Aktuelle Lage in Nahost
Eskalation in Nahost: Israel greift erneut Zentrum von Beirut an
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Sonja Thomaser
Felix Busjaeger
Christian Stör
Felix Durach
Bedrettin Bölükbasi
Aktuelle News zu Israel, Iran und der Hisbollah im Live-Ticker: Israels Sicherheitskreise beraten über die Reaktion auf den iranischen Angriff.
Update vom 11. Oktober, 05.10 Uhr: Bei der Planung eines möglichen israelischen Vergeltungsschlags gegen den Iran haben sich die Regierungen in Tel Aviv und Washington offenbar angenähert. Zwar seien die israelischen Vorstellungen noch immer etwas aggressiver als es sich das Weiße Haus wünschen würde, berichtete das US-Nachrichtenportal Axios. Allerdings bewege man sich in die richtige Richtung, sagte demnach ein US-Beamter nach dem Telefonat zwischen Joe Biden und Benjamin Netanjahu.
Transparenzhinweis
Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Nahost-Konflikt. Die Angaben zum Krieg in Israel und Gaza lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Update vom 10. Oktober, 23.10 Uhr: Die israelische Armee hat nach libanesischen Angaben zum dritten Mal seit Ende September Ziele im Zentrum von Beirut angegriffen. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurden dabei nach jüngsten Zahlen mindestens 22 Menschen getötet und 117 weitere verletzt. Ziel des Angriffs sei ein hochrangiger Hisbollah-Funktionär gewesen, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Sicherheitskreisen. Ob er unter den Toten war, blieb zunächst unklar.
Wie die staatlichen Nachrichtenagentur ANI berichtete, zielte der israelische Luftangriff „auf das Gebiet der Wohnviertel von Ras al-Nabaa und Nueiri“. Ein AFP-Reporter hörte drei laute Explosionen. Aus Sicherheitskreisen hieß es, dass „zwei Orte angegriffen“ worden seien. Die israelische Armee äußerte sich zunächst nicht zu dem Angriff.
Bilder zeigen, wie der Krieg in Israel das Land verändert




Update vom 10. Oktober, 20.38 Uhr: Das israelische Militär hat erneut im Zentrum der libanesischen Hauptstadt Beirut angegriffen. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtet von mindestens zwei Angriffen. Getroffen sei die Gegend um das Viertel Ras Al-Nabaa im Zentrum der Stadt. Krankenwagen seien herbeigeeilt. Örtlichen Medienberichten zufolge soll ein Gebäude nach dem Angriff eingestürzt sein.
Unbestätigten Berichten zufolge soll der Angriff dem hochrangigen Hisbollah-Mitglied Wafik Safa gegolten haben. Safa ist für die externe und interne Kommunikation der Hisbollah zuständig. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht.
Israels UN-Botschafter legt Unifil den Abzug nahe
Update vom 10. Oktober, 18.52 Uhr: Nach Berichten über israelischen Beschuss von UN-Friedenstruppen im Libanon hat Israels UN-Botschafter, Danny Danon, der Unifil einen Abzug aus dem Kampfgebiet nahegelegt. „Unsere Empfehlung lautet, dass die Unifil sich fünf Kilometer nach Norden verlegt“, heißt es in einer Erklärung. Damit könnten angesichts der sich intensivierenden Kämpfe „Gefahren vermieden werden“.
Unifil hat von drei Fällen gesprochen, bei denen die Stellungen der Blauhelmsoldaten von israelischen Truppen beschossen worden seien. Dabei seien zwei Soldaten verletzt worden. Nach Italien zeigt sich am Abend auch Frankreich besorgt über die Vorfälle. Man erwarte eine israelische Erklärung, teilt die Regierung in Paris mit.
Israel soll UN-Beobachtermission beschossen haben
Update vom 10. Oktober, 13.41 Uhr: Die Lage in Nahost bleibt unübersichtlich. Nun soll es mutmaßlich zu einem Zwischenfall im Libanon gekommen sein. Truppen des israelischen Militärs haben im Libanon laut staatlichen Medienberichten einen Posten der UN-Beobachtermission Unifil beschossen. Der Angriff habe sich nahe Nakura im südlichen Grenzgebiet ereignet, berichtete die libanesische Staatsagentur NNA.
Nähere Details oder Angaben zu möglichen Opfern des Vorfallss gab es nicht. Von der UN-Mission selbst oder von der israelischen Armee gab es zunächst keine Bestätigung.
