Washington Post

Kompromiss-Suche im Israel-Krieg: UN-Sicherheitsrat ringt mit Vetos der USA

Wie kann eine Lösung für die verheerende Lage in Gaza aussehen? Der UN-Sicherheitsrat ist auf der Suche – doch die USA sind noch nicht zufrieden.

New York – Der UN-Sicherheitsrat konnte sich am Dienstag (19. Dezember) erneut nicht auf eine Resolution einigen, die eine Einstellung der Kämpfe im Gazastreifen fordert – zumindest so lange, bis mehr humanitäre Hilfe in die Enklave gelangen kann – und gegen die die Vereinigten Staaten kein Veto einlegen würden.

Neuer Israel-Gaza-Entwurf im US-Sicherheitsrat – USA äußern wiederholt Bedenken

Eine Sitzung am Morgen endete ohne Abstimmung. Hinter verschlossenen Türen liefen weiter Verhandlungen über einen neuen Entwurf der Vereinigten Arabischen Emiraten. Das Papier lag der Washington Post vor: Das Wort „Waffenstillstand“ war darin gestrichen, in einer am Montag vorgelegten Version war es noch enthalten. Stattdessen verlangte der Entwurf eine „dringende Aussetzung der Feindseligkeiten, um einen sicheren und ungehinderten humanitären Zugang zu ermöglichen, sowie dringende Schritte in Richtung einer nachhaltigen Einstellung der Feindseligkeiten“.

Die Unterhändler konnten sich jedoch nicht auf eine Formulierung einigen, eine Abstimmung am späten Nachmittag wurde abgesagt. Der 15-köpfige Rat soll am Mittwochmorgen (Ortszeit) wieder zusammentreten.

The Washington Post vier Wochen gratis lesen

Ihr Qualitäts-Ticket der washingtonpost.com: Holen Sie sich exklusive Recherchen und 200+ Geschichten vier Wochen gratis.

Die Regierung von Joe Biden hat bereits mehrere Resolutionen zur Waffenruhe abgelehnt. Sie argumentiert, dass die Beendigung der israelischen Offensive im Gazastreifen ohne Zerstörung der militärischen Kapazitäten der Hamas und ihrer Spitzenpolitiker einen Sieg für die militante Gruppe bedeuten würde. Die Vereinigten Staaten haben in früheren Resolutionen auch das Fehlen einer ausdrücklichen Verurteilung der Hamas beanstandet. Die Hamas hatte bei einem Überraschungsangriff auf Israel am 7. Oktober 1.200 Menschen getötet und damit die aktuellen Feindseligkeiten ausgelöst hat. Die USA vermissten auch eine Erklärung zum Recht Israels, sich nach diesem Angriff zu verteidigen. Die jüngste Version enthielt weder das eine noch das andere.

Hamas-kontrolliertes Ministerium erhebt Folter-Vorwürfe

John Kirby, Koordinator des Nationalen Sicherheitsrates der USA.

„Für uns ist es wichtig, dass der Rest der Welt versteht, was hier auf dem Spiel steht“, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, vor Reportern.

Im Gazastreifen, wo die israelische Offensive weitergeht, teilte das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium am Dienstag mit, dass das israelische Militär 93 Angestellte des Gesundheitswesens „unter unmenschlichen Bedingungen, bei Verhören unter Folter, Hunger und extremer Kälte“ festgehalten habe.

Das Al-Awda-Krankenhaus, eine der verbliebenen Gesundheitseinrichtungen im nördlichen Gazastreifen, erklärte, dass zwölf Personen aus dem Krankenhaus von den israelischen Streitkräften festgehalten werden. Das Gesundheitsministerium hatte zuvor mitgeteilt, die israelischen Streitkräfte hätten das Krankenhaus gestürmt und Mitarbeiter, darunter den Direktor der Einrichtung, festgenommen.

Ein Sprecher der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) antwortete, dass „Personen, die verdächtigt werden, an terroristischen Aktivitäten beteiligt zu sein, festgenommen und befragt werden. Personen, bei denen sich herausstellt, dass sie nicht an terroristischen Aktivitäten beteiligt sind, werden freigelassen“.

Israel macht Festnahmen in Krankenhäusern – Waffen in Brutkästen versteckt?

Nach der Umzingelung eines anderen medizinischen Zentrums im nördlichen Gazastreifen, des Kamal-Adwan-Krankenhauses, nahmen die IDF nach eigenen Angaben etwa 90 Personen fest, die der Hamas angehören sollen. Die IDF beschuldigten militante Hamas-Kämpfer, das Krankenhaus als Stützpunkt zu nutzen, und erklärten, sie hätten in Brutkästen für Frühgeborene versteckte Waffen gefunden.

Hussam Abu Safiya, ein Kinderarzt des Krankenhauses, und ein Zivilist, der dort Schutz suchte, erklärten der The Washington Post, dass es dort keine Hamas-Kämpfer oder Waffenverstecke gegeben habe. Die Post konnte weder die Angaben des Gesundheitsministeriums noch die des israelischen Militärs unabhängig überprüfen.

