Sirenen und Explosionen

7000 Hamas-Terroristen im Israel-Krieg getötet – Militär rückt auf Stellungen im Gazastreifen vor

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  • Felix Busjaeger
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Israelische Streitkräfte machen Angaben zu den getöteten Hamas-Kämpfern. Das US-Außenministerium treibt den Verkauf von Panzermunition an Israel voran. Israel News im Ticker.

  • Angaben aus Tel Aviv: Laut Israel bisher 7000 Hamas-Terroristen getötet
  • Waffenstillstand abgelehnt: Israel setzt weiter auf Offensive
  • Unter Universität: Israelische Armee findet weitere Hamas-Tunnel
  • Die hier verarbeiteten Informationen zum Krieg in Israel und im Gazastreifen stammen von lokalen und internationalen Medien sowie von Nachrichtenagenturen. Unabhängig überprüfen lassen sich viele Angaben nicht. Auch in diesen Fällen bleiben wir transparent.

Update vom 10. Dezember, 11.36 Uhr: Dieser News-Ticker ist beendet. Die weiteren Entwicklungen in unserem neuen News-Ticker zum Israel-Krieg.

Update vom 10. Dezember, 6.59 Uhr: Bewohner der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens berichteten laut Reuters von Panzergeschossen und heftigen Feuergefechten zwischen den israelischen Streitkräften und der Hamas in der Nacht sowie von einer Reihe von Luftangriffen. In der Stadt sollen wegen der Kämpfe im Krieg in Israel die ganze Nacht hindurch Verwundete in das überlastete Nasser-Krankenhaus eingeliefert worden sein.

Israel-News: Laut UN hungert die Hälfte der Bevölkerung im Gazastreifen

Update vom 10. Dezember, 6.22 Uhr: Die Lage der palästinensischen Zivilisten wird im Krieg in Israel immer unerträglicher. Laut der UN hungert inzwischen die Hälfte der Bevölkerung im Gazastreifen. Berichten zufolge trinken Kinder Meerwasser aus Mangel an sauberem Trinkwasser. Es komme zu Fällen von Durchfall und anderen Krankheiten in den Notunterkünften, hieß es laut der dpa.

Das Nasser-Krankenhaus in der umkämpften Stadt Chan Junis ist nach Darstellung seines Direktors wegen der vielen Opfer nicht mehr Herr der Lage. „Wir haben die Kontrolle verloren“, sagte Nahe Abu Taima der BBC. In der Notaufnahme kämen Hunderte Verletzte und Tote an.

Aufnahme vom 9. Dezember: Rauch über dem unter Beschuss stehenden Gazastreifen

Entwicklungen im Krieg in Israel: Laut israelischem Sicherheitsberater bisher 7000 Hamas-Terroristen getötet

Update vom 9. Dezember, 22.51 Uhr: Die israelischen Streitkräfte haben nach Angaben des Nationalen Sicherheitsberaters Zachi Hanegbi im Gaza-Krieg bisher etwa 7000 Hamas-Terroristen getötet. Israelische Einheiten seien außerdem sehr nah an Kommandozentralen der Hamas in Dschabalia und Schedschaija im Norden des Gazastreifens herangerückt, sagte Hanegbi am Samstagabend dem Sender Channel 12.

Die Angaben konnten von unabhängiger Seite nicht überprüft werden. Wie Hanegbi weiter ausführte, sei es der Plan der israelischen Führung, den Hamas-Chef Jihia al-Sinwar zu töten. Dieser wolle, dass die Hamas bis zum bitteren Ende kämpft. „Aber wenn wir ihn töten, und das ist der Plan, dann wird die Führung, die ihm nachfolgt, möglicherweise verstehen, dass sie, wenn sie seinem Schicksal entgehen will, Gaza verlassen muss, als Verlierer“, sagte Hangebi. Eine totale Niederlage der Hamas werde auch den Weg zur Befreiung von derzeit noch 138 Geiseln aus der Gewalt der Islamisten frei machen.

