Lage in Nahost

Israel kämpft an mehreren Fronten – Nahost-Konflikt droht zu eskalieren

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Israels Armee kämpft nicht nur gegen die Hamas in Gaza. Auch die Hisbollah im Libanon setzt Israels Militär zu.  Der News-Ticker zum Krieg in Israel und Gaza.

  • Hunger und Kämpfe: WHO warnt vor einer „ernsthaften Gefahr“ für die Menschen im Gazastreifen
  • Krieg im Nahen Osten: Aktuelles Bild von Hamas-Kommandeur Deif aufgetaucht
  • Angriffe aus der Luft: Israel greift das besetzte Westjordanland an – angeblich sechs Tote
  • Die hier verarbeiteten Informationen zum Krieg in Israel und im Gazastreifen stammen von lokalen und internationalen Medien sowie von Nachrichtenagenturen. Unabhängig überprüfen lassen sich viele Angaben nicht. Auch in diesen Fällen bleiben wir transparent.

HINWEIS DER REDAKTION: Dieser Ticker ist beendet. Über die aktuelle Lage in der Nahost-Krise informieren wir in unserem neuen News-Ticker.

Update vom 28. Dezember, 07.05 Uhr: Der französische Präsident Emmanuel Macron hat in einem Telefonat mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu die Notwendigkeit eines „dauerhaften Waffenstillstands“ betont. Dieser solle „mit Hilfe aller regionalen und internationalen Partner“ erreicht werden, teilte das Büro Macrons mit. Frankreich werde in den kommenden Tagen auch mit Jordanien bei humanitären Hilfsaktionen im Gazastreifen zusammenarbeiten.

Update vom 28. Dezember, 05.50 Uhr: Während Israels Armeeführung die Kampfeinheiten im Süden des Gazastreifens weiter verstärkt, hat sie ihre Soldaten an der Grenze zum Libanon wegen bedrohlich zunehmender Attacken der Hisbollah in „sehr hohe“ Alarmbereitschaft versetzt. Die wachsenden Spannungen im Libanon erhöhen die Sorge vor einer weiteren Eskalation im Nahen Osten. Die mit dem Iran verbündete Hisbollah reklamierte am Mittwoch neue Raketenangriffe auf Israel für sich. Es waren laut der Zeitung The Times of Israel die bisher schwersten Beschüsse nordisraelischer Städte seit dem Beginn des Gaza-Kriegs.

Fahrzeuge in Markaba im Libanon sind bei einem israelischen Luftangriff zerstört worden.

WHO warnt vor einer „ernsthaften Gefahr“ für die Menschen im Gazastreifen

Update vom 27. Dezember, 22.50 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt angesichts von Hunger und andauernden Kämpfen vor einer „ernsthaften Gefahr“ für die Menschen im Gazastreifen. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus rief deshalb die internationale Gemeinschaft dazu auf, diese Gefahr zu lindern. Der Äthiopier betonte: „Was wir jetzt dringend brauchen, ist ein Waffenstillstand, um die Zivilbevölkerung vor weiterer Gewalt zu bewahren und den langen Weg zu Wiederaufbau und Frieden zu beginnen.“ Eine in der vergangenen Woche beschlossene Resolution des UN-Sicherheitsrates für eine „sichere und ungehinderte Lieferung von humanitärer Hilfe in großem Umfang“ habe noch keine Wirkung gezeigt. Der Bedarf an Lebensmitteln sei „weiterhin akut“. Laut WHO habe ein Hilfskonvoi am Dienstag Hilfsgüter an zwei Krankenhäuser im Gazastreifen geliefert und sei von hungrigen Menschen gestoppt worden, weil diese an die Lebensmittel gelangen wollten.

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

Update vom 27. Dezember, 22.20 Uhr: Generalstabschef Herzi Halevi unterstrich bei einem Besuch des Armeekommandos in der nordisraelischen Stadt Safed, dass das israelische Militär zunehmend bereit ist, den Kampf gegen die Schiiten-Miliz Hisbollah im Libanon entscheidend auszuweiten. „Heute haben wir eine Reihe von Plänen für die Zukunft gebilligt, und wir müssen, wenn nötig, für eine Offensive bereit sein“, betonte der 56-Jährige: „Die israelischen Streitkräfte und ihr Nord-Kommando sind auf einem sehr hohen Niveau der Bereitschaft.“

Krieg im Nahen Osten: Aktuelles Bild von Hamas-Kommandeur Deif aufgetaucht

Update vom 27. Dezember, 20.15 Uhr: Der israelische Sender Keshet 12 hat ein neues Foto vom Hamas-Kommandeur Mohammed Deif veröffentlicht, das erst vor kurzem aufgenommen worden sein soll. Bislang gab es von Deif nur undatierte Fotos aus seinen jungen Jahren. In seiner Rolle als oberster Chef des militärischen Arms der Hamas, den Izzeddin al-Qassam Brigaden, soll er den Angriff vom 7. Oktober geplant und die Durchführung befohlen haben. Die Authentizität des Fotos, das von der israelischen Armee entdeckt worden sein soll, konnte bislang nicht bestätigt werden.

