Putins Krieg

Ukraine-Krieg: Raketenangriffe auf Tschernihiw – Russland tötet angeblich 360 ukrainische Soldaten

  • Helena Gries
    VonHelena Gries
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  • Tobias Utz
    Tobias Utz
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100 Tage Ukraine-Krieg: Die militärische Lage im Ukraine-Konflikt spitzt sich weiter zu.

  • Blutige Kämpfe in Sjewjerodonezk: Selenskyj vermeldet Teilerfolg in Videoansprache
  • Putin verändert Strategie: Baerbock nennt Details zu Russlands Vorgehen
  • Nato mit Prognose zum Ukraine-Konflikt: Wohl monatelanger Krieg im Donbass (Ost-Ukraine)
  • Hinweis der Redaktion: Die Konfliktparteien sind teilweise Quelle der Informationen. Angaben zu Opferzahlen oder dem Kriegsverlauf können nicht unmittelbar unabhängig geprüft werden.

Dieser News-Ticker zum Ukraine-Krieg wird nicht mehr durch unsere Redaktion aktualisiert.

+++ 13.45 Uhr: Die Region Tschernihiw steht derzeit offenbar unter russischem Beschuss. Das berichtet das Nachrichtenportal Kyiv Independent mit Verweis auf Militärkreise. Demnach gab es am Freitag bereits mehr als 40 Explosionen in Oblast. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.

Ein ukrainischer Soldat patrouilliert in einem Dorf nahe der Frontlinie im Gebiet Donezk im Osten der Ukraine. Seit nunmehr 100 Tagen tobt der von Russland entfesselte Angriffskrieg in der Ukraine.

+++ 12.00 Uhr: Das russische Militär hat die mutmaßliche Tötung von insgesamt 360 ukrainischen Soldaten bekannt vermeldet. „Insgesamt sind durch Schläge der Luftwaffe mehr als 360 Nationalisten sowie 49 Waffensysteme und Militärfahrzeuge vernichtet worden, darunter eine Funkstation für die Luftraumüberwachung in Slowjansk in der Donezker Volksrepublik“, sagt ein Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums am Freitagvormittag. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.

+++ 11.00 Uhr: Der neuesten Statistik des ukrainischen Generalstabs zufolge sollen mittlerweile fast 31.000 Soldaten der russischen Armee gefallen sein. Ungeachtet der schweren Verluste, verbreitet der Kreml weiterhin propagandistisch, dass es keinerlei Mängel und Verluste im Militär gebe.

+++ 10.15 Uhr: Russische Truppen haben am Freitagmorgen mit Militärübungen im Pazifischen Ozean begonnen. Daran sind mehr als 40 Kriegsschiffe und Unterstützungsschiffe sowie 20 Flugzeuge und Hubschrauber beteiligt sind, wie die russische Nachrichtenagentur Tass vermeldete. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen+++ 09.45 Uhr: Olaf Scholz hat den ukrainischen Parlamentspräsidenten Ruslan Stefantschuk am Freitagmorgen in Berlin empfangen. Der ukrainische Parlamentspräsident wurde nach dem Gespräch mit dem Kanzler im Bundestag mit Applaus begrüßt. Später trifft er noch den Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier.

