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Unbrauchbar an der Front: Ukraine versteckt Abrams-Panzer vor Russlands Armee
VonChristoph Gschoßmann
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Die USA unterstützen die Ukraine auch mit Abrams-Panzern, doch es braucht eine neue Strategie. Russische Drohnen machen ihnen das Leben schwer.
Kiew – Wegen der ständigen Bedrohung durch russische Drohnen hat die Ukraine hat die von den USA bereitgestellten Abrams-M1A1-Kampfpanzer im russischen Angriffskrieg gegen Kiew vorerst außer Gefecht gesetzt. Es sei wegen der Drohnen zu schwer, unentdeckt zu operieren, äußerten zwei US-Militärbeamte gegenüber der Nachrichtenagentur Associated Press.
Ukraine-Krieg: Russische Überwachungsdrohnen machen Einsatz von Abrams-Panzern unmöglich
Die USA stimmten der Entsendung von 31 Abrams in die Ukraine im Januar 2023 zu. Die zehn Millionen US-Dollar teuren Panzer sollen laut der Ukraine für die Fähigkeit des Landes, die russischen Linien zu durchbrechen, von entscheidender Bedeutung sein. Doch das Schlachtfeld hat sich seitdem erheblich verändert, insbesondere durch den allgegenwärtigen Einsatz russischer Überwachungsdrohnen und „Jäger-Killer-Drohnen“. Die Abrams-Panzer sind vergleichbar leichte Ziele. Bereits fünf der 31 Panzer sind durch russische Angriffe verloren gegangen. Auch der Schmutz auf dem Schlachtfeld macht den Abrams zu schaffen.
Durch die Drohnen gebe es „kein offenes Gelände“, über das man einfach fahren könne, „ohne Angst vor Entdeckung zu haben“, sagte ein hochrangiger ukrainischer Verteidigungsbeamter am Donnerstag (24. April 2024) gegenüber Reportern.
Abrams-Panzer werden als zu leichte Ziele von der Front entfernt
Die naheliegende Lösung wurde ausgeführt: Die Panzer seien vorerst von der Front entfernt worden. Die USA würden mit den Ukrainern zusammenarbeiten, um ihre Taktik neu zu gestalten, erklärte der stellvertretende Vorsitzende des US-amerikanischen Generalstabs, Admiral Christopher Grady, und ein dritter Verteidigungsbeamter, der den Schritt unter der Bedingung der Anonymität bestätigte.
„Wenn man darüber nachdenkt, wie sich der Kampf entwickelt hat, kann eine Massenpanzerung in einer Umgebung, in der unbemannte Flugsysteme allgegenwärtig sind, eine Gefahr darstellen“, sagte Grady in einem Interview mit AP. Er fügte hinzu, dass Panzer immer noch wichtig seien. „Jetzt gibt es einen Weg, es zu tun“, sagte er. „Wir werden mit unseren ukrainischen Partnern und anderen Partnern vor Ort zusammenarbeiten, um ihnen dabei zu helfen, darüber nachzudenken, wie sie das in der veränderten Umgebung, in der jetzt alles sofort sichtbar ist, nutzen könnten.“
Neue US-Militärhilfen für die Ukraine „kein schneller Prozess“
Die USA sind der wichtigste Unterstützer Kiews im Krieg gegen Moskau. Die Republikaner im US-Kongress hatten jedoch monatelang ein neues Hilfspaket für die Ukraine im Volumen von 61 Milliarden Dollar (rund 57 Milliarden Euro) blockiert. Erst am Samstag konnte es im Repräsentantenhaus verabschiedet werden, am Dienstag folgte der Senat und am Mittwoch die Unterschrift von US-Präsident Joe Biden.
Nawalny verlängert die Liste der Opfer Putins – ein Überblick
Die neuen Militärhilfen würden Kiew dabei helfen werden, die Initiative auf dem Schlachtfeld zurückzugewinnen, argumentierte der hochrangige US-Regierungsvertreter am Donnerstag. Dies werde aber „kein schneller Prozess sein“, sagte er. „Ich würde also in nächster Zeit keine groß angelegte Offensive erwarten.“
USA liefert ATACMS – kommt Bewegung in die Taurus-Debatte?
Washington hatte am Mittwoch auch die Lieferung von Kurzstreckenraketen vom Typ ATACMS mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern an die Ukraine bekannt gegeben. Zuvor hatten die USA nur ATACMS mit einer Reichweite von 165 Kilometern geliefert.
In Washington besteht nach Angaben eines US-Regierungsvertreters die Hoffnung, dass die Lieferung von ATACMS-Marschflugkörpern mit größerer Reichweite an die Ukraine Impulse für die deutsche Debatte um die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern geben könnte. „Taurus – das ist eine Entscheidung Deutschlands“, sagte ein ranghoher Regierungsvertreter am Donnerstag in Washington. Mit Blick auf die US-Entscheidung für ATACMS-Lieferungen und ähnliche Entscheidungen in London und Paris „würden wir natürlich hoffen, dass dies ein Faktor sein könnte“, sagte er.