Ukraine-Krieg im Ticker

Wagner-Boss Prigoschin provoziert mit Video eines toten US-Kämpfers

Alle Autoren
    schließen
  • Michelle Brey
    Michelle Brey
  • Max Schäfer
  • Franziska Schwarz
    Franziska Schwarz
  • Christian Stör
    Christian Stör
  • Stephanie Munk
    Stephanie Munk
  • Bona Hyun
    Bona Hyun
  • Nadja Orth
    Nadja Orth

Im Krieg in der Ukraine steht nach wie vor der Osten des Landes im Fokus. Besonders der Kampf um Bachmut geht weiter. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

Hinweis der Redaktion (17. Mai, 3.30 Uhr): Dieser Ticker ist geschlossen. Die aktuellen Entwicklungen im Ukraine-Krieg können Sie in unserem neuen News-Ticker zur Lage in der Ukraine lesen.

Update vom 16. Mai, 22.30 Uhr: Nun hat Russland Angaben der Ukraine dementiert. Es geht um den Abschuss moderner russischer Hyperschallraketen. Verteidigungsminister Sergej Schoigu sagte der Nachrichtenagentur RIA Novosti, Russland habe gar nicht so viele Hyperschallraketen abgefeuert, wie der ukrainischen Regierung zufolge in der vergangenen Nacht abgefangen worden waren.

Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow hatte erklärt, bei Luftangriffen auf Kiew seien sechs Hyperschallraketen vom Typ Kinschal abgefangen worden. Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte in einer Videoschalte bei einem Gipfeltreffen des Europarats, „100 Prozent“ der russischen Raketen, die in der Nacht auf Dienstag in Richtung Ukraine abgefeuert wurden, seien abgefangen worden.

News zum Krieg in der Ukraine: Russland will Lufabwehrsystem in Kiew zerstört haben

Update vom 16. Mai, 21.35 Uhr: Russland behauptete bei Raketenangriffen in der Nacht auf Dienstag ein Patriot-Luftabwehrsystem in Kiew zerstört zu haben. Das schrieb das russische Verteidigungsministerium auf Telegram. Ein US-Beamter widerlegte das nun gegenüber dem Nachrichtensender CNN. Das Patriot-Luftabwehrsystem sei wahrscheinlich beschädigt, jedoch nicht zerstört worden. Man sei noch dabei, das Ausmaß des Schadens durch den Angriff abzuschätzen, sagte der US-Beamte. Danach werde entschieden, ob das Abwehrsystem vor Ort repariert werden könne.

Kampfjet-Wende für die Ukraine? - Großbritannien und Niederlande planen Koalition

Update vom 16. Mai, 20.50 Uhr: Großbritannien und die Niederlande wollen eine „internationale Koalition“ schmieden, um die Ukraine mit Kampfflugzeugen zu beliefern. Wie ein Sprecher der britischen Regierung mitteilte, haben sich der britische Premierminister Rishi Sunak und der niederländische Regierungschef Mark Rutte auf ein solches Vorgehen verständigt. Demnach soll die Ukraine F-16-Kampfflugzeuge erhalten und bei der Ausbildung unterstützt werden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte in den vergangenen Tagen bei Besuchen in Italien, Deutschland, Frankreich und Großbritannien um umfangreiche neue Militärhilfe und um Unterstützung beim Aufbau einer „Kampfjet-Koalition“ geworben.

Ukraine-News: Rund 400.000 Russen zum Kampf in der Ukraine

Update vom 16. Mai, 20.20 Uhr: Schätzungen des ukrainischen Militärgeheimdienstes sind gegenwärtig circa 400.000 Russen in der Ukraine im Einsatz. Die Zahl würde sich folgendermaßen aufgliedern, wie Geheimdienstchef Kyrylo Budanow im Staatsfernsehen in Kiew erklärte:

  • Rein militärische Komponente mit rund 370.000 Soldaten.
  • Russische Garde mit rund 20.000 Angehörigen.
  • Private Gruppierungen mit knapp 7.000 Kämpfenden, hierzu zählt etwa auch die Söldnertruppe Wagner.

Nach Ansicht der militärischen Aufklärung der Ukraine verfügen die russischen Streitkräfte aktuell nicht über genügend Personal, um großangelegte Offensiven zu führen. Vielmehr bereiteten sich die russischen Militärs auf die Verteidigung eroberter Gebiete vor.

Update vom 16. Mai, 18.50 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte setzen offenbar bereits Langstreckenraketen vom Typ „Storm Shadow“ ein. Wie zwei US-Beamte und ein mit der Angelegenheit vertrauter westlicher Beamte CNN sagten, nutze die Ukraine diese, um russische Ziele anzugreifen. Ein Sprecher des ukrainischen Verteidigungsministeriums lehnte eine Stellungnahme hierzu laut dem Nachrichtensender ab. Großbritannien stellte die neuartigen Raketen bereit. Sie können Ziele in 250 Kilometern Entfernung treffen.

Prigoschin provoziert USA mit Leichen-Video: Ministerium reagiert vorsichtig

Update vom 16. Mai, 17.25 Uhr: Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, behauptet in einem Video, ein US-Bürger sei in der seit Monaten umkämpften Stadt Bachmut gestorben. Das berichtet CNN unter Berufung auf einen Clip aus dem Telegram-Kanal der Wagner Gruppe.

Jewgeni Prigoschin, Chef der Söldnertruppe Wagner, an einem unbekannten Ort während einer Erklärung per Video.