Krieg in Israel: UN-Koordinator warnt vor Zusammenbruch der humanitären Hilfe in Gaza

Tor Wennesland, der UN-Sonderkoordinator für den Friedensprozess im Nahen Osten, teilte dem Sicherheitsrat am Dienstagmorgen mit, dass die humanitären Bemühungen zur Unterstützung von mehr als zwei Millionen bedürftigen Menschen im Gazastreifen angesichts „fast unüberwindlicher Herausforderungen und einer Vertreibung unvorstellbaren Ausmaßes“ kurz vor dem Zusammenbruch stünden.

In dem Bemühen, die Bedenken der USA zu zerstreuen, haben die Unterhändler in den dreiseitigen Resolutionsentwurf die Forderung nach „sofortiger und bedingungsloser Freilassung aller Geiseln“ und Zugang zu deren medizinischer Versorgung aufgenommen. Man geht davon aus, dass sich noch etwa 130 Geiseln in der Enklave befinden. Während einer zehntägigen humanitären Pause, die Anfang des Monats endete, waren mehr als 100 freigelassen worden.

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

Obwohl der Entwurf vom Dienstag weder Israel noch die Hamas direkt kritisierte – er bezeichnete sie lediglich als „Konfliktparteien“ –, verurteilte er „entschieden alle Verletzungen des humanitären Völkerrechts, einschließlich aller wahllosen Angriffe gegen Zivilisten und zivile Objekte, aller Gewalt und Feindseligkeiten gegen Zivilisten und aller terroristischen Akte“. Er forderte „dringende und ausgedehnte humanitäre Pausen und Korridore im gesamten Gazastreifen für eine ausreichende Anzahl von Tagen, um einen vollständigen, schnellen, sicheren und ungehinderten humanitären Zugang zu ermöglichen“.

Der nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan und Verteidigungsminister Lloyd Austin hatten bei ihren jüngsten Besuchen in Israel betont, dass die Regierung Biden die Kriegsziele Israels weiterhin unterstützt. Sie haben aber auch ihr Unbehagen gegenüber der Regierung von Premierminister Benjamin Netanjahu zum Ausdruck gebracht, da die Weigerung Washingtons, einen sofortigen humanitären Waffenstillstand zu fordern, weltweit verurteilt wird.

USA machen Druck auf Israel

Das Weiße Haus hat Israel dazu gedrängt, die von Präsident Biden als „wahllos“ bezeichneten Luftangriffe und Bodenoperationen einzustellen, die nach Angaben der Gesundheitsbehörden im Gazastreifen fast 20.000 zivile Todesopfer gefordert haben, und stattdessen „gezieltere“ und „chirurgische“ Militäroperationen gegen die Hamas durchzuführen, die zivile Opfer vermeiden.

In dem Entwurf wird auch gefordert, das derzeitige System der israelischen Inspektionen jedes in den Gazastreifen einfahrenden Lastwagens an die Vereinten Nationen zu übergeben, um die Lieferung humanitärer Hilfe zu beschleunigen. Der UN-Mechanismus war eine von drei Optionen, die Generalsekretär António Guterres in einem Schreiben an den Rat am Montag vorschlug. Neben einer „stärkeren Präsenz der Vereinten Nationen vor Ort“ schlug Guterres alternativ die Einrichtung einer „zivilen Beobachtermission zur Überwachung“ der Hilfslieferungen oder die Entsendung unbewaffneter UN-Militärbeobachter vor. Jeder dieser Vorschläge wird Israel, das keinen Sitz im 15-köpfigen Rat hat, wahrscheinlich entschieden ablehnen.

Der Resolutionsentwurf nimmt die Entscheidung Israels von dieser Woche zur Kenntnis, den Kerem-Shalom-Übergang zum Gazastreifen zu öffnen, um die Blockade des ägyptischen Rafah-Übergangs - der einzige Zugang zur Enklave, der nicht von Israel kontrolliert wird - zu lösen. Sie fordert aber auch, dass alle Parteien „die Nutzung aller Land-, See- und Luftwege in den und durch den gesamten Gazastreifen erlauben und erleichtern“.

Adam Taylor, Ali al-Mujahid, Adela Suliman, Annabelle Timsit, Sarah Dadouch und Michael Birnbaum haben zu diesem Bericht beigetragen.

Zur Autorin

Karen DeYoung ist Mitherausgeberin und leitende Korrespondentin für nationale Sicherheit bei The Post. In mehr als drei Jahrzehnten bei der Zeitung war sie als Büroleiterin in Lateinamerika und London sowie als Korrespondentin für das Weiße Haus, die US-Außenpolitik und die Geheimdienste tätig.

Wir testen zurzeit maschinelle Übersetzungen. Dieser Artikel wurde aus dem Englischen automatisiert ins Deutsche übersetzt.

Dieser Artikel war zuerst am 20. Dezember 2023 in englischer Sprache bei der „Washingtonpost.com“ erschienen – im Zuge einer Kooperation steht er nun in Übersetzung und gekürzter Version auch den Lesern der IPPEN.MEDIA-Portale zur Verfügung.

Rubriklistenbild: © Ting Shen/Imago