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Angst vor Manipulation bei Moldau-Wahl: Putins langer Arm reicht nicht mehr

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Der Kreml versucht verzweifelt, Moldawien wieder in seinen Einflussbereich zu bringen, aber seine Einmischung funktioniert nicht mehr.

  • Moldau steht vor Wahlen
  • Putin versucht sich weiterhin einzumischen und Einfluss auf Moldau auszuüben
  • Putin gelingt es scheinbar nicht Moldau zu manipulieren
  • Dieser Artikel liegt erstmals in deutscher Sprache vor – zuerst veröffentlicht hatte ihn am 16. Oktober 2024 das Magazin Foreign Policy.

Während sich die Moldauer auf die Wahlen am 20. Oktober vorbereiten, sieht es nach einer weiteren Runde der bekannten geopolitischen Pattsituation zwischen Russland und dem Westen um die Länder in Moskaus ehemaligem Reich und Einflussbereich aus. In einem entscheidenden Referendum werden die Moldauer darüber abstimmen, ob sie eine Mitgliedschaft in der Europäischen Union anstreben wollen. Sie müssen sich außerdem zwischen Maia Sandu, der pro-europäischen amtierenden Präsidentin mit einer Reformagenda, und einer Gruppe prorussischer Kandidaten mit unterschiedlichem Radikalismusgrad entscheiden.

Wladimir Putin könnte den Konflikt zwischen Russland und Moldau weiter befeuern.

Russland setzt seinen üblichen Katalog an Einflussnahme ein, um den Weg des kleinen Landes zu westlichen Institutionen zu untergraben. Es gibt zahlreiche Belege für russische Einmischung, und die Summen, die Moskau an seine Stellvertreter überweist, sind in der moldauischen Politik beispiellos. Russland bezahlt nicht nur Zehntausende Moldauer dafür, gegen einen EU-Beitritt zu stimmen, und finanziert moskaufreundliche Kandidaten, sondern setzt auch verstärkt auf seine übliche Taktik, zwielichtige Oligarchen einzusetzen, um den Staat zu übernehmen.

Schließlich gibt es noch Transnistrien – ein von Russland besetztes Stück Moldawiens neben der Ukraine. Es handelt sich um einen typischen eingefrorenen Konflikt und eine weitere bewährte Strategie Moskaus, um Druck auf Länder auszuüben, die es kontrollieren möchte. Obwohl die Gefahr einer russischen Invasion Moldawiens von Transnistrien aus derzeit äußerst gering ist, da Russland mit dem Kampf gegen die Ukraine beschäftigt ist, könnte sich dies in Zukunft jederzeit ändern.

Doch das Gerangel prorussischer politischer Kräfte in Moldau vor der Wahl ist kaum ein Zeichen für die Stärke und Raffinesse Moskaus. Stattdessen scheint es dem Kreml nicht gelungen zu sein, seine Strategien zur Wahlbeeinflussung an die neuen Realitäten der moldauischen Politik anzupassen – insbesondere an den Rückgang der Unterstützung für Russland seit seiner Invasion in der benachbarten Ukraine. Heute unterstützen sogar einige der prorussischen Politiker die EU-Mitgliedschaft und versuchen, eine zu enge Verbindung mit Moskau zu vermeiden.

Wahlen in Moldau: Kreml war schon damals eine einflussreiche Kraft in Moldau

Lange nachdem Moldawien 1991 im Zuge des Zusammenbruchs der Sowjetunion seine Unabhängigkeit erlangt hatte, blieb der Kreml eine einflussreiche Kraft in der Politik seines ehemaligen Besitzes. Er belohnt seine Günstlinge mit großzügigen Finanzmitteln und Empfängen in Moskau, während er unliebsame moldawische Regierungen mit Handelsverboten und Gaspreiserhöhungen bestraft. Auch heute noch spielt Russland in der öffentlichen Meinung Moldawiens eine große Rolle, obwohl Moldawien seit Beginn der Invasion die meisten offiziellen Beziehungen zwischen den beiden Ländern abgebrochen hat.