Demnach zeigt das Bildmaterial „Putins Koch“, wie er eine Leiche inspiziere und ein amerikanisches Ausweisdokument begutachte. Ein Soldat behaupte, der Mann habe das Feuer in Bachmut erwidert, als er starb. Prigoschin sagt laut CNN in dem Video: „Wir werden ihn den Vereinigten Staaten von Amerika übergeben, wir werden ihn in einen Sarg legen und ihn voller Respekt mit der amerikanischen Flagge bedecken, denn er ist nicht als Opa in seinem Bett gestorben, sondern im Krieg einen höchstwahrscheinlich ehrenvollen Tod, oder?“

Das US-Außenministerium erklärte dem Sender, die Behauptung Prigoschins sei noch nicht verifiziert. Die Möglichkeiten, Todesfälle von US-Bürgern in der Ukraine zu prüfen, seien „äußerst begrenzt“. Das Ministerium sei sich allerdings „der Berichte bewusst“ und suche „zusätzliche Informationen“.

News zum Ukraine-Krieg: Kiew erzielt wohl Erfolge in Bachmut

Update vom 16. Mai, 16.15 Uhr: Seit Monaten ziehen sich die Kämpfe um die ostukrainische Stadt Bachmut hin. Die ukrainischen Streitkräfte haben im Gebiet der umkämpften Stadt eigenen Angaben zufolge in den vergangenen Tage rund 20 Quadratkilometer Gelände unter ihre Kontrolle gebracht. Auch in der Stadt Bachmut hätten die Soldaten „etwas“ vorrücken können, die heftigen Kämpfe hielten an. Das teilte die stellvertretende Verteidiungsministerin Hanna Maliar auf Telegram mit.

Update vom 16. Mai, 14.20 Uhr: Bei den Raketenangriffen in der Nacht habe Russland ein Patriot-Luftabwehrsystem zerstört. Das behauptet das russische Verteidigungsministerium. Ziele des Luftangriffs seien Aufmarschstellen der ukrainischen Streitkräfte sowie Lager von Waffen und militärischer Ausrüstung gewesen, die aus westlichen Ländern geliefert wurden“, zitiert CNN einen Telegram-Beitrag des Ministeriums.

Bachmut wird im Ukraine-Krieg zur Falle für russische Truppen – behauptet ukrainischer Befehlshaber

Update vom 16. Mai, 12.00 Uhr: Olexander Syrskyj, Befehlshaber der ukrainischen Landstreitkräfte, hat die umkämpfte Stadt Bachmut als „Mausefalle“ für die russischen Truppen bezeichnet. „Die Wagner-Söldner sind nach Bachmut wie die Ratten in die Mausefalle gekrochen“, sagte der 57-Jährige am Dienstag bei einem weiteren Besuch im Frontgebiet. Durch „aktive Verteidigung“ seien die ukrainischen Einheiten an mehreren Abschnitten bei Bachmut zu Gegenangriffen übergegangen.

„Der Feind hat mehr Ressourcen, doch wir zerstören seine Pläne“, sagte der Generaloberst. Danach zeichnete er mehrere Soldaten mit Orden aus. Zuvor hatten Einheiten der ukrainischen Armee nordwestlich und südwestlich von Bachmut die russischen Truppen teils um mehrere Kilometer zurückgedrängt.

Ukraine-News: Kiew meldet Abschuss von Hyperschallraketen

Update vom 16. Mai, 10.35 Uhr: Die Ukraine hat bei erneuten nächtlichen russischen Luftwaffenangriffen eigenen Angaben zufolge sechs moderne russische Hyperschallraketen abgefangen. „Ein weiterer unglaublicher Erfolg für die ukrainischen Luftstreitkräfte! Vergangene Nacht haben unsere Luftverteidiger sechs russische Hyperschallraketen vom Typ Kinschal und zwölf weitere Raketen abgeschossen“, erklärte Verteidigungsminister Oleksij Resnikow am Dienstag im Kurzbotschaftendienst Twitter.

Nach Armee-Angaben zerstörte die Luftabwehr alle von Russland über Nacht abgefeuerten 18 Raketen sowie neun Drohnen. Mit welchen Waffen die Raketen vom Himmel geholt wurden, teilte die Armee zunächst nicht mit. Nach Angaben von Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko gingen einige Trümmerteile in mehreren Stadtteilen der Hauptstadt nieder, unter anderem im Zoo, wo sie demnach drei Menschen verletzten.

Ukraine-Krieg: Nachschubroute nach Bachmut gesichert

Update vom 16. Mai, 10.00 Uhr: Die wichtigste ukrainische Nachschubroute in die umkämpfte ostukrainische Stadt Bachmut ist nach Einschätzung britischer Militärexperten wieder besser gesichert. Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London am Dienstag (16. Mai) hervor. Demnach haben die Vorstöße der ukrainischen Verteidiger an den Flanken im Norden und Süden in den vergangenen Tagen zu einer Stabilisierung geführt. Der Donez-Donbass-Kanal sei inzwischen zur natürlichen Trennlinie zwischen ukrainischen und russischen Truppen als Teile einer „tiefen defensiven Zone“ um die Ortschaft Tschassiw Jar geworden.

Im Zentrum Bachmuts, so die Briten, machen allerdings die Kämpfer der russischen Söldnertruppe Wagner weiter kleine Fortschritte, wo sie Stellungen der Ukrainer übernehmen, hieß es in der Mitteilung weiter.

Ukraine-Krieg: Kiew meldet aktuelle Zahlen

Update vom 16. Mai, 9.10 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat neue Zahlen zu den russischen Verlusten im Ukraine-Krieg veröffentlicht. Demnach wurden in den Gefechten etwa 520 russische Soldaten binnen eines Tages getötet oder verletzt. Die Gesamtzahl nähert sich damit weiter der Marke von 200.000. Unabhängig prüfen lassen sich die Angaben nicht.