Zahlreiche Tote im Gazastreifen nach Israel-Einsatz: Kämpfe in Nahost gehen weiter
Update vom 10. Oktober, 12.40 Uhr: Auch im Gazastreifen setzt Israel die Einsätze gegen die Hamas fort. Bei einem Angriff in der Stadt Deir al-Balah sind nun palästinensischen Angaben zufolge mindestens 22 Menschen getötet worden. Es seien zudem mehrere Menschen verletzt worden, hieß es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen. Die Menschen befanden sich demnach in einem ehemaligen Schulgebäude, das derzeit als Flüchtlingsunterkunft genutzt wird. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee äußerte sich bislang nicht dazu.
Update vom 10. Oktober, 11.05 Uhr: Zu Israels jüngsten Einsätzen im Libanon werden immer mehr Informationen bekannt. Die Soldaten hätten bei Gefechten aus nächster Nähe mehrere „Terroristen eliminiert“, teilte die Armee mit. Die Armee veröffentlichte auch entsprechende Fotos. Die Angaben konnten nicht überprüft werden. Die Hisbollah teilte mit, sie habe einen Versuch von Israels Truppen abgewehrt, in ein Gebiet in Nähe des Küstenorts Nakura im Südwesten einzudringen.
Demnach könnten Israels Soldaten bereits an drei verschiedenen Grenzabschnitten in den Libanon eingedrungen sein oder dies versuchen. Israels Bodentruppen hatten vor wenigen Tagen laut Sicherheitskreisen im Libanon einen Militärposten der Hisbollah nahe Marun al-Ras erobert. Aus staatlichen Sicherheitskreisen im Libanon hieß es, israelische Militärfahrzeuge seien in der Nähe der dort ebenfalls stationierten UN-Soldaten gesichtet worden.
Schwere Kämpfe im Libanon gemeldet: Bodentruppen rücken gegen Hisbollah vor
Update vom 10. Oktober, 10.20 Uhr: Die Lage in Nahen Osten bleibt weiter angespannt. Israels Armee erklärte, sie habe in den vergangenen 24 Stunden mehr als 110 Luftangriffe gegen Ziele der Hisbollah im Libanon geflogen. Dabei sollen zahlreiche Einrichtungen der Terrormiliz zerstört worden sein. In der Erklärung der IDF heißt es, dass Israels Bodentruppen im Süden des Libanon mit Unterstützung der Luftwaffe „viele“ Hisbollah-Mitgliedern eliminiert hätte. Die Soldaten entdeckten und zerstörten außerdem Waffen, darunter Raketen und Panzerabwehrraketen.
Israel greift Hisbollah im Libanon an: Lage in Nahost bleibt angespannt
Update vom 10. Oktober, 9.10 Uhr: Israels Armee hat offenbar zwei Hisbollah-Kommandeure im Südlibanon getötet. Die beiden seien „eliminiert“ worden, teilte das Militär mit. Kampfjets hätten am Mittwoch Munitionslager im Raum Beirut sowie Munitionsdepots und andere militärische Infrastrukturen im Südlibanon angegriffen.
Lage in Nahost: Israel greift wohl Ziele in Syrien an
Update vom 10. Oktober, 6.20 Uhr: Israel hat nach Angaben syrischer Staatsmedien Ziele in den zentralen Provinzen Homs und Hama in Syrien angegriffen. In der Nacht habe es israelische Luftangriffe auf eine Autofabrik im Industriegebiet von Hassia in der Provinz Homs sowie auf eine Militärstellung in Hama gegeben, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Sana unter Berufung auf eine Quelle im Militär. Es habe nur materielle Schäden gegeben.
Update vom 10. Oktober, 5.10 Uhr: Nach dem massiven Raketenangriff aus dem Iran bereitet Israel einen Vergeltungsschlag vor. Heute will nach Angaben des US-Nachrichtenportals Axios das israelische Sicherheitskabinett über mögliche Szenarien beraten. Verteidigungsminister Joav Galant drohte dem Iran mit einem harten Vergeltungsschlag. Wer dem Staat Israel schaden wolle, werde einen Preis zahlen, schrieb er auf der Plattform X. Israels Angriff im Iran werde „tödlich, präzise und überraschend“ sein.
