Drohungen aus Teheran

Mit 2000 Soldaten inmitten des Krieges in Israel: USA bereiten sich auf iranische Einmischung vor 

  • Felicitas Breschendorf
    VonFelicitas Breschendorf
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Nach Gegenschlag auf Gaza droht der iranische Außenminister Israel mit „neuen Fronten“. Für den Fall liegt der USA schon ein Gesetzesentwurf vor.

Washington, D.C./Tel Aviv – „Wir fordern die Welt dazu auf, Druck auszuüben, damit das Mullah-Regime aufhört, etwas anzuzetteln“, sagte am Montag (16. Oktober) ein Sprecher des israelischen Militärs der Frankfurter Rundschau von IPPEN.MEDIA. Die USA bereiten sich auf einen möglichen Angriff des Irans im Israel-Krieg vor.

Der Iran hatte am Dienstag (17. Oktober) Israel wiederholt gedroht. „Wenn die zionistischen Verbrechen nicht sofort aufhören, werden neue Fronten für sie eröffnet werden“, sagte Außenminister Hussein Amirabdollahian im Staatsfernsehen.

USA liegt Gesetzesentwurf vor, falls es zum Krieg mit dem Iran kommen sollte

Falls Amirabdollahians Drohungen in die Tat umgesetzt werden sollten, ist die USA gewappnet. „Für den Fall, dass es notwendig sein sollte“, liegt im Weißen Haus nach Angaben des Senders CNN bereits ein entsprechender Gesetzesentwurf vor. Michael McCaul, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Repräsentantenhauses, hat ihn ausgearbeitet, um auf einen Zweifrontenkrieg vorbereitet zu sein: Zwischen der Hamas, Israel und dem Iran.

Hussein Amirabdollahian, Außenminister des Iran, in einer Pressekonferenz am 14. Oktober. (Archivfoto)

Dem Sender CNN sagte Caul: „Ich hoffe, dass ich dieses Gesetz niemals vorlegen muss. Aber wir haben eine Situation im Nahen Osten, die von Tag zu Tag an Intensität zunimmt, und wenn die Hisbollah involviert wird, hat der Iran bereits gedroht, [...], wenn Israel [...] nach Gaza geht, dass sie herauskommen werden.“ Währenddessen ist der Gegenschlag der israelischen Regierung im Gazastreifen in vollem Gange.

2000 amerikanische Soldaten stehen Israel im Krieg bereit

Etwa 2000 amerikanische Soldatinnen und Soldaten stehen zur Unterstützung Israels bereit, heißt es am Dienstag. Es sei zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht über eine Verlegung von Streitkräften entschieden worden. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin werde die Lage fortlaufend bewerten und stehe dazu in engem Austausch mit Verbündeten und Partnern.