  • Soldaten: 199.998 (+520)
  • Panzer: 3762 (+3)
  • Gepanzerte Kampffahrzeuge: 7348 (+12)
  • Artilleriesysteme: 3150 (+13)
  • Unbemannte Flugkörper / Drohnen: 2732 (+12)
  • Fahrzeuge und Treibstofftanks: 6048 (+14)
  • Quelle: Generalstab der Ukraine auf Facebook vom 16. Mai 2023

Ukraine-News: Angriff mit Drohnen und Marschflugkörpern auf Kiew

Update vom 16. Mai, 8.00 Uhr: Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist am Dienstagmorgen ukrainischen Angaben zufolge Ziel eines massiven russischen Angriffs aus der Luft geworden. „Der Feind hat einen komplexen Angriff aus mehreren Richtungen und zu gleicher Zeit gestartet, mit Drohnen, Marschflugkörpern und wahrscheinlich ballistischen Raketen“, teilte die Militärverwaltung von Kiew im Onlinedienst Telegram mit.

„Es war außergewöhnlich in der Dichte, eine Höchstzahl von Raketen in einem sehr kurzen Zeitraum. Ersten Informationen zufolge wurde die große Mehrheit der feindlichen Ziele im Himmel über Kiew entdeckt und zerstört“, hieß es in der Mitteilung.

Der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, teilte kurz zuvor auf seinem Telegram-Konto mit, dass die Luftabwehr der Stadt im Einsatz sei. Demnach landeten Trümmer einer Drohne und einer Rakete im Bezirk Darnytskyj im Süden der Hauptstadt. „Drei Menschen wurden im Bezirk Solomjanskyj verletzt“, fügte Klitschko hinzu.

Update vom 16. Mai, 6.00 Uhr: Heftige Explosionen von Luftabwehrraketen rissen die Einwohner der ukrainischen Hauptstadt Kiew aus dem Schlaf. Raketentrümmer seien auf das Gelände des städtischen Tierparks heruntergefallen, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko am Dienstag (16. Mai) mit. Seinen Angaben nach wurden drei Menschen verletzt und ein größeres Gebäude beschädigt. Zudem seien mehrere Autos in Brand geraten. Der Militärverwaltung zufolge waren vier Stadtteile betroffen. Luftalarm war in der Nacht im ganzen Land ausgelöst worden.

Ukraine-Krieg: Russland und Iran bauen Kooperation aus – aktuelle News zum Krieg

Update vom 15. Mai, 22.15 Uhr: Russland und der Iran bauen nach Angaben der US-Regierung ihre militärische Kooperation aus. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, sagte am Montag, der Iran liefere weiter Angriffsdrohnen an Russland. Seit August habe der Iran mehr als 400 Drohnen für Russland zur Verfügung gestellt.

Die meisten davon seien bereits zum Einsatz gekommen im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine – vor allem mit dem Ziel, dort kritische Infrastruktur zu zerstören. Der Iran gehöre zu den wichtigsten militärischen Unterstützern Moskaus und ermögliche es dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, weiter Ukrainer zu töten, sagte Kirby.

Präsident Selenskyj kehrt nach Europareise zurück in die Ukraine – News zum Ukraine-Krieg

Update vom 15. Mai, 20.09 Uhr: Wolodymyr Selenskyj ist nach seiner Reise durch vier europäische Staaten wieder in die Ukraine zurückgekehrt, und zwar mit „mehr Munition, stärkeren Waffen für die Front, mehr Schutz für unsere Leute, mehr politische Unterstützung“, wie der ukrainische Präsident es in einem Video zusammenfasste.

Bei allen Gesprächen in Italien, Deutschland, Frankreich und Großbritannien sei seine Friedensformel über einen kompletten Abzug der russischen Truppen vom Staatsgebiet der Ukraine besprochen worden, fuhr er fort.

