar, 13.18 Uhr: Die ukrainische Armee zieht sich aus Lastochkyne zurück (siehe vorheriges Update) und will damit die Verteidigung organisieren. Das gab der ukrainische Militärsprecher Dmytro Lychowij jetzt im Fernsehen an. Das russische Verteidigungsministerium erklärte seinerseits auf Telegram, russische Einheiten hätten den Ort bei Awdijiwka eingenommen und die „Situation entlang der Frontlinie weiter verbessert“.
News zum Ukraine-Krieg: Russland verbucht Erfolg bei Awdijiwka
Update vom 26. Februar, 11.58 Uhr: Russische Streitkräfte haben offenbar das Dorf Lastochkyne nordwestlich von Awdijiwka eingenommen. Das vermeldet die Nachrichtenagentur Reuters mit Verweis auf das russische Verteidigungsministerium. Am frühen Montagmorgen hatte die ukrainische Armeeführung bereits angekündigt, sich aus dem Ort zurückzuziehen. Der Rückzug solle dazu beitragen, den Vorstoß der russischen Truppen nach Westen besser zu unterbinden.
Ukraine-Krieg: Außenminister Kuleba fordert Taurus-Lieferungen von Deutschland
Update vom 26. Februar, 10.18 Uhr: Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat Deutschland erneut mit Nachdruck um die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern gebeten. „Die endgültige Entscheidung liegt bei Deutschland, aber ich möchte, dass jeder weiß, dass wir diese Waffe brauchen“, sagte Kuleba dem RND. Wenig Verständnis zeigte der ukrainische Chefdiplomat für etwaige Befürchtungen, Deutschland könne durch die Taurus-Lieferungen in den Krieg gegen Russland hineingezogen werden. „Ich denke, seit der ersten Lieferung von Leopard-Panzern ist diese Angst entkräftet. Seitdem ist das Argument der Eskalation vom Tisch“, so der Außenminister.
Update vom 26. Februar, 9.10 Uhr: Bei neuen Angriffen Russlands in der Nacht sind in der Ukraine mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. „Infolge eines Luftangriffs sind zwei Menschen gestorben – ein Ehepaar, das zu Hause war“, teilte die Verwaltung des Gebiets Sumy im Norden der Ukraine auf Telegram mit. Bei dem Angriff seien gelenkte Fliegerbomben abgeworfen worden. Vier Verletzte durch Drohnenbeschuss meldete die Industrieregion Dnipropetrowsk.
Quelle: Ukrainischer Generalstab vom 26. Februar. Die Angaben über Verluste Russlands stammen von der ukrainischen Armee. Sie lassen sich nicht unabhängig prüfen. Russland selbst macht keine Angaben über die eigenen Verluste im Ukraine-Krieg.
Kiew meldet Abschuss von russischen Drohnen und Raketen im Ukraine-Krieg
Update vom 26. Februar, 7.45 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben nach ukrainischen Angaben in der Nacht 14 Angriffsdrohnen und zahlreiche Raketen auf Ziele in der Ukraine abgefeuert. Über den Regionen Charkiw und Dnipropetrowsk seien neun Drohnen sowie drei Lenkflugkörper abgefangen und zerstört worden, erklärte die ukrainische Luftwaffe auf Telegram. Unklar ist zunächst, was mit den Geschossen geschehen ist, die die Ukraine nicht abfangen konnte.
Update vom 26. Februar, 6.30 Uhr: Eine Serie von Explosionen hat am Abend die Vororte der ostukrainischen Großstadt Dnipro erschüttert. Nach Angaben der örtlichen Militärverwaltung soll die russische Armee die Region mit mehreren Raketen beschossen haben. Mindestens vier Menschen seien dabei verletzt und mehrere Häuser zerstört worden.
Kiew beklagt laut Selenskyj 31.000 Tote seit Beginn von Russlands Ukraine-Krieg
Erstmeldung vom 26. Februar: Kiew – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat zum ersten Mal seit Kriegsbeginn offizielle Verlustzahlen genannt. Demnach seien bisher 31.000 ukrainische Soldaten gefallen, berichtete Selenskyj in Kiew. Die Verluste des russischen Militärs bezifferte er dagegen mit 180.000 Toten und 500.000 Verwundeten. Bisher hatte keine der beiden Kriegsparteien offiziell eigene Opferzahlen genannt. Ob die von Selenskyj genannten Zahlen stimmen, lässt sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Sicher ist, dass zu Propagandazwecken auf beiden Seiten auch falsche Zahlen genannt werden.
In einer ersten Reaktion aus Moskau wurde Selenskyj jedenfalls der Lüge bezichtigt. „Dass Selenskyj lügt, erkennt jeder Ukrainer, allen voran die Soldaten“, zitierte die Staatsagentur Tass die Sprecherin des russischen Außenamtes, Maria Sacharowa. Die ukrainischen Behörden blieben bemüht, die wahren Verlustzahlen zu verbergen. Zu den genannten russischen Verlusten äußerte sie sich nicht.
Selenskyj deutet Verrat bei Gegenoffensive im Ukraine-Krieg an
In einem kurzen militärischen Rückblick auf das Vorjahr gestand Selenskyj den Misserfolg der Herbstoffensive seiner Streitkräfte ein. Diese war unter anderem an einer tief gestaffelten russischen Abwehr und tiefen Minenfeldern zerschellt. „Und ich kann es offen zugeben – unsere Gegenoffensive lag schon auf dem Tisch im Kreml, noch ehe sie begann“, deutete er Verrat an.
Daher wolle er auch nicht weiter über die nächsten Pläne der Ukraine reden. „Je weniger Leute davon wissen, desto schneller kommen der Erfolg und unerwartete Ergebnisse für die Russen.“ Allerdings hänge bei der Planung vieles von den Partnern der Ukraine ab. „Aber die Hauptsache ist, überhaupt einen Plan zu haben, sagte Selenskyj. „Und den Plan gibt es.“
Russland erschießt angeblich sieben Kriegsgefangene im Ukraine-Krieg
Russische Truppen sollen nach offizieller Darstellung aus Kiew sieben ukrainische Kriegsgefangene erschossen haben. Die Hinrichtung sei in der Nähe der von Russen eroberten Stadt Bachmut im Osten des Landes erfolgt, berichtete der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinez auf Telegram. Er berief sich dabei auf eine Videoaufnahme, die ukrainische Soldaten „mit erhobenen Händen“ bei der Kapitulation zeige. „Eine solche Hinrichtung ist ein Kriegsverbrechen“, schrieb Lubinez weiter. Die Angaben aus Kiew konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden. (red mit Agenturen)
Rubriklistenbild: © Dmitry Yagodkin/Imago