Laut einer Umfrage des International Republican Institute (IRI) aus dem Jahr 2024 gaben 71 Prozent der befragten Moldauer an, dass die Beziehungen zu Russland derzeit sehr schlecht oder eher schlecht sind, verglichen mit nur 11 Prozent, die dies über die EU sagten. Aber nur 46 Prozent der Moldauer sehen in Russland eine mäßige oder große Bedrohung für ihr Land, während 53 Prozent es zu den wichtigsten Wirtschaftspartnern des Landes zählen – nur hinter der EU mit 66 Prozent und dem Nachbarland Rumänien mit 69 Prozent. Ebenso sah die Hälfte der Befragten Russland auch als einen der wichtigsten politischen Partner des Landes an.

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Es ist jedoch zweifelhaft, ob Moskau diese anhaltende Popularität nutzen kann, um das Ergebnis der Wahl an diesem Wochenende zu beeinflussen, das voraussichtlich zugunsten von Sandu und der EU-Mitgliedschaft ausfallen wird. Die linksgerichteten Parteien Moldawiens, die traditionell pro-russisch sind, erhalten immer noch rund 40 Prozent der Stimmen. Aber sie haben Mühe, ihre Narrative an den brutalen Krieg Russlands nebenan anzupassen.

Seit Beginn der Invasion haben viele Linke in Moldau daran gearbeitet, ihr Image als Handlanger Russlands loszuwerden. Einige, wie der beliebte Bürgermeister von Chișinău, Ion Ceban, und der ehemalige Premierminister Ion Chicu, haben versucht, sich als zentristische Pro-Europäer neu zu erfinden. Sie haben ihre frühere Partei, die mächtige Partei der Sozialisten der Republik Moldau (PSRM), die durch die Zusammenarbeit mit dem Kreml in der Vergangenheit stark belastet ist, verlassen und ihre eigenen politischen Bewegungen gegründet. Ihre neuen pro-europäischen Ansichten haben viel Skepsis hervorgerufen, aber sie haben bereits etwa 10 Prozent der Stimmen auf sich vereinen können, vor allem unter Moldauern, die sowohl mit Sandu unzufrieden als auch von Moskau enttäuscht sind.

Wahlen in Moldau: Enge Beziehungen mit Moskau

Der Rest der PSRM hat sich als weniger agil erwiesen. Der Parteivorsitzende, der ehemalige moldauische Präsident Igor Dodon, ist für seine engen Beziehungen zu Moskau berüchtigt. Doch angesichts der bevorstehenden Präsidentschaftswahlen versuchte die Partei, sich an den schwindenden Einfluss Russlands anzupassen, indem sie Dodon ins Abseits drängte und den ehemaligen Generalstaatsanwalt Alexandr Stoianoglo als Kandidaten nominierte. Stoianoglu betonte zwar auch die Notwendigkeit der Zusammenarbeit mit Moskau, hat sich jedoch in der Vergangenheit für die EU-Integration eingesetzt und wird weithin als gemäßigte Persönlichkeit wahrgenommen.

Es ist schwierig, den tatsächlichen Stand seiner Beziehungen zum Kreml zu bestimmen, aber seine vorsichtige Rhetorik und sein Low-Budget-Wahlkampf deuten darauf hin, dass Russland nicht voll und ganz hinter ihm steht. Russisches Geld scheint dieses Mal in andere Kanäle zu fließen. Die moldawische Polizei gab kürzlich an, dass allein im September mehr als 15 Millionen US-Dollar von Russland auf Bankkonten überwiesen wurden, die mit dem flüchtigen moldawischen Oligarchen Ilan Shor in Verbindung stehen.

Shor, der in Abwesenheit wegen seiner Rolle in einem Betrug, bei dem fast 1 Milliarde US-Dollar von moldawischen Banken abgezogen wurden, zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde, verkörpert eine weitere typische Kreml-Strategie: die Einflussnahme auf ein Land durch russlandfreundliche Oligarchen. Dies ist seit langem ein wichtiger Bestandteil der russischen Strategie, die Kontrolle über die Ukraine, Georgien und andere Länder zu erlangen.