Bilder des Ukraine-Kriegs: Großes Grauen und kleine Momente des Glücks

ukraine-krieg-russland-bilder-eindruecke-kiew-rakete
Der Krieg begann Ende Februar mit Angriffen Russlands auf zahlreiche Städte der Ukraine. Die Truppen aus Moskau nahmen frühzeitig auch Kiew, die Haupstadt des Landes, unter Raketenbeschuss. Eine der russischen Raketen wurde als Teil einer Ausstellung vor dem Nationalmuseum für Militärgeschichte platziert. Kurator Pavlo Netesov wollte nach eigener Aussage mit der Ausstellung der zerstörten Ausrüstung die Bewohnerinnen und Bewohner Kiews an die Straßenkämpfe erinnern, die in anderen Städte der Ukraine tobten, von denen die Hauptstadt aber verschont blieb. © Sergei Supinsky/afp
Wolodymyr Selenskyi in Donezk
Eine dieser Städte war Donezk. Im Mai 2022 besuchte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die einstige Millionenmetropole und hörte sich dort den Bericht von Frontsoldaten an. In Donezk tobt der Krieg zwischen Russland und der Ukraine bereits seit 2014. Seitdem herrscht dort ein von Moskau installiertes Regime, das sich selbst Volksrepublik Donezk nennt. Nach einigen vorübergehenden Waffenstillstandsabkommen ist die Stadt im Südosten nun wieder Ort erbitterterte Kämpfe. © Uncredited/dpa
Menschen suchen Deckung in Lyssytschansk
Es ist vor allem die Zivilbevölkerung, wie diese beiden Kinder und Seniorinnen in Lyssytschansk, die unter dem Ukraine-Krieg leiden. Die Großstadt liegt mitten im Donbass, die seit Kriegsausbruch am schwersten umkämpfte Region in der Ukraine. Die Bewohnerinnen und Bewohner, die nicht fliehen oder konnten, müssen nun regelmäßig Schutz vor Artilleriebeschuss suchen. © Aris Messinis/afp
Tschassiw Jar, Kleinstadt der Ukraine in der Nähe Lyssytschansk
Unweit von Lyssytschansk liegt die Kleinstadt Tschassiw Jar. Dort räumen Arbeiter die Trümmer eines Hauses von der Straße, das von einer russischen „Hurrikan“-Rakete getroffen wurde. Im Juli 2022 feierte Russland vor allem in der Donbass-Region militärische Erfolge. Zahlreiche Städte und Gemeinden wurden erobert. Die Truppen Wladimir Putins schienen die Ukraine im Sturm zu erobern. © Anatolii Stepanov/afp
brennendes Weizenfeld in der Region Saporischschja
Dieser Mann in Militäruniform ist in einem brennenden Weizenfeld in der Region Saporischschja, während russische Truppen Felder beschießen, um die örtlichen Landwirte an der Getreideernte zu hindern. Die Ukraine auszuhungern und die Ernte zu stehlen, war von Anfang an Teil der russischen Strategie © Uncredited/dpa
Das sechsmonatige Jubiläum im August war ein trauriger Abschnitt im russischen Angriffs-Krieg
Das sechsmonatige Jubiläum des UKraine-Kriegs im August war ein trauriger Abschnitt der russischen Invasion. Doch die ukrainischen Streitkräfte leisteten mit Herz und allen Mitteln weiter Widerstand und feierten ihre Nation, wie hier mit Drohne und ukrainischer Flagge über dem „Monument des Mutterlands“ in Kiew. © Dimitar Dilkoff/afp
Hier wurde im September in der Stadt Kupiansk in der Kharkiv Region eine Brücke bombadiert
Im September begannen die Truppen Wladimir Putins, die Infrastruktur der ukrainischen Städte unter Beschuss zu nehmen. In der Stadt Kupiansk in der Region Kharkiw bombardierte Moskau eine Brücke. An vielen anderen Städten versuchten die russischen Streitkräfte, die Energieversorgung zu stören. © Yasuyoshi Chiba/afp
Statt eines kurzen Angriffskriegs, den der russische Präsident Wladimir Putin geplant hatte, dauert der Krieg immer noch an.
Weil die Erfolge in der Ukraine ausblieben, benötigten die russischen Truppen immer mehr Rekruten für die Front. Präsident Wladimir Putin verkündete deshalb eine Teilmobilisierung im eigenen Land. Tausende junger Männer mussten sich wie dieser Mann in der Stadt Kineschma von ihren Müttern verabschieden und in den Ukraine-Krieg ziehen. © Vladimir Smirnov/imago
Hier sieht man Putin bei einer Ansprache auf einem großen Screen auf dem Roten Platz anlässlich der Annexion von vier Regionen der Ukraine, die von russischen Truppen im September besetzt waren
Im Osten der Ukraine schuf Wladimir Putin Ende September Tatsachen. Vier Regionen des Landes, die zuvor ihre Unabhängigkeit erklärt hatten, wurden annektiert. Anlässlich der Gebietsgewinne richtete sich Putin in einer TV-Ansprache an die Bevölkerung Russlands. Zumindest auf dem Roten Platz in Moskau wurde Putins Rede frenetisch bejubelt. © Alexander Nemenov/afp
Nach der Explosion eines Lastwagens in der Nähe von Kertsch am 8. Oktober 2022 steigt schwarzer Rauch aus einem Feuer auf der Brücke von Kertsch auf
Nach der Explosion eines Lastwagens in der Nähe von Kertsch am 8. Oktober 2022 steigt schwarzer Rauch aus einem Feuer auf der Brücke von Kertsch auf. Sie ist die einzige Landverbindung zwischen Russland und der annektierten Krim-Halbinsel. Russland versprach, die Täter zu finden, ohne die Ukraine sofort zu beschuldigen. © Uncredited/afp
Ukrainische Artilleristen feuern eine 152-mm-Schleppgeschütz-Haubitze (D20) auf eine Stellung an der Frontlinie in der Nähe der Stadt Bakhmut in der ostukrainischen Region Donezk Ende Oktober während des russischen Einmarsches in die Ukraine
Ebenfalls im Oktober gelingt es der Ukraine, an vielen Frontabschnitten vorzurücken. Das gelingt den Streitkräften vor allem dank der Unterstützung aus dem Westen, die immer mehr schweres Gerät in den Konflikt liefert. Hier feuern ukrainische Artilleristen eine 152-mm-Schleppgeschütz-Haubitze (D20) auf eine Stellung an der Frontlinie in der Nähe der Stadt Bakhmut in der ostukrainischen Region Donezk ab. © Dimitar Dilkoff/afp