Der Ukraine-Krieg in Bildern – Zerstörung, Widerstand und Hoffnung

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat am 24. Februar 2022 begonnen. Im November konnten die ukrainischen Streitkräfte die Stadt Cherson befreien. Doch für die Menschen vor Ort ist die Lage noch immer katastrophal. Es gibt weder Strom noch fließendes Wasser. Hier kämpfen sie um die Verteilung von Hilfsgütern im Zentrum der Stadt.
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat am 24. Februar 2022 begonnen. Im November konnten die ukrainischen Streitkräfte die Stadt Cherson befreien. Doch für die Menschen vor Ort ist die Lage noch immer katastrophal. Es gibt weder Strom noch fließendes Wasser. Hier kämpfen sie um die Verteilung von Hilfsgütern im Zentrum der Stadt. © BULENT KILIC/afp
Am 24. Februar beginnt Russland mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine. Die Stadt Tschuhujiw wird bereits am ersten Tag des Krieges bombardiert. Helena, eine 53 Jahre alte Lehrerin, steht dort vor einem Krankenhaus.
Die Stadt Tschuhujiw wird bereits am ersten Tag des Krieges bombardiert. Helena, eine 53 Jahre alte Lehrerin, steht dort vor einem Krankenhaus. © Aris Messinis/afp
Das „Z“ findet sich, wie hier am Kontrollpunkt Perekop nahe der Halbinsel Krim, auf nahezu allen Militärfahrzeugen der russischen Armee. Es wird im weiteren Verlauf zum Symbol für den Überfall Russlands auf die Ukraine.
Das „Z“ findet sich, wie hier am Kontrollpunkt Perekop nahe der Halbinsel Krim, auf nahezu allen Militärfahrzeugen der russischen Armee. Es wird im weiteren Verlauf zum Symbol für den Überfall Russlands auf die Ukraine. © Sergei Malgavko/dpa
Zu Beginn des Ukraine-Kriegs kommt es wie hier in Moskau in zahlreichen Städten Russlands zu Demonstrationen. Die Staatsmacht im Kreml geht mit aller Härte gegen die Teilnehmenden vor. Tausende Personen werden verhaftet.
Zu Beginn des Ukraine-Kriegs kommt es wie hier in Moskau in zahlreichen Städten Russlands zu Demonstrationen. Die Staatsmacht im Kreml geht mit aller Härte gegen die Teilnehmenden vor. Tausende Personen werden verhaftet. © Sergei Mikhailichenko/afp
Weltweit gehen die Menschen gegen den Ukraine-Krieg auf die Straßen. Eine Demonstrantin in Montreal (Kanada) macht deutlich, wen sie für das Leid in der Ukraine verantwortlich macht: Russlands Präsidenten Wladimir Putin.
Weltweit gehen die Menschen gegen den Ukraine-Krieg auf die Straßen. Eine Demonstrantin in Montreal (Kanada) macht deutlich, wen sie für das Leid in der Ukraine verantwortlich macht: Russlands Präsidenten Wladimir Putin. © Andrej Ivanov/afp
Wolodymyr Selenskyj meldet sich mit einer nächtlichen Videobotschaft aus Kiew - während der russische Angriff auf die Hauptstadt läuft. Der Präsident wird im Verlauf des Kriegs zur Galionsfigur des ukrainischen Widerstands gegen die russische Invasion.
Wolodymyr Selenskyj meldet sich mit einer nächtlichen Videobotschaft aus Kiew - während der russische Angriff auf die Hauptstadt läuft. Der Präsident wird im Verlauf des Kriegs zur Galionsfigur des ukrainischen Widerstands gegen die russische Invasion. © Facebook/afp
Die Verluste Russlands lassen sich vor allem auf die hohe Kampfmoral der ukrainischen Bevölkerung zurückführen. Diese Frau lässt sich in Lwiw an einem Sturmgewehr des Typs AK-47 ausbilden.
Die Verluste Russlands lassen sich vor allem auf die hohe Kampfmoral der ukrainischen Bevölkerung zurückführen. Diese Frau lässt sich in Lwiw an einem Sturmgewehr des Typs AK-47 ausbilden. © Daniel Leal/afp
Der Kampf um Kiew tobt vor allem in der Anfangsphase. Die Hauptstadt der Ukraine ist von den Angriffen Russlands schwer gezeichnet. Doch der Widerstand hält an. Putins Armee gelingt es nicht, Kiew einzunehmen.
