Er erhöht die Überlebenschance
Offenbar erster US-Panzer an der Front: Was die Abrams für die Ukraine bedeuten
VonSonja Thomaserschließen
Die von den USA gespendeten Abrams-Panzer sind keine Wunderwaffe. Sie können den Ukraine-Krieg aber dennoch beeinflussen.
Kiew – Die besten Panzer, die die Ukraine besitzt, sind nahe der Frontlinie angekommen. Geliefert von den USA, sollen die sogenannten Abrams-Panzer das Kriegsgeschehen im Ukraine-Krieg entscheidend voranbringen.
In den sozialen Medien wurde am Montag (6. November) ein erstes Bild eines Abrams-Panzers gepostet, drei Wochen nachdem die USA bestätigt hatten, dass alle 31 an Kiew gespendeten Exemplare im Land angekommen waren. Unklar bleibt, wo genau und unter welchen Umständen das Bild aufgenommen wurde.
First photo of the M1A1 abrams in Ukraine, the exact model is not known. pic.twitter.com/Nxpnywt6yF
— 2S7 pion (trost) (@Trotes936897) November 6, 2023
Auch Abrams im Ukraine-Krieg nicht unverwundbar
Laut Forbes-Magazin wird der Abrams-Panzer die Dynamik des Krieges nicht grundlegend verändern. Sie seien schließlich nicht unverwundbar gegenüber russischen Minen, Artillerie, Panzerabwehrraketen und mit Sprengstoff beladenen Drohnen. Die Ukraine werde viele ihrer Abrams-Panzer verlieren.
Aber die bisherigen Erfahrungen der Ukraine mit Panzern aus westlicher Produktion würden zeigen, dass dank der Abrams-Panzer weitaus weniger Soldaten sterben, als wenn sie in Panzern sowjetischen Stils in die Schlacht ziehen würden, analysiert das Forbes-Magazin. Diese machen immer noch den Großteil der ukrainischen Panzertruppe aus.
Mehr Soldaten werden den Ukraine-Krieg überleben
Der Abrams erhöht die Überlebenschancen für seine Besatzung, er gilt als der überlebensgewährleistenste Panzer der Welt. Dies liegt daran, dass der Abrams und seine NATO-Verwandten – der deutsche Leopard 2 und der britische Challenger 2 – auf Schutz ausgelegt sind. Am wichtigsten ist, dass sie ihre Munition meist in speziell dafür vorgesehenen Fächern verstauen, erläutert das Forbes-Magazin. Der Abrams ist insofern einzigartig, als er seine gesamte Einzelmunition in einem Geschützturm mit Ausblasplatten lagert. Wenn ein Abrams mit der Munition getroffen wird, entweicht die Sekundärexplosion nach außen und nach oben – und weg vom Inneren.
„Der Abrams ist ein erstaunlicher Kampfpanzer, der Schläge einstecken kann, sei es durch feindliches Feuer oder durch Mutter Natur, und trotzdem weitermacht“, sagte Erik Albertson, ein pensionierter Unteroffizier der US-Armee, im Januar laut thdrive.com.
Einsatz im Ukraine-Krieg bisher unbekannt
Ob der Abrams entweder bei der laufenden Gegenoffensive der Ukraine oder bei der Verteidigung der russischen Vorstöße um Andrijiwka in Donezk oder anderswo eingesetzt wurde, ist unbekannt. In den sozialen Medien sind jedoch noch keine Bilder eines Abrams im Kampf aufgetaucht. Es wurden auch keine Bilder von beschädigten oder zerstörten US-Panzern gesehen, berichtet thedrive.com.
Da die Gegenoffensive weitgehend ins Stocken geraten ist und sich die Wetterbedingungen verschlechtern, bleibt abzuwarten, wann und ob man die Abrams-Panzer in absehbarer Zeit an der Front sehen wird. (Sonja Thomaser)
Rubriklistenbild: © Efrem Lukatsky/dpa