Ein Einwohner von Cherson hebt seinen Daumen zur Unterstützung der Ukraine auf dem Hauptplatz der Stadt nach der Befreiung von den russischen Besatzern
Mitte November gelingt den ukrainischen Truppen ein großer Erfolg. Sie können die Hafenstadt Cherson im Südosten des Landes zurückerobern. Die Millionenmetropole besitzt neben hohem strategischem auch symbolischen Wert im Kampf gegen Russland. Ein Bewohner feiert die Befreieung mit erhobenem Daumen im Zentrum der Stadt. © Celestino Arce Lavin/dpa
An diesem Tag hielt die Welt den Atem an: Eine Luftaufnahme zeigt den Ort, an dem am 15. November 2022 zwei Männer im ostpolnischen Dorf Przewodow, nahe der Grenze zur kriegszerstörten Ukraine, durch einen Raketeneinschlag getötet wurden
An diesem Tag hielt die Welt den Atem an: Eine Luftaufnahme zeigt den Ort, an dem am 15. November 2022 zwei Männer im ostpolnischen Dorf Przewodow, nahe der Grenze zur kriegszerstörten Ukraine, durch einen Raketeneinschlag getötet wurden. Russland attackierte die Ukraine mit einem massiven Angriff auf die zivile Infrastruktur, wodurch Millionen von Haushalten ohne Strom blieben. Unmittelbar nach dem Vorfall gab es Befürchtungen, dass es sich um eine neue Eskalation des Konflikts handeln könnte, doch am 16. November 2022 gab Polen bekannt, dass das Geschoss wahrscheinlich von der ukrainischen Luftabwehr stammte. Diese Theorie wurde dann auch von Washington bestätigt. © Wojtek Radwanski/Damien Simonart/afp
ein Werk des britischen Straßenkünstlers Banksy auf einer mit Schnee bedeckten Panzerabwehrkonstruktion
Auch Banksy besuchte die Ukraine inmitten des Krieges. Ein am 17. November 2022 aufgenommenes Foto zeigt ein Werk des britischen Straßenkünstlers auf einer mit Schnee bedeckten Panzerabwehrkonstruktion auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew. Zu diesem Zeitpunkt war bereits klar, dass die Ukraine sich auf einen Winter des Krieges einstellen wird müssen. © Sergei Supinsky/afp
Dmitri Schewtschenko, Mitarbeiter von Rosenergoatom, inspiziert einen Tank mit destilliertem Wasser, um den Betrieb des vierten Blocks des Kernkraftwerks Saporischschja zu gewährleisten
Weitere harte Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur. Sogar Kernkraftwerke werden zum Ziel russischer Raketen. Dmitri Schewtschenko, Mitarbeiter von Rosenergoatom, inspiziert einen Tank mit destilliertem Wasser, um den Betrieb des vierten Blocks des Kernkraftwerks Saporischschja zu gewährleisten, der durch Beschuss im Zuge der russischen Militäroperation in der Ukraine in Enerhodar beschädigt wurde. © Alexey Kudenko/imago
Eine Frau spielt Gitarre in einer Kneipe während eines Stromausfalls in Lemberg am 2. Dezember 2022
Kleine Momente des Glücks im Wahnsinn des Krieges: Eine Frau spielt Gitarre in einer Kneipe während eines Stromausfalls in Lemberg am 2. Dezember 2022, als die Stadt nach den jüngsten massiven russischen Luftangriffen auf die ukrainische Energieinfrastruktur von einem geplanten Stromausfall betroffen ist. © Yuriy Dyachyshyn/afp
Hier trifft sie auf den Heiligen Mykola (Heiliger Nikolaus) am 19. Dezember 2022 in Cherson, inmitten der russischen Invasion in der Ukraine
Für einen Augenblick darf dieses Mädchen einfach Kind sein. Hier trifft sie auf den Heiligen Mykola (Heiliger Nikolaus) am 19. Dezember 2022 in Cherson, inmitten der russischen Invasion in der Ukraine © Dimitar Dilkoff/afp
Ukraine-Krieg - Jahrestag Kriegsbeginn- Kiew
Ukrainische Soldaten erinnern am 24. Februar 2023 an der Sophienkathedrale in Kiew an den Beginn des Ukraine-Kriegs ein Jahr zuvor. © Kay Nietfeld/dpa
Ukraine-Krieg - Orthodoxe Ostern in Saporischschja
Die kirchlichen Rituale werden in der Ukraine auch im April 2023 befolgt: Orthodoxe christliche Priester und Gläubige bei der Segnung der traditionellen Osterkörbe am Ostersonntag in der St. Nikolaus-Kirche in Saporischschja. © Andriy Andriyenko/dpa
Ukraine-Krieg - Ukrainische Gegenoffensive im Süden des Landes
Ukrainische Soldaten gestikulieren im September 2023 auf ihrem Bradley Fighting Vehicle (BFV) in der Frontstadt Orichiw. Aus ihrem amerikanischen Schützenpanzer berichten sie von schweren Gefechten. Seit Kriegsbeginn stand Orichiw unter ständigem Beschuss der russischen Armee. © Oliver Weiken/dpa
Ukraine-Krieg - Kupjansk
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (Mitte) wird am 30. November 2023 während eines Besuchs in einem Gefechtsstand an der Front in Kupjansk über die Kriegssituation informiert. © dpa
Lwiw
Auch im Dezember 2023 feiern die Menschen in der Ukraine Weihnachten. In Lwiw besuchen sie den Gottesdienst an Heiligabend und bereiten sich darauf vor, den ersten Weihnachtsfeiertag am 25. Dezember zu feiern.  © Yuriy Dyachyshyn/AFP
Ukraine-Krieg - Charkiw
Ein großer Haufen Trümmer mit Resten von russischen Raketen liegt in der Stadt Charkiw. In den frühen Morgenstunden des 15. Februar 2024 schlug eine russische Rakete in einem Wohngebiet von Chugugyv ein und tötete eine 67-jährige Frau. © Ximena Borrazas/dpa
Charkiw
Trotz Gesprächen über eine Waffenruhe dauert der Ukraine-Blick auch im Jahr 2025 weiter an. Charkiw steht mehrmals schwer unter russischem Beschuss. Das Kunstwerk „Kreuz des Friedens“ mit einem Kruzifix aus 20.000 Fragmenten russischer Artilleriegeschosse wurde vom amerikanisch-ukrainischen Künstler Sergey Melnikoff (besser bekannt als MFF) und dem ukrainischen Künstler Viktor Belchik geschaffen. © Sergey Bobok/AFP
Ukraine-Krieg - Sumy
Bei einem schweren russischen Luftschlag mit ballistischen Raketen gegen die Stadt Sumy kommen am Palmsonntag 2025 mehr als 30 Menschen ums Leben. Mehr als 100 Zivilpersonen werden verletzt. Unter den Toten sind auch Kinder. © Evgeniy Maloletka/dpa