Update vom 10. Oktober, 4.50 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat nach fast zwei Monaten erstmals wieder mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu telefoniert. An dem Gespräch nahm auch Vizepräsidentin Kamala Harris teil. Dem Weißen Haus zufolge bekräftigte Biden seine „eiserne“ Unterstützung für die Sicherheit Israels und verurteilte den iranischen Raketenangriff vom 1. Oktober auf Israel scharf. Er betonte dabei das Recht Israels auf Selbstverteidigung, mahnte jedoch zugleich zur Rücksicht auf die Zivilbevölkerung.
Update vom 9. Oktober, 16.50 Uhr: Bei einem israelischen Angriff im Libanon sind nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums mindestens vier Menschen getötet worden. Der Angriff zielte demnach auf den Ort Wardanije, etwa 40 Kilometer südlich der Hauptstadt Beirut. Nach Behördenangaben wurden außerdem mindestens zehn Personen verletzt. Die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass der Angriff ein Gebäude getroffen habe, das Vertriebene beherbergt haben soll.
Messer-Anschlag in Israel: Angreifer verletzt sechs Personen und wird kampfunfähig gemacht
Update vom 9. Oktober, 14.27 Uhr: Bei einer Messerattacke im Zentrum Israels sind nach Polizeiangaben mehrere Menschen verletzt worden. Sechs Israelis seien bei dem Angriff in der Küstenstadt Chadera verletzt worden, zwei von ihnen lebensbedrohlich, teilten Krankenhausärzte israelischen Medien mit. Die Polizei identifizierte nach eigenen Angaben den Angreifer als israelischen Palästinenser aus der arabischen Stadt Umm el Fahm im Norden des Landes.
Die Polizei gab an, der Mann sei kampfunfähig gemacht worden, ohne dies weiter auszuführen. Augenzeugen berichteten israelischen Medien, dass er mit einem Motorrad angekommen sei und an mehreren Stellen mit einem Messer auf Passanten eingestochen habe. Schließlich sei er durch Schüsse verletzt und festgenommen worden. Über die Motive des Angreifers wurde zunächst nichts bekannt. Da die Polizei die Tat als Terrorakt einstufte, lag die Vermutung nahe, dass sie im Zusammenhang mit dem seit einem Jahr tobenden Gaza-Krieg verübt wurde.
Update vom 9. Oktober, 12.25 Uhr: Angesichts der Eskalation der Gewalt im Nahen Osten reist der iranische Außenminister Abbas Araghtschi am Mittwoch zu Gesprächen nach Saudi-Arabien. Bei dem Besuch soll es um diplomatische Bemühungen zusammen mit anderen Ländern der Region gehen, um die israelischen Angriffe im Gazastreifen und im Libanon zu beenden, teilte ein Sprecher des iranischen Außenministeriums im Online-Dienst X mit.
Update vom 9. Oktober, 9.55 Uhr: Mindestens 400.000 Menschen sind den Vereinten Nationen zufolge im Norden Gazas gefangen. Das teilte das UN-Hilfswerk für Palästinaflüchtlinge (UNRWA) mit. „Die israelischen Behörden zwingen die Menschen immer wieder zur Flucht, vor allem aus dem Lager Jabalia. Viele weigern sich, weil sie nur zu gut wissen, dass es in Gaza nirgendwo sicher ist“, schrieb UNRWA-Chef Filippo Lazzarini auf der Online-Plattform X. Die Hölle nehme kein Ende.
Hisbollah wehrt zwei Angriffe der israelischen Armee ab
Update vom 9. Oktober, 8.50 Uhr: Die Hisbollah hat nach eigenen Angaben im Süden des Libanon zwei Angriffe der israelischen Armee abgewehrt. Israelische Truppen hätten nahe Blida im Südosten und Labbuneh im Südwesten versucht, die Grenze zum Libanon zu überqueren, erklärte die pro-iranische Miliz. Die Soldaten seien aber zurückgedrängt worden.
Update vom 9. Oktober, 8.20 Uhr: Bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf die syrische Hauptstadt Damaskus kamen nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten und syrischen Staatsmedien mehrere Menschen ums Leben. Ziel des Angriffs sei ein Gebäude gewesen, das häufig von Anführern der iranischen Revolutionsgarden und der Hisbollah aufgesucht worden sei, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien. Unter den Opfern seien keine iranischen Staatsbürger, berichtete die Nachrichtenagentur Isna unter Berufung auf Irans Botschaft in Damaskus
Israel im Krieg: Biden will heute mit Netanjahu telefonieren
Update vom 9. Oktober, 6.45 Uhr: US-Präsident Joe Biden will angesichts eines möglichen Vergeltungsschlags Israels gegen den Iran heute offenbar mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu telefonieren. Das berichtete das Nachrichtenportal Axios unter Berufung auf US-Beamte. Aufgrund der amerikanischen Kritik an der israelischen Kriegsführung waren die Beziehungen zwischen Washington und Tel Aviv zuletzt angespannt.