Deif, von dem es bisher nur zwei bis drei Fotos aus seiner Zeit als Jugendlicher gibt, wurde im Laufe der Zeit zu einer Art palästinensischen „Legende“. Er soll demnach, auch israelischen Informationen zufolge, in Tunneln leben und ständig in Bewegung sein. Auch wurde lange Zeit behauptet, er habe ein Auge, ein Arm und beide Beine bei israelischen Angriffen verloren. Israelische Medien berichteten jedoch zuletzt, in Videos, die die israelische Armee erhalten habe, sehe man, dass Deif selber laufen könne, seinen Arm noch habe und lediglich ein Auge verloren habe.

Update vom 27. Dezember, 19.20 Uhr: Der israelische Kriegskabinettsminister Benny Gantz hat die Weltgemeinschaft dazu aufgefordert, den Rückzug der libanesischen Hisbollah-Gruppe von der israelischen Nordgrenze zu veranlassen. Sonst werde Israel selber eingreifen, sagte er laut der Zeitung Times of Israel. Das Zeitfenster für eine diplomatische Lösung laufe ab, warnte der Minister. Mit Blick auf die Bodenoffensive im Gazastreifen betonte er, die Operation werde andauern und falls nötig ausgeweitet werden.

Zugleich bestätigte auch der Generalstabschef Herzi Halevi, an der nördlichen Grenze sei man auf der höchsten Bereitschaftsstufe. Die oberste Priorität sei es, wegen der Angriffe der Hisbollah vertrieben Bürger wieder in ihre Häuser zurückzubringen.

Krieg in Israel: Blinken reist wohl wieder in die Region

Update vom 27. Dezember, 17.08 Uhr: US-Außenminister Antony Blinken wird einem Medienbericht zufolge Ende kommender Woche erneut in den Nahen Osten reisen. Blinken plane Besuche in Israel, Jordanien, in den Vereinigten Arabischen Emiraten, in Saudi-Arabien und Katar, berichtet das Nachrichtenportal Axios unter Berufung auf Regierungskreise aus den USA, Israel und arabischen Staaten. Es sei seine vierte Reise in die Region und seine fünfte nach Israel seit Beginn des Gaza-Krieges. Das US-Außenministerium habe erklärt, es habe gegenwärtig keine Reisen anzukündigen.

Israel will im Gazastreifen weiter gegen Hamas kämpfen: Israel-Krieg „werde noch viele Monate dauern“

Update vom 27. Dezember, 16.11 Uhr: Die israelische Armee wird ihren Krieg gegen die islamistische Palästinenserorganisation Hamas nach eigener Einschätzung noch bis weit ins kommende Jahr fortführen. Der Krieg werde „noch viele Monate dauern“, sagte Armeechef Herzi Halevi in der Nacht zum Mittwoch. Unterdessen setzte die israelische Armee ihre Angriffe insbesondere im Süden des Gazastreifens fort. US-Präsident Joe Biden telefonierte mit dem Emir von Katar, um Möglichkeiten für eine Feuerpause zu erörtern.

Armeechef Halevi sagte zur weiteren Kriegsführung, bei der gründlichen Zerschlagung einer „Terrororganisation“ gebe es keine „Zauberlösung und keine Abkürzung, außer hartnäckig und entschlossen im Kampf zu sein“.

Zahlreiche Tote bei Angriff nahe Klinik in Chan Junis im Gazastreifen

Update vom 27. Dezember, 14.57 Uhr: Bei einem mutmaßlichen israelischen Angriff auf ein Gebäude in der Nähe eines Krankenhauses in Chan Junis im südlichen Gazastreifen soll es am Mittwoch viele Tote gegeben haben. Ein Sprecher der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde sprach von 20 Toten und Dutzenden Verletzten. Auch der palästinensische Rettungsdienst Roter Halbmond schrieb auf der Plattform X, bei einem Angriff auf ein Wohngebäude nahe des Al-Amal-Krankenhauses habe es Dutzende Tote und Verletzte gegeben. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man gehe den Berichten nach.