News zu Lukaschenko im Ukraine-Krieg: Belarus‘ Machthaber absolviert Auftritt

Update vom 15. Mai, 18.09 Uhr: Nach tagelangen Spekulationen über seine Gesundheit ist in Belarus Machthaber Alexander Lukaschenko bei einem Termin mit Militärs wieder aufgetaucht. Das Staatsfernsehen in Minsk zeigte den 68-Jährigen am Montag (15. Mai) in einer militärgrünen Uniform.

„Lassen Sie uns darauf schauen, was um unser Land herum passiert, besonders in der Luft“, sagte Lukaschenko. Er ging dann direkt auf bisher von der russischen Führung nicht einmal bestätigte Abschüsse von Hubschraubern und Flugzeugen im Gebiet Brjansk an der Grenze zur Ukraine und zu Belarus ein. Die Ereignisse in der russischen Region am Samstag hätten Belarus in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt, sagte Lukaschenko.

Bei den Abstürzen sollen insgesamt mindestens neun Menschen getötet worden sein. Offizielle Angaben gab es dazu nicht. Auch vom russischen Verteidigungsministerium, das aus dem Gebiet auch seine Angriffe gegen die Ukraine führt, gab es keine Stellungnahme.

News zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg: „Innenminister“ in Luhansk schwer verletzt

Update vom 15. Mai, 16.26 Uhr: In Luhansk ist der von Russland eingesetzte „geschäftsführende Innenminister“ Igor Kornet bei einem Anschlag schwer verletzt worden. Der 50-Jährige sei auf die Intensivstation gebracht worden, meldeten russische Medien nun. Die Bombe zerstörte einen Friseursalon im Zentrum von Luhansk in dem sich Kornet offenbar befand.

Bei der Explosion ist demnach ein Mensch ums Leben gekommen, drei Leibwächter Kornets wurden verletzt. Seit August 2014 war Kornet „Innenminister“ in den Regierungsstrukturen der von Moskau unterstützten Luhansker Separatisten. Im Oktober vergangenen Jahres hat Moskau das an Russland grenzende Gebiet nach seinem Einmarsch in die Ukraine offiziell annektiert.

Ukraine-News: Peskow weist Macrons „Vasallen“-Aussage zu Russland und China zurück

Update vom 15. Mai, 13.45 Uhr: Der französische Präsident hatte Russland am Sonntag (14. Mai) einen baldigen „Vasall Chinas“ genannt (hier das Update). Der Kreml hat diese Einschätzung Emmanuel Macrons nun als „komplett falsch“ zurückgewiesen. „Unsere Beziehungen zu China haben den Charakter einer besonderen strategischen Partnerschaft“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow nun.

Im Gegensatz zu anderen großen Staaten verurteilte China den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine öffentlich nicht. Mitte März war der chinesische Staatspräsident Xi Jinping nach Moskau gereist, wo er gemeinsam mit Kreml-Chef Wladimir Putin Geschlossenheit gegenüber dem Westen demonstrierte.

News zum Ukraine-Krieg: Neues zu Bachmut

Update vom 15. Mai, 10.10 Uhr: Die ukrainische Armee hat am Montag einen weiteren erfolgreichen Vorstoß ihrer Streitkräfte in Gebiete nahe der hart umkämpften Stadt Bachmut gemeldet. „Der Vorstoß unserer Truppen in Richtung Bachmut ist der erste Erfolg der Offensive im Rahmen des Einsatzes zur Verteidigung Bachmuts“, teilte der Befehlshaber der ukrainischen Bodentruppen, Oleksandr Syrskyj, am Montag (15. Mai) im Onlinedienst Telegram mit.

Die letzten Tage hätten gezeigt, „dass wir auch unter solch extrem schwierigen Bedingungen voranschreiten und den Feind vernichten können“, sagte Syrskyi. „Wir kämpfen mit weniger Ressourcen als der Feind. Gleichzeitig gelingt es uns, seine Pläne zu zerstören“, teilte er weiter mit.

News zum Ukraine-Krieg: Wolodymyr Selenskyj reist nach London

Update vom 15. Mai, 9.05 Uhr: Großbritannien wird Hunderte von neuen Langstrecken-Angriffsdrohnen mit einer Reichweite von über 200 Kilometer in die Ukraine schicken. Dies teilte die Regierung in London am Montag (15. Mai) mit, nachdem Präsident Wolodymyr Selenskyj zu Gesprächen mit Premierminister Rishi Sunak in das Land gereist war.

„Heute wird der Premierminister die weitere Bereitstellung von Hunderten von Luftabwehrraketen und weiteren unbemannten Luftfahrtsystemen durch das Vereinigte Königreich bestätigen, darunter Hunderte von neuen Langstrecken-Angriffsdrohnen mit einer Reichweite von über 200 km“, so die Regierung laut Reuters in einer Erklärung. „Diese werden in den kommenden Monaten geliefert, während sich die Ukraine darauf vorbereitet, ihren Widerstand gegen die laufende russische Invasion zu verstärken.“

News zum Ukraine-Krieg: Kiew meldet Geländegewinne bei Bachmut

Update vom 15. Mai, 5.15 Uhr: Die ukrainischen Truppen erzielten in der Umgebung der schwer umkämpften Stadt Bachmut nach eigener Darstellung weitere Geländegewinne. „Unsere Einheiten haben mehr als zehn feindliche Stellungen nördlich und südlich von Bachmut eingenommen und ein großes Waldgebiet bei Iwaniwske vom Feind gesäubert“, teilte Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Sonntag (14. Mai) auf Telegram mit. Dabei seien russische Soldaten gefangen genommen worden. Trotz der ukrainischen Erfolge bleibe die Lage bei Bachmut weiterhin angespannt, da das russische Militär entschiedenen Widerstand leiste.

Das ukrainische Militär hat in den vergangenen Tagen rund um die ostukrainische Stadt Bachmut bei Gegenangriffen größere Gebiete zurückerobert. Nun droht eine Einkesselung der in der Stadt eingesetzten russischen Söldnertruppe Wagner.

News zum Ukraine-Krieg: Kreml weist Vorwürfe zurück

Update vom 14. Mai, 22.46 Uhr: Die Türkei unterhält im Ukraine-Krieg gute Beziehungen zu beiden Parteien. Vor der Türkei-Wahl an diesem Sonntag (14. Mai) hatte der Kreml hat Vorwürfe zurückgewiesen, Russland habe sich in die Präsidentschaftswahl eingemischt. Kemal Kilicdaroglu, der Hauptrivale des Amtsinhabers Recep Tayyip Erdogan, hatte Moskau beschuldigt, hinter einer Internet-Kampagne mit sogenannten Deepfakes zu stecken.