Auf dem Weg nach Europa: Die Aufnahmekandidaten der EU

EU Parlament Straßburg
Jeder europäische Staat hat laut Artikel 49 des EU-Vertrags das Recht, einen Antrag auf Mitgliedschaft zu stellen. Wichtig dabei: „Europäisch“ wird politisch-kulturell verstanden und schließt die Mitglieder des Europarats mit ein. Das betrifft zum Beispiel die Republik Zypern. Eine wichtige Rolle spielt im Beitrittsverfahren das EU-Parlament in Straßburg (im Bild). Verschiedene Delegationen verfolgen die Fortschritte in den Beitrittsländern und weisen auf mögliche Probleme hin. Zudem müssen die Abgeordneten dem EU-Beitritt eines Landes im Parlament zustimmen. Derzeit gibt es neun Beitrittskandidaten und einen Bewerberstaat. © PantherMedia
Edi Rama Albanian EU
Albanien reichte 2009 den formellen EU-Mitgliedschaftsantrag ein – vier Jahre, bevor Edi Rama (im Bild) das Amt des Ministerpräsidenten übernahm. Es dauerte aber noch eine lange Zeit, bis die Verhandlungen beginnen konnten. Grund war ein Einspruch der Niederlande, die sich zusätzlich zu den EU-Kriterien auch die Sicherstellung der Funktion des Verfassungsgerichts und die Umsetzung eines Mediengesetzes wünschte. Im Juli 2022 konnte die Blockade beendet werden und die EU startete die Beitrittsverhandlungen. © John Thys/afp
Bosnien und Herzegowina EU
Auch Bosnien und Herzegowina drängt in die EU. Gut erkennen konnte man das zum Beispiel am Europatag 2021, als die Vijećnica in der Hauptstadt Sarajevo mit den Farben der Flaggen der Europäischen Union und Bosnien und Herzegowinas beleuchtet war. EU-Botschafter Johann Sattler nutzte sofort die Gelegenheit, um das alte Rathaus zu fotografieren. Vor den geplanten Beitrittsverhandlungen muss das Balkanland noch einige Reformen umsetzen. Dabei geht es unter anderem um Rechtsstaatlichkeit und den Kampf gegen Korruption und organisiertes Verbrechen.  © Elvis Barukcic/afp
Georgien EU
Zum Kreis der EU-Beitrittskandidaten gehört auch das an Russland grenzende Georgien. Das Land, in dem rund 3,7 Millionen Menschen leben, hatte kurz nach Beginn des Ukraine-Kriegs die Aufnahme in die EU beantragt. Auf schnelle Fortschritte im Beitrittsprozess kann Georgien allerdings nicht hoffen. Dabei spielt auch ein ungelöster Territorialkonflikt mit Russland eine Rolle. Nach einem Krieg 2008 erkannte Moskau die abtrünnigen georgischen Gebiete Südossetien (im Bild) und Abchasien als unabhängige Staaten an und stationierte Tausende Soldaten in der Region. © Dimitry Kostyukov/afp
Moldau EU
Seit Juni 2022 gehört auch Moldau offiziell zu den EU-Beitrittskandidaten. Das Land, das an Rumänien und die Ukraine grenzt, reichte kurz nach Beginn des Ukraine-Kriegs das Beitrittsgesuch ein. Am 21. Mai 2023 demonstrierten 80.000 Menschen in der Hauptstadt Chișinău für einen Beitritt Moldaus in die Europäische Union. Die damalige Innenministerin Ana Revenco (Mitte) mischte sich damals ebenfalls unters Volk. © Elena Covalenco/afp
Montenegro EU
Das am kleine Balkanland Montenegro will beim EU-Beitritt zügig vorankommen. Direkt nach seiner Wahl zum Ministerpräsidenten Ende Oktober 2023 verkündete Milojko Spajic (im Bild), dass er den Beitritt Montenegros zur EU vorantreiben und die Justiz im Kampf gegen Korruption und organisiertes Verbrechen stärken wolle. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (rechts) hörte es damals sicher gerne. Montenegro verhandelt seit 2012 über einen Beitritt, hatte sich aber vor der Wahl nicht mehr ausgiebig um Reformen bemüht.  © Savo Prelevic/afp