Bilder zeigen, wie der Krieg in Israel das Land verändert

Massive Raketenangriffe aus Gazastreifen auf Israel
Am 7. Oktober 2023 feuern militante Palästinenser aus dem Gazastreifen Raketen auf Israel ab. Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas, die von Israel, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft wird, hatte den Beginn einer „Militäroperation“ gegen Israel verkündet. © Hatem Moussa/ dpa
Massive Raketenangriffe aus Gazastreifen auf Israel
Nach einem Raketenangriff aus dem Gazastreifen ist Rauch aus einem Wohnhaus zu sehen.  © Ilia Yefimovich/ dpa
Israelischer Soldat mit Hund im Israel Krieg
Ein israelischer Soldat geht mit seinem Hund zwischen Autos in Deckung.  © Ohad Zwigenberg/ dpa
Israelische Polizisten evakuieren Frau und Kind im Israel Krieg
Israelische Polizisten evakuieren eine Frau und ein Kind von einem Ort, der von einer aus dem Gazastreifen abgefeuerten Rakete getroffen wurde. © Tsafrir Abayov/ dpa
Militante Palästinenser fahren im Israel Krieg mit einem Pickup, auf dem womöglich eine entführte deutsch-israelische Frau zu sehen ist.
Militante Palästinenser fahren mit einem Pickup, auf dem möglicherweise eine deutsch-israelische Frau zu sehen ist, in den Gazastreifen zurück. Die islamistische Hamas hatte mitgeteilt, ihre Mitglieder hätten einige Israelis in den Gazastreifen entführt. © Ali Mahmud/ dpa
Massive Raketenangriffe aus Gazastreifen auf Israel
Angehörige der Feuerwehr versuchen, nach einem Raketenangriff aus dem Gazastreifen das Feuer auf Autos zu löschen. © Ilia Yefimovich/ dpa
Menschen suchen in Trümmern nach Überlebenden nach massive Raketenangriffen aus Gazastreifen auf Israel.
Menschen suchen zwischen den Trümmern eines bei einem israelischen Luftangriff zerstörten Hauses nach Überlebenden.  © Omar Ashtawy/ dpa
Verlassene Stätte des Festivals Supernova nach dem Angriff der Hamas
Bei dem Rave-Musikfestivals Supernova im israelischen Kibbuz Re’im sterben rund 270 Besucher:innen. So sieht die verlassene Stätte nach dem Angriff aus.  © JACK GUEZ / AFP
Feiernde Palästinenser nach Angriff der Hamas auf Israel
Palästinenserinnen und Palästinenser feiern in Nablus nach der großen Militäroperation, die die Al-Qassam-Brigaden, der militärische Flügel der Hamas, gegen Israel gestartet haben.  © Ayman Nobani/ dpa
Hamas-Großangriff auf Israel - Gaza-Stadt
Das israelische Militär entgegnete mit dem Beschuss von Zielen der Hamas im Gazastreifen. Nach einem Angriff steigen bei einem Hochhaus in Gaza Rauch und Flammen auf. © Bashar Taleb/ dpa
Mann weint in Gaza bei Israel Krieg
Ein Mann umarmt einen Familienangehörigen im palästinensischen Gebiet und weint.  © Saher Alghorra/ dpa
Israelischer Soldat im Israel Krieg steht neben Frau
Am 8. Oktober beziehen israelische Soldaten Stellung in der Nähe einer Polizeistation, die am Tag zuvor von Hamas-Kämpfern überrannt wurde. Israelische Einsatzkräfte haben dort nach einem Medienbericht bei Gefechten in der an den Gazastreifen grenzenden Stadt Sderot mehrere mutmaßliche Hamas-Angehörige getötet. © Ilan Assayag/ dpa
Nach Hamas Großangriff - Sa'ad
Israelische Streitkräfte patrouillieren in Gebieten entlang der Grenze zwischen Israel und Gaza, während die Kämpfe zwischen israelischen Truppen und islamistischen Hamas-Kämpfern weitergehen. © Ilia Yefimovich/ dpa
Palästinensisches Kind in einer Schule, die im Israel Krieg als Schutz dient
Ein palästinensisches Kind steht auf dem Balkon einer Schule, die von den Vereinten Nationen betrieben wird und während des Konfliktes als Schutzort dient.  © Mohammed Talatene/ dpa

US-Medienberichten zufolge könnten die Soldatinnen und Soldaten etwa Aufgaben im logistischen oder medizinischen Bereich übernehmen. Sie seien nicht für Kampfeinsätze vorgesehen, berichtete die Zeitung Wall Street Journal am Montag unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen aus dem Pentagon.

Amerikanische Soldaten sollen in den Nachbarländern Israels eingesetzt werden

Die betroffenen US-Militärangehörigen seien derzeit sowohl im Nahen Osten als auch außerhalb, einschließlich in Europa, stationiert. Nach Informationen des Senders NBC News würden sie auch nicht unbedingt in Israel oder dem Gazastreifen eingesetzt, sondern in den Nachbarländern, um Israel von dort aus im Kampf gegen die islamistische Hamas zu unterstützen.

Für die Unterstützung der USA von Israel erhält US-Präsident Joe Biden weitgehend Zustimmung. Lediglich eine Gruppe linker Demokraten kritisiert die uneingeschränkte Solidarität mit dem israelischen Staat. Sie setzen Biden mit einer Resolution unter Druck. (Felicitas Breschendorf, Mit Agenturmaterial)

Rubriklistenbild: © Marwan Naamani/ dpa

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