Russland und die Türkei haben ihre Beziehungen in den vergangenen Jahren ausgebaut. Mehrere Stunden nach Schließung der Wahllokale war der Ausgang der Präsidentschafts- und Parlamentswahl nun noch unklar. 

News zu Selenskyj-Reise im Ukraine-Krieg: Macron sieht Schlacht für Russland „verloren“

Update vom 14. Mai, 20.11 Uhr: Russland hat den Krieg in der Ukraine nach Ansicht des französischen Präsidenten Emmanuel Macron „geopolitisch“ bereits verloren. Macron verwies in einem Interview mit der Zeitung L‘Opinion vom Sonntag unter anderem auf die Nato-Erweiterung um Finnland und Schweden als Rückschlag für Moskau. Zudem sei Russland auf dem Weg zu einer Art „Vasallentum gegenüber China“, fügte der Präsident hinzu.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird am Sonntagabend (14. Mai) in Paris erwartet (siehe vorheriges Update).

News aus der Ukraine: Kiew meldet Einnahme von „mehr als zehn Stellungen“ bei Bachmut

Update vom 14. Mai, 19.12 Uhr: Muss Russland in der Schlacht um Bachmut Verluste einstecken? Das ukrainische Militär meldet jedenfalls, mehr als zehn von den Russen gehaltene Stellungen in der Region nun zurückerobert zu haben. Das berichtet der Kyiv Independent unter Berufung auf Hanna Maliar, Vize-Verteidigungsministerin der Ukraine. Unabhängig prüfen ließen sich die Angaben zunächst nicht.

Ukraine-News: Selenskyj sieht ein Land „fast bereit zur Gegenoffensive“

Update vom 14. Mai, 18.50 Uhr: „Die Ukraine ist fast bereit für die erfolgreiche Gegenoffensive“: Mit diesen Worten zitiert nun der Kyiv Independent Wolodymyr Selenskyj von seinem Deutschland-Besuch. Der ukrainische Präsident habe betont, dass sein Land inzwischen „fast genug“ westliche Waffen besitze.

Selenskyj reist nach seinem Besuch in Deutschland nach Frankreich weiter. Nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP wird er am Sonntagabend in Paris erwartet. Es handelt sich um den zweiten Besuch Selenskyjs in Frankreich seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine.

News zur Lage im Ukraine-Krieg: Brexit-Hardliner äußert Theorie zu Russland

Update vom 14. Mai, 17.17 Uhr: Jetzt äußert sich ein Brexit-Hardliner zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg: Der britische Abgeordnete Jacob Rees-Mogg glaubt nach eigenen Angaben, dass der Austritt Großbritanniens aus der EU eine entscheidende Rolle dabei gespielt hat, die Ukraine gegen den russischen Überfall zu unterstützen.

Moskaus Einmarsch hätte wahrscheinlich Erfolg gehabt, wäre das Vereinigte Königreich an die deutsch-französischen Linie im Umgang mit Russland gebunden gewesen, sagte Rees-Mogg dem britischen Sender Sky News am Sonntag (14. Mai). Das sei nach der Besetzung der Krim 2014 geschehen, wobei ein „schmutziger Kompromiss“ herausgekommen sei.

Dank Brexit sei sein Land unter der Führung des früheren Premierminister Boris Johnson aber in der Lage gewesen, „globale Führung in Sachen Ukraine“ zu übernehmen, so Rees-Mogg weiter. Dadurch sei eine Koalition entstanden, die es Kremlchef Wladimir Putin unmöglich gemacht habe, seine Pläne zu verwirklichen.

Ukraine-News: Selenskyjs Soldaten preschen in Bachmut voran

Update vom 14. Mai, 13.57 Uhr: Die Ukraine setzt in der Schlacht um Bachmut weiter auf Angriff. In den vergangenen 24 Stunden haben ukrainische Verbände massive Versuche unternommen, Verteidigungslinien in Bachmut zu durchbrechen. Das berichten russische Nachrichtenagenturen. Alle Angriffe seien aber zurückgeschlagen worden, zitierte Interfax den Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau, Igor Konaschenkow.

Dennoch scheint die Offensive der Ukraine Früchte zu tragen. Nach Angaben der US-Denkfabrik „Institute for the Study of War“ haben ukrainische Streitkräfte zuletzt innerhalb von drei Tagen mehr als zehn Quadratmeilen (etwas mehr als 27 Quadratkilometer) Boden zurückerobert. Russische Militärblogger warnten demnach, dass es aufgrund der verstärkten ukrainischen Angriffe zusehends häufiger zu russischen Rückzügen aus Bachmut kommen könnte.

News zum Ukraine-Krieg: Russische Truppen nicht gerüstet

Update vom 14. Mai, 10.35 Uhr: Die russischen Invasionstruppen in der Ukraine sind nach Ansicht britischer Fachleute in einem miserablen Zustand und nicht gut auf Herausforderungen vorbereitet. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Bericht des Verteidigungsministeriums in London zum Ukraine-Krieg hervor. Demnach sind zwar Zahl der Soldaten und Organisationsstruktur ähnlich wie zu Beginn des Kriegs, doch die Zusammensetzung unterscheidet sich erheblich.

Im Februar 2022 habe die russische Truppe aus Profi-Soldaten bestanden, sei größtenteils mit einigermaßen modernen Fahrzeugen ausgestattet gewesen, und habe regelmäßig trainiert, mit dem Ziel, komplexe Einsätze im Verbund auszuführen, so die Mitteilung. „Jetzt besteht die Streitkraft hauptsächlich aus schlecht ausgebildeten Reservisten und ist zunehmend auf veraltete Ausrüstung angewiesen, vielen erheblich unterbesetzten Einheiten“, hieß es weiter.