US-Regierung genehmigt wegen Nahostkrieg Munitionsverkauf an Israel – ohne Kongress

Update vom 9. Dezember, 22.02 Uhr: Die US-Regierung hat den Verkauf von fast 14.000 Schuss Panzermunition an Israel genehmigt. Der Kongress sei am Vortag über den Verkauf von 13.981 Schuss Panzermunition und zugehöriger Ausrüstung im Wert von 106,5 Millionen Dollar (knapp 99 Millionen Euro) informiert worden, teilten Außenministerium und Verteidigungsministerium am Samstag in Washington mit. Die oppositionellen Republikaner blockieren einen Antrag der Regierung von Präsident Joe Biden auf neue Militärausgaben für Israel und die Ukraine.

Das Außenministerium teilte mit, Außenminister Antony Blinken habe festgestellt, dass „ein Notfall vorliegt, der den sofortigen Verkauf der Waffen an die israelische Regierung erfordert“. Daher sei auf die übliche Überprüfung durch den Kongress verzichtet worden. Der Verkauf aus Beständen der US-Armee werde von Israel „als Abschreckung gegen regionale Bedrohungen und zur Stärkung seiner Landesverteidigung“ eingesetzt und werde „das grundlegende militärische Gleichgewicht in der Region nicht verändern“.

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

Scholz spricht sich für mehr humanitäre Hilfe für Gaza-Bewohner wegen Auswirkungen des Israel-Kriegs aus

Update vom 9. Dezember, 20.36 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich in einem Telefonat mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu für mehr humanitäre Hilfe wegen der Auswirkungen des Kriegs in Israel für die Menschen im Gazastreifen ausgesprochen. Der Kanzler habe in dem Gespräch am Samstag betont, dies müsse „auf verlässlicher Grundlage geschehen“, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit mit.

In dem erneuten Telefonat habe Netanjahu über die israelische Bodenoffensive gegen die Hamas im Süden des Gazastreifens berichtet. Die beiden Regierungschefs hätten zudem „die notwendigen Bemühungen zum größtmöglichen Schutz von Zivilisten und einer substanziellen Verbesserung der humanitäre Lage der Menschen im Gazastreifen“ besprochen. Auch die Lage in der Westbank und Gewaltakte von Siedlern waren demnach Thema. Scholz habe Netanjahu außerdem von seinen Bemühungen berichtet, ein regionales Ausweiten des Konflikts zu vermeiden.

Update vom 9. Dezember, 18.58 Uhr: Im Gazastreifen sind nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörde inzwischen mindestens 17.700 Palästinenser durch israelische Angriffe getötet worden. Die Zahl der Verletzten wird mit 48.780 angegeben. Die Behörde wird von der radikal-islamischen Hamas geleitet.

Nasser-Krankenhaus im Gazastreifen schlägt wegen Krieg in Israel Alarm: „Wir haben die Kontrolle verloren“

Update vom 9. Dezember, 17.17 Uhr: Das Nasser-Krankenhaus in der umkämpften Stadt Chan Junis im Gazastreifen ist nach Darstellung seines Direktors wegen der vielen Kriegsopfer nicht mehr Herr der Lage. „Wir haben die Kontrolle verloren“, sagte Nahe Abu Taima der britischen BBC. „In der Notaufnahme kommen Hunderte Verletzte und Märtyrer (Tote) an“, fügte er hinzu. Aufgrund der Notlage sei das Krankenhauspersonal gezwungen, Verletzte auf den Gängen zu behandeln. Außerdem fehle es an medizinischem Bedarf.

Die israelische Armee bezeichnete die seit Tagen umkämpfte Stadt im Süden des Gazastreifens als Hochburg der islamistischen Hamas. Nach palästinensischen Angaben leben Zehntausende Menschen als Binnenflüchtlinge in Zelten in den Straßen von Chan Junis. Mit Beginn seiner Bodenoffensive im Gazastreifen hatte das israelische Militär die Bevölkerung im nördlichen Teil des Küstengebietes zur Evakuierung aufgefordert.

Kritik an USA wegen Veto gegen Waffenruhe im Gazastreifen

Update vom 9. Dezember, 16.00 Uhr: Nach dem Veto der USA im UN-Sicherheitsrat hagelt es an Kritik. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat das Veto der USA gegen eine Resolution über eine Waffenruhe im Gazastreifen als „unmoralisch“ verurteilt. Er mache die USA mitverantwortlich „für das Blutvergießen von palästinensischen Kindern, Frauen und älteren Menschen im Gazastreifen durch die israelischen Besatzungstruppen“, wurde Abbas am Samstag von seinem Büro in Ramallah im besetzten Westjordanland zitiert.

Auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat das Veto der USA verurteilt. „Leider wurde die Waffenruhe abgelehnt [...] mit nur Amerikas Stimme dagegen“, sagte Erdogan am Samstag bei einer Versammlung in Istanbul. „Eine gerechte Welt ist möglich, aber nicht mit Amerika“, so Erdogan.

Israel-Krieg: Israeli in Geiselhaft von Hamas ermordet

Update vom 9. Dezember, 14.42 Uhr: Ein 25-jähriger Israeli ist nach Informationen der Geiselfamilien in der Gefangenschaft der islamistischen Hamas im Gazastreifen ermordet worden. Das Forum der Geiselfamilien sowie der Ortschaft Kibbuz Beeri, aus der der junge Mann stammte, teilten dies am Samstag mit. Der Student war am 7. Oktober von Terroristen aus dem Grenzort in den Gazastreifen verschleppt worden. Seine Großmutter und sein Bruder wurden bei dem Massaker der Hamas ermordet.

Der bewaffnete Hamas-Arm, die Kassam-Brigaden, hatten am Freitag ein Video veröffentlicht. Es zeigte den 25-Jährigen zunächst lebend. Am Ende ist eine blutige Leiche zu sehen. Die Kassam-Brigaden behaupteten, er sei bei einem israelischen Befreiungsversuch getötet worden.

Krieg in Israel: Raketenalarm an der Grenze zum Libanon

Update vom 9. Dezember, 12.00 Uhr: Nahe der libanesischen Grenze ertönt laut der Times of Israel zum wiederholten Male an diesem Vormittag Raketenalarm. Über neue Schäden oder Verletzte gibt es bislang jedoch keine Berichte. Erst in der vergangenen Nacht hatte das israelische Militär nach eigener Darstellung auf versuchte Raketenangriffe der libanesischen Terrormiliz Hisbollah reagiert und mehrere Ziele mit Kampfjets attackiert.

Waffenstillstand im Gazastreifen? Arabische Staaten fordern Wende im Krieg in Israel

Update vom 9. Dezember, 10.45 Uhr: Das arabisch-islamische Komitee fordert die USA auf, Druck auf Israel auszuüben, um einen Waffenstillstand herbeizuführen. Das berichtet Al Jazeera unter Berufung auf das katarische Außenministerium. Demnach hat zudem ein Treffen zwischen dem Ministerkomitee des Arabisch-Islamischen Gipfels und US-Außenminister Anthony Blinken stattgefunden.

„Während der Sitzung … betonten Mitglieder des Ministerkomitees ihre Forderung an die Vereinigten Staaten, eine umfassendere Rolle dabei zu spielen, die israelische Besatzung zu einem sofortigen Waffenstillstand zu drängen“, sagte das Ministerium in einer Erklärung auf X.

Kämpfe im Gazastreifen dauern an: Im Krieg in Israel geht das Militär weiter gegen Hamas vor

Update vom 9. Dezember, 10.05 Uhr: Mit ganzer Härte geht Israels Militär weiter gegen die Hamas vor. Im Süden des Gazastreifens soll es am Samstag, dem 9. Dezember, zu schweren Häuserkämpfen kommen. Das berichtet unter anderem die BBC. Im Norden berichteten Anwohner von erneutem Beschuss israelischer Panzer. Gegenüber Reuters sagte ein Brigadegeneral, dass die Streitkräfte gegenwärtig von Haus zu Haus vorgehen, um Hamas-Verstecke im Krieg in Israel ausfindig zu machen.

Zuvor hatte es am Morgen schweren Beschuss aus der Luft gegeben. Wie es weiter heißt, bestätigte die UN-Behörde für Geflüchtete im Gazastreifen die Luftschläge. Ein lokaler Sprecher sagte, dass es zu „verzweifelten Situationen“ für Einheimische kommen würde.

Erneuter Schusswechsel im Krieg in Israel: Im Gazastreifen sollen Soldaten bewaffnete Männer getötet haben

Update vom 9. Dezember, 9.55 Uhr: In Gaza kam es im Stadtteil Shejaiya offenbar zu einem Schusswechsel zwischen israelischen Streitkräften und mehreren Hamas-Terroristen. Dabei sollen die Soldaten die bewaffneten Männer getötet haben. Anschließend habe man in naheliegenden Schule Waffen sowie militärische Ausrüstung entdeckt. Für den Krieg in Israel missbraucht die Terrororganisation neben Wohnhäusern auch zivile Einrichtungen als Rüstungslager.