Der Kampf um Kiew tobt vor allem in der Anfangsphase. Die Hauptstadt der Ukraine ist von den Angriffen Russlands schwer gezeichnet. Doch der Widerstand hält an. Putins Armee gelingt es nicht, Kiew einzunehmen. © Daniel Leal/afp
Ein sieben Jahre altes Mädchen aus der Ukraine hat es nach Moldawien geschafft. Laut dem UNHCR sind allein in den ersten drei Monaten des Krieges mehr als sechs Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen.
Ein sieben Jahre altes Mädchen aus der Ukraine hat es nach Moldawien geschafft. Laut dem UNHCR sind allein in den ersten drei Monaten des Krieges mehr als sechs Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. © Nikolay Doychinov/afp
Irpin, ein Vorort Kiews, wird von der russischen Artillerie unter Beschuss genommen. Yevghen Zbormyrsky, 49 Jahre alt, sucht vor seinem zerstörten Haus Schutz vor dem Angriff aus Russland.
Irpin, ein Vorort Kiews, wird von der russischen Artillerie unter Beschuss genommen. Yevghen Zbormyrsky, 49 Jahre alt, sucht vor seinem zerstörten Haus Schutz vor dem Angriff aus Russland. © Aris Messinis/afp
Blutspuren in einem Zug in Kramatorsk, der für die Evakuierung von Zivilisten genutzt wurde, zeugen von den Grausamkeiten im Ukraine-Krieg.
Blutspuren in einem Zug in Kramatorsk, der für die Evakuierung von Zivilisten genutzt wurde, zeugen von den Grausamkeiten im Ukraine-Krieg. © Fadel Senna/afp
Der Zusammenhalt zwischen der Armee und der Bevölkerung im Ukraine-Krieg ist beispielhaft. In Irpin helfen Soldaten bei der Evakuierung einer Frau über eine zerstörte Brücke.
Der Zusammenhalt zwischen der Armee und der Bevölkerung im Ukraine-Krieg ist beispielhaft. In Irpin helfen Soldaten bei der Evakuierung einer Frau über eine zerstörte Brücke. © Aris Messinis/afp
Mitten Krieg geben Valery (l.) und Lesya sich in einem Außenposten vor Kiew das Ja-Wort. Beide kämpfen in der Armee der Ukraine gegen Russland.
Mitten im Krieg geben Valery (l.) und Lesya sich in einem Außenposten vor Kiew das Ja-Wort. Beide kämpfen in der Armee der Ukraine gegen Russland. © Genya Savilov/afp
Per Videoschalte hält Wolodymyr Selenskyj eine Rede im Deutschen Bundestag. Für seinen historischen Auftritt erhält der ukrainische Präsident Applaus - und im weiteren Verlauf die Zusage zur Lieferung von schweren Waffen aus Deutschland.
Per Videoschalte hält Wolodymyr Selenskyj eine Rede im Deutschen Bundestag. Für seinen historischen Auftritt erhält der ukrainische Präsident Applaus - und im weiteren Verlauf die Zusage zur Lieferung von schweren Waffen aus Deutschland. © Michael Kappeler/dpa
Vitali Klitschko im von russischen Angriffen zerstörten Kiew. Der ehemalige Boxweltmeister ist Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt und organisiert dort den Widerstand gegen Russlands Armeen.
Vitali Klitschko im von russischen Angriffen zerstörten Kiew. Der ehemalige Boxweltmeister ist Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt und organisiert dort den Widerstand gegen Russlands Armeen. © Sergej Supinsky/afp
Immer wieder nimmt Russland Kiew unter Beschuss. Bei einem Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum sterben mindestens sechs Menschen.
Immer wieder nimmt Russland Kiew unter Beschuss. Bei einem Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum sterben mindestens sechs Menschen. © Aris Messinis/afp
Doch nicht nur Kiew, auch Charkiw ist zu Beginn des Krieges heftig umkämpft. Ein Mann flieht aus der Stadt, während im Hintergrund russische Raketen einschlagen.
Doch nicht nur Kiew, auch Charkiw ist zu Beginn des Krieges heftig umkämpft. Ein Mann flieht aus der Stadt, während im Hintergrund russische Raketen einschlagen. © Aris Messinis/afp
Russland muss im Ukraine-Krieg unerwartet hohe Verluste in Kauf nehmen. Davon zeugen etliche zerstörte Panzer und Militärfahrzeuge, deren Überreste auf einer Straße Richtung Butscha zu sehen sind.