Netanjahu habe sich am Dienstagabend mit Ministern und den Leitern des israelischen Militärs und Geheimdienstes getroffen, um eine Entscheidung über den Umfang und den Zeitpunkt der israelischen Angriffe zu treffen, hieß es unter Berufung auf zwei israelische Beamte. Demnach sollen Israels Vergeltungsmaßnahmen „voraussichtlich erheblich sein“ und eine Kombination aus Luftangriffen auf militärische Ziele im Iran und verborgenen Angriffen sein.
Update vom 9. Oktober, 5.05 Uhr: Die Lage in Nahen Osten verschärft sich weiter: Mindestens 36 Menschen wurden allein am Dienstag bei israelischen Angriffen auf den Libanon nach Behördenangaben getötet. 150 weitere Personen seien verletzt worden, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit. Unterdessen feuerte die Hisbollah nach Angaben des israelischen Militärs rund 180 Raketen vom Libanon auf Israel ab.
Israel nimmt Militärposten der Hisbollah ein
Update vom 8. Oktober, 20.45 Uhr: Israelische Streitkräfte haben bei der Bodenoffensive im Libanon laut Sicherheitskreisen einen Militärposten der Hisbollah eingenommen. Auch die mit dem Iran verbündete Hisbollah bestätigte, dass eine israelische Flagge an dem Posten bei dem Ort Marun al-Ras gehisst wurde. Aus Israel gab es zunächst jedoch keine Bestätigung.
Israel meldet: Hisbollah-Tunnel reichte bis auf israelisches Gebiet
Update vom 8. Oktober, 19.15 Uhr: Die israelischen Streitkräfte haben nach eigener Angaben bei ihrer Bodenoffensive im Libanon einen Tunnel der Hisbollah entdeckt, der bis auf israelische Gebiet führt. Die unterirdische Route habe keinen Ausgang gehabt, teilte ein Sprecher des Militärs mit. „Es handelt sich um einen neuen Tunnel“, sagte er und bezog sich damit darauf, dass bereits vor mehreren Jahren derartige Tunnel gefunden worden waren. Der „neue“ Tunnel sei noch in Arbeit gewesen und nun zerstört worden. Laut dem Sprecher reichte er rund zehn Meter nach Israel hinein.
Der Tunnel soll Teil eines Plans der vom Iran unterstützten Miliz gewesen sein, Israel zu infiltrieren, um dort Menschen zu töten und zu entführen, so der Sprecher der Armee weiter. Die israelische Armee hatten einen drohenden Angriff der Hisbollah wiederholt als Grund für die Bodenoffensive genannt.
Bundeswehr fliegt Deutsche aus dem Libanon aus
Update vom 8. Oktober, 17.50 Uhr: Wegen der Bedrohungslage im Nahen Osten hat die Bundeswehr erneut deutsche Staatsbürger aus dem Libanon ausgeflogen. Der Flug mit 89 Menschen an Bord sei auf dem Weg nach Deutschland, schrieb das Bundesverteidigungsministerium am Dienstagnachmittag im Onlinedienst X. Bei den Personen soll es sich demnach „besonders gefährdete Deutsche“ gehandelt haben. Der A321 der Luftwaffe habe auf dem Hinweg darüber hinaus auch zwei Tonnen medizinische Hilfsgüter nach Beirut gebracht.
Israel im Kampf gegen die Hisbollah – Mutmaßlichem Nasrallah-Nachfolger bei Angriff auf Beirut getötet
Update vom 8. Oktober, 15.18 Uhr: Eigentlich sollte der hochrangige Hisbollah-Funktionär Hashem Safieddine mutmaßlich die Führung der Terrormiliz nach dem Tod von Hassan Nasrallah übernehmen. Doch wie nun Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant sagte, wurde Safieddine wahrscheinlich bei dem Angriff vergangene Woche in Beirut getötet. „Die Hisbollah ist eine Organisation ohne Anführer. Nasrallah wurde eliminiert, und sein Nachfolger wurde wahrscheinlich ebenfalls eliminiert. Das hat dramatische Auswirkungen auf alles, was passiert. Es gibt niemanden, der Entscheidungen trifft, niemanden, der handelt“, sagt Gallant.