Erneut Beschuss auf Gazastreifen im Israel-Krieg: Auch Kämpfe im Westjordanland gemeldet

Update vom 9. Dezember, 7.50 Uhr: Am frühen Samstagmorgen soll es erneut zu israelischem Beschuss auf den Gazastreifen gekommen sein. Betroffen gewesen seien Gaza-Stadt sowie der Ort Rafah im Süden. Der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa zufolge sind dabei fünf Menschen getötet worden, als ein Wohnhaus westlich von Rafah angegriffen wurde. Eine Bergung der Leichen sei aufgrund der Präsenz israelischer Panzer zunächst nicht möglich gewesen. Unabhängig überprüfen ließen sich diese Angaben zum Krieg in Israel allerdings nicht.

Darüber hinaus soll in sozialen Medien verbreitetes Video zeigen, wie israelische Streitkräfte das Dorf Marah Rabah bei Betlehem im Westjordanland stürmen.

Israel-News: Zahl der Toten im Gazastreifen gestiegen

Update vom 8. Dezember, 20.57 Uhr: Die Zahl der im Gazastreifen durch den Israel-Krieg getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums auf 17.487 gestiegen. Mehr als 46.000 Menschen seien verletzt worden, teilte ein Ministeriumssprecher am Freitag die News mit. Zahlreiche Menschen würden zudem weiter vermisst – viele werden unter Trümmern vermutet. Am Donnerstag (7. Dezember) hatte die Behörde noch von fast 17.200 Toten gesprochen.

Die Opferzahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen, die Vereinten Nationen und andere Beobachter weisen aber darauf hin, dass sich die Zahlen der Behörde in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten.

Israel-Krieg: Baerbock weist Forderung nach einer generellen Waffenruhe zurück

Update vom 8. Dezember, 15.17 Uhr: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat die Forderung nach einer generellen Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas zurückgewiesen. Israel werde weiter angegriffen, sagte Baerbock auf der Weltklimakonferenz in Dubai. „Daher läuft auch eine emotional so naheliegende Forderung wie die nach einer generellen Waffenruhe de facto ins Leere, weil sie gerade keine Antwort darauf gibt, wie der Terror der Hamas aufhört, wie die Hamas ihre Waffen niederlegt, wie Israel wieder sicher sein kann.“

Zugleich könne es nicht so weitergehen wie derzeit, schränkte Baerbock ein. „Israel hat das Recht, sich im Rahmen des Völkerrechts zu verteidigen. Niemand kann es aber kalt lassen, wenn tausende Kinder ums Leben kommen oder mutterseelenallein überleben, wenn Menschen keinen Ort mehr finden, an dem sie überhaupt noch sicher sein können oder Schutz finden“, sagte die Grünen-Politikerin. Daher fordere sie auch von Israel, palästinensische Zivilisten besser zu schützen.

Angeblich 150 Zufluchtsorte für Zivilstinnen und Zivilisten im Gazastreifen

Update vom 8. Dezember, 14.00 Uhr: Im Gazastreifen gibt es einem israelischen Medienbericht zufolge rund 150 Zufluchtsorte für schutzsuchende Zivilisten. Diese würden nicht von der Armee angegriffen, meldete die Times of Israel am Freitag unter Berufung auf die für Kontakte mit den Palästinensern zuständige israelische Cogat-Behörde. Dazu zählten etwa Schulen und andere öffentliche Einrichtungen. Die UN geben demnach die Koordinaten dieser Gebäude an Israel weiter.

Zusätzlich dazu gibt es dem Bericht zufolge noch die rund 20 Quadratkilometer große „humanitären Zone“ in Al-Mawasi, die die Armee demnach ebenfalls nicht attackiert. Die Hamas hatte aus dem Gebiet zuvor laut Armee aber Raketen Richtung Israel abgefeuert .Die Situation in Al-Mawasi ist Augenzeugenberichten zufolge sehr prekär, es fehlt demnach an Lebensmitteln und Unterkünften.