Update vom 14. Mai, 06.30 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zu politischen Gesprächen nach Deutschland gereist. „Bereits in Berlin“, twitterte Selenskyj am frühen Sonntagmorgen. „Waffen. Starkes Paket. Luftverteidigung, Wiederaufbau. EU. Nato. Sicherheit“, fügte er hinzu - Stichworte für die möglichen Gesprächsthemen in Berlin. Das genaue Programm Selenskyjs wurde aus Sicherheitsgründen zunächst nicht bekannt gegeben. Es gab aber Spekulationen, dass der Gast aus Kiew von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Kanzler Olaf Scholz (SPD) empfangen wird.

Unterdessen ist in der Ukraine ist am frühen Sonntagmorgen ein landesweiter Luftalarm ausgelöst worden. Auslöser sollen örtlichen Medienberichten zufolge Raketenstarts von mehreren strategischen Bombern der russischen Luftwaffe aus dem Bereich des Kaspischen Meeres gewesen sein. Informationen aus dem Kriegsgebiet lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Erstmals seit Ukraine-Krieg: Selenskyj kommt am Sonntag nach Deutschland

Erstmeldung vom 12. Mai: Kiew/Frankfurt - Russland hat im Südosten der Ukraine offenbar massive Verteidigungslinien errichtet, um die besetzten Gebiete gegen ukrainische Offensiven abzuschirmen. Das Ausmaß der Verteidigungsstellungen sei dabei enorm: Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland unter Berufung auf Satellitenbilder der Europäischen Weltraumorganisation ESA berichtet, befinden sich von der Region Saporischschja bis einschließlich der Region Donezk gestaffelte Verteidigungsstellen, die bis zu 100 Kilometer lang sind und teils 30 Kilometer von der Frontlinie entfernt liegen.

„Die russischen Verteidigungsanlagen wurden entlang der dominierenden Höhen und Bergrücken errichtet“, analysierte der Militärblogger Pasi Paroinen ihm ebenfalls vorliegende Satellitenbilder aus dem Südosten der Ukraine. Die gebauten Anlagen lassen sich laut ihm in insgesamt sechs Zonen unterteilen: Die erste Zone sei etwa drei bis vier Kilometer breit und würde mit einzelnen Kompaniestützpunkten sowie einigen Vorposten die vorderer Sicherheitszone bilden. In der zweiten würden Schützengräben sowie Stützpunkte entlang wichtiger Geländermerkmale folgen. Anschließend hätten die Russen Reserve- und mögliche Ablenkungspositionen errichtet. Dort soll sich auch der Großteil der örtlichen russischen Artillerie- und Panzerreserven befinden.

In der vierten Zone sei die Hauptverteidigungslinie vorzufinden. Diese bestehe aus „massiven mehrschichtigen Grabenlinien mit Panzerabwehrgräben und Drachenzahnhindernissen“. Drachenzahnhindernisse stellen zahnförmige Panzersperren aus Beton dar, mit denen Panzer abgewehrt werden sollen. Der Militärblogger schließt auch Minenfelder in der Zone nicht aus. „Diese Befestigungen bilden einen fast gleichmäßig durchgehenden Verteidigungsgürtel entlang der Front.“ In der fünften und sechsten Zone befänden sich schlussendlich noch Rückzugs- und Reservestellungen.

Die Analyse der neuen Verteidigungszone im Osten und Süden der Ukraine kommentierte auch der australische Ex-General Mick Ryan. Laut ihm sei es unmöglich, derartige Verteidigungsanlagen über die gesamte Länger der von den Russen verteidigten Frontlinie zu errichten. Er vermutet deshalb, „dass Verteidigungskomplexe wie dieser uns Einblicke in das geben, was die Russen als das Schlüsselterrain für die kommenden ukrainischen Offensiven ansehen“. Russische Militärführer schätzen diese Gebiete aller Wahrscheinlichkeit nach als die „gefährlichsten“ Terrains hinsichtlich ukrainischer Angriffe ein.

Laut dem Experten dürfte sich Russland zuvor genau überlegt haben, an welchen Standorte sie im Ukraine-Krieg derartig viele und teure Ressourcen für Verteidigungsanlagen investieren. Dahinter stecke eine Taktik: „Es sei darauf hingewiesen, dass es bei den meisten Hindernissen nicht darum geht, einen Feind aufzuhalten. Vielmehr geht es darum, ihn in ‚Tötungszonen‘ zu lenken oder seinen Zusammenhalt und seine kombinierten Waffenteams zu zerschlagen.“ Durch die Zonen können insbesondere Überraschungsangriffe verlangsamt und gleichzeitig Zeit für geplante Gegenangriffe gewonnen werden.

Inwiefern die aufgebauten Verteidigungszonen wirklich gegen die ukrainischen Streitkräfte standhalten, wird sich zeigen müssen. Der Politikwissenschaftler und Politikberater Nico Lange sagt unterdessen, dass die gebauten Anlagen „von unterschiedlicher Qualität“ sind. Laut ihm könnten sie deshalb durchaus zerstört, durchbrochen oder umgangen werden.

Die Ukraine hat bereits Gegenoffensiven in der Region gestartet. In einem Bericht des Institute for the Study of War (ISW) vom Freitag hieß es, dass die ukrainischen Streitkräfte bei örtlichen Gegenangriffen in der Nähe von Bachhmut wahrscheinlich einige russische Linien durchbrochen haben. Laut dem Befehlshaber der ukrainischen Ostgruppe, Oleksandr Syrskyi, hätten sich die russischen Streitkräfte in nicht näher bezeichneten Abschnitten der Bachmut-Front bis zu zwei Kilometer hinter die russischen Linien zurückgezogen. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte laut dem ISW zwar die ukrainischen Gegenangriffe, bestritten jedoch Berichte über den ukrainischen Durchbruch der Verteidigungslinien. (mit Agenturmaterial)

Rubriklistenbild: © dpa

Mehr zum Thema