Russland muss im Ukraine-Krieg unerwartet hohe Verluste in Kauf nehmen. Davon zeugen etliche zerstörte Panzer und Militärfahrzeuge, deren Überreste auf einer Straße Richtung Butscha zu sehen sind. © Aris Messinis/afp
Wochenlang tobt die Schlacht um Mariupol. Die Hafenstadt im Osten der Ukraine gleicht einem Trümmerfeld. Ein russischer Soldat hält die Zerstörung mit seinem Handy fest.
Wochenlang tobt die Schlacht um Mariupol. Die Hafenstadt im Osten der Ukraine gleicht einem Trümmerfeld. Ein russischer Soldat hält die Zerstörung mit seinem Handy fest. © Alexander Nemenov/afp
Raketenangriffe spielen im Ukraine-Krieg eine besonders große Rolle. Ein Soldat der Ukraine inspiziert die Überreste einer ballistischen Rakete aus russischen Beständen auf einem Feld nahe Bohodarove im Osten des Landes.
Raketenangriffe spielen im Ukraine-Krieg eine besonders große Rolle. Ein Soldat der Ukraine inspiziert die Überreste einer ballistischen Rakete aus russischen Beständen auf einem Feld nahe Bohodarove im Osten des Landes. © Yasuyoshi Chiba/afp
Anwohnerinnen und Anwohner aus Mariupol kommen in Saporischschja im Südosten der Ukraine an. Darunter befinden sich auch zahlreiche Personen, die fast zwei Monate in Schutzräumen des Asowstal-Stahlwerks ausgeharrt haben.
Anwohnerinnen und Anwohner aus Mariupol kommen in Saporischschja im Südosten der Ukraine an. Darunter befinden sich auch zahlreiche Personen, die fast zwei Monate in Schutzräumen des Asowstal-Stahlwerks ausgeharrt haben. © dpa
Die Kämpfer des Asowstahl-Stahlwerks in Mariupol werden in der Ukraine wie Helden gefeiert. Wochenlang hielten sie die russische Armee auf und der Belagerung stand. Am Ende und nach hohen Verlusten verkündet der Kreml aber die Einnahme des Stahlwerks und damit die Kontrolle über Mariupol.
Die Kämpfer des Asowstahl-Stahlwerks in Mariupol werden in der Ukraine wie Helden gefeiert. Wochenlang hielten sie die russische Armee auf und der Belagerung stand. Am Ende und nach hohen Verlusten verkündet der Kreml aber die Einnahme des Stahlwerks und damit die Kontrolle über Mariupol. © Dmytro ‚Orest‘ Kozatskyi/afp
Die Panzerhaubitze 2000 ist das modernste Artilleriegeschütz in der Bundeswehr.
Am 21. Juni treffen die ersten schweren Waffen aus Deutschland in der Ukraine ein. Die Panzerhaubitze 2000 ist das modernste Artilleriegeschütz der Bundeswehr. Sie sieht aus wie ein riesiger Kampfpanzer und kann Ziele in 40 Kilometern Entfernung treffen.  © Sven Eckelkamp/Imago
bombardiert die russische Luftwaffe ein Einkaufszentrum in der ostukrainischen Stadt Krementschuk
Am 27. Juni bombardiert Russland ein Einkaufszentrum im 100 Kilometer von der Frontlinie entfernten Krementschuk. Zum Zeitpunkt des Angriffs befinden sich laut ukrainischen Angaben etwa 1000 Menschen in dem Gebäude, mindestens achtzehn Menschen werden getötet. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bezeichnet die Attacke als „absoluten Horror“.  © STR/afp
Dieses Satellitenbild von Maxar Technologies zeigt einen Überblick über die Schlangeninsel im Schwarzen Meer.
Nach wiederholten ukrainischen Angriffen zieht sich das russische Militär Ende Juni von der Schlangeninsel südlich von Odessa zurück. Russland spricht von einem „Zeichen des guten Willens“. Die Die Ukraine feiert die Rückeroberung dagegen als Sieg. „KABOOM! Keine russischen Truppen mehr auf der Schlangeninsel“, schreibt der Leiter des Präsidialamts, Andrij Jermak, auf Twitter. „Unsere Streitkräfte haben großartige Arbeit geleistet.“ © dpa
In der Nacht auf den 29. Juli brannte nach einer Explosion ein Gefängnis in Oleniwka, in der von pro-russischen Separatisten besetzten Donezk-Region, aus.