Israelische Armee findet weitere Hamas-Tunnel

Update vom 8. Dezember, 12.40 Uhr: Israels Militär hat eigenen Angaben zufolge auf dem Gelände der Al-Azhar-Universität im Gazastreifen Waffen und Tunnel gefunden. Die Hamas nutze den Campus für ihre Aktivitäten, teilte die Armee am Freitag mit. Ein unterirdischer Tunnel soll den Angaben nach vom Universitätsgelände zu einer einen Kilometer entfernten Schule führen. Soldaten hätten bei ihrem Angriff am Donnerstag auf dem Campus unter anderem Sprengsätze und Raketen entdeckt. Die Hamas missbraucht der Armee zufolge auch das Universitätsgebäude für Angriffe gegen israelische Soldaten. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Israels Armee wirft der Hamas immer wieder vor, Angriffe aus Wohngebieten, Krankenhäusern und anderen zivilen Gebäuden heraus zu verüben sowie Zivilisten als Schutzschilde zu missbrauchen. Die Terrororganisation weist dies zurück.

Armee dringt im Krieg in Israel ins Stadtzentrum von Chan Junis vor

Erstmeldung vom 8. Dezember: Tel Aviv/Gaza – Im Gazastreifen verlagern sich die schweren Gefechte zwischen israelischen Soldaten und Kämpfern der radikalislamischen Hamas immer mehr nach Süden. In Chan Junis, der größten Stadt im Süden des Küstenstreifens, drangen israelische Soldaten mit Panzern bis ins Stadtzentrum vor. Die israelische Armee erklärte am Donnerstag (7. Dezember) , sie habe in Chan Junis mehrere „Hamas-Terroristen getötet und Dutzende Terrorziele angegriffen“. 

Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) haben Diplomaten zufolge den UN-Sicherheitsrat für Freitagmorgen um eine Abstimmung über einen Resolutionsentwurf zum sofortigen humanitären Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas gebeten. Um angenommen zu werden, braucht eine Resolution mindestens neun Stimmen und kein Veto von den fünf ständigen Mitgliedern – den Vereinigten Staaten, Russland, China, Frankreich und Großbritannien. Die USA haben erklärt, dass sie zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Maßnahmen des Rates unterstützen. Die USA und Israel lehnen einen Waffenstillstand ab, weil sie glauben, dass er nur der Hamas nützen würde.

Hamas feuert aus „humanitären Sicherheitszonen“ im Israel-Krieg

Israels Militär erklärte unterdessen, dass die Hamas aus „humanitären Sicherheitszonen“ heraus Raketen auf Israel abgeschossen habe. Israelische Medien veröffentlichten am Donnerstag Bilder von Dutzenden im Gazastreifen festgenommenen Palästinensern in Unterhosen. Die Identität der Männer war zunächst unklar. Der israelische Militärsprecher Daniel Hagari sagte, die Viertel Dschabalia und Schedschaija im Norden des Küstenstreifens seien „Hochburgen von Terroristen und wir kämpfen gegen sie“.

Wer in diesen Gebieten verblieben sei, aus Tunnelschächten oder aus Gebäuden komme, werde untersucht, um zu klären, „wer Verbindungen zur Hamas hat und wer nicht“. Man nehme alle fest und verhöre sie, erklärte Hagari.

Irans Präsident zu Besuch in Moskau - auch Krieg in Israel ein Thema

Während eines Besuchs in Moskau hat der iranische Staatschef Ebrahim Raisi Israel das Bombardement der palästinensischen Bevölkerung im Gazastreifen vorgeworfen. Die Angriffe müssten aufhören, forderte er bei einem Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin. Putin und Raisi sprachen sich bei ihrer Begegnung zudem für einen Ausbau der bilateralen Zusammenarbeit aus. Putin nannte dabei den Energiesektor und große Infrastrukturprojekte.

Der Iran ist der wichtigste Partner für Moskau in der Region, auch als Lieferant von Waffen für den Ukraine-Krieg. Die Zusammenarbeit soll noch enger werden durch ein Freihandelsabkommen der von Russland dominierten Eurasischen Freihandelszone mit Iran. Dieser wird auch in die Brics-Gruppe wichtiger Schwellenländer und in die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) aufgenommen, in denen Moskau eine wichtige Rolle spielt. (mit Nachrichtenagenturmaterial)

Rubriklistenbild: © Jack Guez/AFP

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