Update vom 27. Dezember, 13.30 Uhr: Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums binnen 24 Stunden 195 Menschen getötet worden. Der Sprecher teilte am Mittwoch mit, 16 Familien seien betroffen. Er sprach von „Massakern“. 325 weitere Menschen seien verletzt worden. Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober seien 21.110 Menschen getötet worden. Mehr als 55.200 Palästinenser seien verletzt worden. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Israel-Krieg: Weitere tote Soldaten im Gazastreifen gemeldet

Update vom 27. Dezember, 12.18 Uhr: Die israelischen Streitkräfte haben laut Times of Israel am Morgen den Tod von drei weiteren Soldaten bekannt gegeben. Damit erhöht sich die Zahl der bei der Bodenoffensive in Gaza getöteten Soldaten aus Israel auf 164. Die drei getöteten Soldaten dienten demnach alle im Shaked-Bataillon der Givati-Brigade.

Update vom 27. Dezember, 11.39 Uhr: Im Libanon sind nach Medienberichten bei einem israelischen Angriff drei Menschen getötet worden. Darunter soll laut Angaben der proiranischen Hisbollah auch einer ihrer Kämpfer gewesen sein. Eine weitere Person soll verletzt worden sein, berichtete die libanesische Nachrichtenagentur NNA. Israelische Kampfflugzeuge haben demnach den Grenzort Bint Dschubail angegriffen. Das israelische Militär prüft die Angaben. Nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober kommt es immer wieder zu Konfrontationen. Das nährt die Sorge vor einem Krieg zwischen Israel und der Hisbollah.

Update vom 27. Dezember, 09.40 Uhr: Das palästinensische Gesundheitsministerium hat neue Einzelheiten zum Militäreinsatz Israels mit sechs Toten im besetzten Westjordanland bekannt gegeben. Demnach feuerte eine Drohne eine Rakete auf ein Haus im Flüchtlingsviertel der Stadt. Ein siebter Palästinenser erlitt dabei angeblich lebensgefährliche Kopfverletzungen. Die israelische Armee kündigte eine Stellungnahme zu dem Vorfall an.

Israel greift das besetzte Westjordanland an – angeblich sechs Tote

Update vom 27. Dezember, 07.50 Uhr: Die israelische Armee setzt auch am Mittwoch ihre Angriffe auf Ziele in Gaza fort. Bei israelischen Luftangriffen auf das besetzte Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge sechs Menschen getötet worden. Mehrere weitere Menschen seien schwer verletzt worden, erklärte das palästinensische Gesundheitsministerium. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, Ziel der Luftangriffe sei das Flüchtlingslager Nur Schams nahe der Stadt Tulkarem gewesen. Die israelischen Streitkräfte wollten die Angaben zunächst nicht kommentieren.

Ägyptens Entwurf für Ende des Kriegs zwischen Israel und Hamas weiter im Gespräch

Update vom 27. Dezember, 06.45 Uhr: Ein Vorschlag Ägyptens zur Beendigung des Kriegs in Israel ist einem Medienbericht zufolge trotz unnachgiebiger Äußerungen beider Kriegsparteien noch nicht erledigt. Wie das Wall Street Journal meldet, hat Israels Kriegskabinett Ägyptens Vorschlag für eine stufenweise Beendigung des Kriegs gegen die islamistische Hamas an eine größere Gruppe von Ministern zur Prüfung weitergeleitet. Eine Delegation des Exekutivkomitees der Palästinensischen Befreiungsorganisation werde zudem voraussichtlich in Kürze nach Kairo reisen, um Ägyptens Vorschlag ebenfalls zu erörtern.

Krieg in Israel: Medienbericht spricht von neuer israelischer Taktik im Kampf gegen Hamas

Erstmeldung vom 26. Dezember: Zwei Monate nach Beginn der Bodenoffensive im Gazastreifen bereitet sich die israelische Armee nach einem Medienbericht auf einen Strategiewechsel vor. Der israelische Sender N12 berichtete am Dienstag unter Berufung auf Militärkreise, die Truppen würden sich im nächsten Schritt überwiegend in eine etwa einen Kilometer breite Pufferzone im Gazastreifen in der Nähe des Grenzzauns zu Israel zurückziehen. In der neuen Phase - für die kein Zeitplan genannt wurde - seien eher punktuelle Einsätze von Boden- und Marinetruppen sowie der Luftwaffe gegen die Hamas geplant.

Die meisten Reservisten sollten in der Phase wieder in den Alltag entlassen werden. Den Krieg gegen die Hamas sollten dann vor allem die regulären Truppen fortsetzen, berichtete der Sender. Israel gehe inzwischen davon aus, dass ein Sieg über die islamistische Hamas nur im Rahmen eines „Zermürbungskriegs“ möglich sei. Dieser könne viele Monate oder sogar Jahre dauern. „Um eine neue Realität in Gaza zu schaffen, sind aber neben dem militärischen Kampf auch ein politischer und wirtschaftlicher Prozess notwendig“, hieß es weiter. (mit Nachrichtenagenturmaterial)

Rubriklistenbild: © Ali Hashisho/XinHua/dpa

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