In der Nacht auf den 29. Juli kommen bei einem Angriff auf ein Gefängnis in Oleniwka in der Donezk-Region Dutzende ukrainische Kriegsgefangene ums Leben. Der ukrainische Generalstab beschuldigt Russland, damit Folter von Gefangenen und Hinrichtungen verschleiern zu wollen. Prorussische Separatisten hingegen bezichtigten die Ukraine, für den Angriff verantwortlich zu sein © afp
Auf dem Gelände des Militärflugplatzes Saki nahe Nowofjodorowka kommt es zu heftigen Explosionen.
Am 9. August erschüttern mehrere Explosionen eine russische Luftwaffenbasis auf der 2014 annektierten Halbinsel Krim. Mehrere Flugzeuge werden zerstört. Eine Woche später detoniert auf der Krim ein russisches Munitionslager. Rusland spricht von einem „Sabotageakt“. © dpa
Dieses Satellitenbild von Planet Labs PBC zeigt das von russischen Truppen besetzte Kernkraftwerk Saporischschja.
Das Atomkraftwerk Saporischschja ist schwer umkämpft. Das Artilleriefeuer lässt international die Angst vor einer Atomkatastrophe steigen. Am 25. August wird das AKW erstmals in seiner Geschichte vom Stromnetz getrennt. Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig den Beschuss des Kraftwerksgeländes und der Umgebung vor. © Planet Labs Pbc/dpa
Rauch steigt über einem Feuer in einem Naturschutzgebiet in der Nähe der Stadt Mykolajiw nach einem Beschuss durch die Streitkräfte der Ukraine auf.
Am 29. August gelingt den ukrainischen Truppen an mehreren Stellen in der Oblast Cherson ein Vorstoß über feindliche Frontlinien. Das russische Verteidigungsministerium bestätigt eine ukrainische Offensive bei den von Russland besetzten Gebieten in der Oblast Cherson und der Oblast Mykolajiw. © Kherson Region Emergency Service/Imago
Einheiten der ukrainischen Streitkräfte sind in der Region Charkiw unterwegs.
Im September erobert die Ukraine im Zuge ihrer Gegenoffensive in der Oblast Charkiw die strategisch bedeutsamen Städte Kupjansk und Isjum von Russland zurück und durchbricht die Frontlinie an mehreren Stellen.  © Imago
Im Zuge ihrer Gegenoffensive im Raum Charkiw gelingt es den ukrainischen Streitkräften in wenigen Tagen erhebliche Gewinne zu erzielen. In dieser Phase gelingt ihnen Anfang Oktober auch die Rückeroberung von Lyman in der Oblast Donezk.
Im Zuge ihrer Gegenoffensive im Raum Charkiw gelingt es den ukrainischen Streitkräften in wenigen Tagen erhebliche Gewinne zu erzielen. In dieser Phase gelingt ihnen Anfang Oktober auch die Rückeroberung von Lyman in der Oblast Donezk.  © YASUYOSHI CHIBA/afp
Mitten im Krieg bringt der britische Streetart-Künstler Banksy den Menschen in der Ukraine mit mehreren Werken seine Solidarität zum Ausdruck. So wirft ein kleiner Judoka in den Ruinen eines Kindergartens in Borodyanka nahe Kiew einen erwachsenen Kämpfer zu Boden, dessen Gestalt ein wenig der des russischen Präsidenten Wladimir Putin ähnelt.
Mitten im Krieg bringt der britische Streetart-Künstler Banksy den Menschen in der Ukraine mit mehreren Werken seine Solidarität zum Ausdruck. So wirft ein kleiner Judoka in den Ruinen eines Kindergartens in Borodyanka nahe Kiew einen erwachsenen Kämpfer zu Boden, dessen Gestalt ein wenig der des russischen Präsidenten Wladimir Putin ähnelt. © GENYA SAVILOV/afp
Im November erobert die ukrainische Armee auch die Stadt Cherson zurück. Am 11. November gab Russland den Rückzug von 30.000 Soldaten aus dem westlich des Dnepr liegenden Teil der Cherson-Region bekannt. Zwei Tage später feiern die Menschen die Befreiung der Stadt, die ukrainischen Soldaten werden herzlich begrüßt.
Im November erobert die ukrainische Armee auch die Stadt Cherson zurück. Am 11. November gab Russland den Rückzug von 30.000 Soldaten aus dem westlich des Dnepr liegenden Teil der Cherson-Region bekannt. Zwei Tage später feiern die Menschen die Befreiung der Stadt, die ukrainischen Soldaten werden herzlich begrüßt.  © afp