Lage im Libanon nach Start von Israels Bodenoffensive: „Zerstörung unvorstellbar“
Update vom 8. Oktober, 14.20 Uhr: Nach dem Start von Israels Bodenoffensive im Libanon befürchten UN-Organisationen, dass die Menschen im Libanon das gleiche Schicksal treffen könnte wie jene im Gazastreifen. „Wir sehen dieselben Muster, die wir in Gaza gesehen haben“, sagte Jeremy Laurence, Sprecher des Menschenrechtsbüros der Vereinten Nationen in Genf.
Auf beiden Kriegsschauplätzen würden dieselben militärischen Methoden angewendet. Laurence verwies darauf, dass im Libanon bereits eine Million Menschen auf der Flucht seien. „Die Zerstörung im Libanon und in Gaza ist unvorstellbar“, sagte er.
Update vom 8. Oktober, 13.39 Uhr: Trotz der Bodenoffensive Israels im Libanon setzt die Hisbollah die eigenen Angriffe weiter fort. Bei einem Raketeneinschlag in Israels drittgrößter Stadt Haifa ist eine Frau leicht verletzt worden. Sie habe eine Splitterwunde an der Hand erlitten, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom auf der Plattform X mit. Die israelische Armee teilte mit, insgesamt seien 105 Raketen registriert worden, die auf Ziele in Galiläa und vor allem in Haifa gerichtet gewesen seien.
Die Times of Israel sprach vom größten Raketenangriff auf die Stadt Haifa, seitdem die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah vor einem Jahr mit dem Beschuss Nordisraels begann.
Hisbollah reagiert auf Israels Bodenoffensive im Libanon: „Werden Opfer bringen“
Update vom 8. Oktober, 12.13 Uhr: Während Israel seine Bodenoffensive im Libanon ausgeweitet hat, scheint die Terrormiliz Hisbollah bereit für eine Waffenruhe zu sein. In einer im Fernsehen übertragenen Rede sagte der stellvertretende Chef der Islamisten, Naim Kassim, er unterstütze eine entsprechende Initiative des Parlamentsvorsitzenden Nabih Berri. Zugleich stellte er allerdings klar: „Wenn der Feind seinen Krieg fortsetzt, wird das Feld entscheiden. Wir werden weitermachen, wir werden Opfer bringen.“
Zuletzt hatte Israel der Hisbollah mit der Tötung ranghoher Mitglieder im Libanon, unter ihnen auch Generalsekretär Hassan Nasrallah, schwere Schläge zugefügt. Zu einer möglichen Nachfolge sagte Kassim, dass nun nicht der richtige Zeitpunkt sei. Bei den Verhandlungen über eine mögliche Waffenruhe vertraue er dem Parlamentsvorsitzenden Berri, der als Verbündeter der Hisbollah gilt.
Israels Bodenoffensive im Libanon ausgeweitet: Ziele der Hisbollah im Visier
Update vom 8. Oktober, 10.23 Uhr: Israels Armee hat ihre Bodenoffensive im Libanon nach eigenen Angaben ausgeweitet. Wie aus den Informationen hervorgeht, ist eine vierte Division in das nördliche Nachbarland vorgerückt, um die dort eingesetzten Verbände gegen die islamistische Hisbollah-Miliz zu verstärken. Eine Division ist ein militärischer Großverband mit mehreren Brigaden und umfasst in der Regel mehrere Tausend Soldaten.
Die 146. Reservedivision sei seit Montag im westlichen Sektor des Südlibanons im Einsatz, hieß es. Zuvor waren weitere israelische Bezirke im westlichen Bereich der faktischen Grenze Israels zum Libanon zu geschlossenen militärischen Zonen erklärt worden. Die anderen drei israelischen Divisionen seien im mittleren und östlichen Sektor der Front im Einsatz, hieß es. Die Hisbollah greift Israel seit einem Jahr mit Raketen und Granaten an, nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der Hamas im Gazastreifen.