Scholz Westbalkan-Gipfel Nordmazedonien EU
Nordmazedonien kämpft schon seit langer Zeit für den Beitritt in die EU. Leicht ist das nicht. So hat das kleine Land in Südosteuropa aufgrund eines Streits mit Griechenland sogar schon eine Namensänderung hinter sich. Seit 2019 firmiert der Binnenstaat amtlich unter dem Namen Republik Nordmazedonien. Auch Bulgarien blockierte lange den Beginn von Verhandlungen. Bei einem Gipfeltreffen im Oktober 2023 drängte Kanzler Olaf Scholz dann aber auf eine möglichst schnelle Aufnahme der Balkanstaaten in die EU. Nordmazedoniens Ministerpräsident Dimitar Kovacevski (rechts) war sichtlich erfreut. © Michael Kappeler/dpa
Serbien EU
Auch Serbien strebt in die EU. Wann es zu einem Beitritt kommt, scheint derzeit aber völlig offen. Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine hat sich die serbische Regierung geweigert, Sanktionen gegen Russland zu verhängen. Damit ist Serbien der einzige Staat in Europa, der keine Sanktionen verhängt hat. Offen bleibt, welche Auswirkungen das auf die seit 2014 laufenden Verhandlungen über einen EU-Beitritt Serbiens hat. Die politische Führung in Belgrad, die seit 2012 von Präsident Aleksandar Vučić (im Bild) dominiert wird, zeigt zudem wenig Willen zu Reformen. Demokratie und Medienpluralismus höhlt sie zunehmend aus. © Andrej Isakovic/afp
Türkei EU
Die Türkei ist bereits seit 1999 Beitrittskandidat. Die Verhandlungen selbst haben im Oktober 2005 begonnen. Inzwischen hat die EU-Kommission vorgeschlagen, die Beziehungen wieder auszubauen, sofern sich die Regierung in Ankara unter Präsident Recep Tayyip Erdoğan (im Bild) in einigen Punkten bewegt. Zuvor waren Projekte wie die geplante Modernisierung der Zollunion und eine Visaliberalisierung wegen Rückschritten bei Rechtsstaatlichkeit, Grundrechten und Meinungsfreiheit in der Türkei auf Eis gelegt worden. Ein EU-Beitritt scheint aktuell weiter entfernt denn je. © Adem Altan/afp
Ukraine EU
Im Dezember 2023 wurde der Beginn von Verhandlungen mit der Ukraine grundsätzlich beschlossen. Allerdings muss die Ukraine sämtliche Reformauflagen erfüllen. So waren nach dem letzten Kommissionsbericht manche Reformen zur Korruptionsbekämpfung, zum Minderheitenschutz und zum Einfluss von Oligarchen im Land nicht vollständig umgesetzt. Ohnehin gilt es als ausgeschlossen, dass die Ukraine vor dem Ende des Ukraine-Kriegs EU-Mitglied wird. Denn dann könnte Kiew laut EU-Vertrag militärischen Beistand einfordern – und die EU wäre offiziell Kriegspartei. © Roman Pilipey/afp
Kosovo EU
Kosovo hat einen Mitgliedsantrag eingereicht, jedoch noch nicht den offiziellen Status eines Beitrittskandidaten erhalten. Das Land hat 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt. Die Freude darüber war damals bei den Menschen riesengroß. Das Bild macht auch deutlich, dass vor allem Menschen albanischer Herkunft im Kosovo beheimatet sind. Die Flagge Albaniens (links) ist ebenso zu sehen wie die des neuen Landes (hinten). Mehr als 100 Länder, darunter auch Deutschland, erkennen den neuen Staat an. Russland, China, Serbien und einige EU-Staaten tun dies aber nicht. Ohne die Anerkennung durch alle EU-Länder ist eine Aufnahme von Beitrittsverhandlungen aber nicht möglich.  © Dimitar Dilkoff/afp