+++ 09.45 Uhr: Olaf Scholz hat den ukrainischen Parlamentspräsidenten Ruslan Stefantschuk am Freitagmorgen in Berlin empfangen. Der ukrainische Parlamentspräsident wurde nach dem Gespräch mit dem Kanzler im Bundestag mit Applaus begrüßt. Später trifft er noch den Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier.

+++ 09.15 Uhr: Das britische Verteidigungsministerium geht derzeit davon aus, dass Russland in zahlreichen Regionen der Ukraine in der Defensive ist. Lediglich die Situation im Oblast Luhansk sei nicht dementsprechend. In der Region Luhansk kontrollieren die russischen Truppen laut der aktuellen Einschätzung, welche auf Informationen des britischen Geheimdienstes basiert, rund 90 Prozent des Gebiets.

+++ 08.45 Uhr: Belarus hat am Freitagmorgen neue Spezialeinheiten in den Grenzregionen zur Ukraine stationiert. Das berichtet die das Medium Nexta mit Verweis auf die Nachrichtenagentur Unian. Demnach betrifft das vor allem die Regionen Poliske und Wolyn.

+++ 08.15 Uhr: Der ehemalige Präsident Russlands, Dmitri Anatoljewitsch Medwedew, hat mit Angriffen auf „Entscheidungszentren“ gedroht, falls von den USA an die Ukraine gelieferte Waffen eingesetzt würden. Das sagte er der Nachrichtenagentur Al Jazeera am Donnerstagabend.

+++ 07.45 Uhr: Das US-Thinktank „Institute for the Study of the War“ hat im neuesten Lagebericht zum Ukraine-Krieg analysiert, dass russische Streitkräfte sich aktuell schwere tun, in besetzten Gebieten eine „permanente gesellschaftliche Kontrolle“ aufzubauen. Die Denkfabrik erklärte im Bericht, die russischen Streitkräfte seien „nicht in der Lage, die lokale Bevölkerung zu kontrollieren, die Verwendung des russischen Rubels durchzusetzen oder bürokratische Prozesse durchzuführen“. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.

Ukraine-Krieg: Ukraine startet „systematische Gegenangriffe“

+++ 07.00 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat mitgeteilt, dass russische Truppen derzeit im Süden des Landes auf „systematische Gegenangriffe“ stoßen. Das vermeldete das Einsatzkommando „Süd“ am Donnerstagabend in einem Lagebericht: Darin heißt es, dass 24 russische Soldaten getötet, ein russischer „t-72“-Panzer, vier „152-mm“-Haubitzen und vier Militärfahrzeuge zerstört worden seien. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.

+++ 06.00 Uhr: Wolodymyr Selenskyj hat von einem Teilerfolg in Sjewjerodonezk gesprochen. Die Stadt ist seit Tagen Schauplatz blutiger Kämpfe zwischen beiden Armeen. Die militärische Lage im Donbass habe sich in den vergangenen 24 Stunden jedoch insgesamt nicht verändert, sagte der ukrainische Präsident in seiner nächtlichen Videobotschaft.

Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, fotografiert Anfang April.

Erstmeldung vom Freitag, 3. Juni, 05.00 Uhr: Kiew – Seit nunmehr 100 Tagen tobt der von Russland entfesselte Angriffskrieg in der Ukraine. Kremlchef Wladimir Putin hatte das Nachbarland angreifen lassen, um dessen Nato-Ambitionen zu stoppen. Die russische Kriegspropaganda behauptet, die Ukraine werde von Neonazis geführt, russischsprachige Menschen würden dort unterdrückt. Als ein Ziel wird immer wieder die komplette Eroberung der ostukrainischen Gebiete Luhansk und Donezk, des sogenannten Donbass, genannt.