Iran fährt Luftabwehr hoch: Angriff aus Israel befürchtet
Update vom 8. Oktober, 9.30 Uhr: Die Lage im Nahen Osten bleibt weiter angespannt. Die iranischen Revolutionsgarden haben nach eigenen Angaben die Luftabwehr in der Kulturmetropole Isfahan aktiviert. Mehrere Explosionen hatten nachts in Erwartung eines israelischen Angriffs Sorgen geschürt. Die iranische Nachrichtenagentur Fars berichtete unter Berufung auf eine Quelle der Revolutionsgarden, dass die Luftabwehrsysteme nach Sichtung eines „leuchtenden Objekts“ reagiert hätten.
Die Millionenstadt Isfahan im Herzen des Landes gilt mit ihrer persisch-islamischen Architektur als eines der beliebtesten Touristenziele. Rund um die Stadt befinden sich zudem wichtige Einrichtungen der Verteidigungsindustrie und des Nuklearprogramms. Bereits zu Jahresbeginn waren Rüstungsbetriebe in der Stadt Ziel einer Sabotageaktion.
Israel tötet bei Luftangriff im Libanon hochrangigen Hisbollah-Kommandeur
Update vom 8. Oktober, 8.50 Uhr: Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben bei einem Angriff in der libanesischen Hauptstadt Beirut erneut einen hochrangigen Hisbollah-Kommandeur getötet. Bei einer gezielten Attacke sei am Montag der Chef des Hauptquartiers der islamistischen Miliz, Suhail Hussein Husseini, getötet worden, teilte die Armee am Dienstagmorgen mit. Er sei auch Mitglied des Dschihad-Rats der Hisbollah gewesen, dem obersten militärischen Gremium der vom Iran gestützten schiitischen Extremistenorganisation. Der Armee zufolge war Husseini auch verantwortlich für Waffenlieferungen aus dem Iran nach Libanon und die anschließende Verteilung.
Erstmeldung: Tel Aviv – Mit dem Ziel, die Hisbollah-Netzwerke nahe der israelischen Grenze zu beseitigen und so den Norden des Landes abzusichern, setzt die israelische Armee ihre Bodenoffensive im Libanon fort. Vor dem geplanten Einsatz der Marine verhängten die israelischen Streitkräfte jetzt eine Blockade über die südliche Mittelmeerküste des Libanons.
Israel will Libanon auch von der Küste aus angreifen
In einer auf Arabisch veröffentlichten Mitteilung wird die Zivilbevölkerung davor gewarnt, sich an Stränden aufzuhalten oder mit Booten aufs Meer zu fahren, da die israelische Marine dort Kampfeinsätze plane. Ein Aufenthalt am Strand oder auf dem Meer sei bis auf Weiteres „lebensgefährlich“, erklärte das Militär auf der Plattform X. Die Warnung gelte für die gesamte Küste südlich der Mündung des Awali-Flusses bei Sidon. Dieser Abschnitt bis zur faktischen Grenze mit Israel ist etwa 60 Kilometer lang.
Hisbollah attackiert nahe Mossad-Stützpunkt: Offenbar fünf Raketen abgefeuert
Die Hisbollah reklamierte indes Medienberichten zufolge einen Raketenangriff auf eine Militärbasis nahe dem Hauptquartier des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad für sich. Die Attacke habe dem Stützpunkt der Fernmeldeaufklärungseinheit Unit 8200 bei Tel Aviv gegolten, berichtete die Zeitung The Times of Israel.
Der Stützpunkt liege neben dem Mossad-Hauptquartier. Nach Angaben der israelischen Streitkräfte wurden bei dem Angriff fünf Raketen abgefeuert. Einige wurden demnach abgefangen, andere gingen im offenen Gelände nieder.
Israelischer Regierungschef verspricht Sieg und Erreichen der Ziele
Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu zeigte sich bei Veranstaltungen anlässlich des ersten Jahrestages des Hamas-Angriffs vom 7. Oktober siegesgewiss. „Gemeinsam werden wir weiter kämpfen, und gemeinsam - mit Gottes Gnade - werden wir siegen“, sagte er in einer Videobotschaft.
„Wir haben die Kriegsziele festgelegt und wir erreichen sie“, versprach der israelische Regierungschef. Diese seien: Die Herrschaft der Hamas zu brechen, alle Geiseln nach Hause zu bringen, jede künftige Bedrohung aus dem Gazastreifen unmöglich zu machen und eine sichere Rückkehr der Bewohner des Südens und des Nordens in ihre Häuser zu ermöglichen.
Unsere interaktiven Karten zum Israel-Gaza-Krieg zeigen Orte des Konflikts und dessen Verlauf. (bb/dpa)
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