Doch die Tatsache, dass der Kreml auf Shor setzt, der die russische Staatsbürgerschaft besitzt und in Moskau lebt, deutet darauf hin, dass er an die Grenzen seiner Oligarchen-Strategie gestoßen ist. Tatsächlich wäre es schwierig, eine ungeeignetere Person zu finden, die mit der Aufgabe betraut worden wäre, die moldauischen Wähler für sich zu gewinnen. Shor wird weithin als korrupter Gauner angesehen und hat mit 58 Prozent die höchste negative Bewertung unter einer langen Liste von Politikern in der IRI-Umfrage. Er ist so unbeliebt, dass Forscher feststellten, dass seine Aktivitäten die Unterstützung für Sandu sogar noch verstärken. Seine Themen – die EU zu kritisieren und die von Russland geführte Eurasische Wirtschaftsunion zu preisen – scheinen eher auf seine Freunde im Kreml zugeschnitten zu sein als auf die meisten moldauischen Wähler.

Für Moskau ist Shor ein zuverlässiger Vertreter, weil er sich mit den Schattenseiten der moldauischen Politik auskennt, seinen Wahlkampf so gestaltet, dass er der Weltanschauung des Kremls entspricht, und eine so toxische Figur ist, dass er Russland nicht verraten könnte, selbst wenn er es wollte. Diese letztere Eigenschaft – absolute Loyalität – ist für Moskau zum wichtigsten und fast einzigen Kriterium bei der Auswahl von Verbündeten geworden.

Die wenigen Wahlen, die Shors Bewegung gewonnen hat – wie die Regionalwahlen in Gagausien und Orhei – waren mit Vorwürfen des massiven Stimmenkaufs verbunden. Sollten die aktuellen Berichte über Stimmenkauf wahr sein, ist unklar, wie effektiv diese Taktik sein wird. Die meisten der 130.000 Moldauer, die Berichten zufolge von Shors Mitarbeitern bestochen wurden, um gegen die EU-Mitgliedschaft zu stimmen, waren höchstwahrscheinlich ohnehin Moskau zugeneigt. Bei der Präsidentschaftswahl durften sich weder Shors Kandidat Vasile Bolea noch Shors Victory-Block aufgrund finanzieller Unregelmäßigkeiten registrieren lassen.

Wahlen in Moldau: Laut Umfragen große Chancen auf EU-Integration

Shor könnte sich bei der Wahl am Wochenende noch hinter einen der Oppositionskandidaten stellen, aber das wird wahrscheinlich keinen großen Unterschied machen. Die Wahl verspricht, dem anhaltenden Einfluss Russlands in Moldawien einen schweren Schlag zu versetzen. Jüngste Umfragen deuten darauf hin, dass das Referendum die mehrheitliche Unterstützung für die EU-Integration bestätigen wird, während bei der Präsidentschaftswahl Sandu mit großem Vorsprung wiedergewählt wird, wobei die gemäßigte linke Opposition die pro-russischen Radikalen übertrifft.

Auch wenn sich Moldau vom russischen Einfluss befreit hat, steht das Land bei den Parlamentswahlen im nächsten Jahr noch vor einer Hürde, bei der ein klarer und überwältigender Sieg von Sandu und ihren Verbündeten nicht garantiert ist. Doch der Krieg Russlands hat die moldauische Politik näher an den Punkt gebracht, an dem sich alle wichtigen Kräfte einig sind, dass eine Integration in den Westen gut für das Land ist – eine Entwicklung, die viele andere postkommunistische Staaten bereits durchlaufen haben.

Diese Realität verdammt prorussische Strippenzieher wie Shor dazu, am Rande des politischen Lebens zu verweilen, selbst wenn Moldau ihm eines Tages die Rückkehr erlaubt, ohne dass er seine Haftstrafe verbüßt hat. Aber die verknöcherte Führung im Kreml scheint sich nicht darum zu kümmern. Moskau bevorzugt loyale Gefolgsleute und vertraute Methoden, auch wenn sie die Moldauer am Ende noch weiter von Russland entfernen.

Zum Autor

Maksim Samorukov ist Fellow am Carnegie Russia Eurasia Center und leitender Redakteur von Carnegie Politika. X: @SamorukovM

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Dieser Artikel war zuerst am 16. Oktober 2024 in englischer Sprache im Magazin „ForeignPolicy.com“ erschienen – im Zuge einer Kooperation steht er nun in Übersetzung auch den Lesern der IPPEN.MEDIA-Portale zur Verfügung.

Rubriklistenbild: © IMAGO/Grigory Sysoev