Präsident Wolodymyr Selenskyj zog bei mehreren Auftritten eine Art Bilanz des Krieges seit dem 24. Februar. Bei den Kämpfen im Osten würden täglich bis zu 100 ukrainische Soldaten getötet, sagte er in einer Videoschalte bei einer Sicherheitskonferenz in der slowakischen Hauptstadt Bratislava. „Und ein paar Hundert Menschen – 450, 500 Menschen – werden verletzt jeden Tag.“ Ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebietes sei derzeit von Russland besetzt, sagte er in einer Schalte in das luxemburgische Parlament.

Ukraine-Krieg: Schlacht um die östliche Großstadt Sjewjerodonezk

Derweil geht die Schlacht um die östliche Großstadt Sjewjerodonezk weiter. Nach Angaben von Vizegeneralstabschef Hromow gebe es dort sehr blutige Straßenkämpfe. Die Lage sei jedoch unter Kontrolle. Prorussische Truppen und das russische Militär stehen dort nach eigenen Angaben hingegen kurz vor der Machtübernahme.

Nach Berichten beider Seiten haben sich Zivilisten in Bunkern unter der Chemiefabrik Asot in der Stadt versteckt, Hajdaj sprach von etwa 800 Menschen. Dabei soll es sich um Einheimische handeln, die gebeten wurden, die Stadt zu verlassen, die sich aber geweigert haben. Auch Kinder sollen sich dort aufhalten, teilte der ukrainische Verwaltungschef von Luhansk, Serhij Hajdaj, dem US-Sender CNN mit. In der Hafenstadt Mariupol hatten ukrainische Soldaten und Zivilisten wochenlang in Bunkern unter dem Stahlwerk Asowstal ausgeharrt.

Ukraine-Konflikt: Präsident Selenskyj zieht Bilanz aus 100 Tagen Krieg

Laut Bilanz des ukrainischen Präsidenten Selenskyj seien die russischen Truppen im Ukraine-Krieg in 3620 Ortschaften der Ukraine einmarschiert, 1017 davon seien wieder befreit worden, „weitere 2603 werden noch befreit werden.“ Zwölf Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer seien im Land auf der Flucht, fünf Millionen im Ausland. Russland habe über 30.000 Soldaten verloren, behauptete Selenskyj. Westliche Experten vermuten zwar ebenfalls schwere russische Verluste, halten die Zahlen aus Kiew aber für zu hoch, heißt es in einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Die Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar lobte derweil die „Dynamik der Waffenlieferungen“ aus dem Westen, die deutlich an Fahrt aufnehme. Die Ukraine will mit den schweren Waffen unter anderem aus den USA und aus Deutschland den Vormarsch der russischen Truppen aufhalten und besetzte Städte befreien. Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock sicherte der Ukraine bereits Solidarität und weitere Waffen zu.

Ukraine-Krieg: Konflikt ist zu einem „Zermürbungskrieg“ geworden

„Kriege sind von Natur aus unberechenbar“, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg nach einem Treffen mit US-Präsident Joe Biden und dessen Nationalem Sicherheitsberater Jake Sullivan in Washington. „Deshalb müssen wir uns einfach auf eine lange Strecke einstellen.“ Der Konflikt sei zu einem Zermürbungskrieg geworden, in dem beide Seiten einen hohen Preis auf dem Schlachtfeld zahlten.

Die meisten Kriege endeten am Verhandlungstisch. Das werde vermutlich auch in diesem Fall passieren, sagte Stoltenberg. Aufgabe der Nato-Verbündeten sei es, die Ukraine zu unterstützen, um den bestmöglichen Ausgang für das Land zu erreichen. Die EU will am 100. Kriegstag im Ukraine-Konflikt ihr sechstes Sanktionspaket gegen Russland mit einem Öl-Embargo förmlich beschließen.

(hg/tu mit AFP/dpa)

Rubriklistenbild: © Bernat Armangue

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