Krieg in Israel
Letzte Hamas-Hochburgen im Gazastreifen eingekesselt – Bataillone „kurz vor der Zerschlagung“
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Jens Kiffmeier
Nail Akkoyun
Franziska Schwarz
Die israelische Armee verstärkt Angriffe im Süden. Im nördlichen Teil des Gazastreifens steht die Hamas vor dem Ende. Entwicklungen zum Krieg in Israel im News-Ticker.
- Nachricht an Terrormiliz: Netanjahu fordert Hamas-Terroristen zur Aufgabe auf
- Vorwurf der „kollektiven Bestrafung“: Russlands Außenminister Lawrow äußert sich zum Krieg in Israel
- Die hier verarbeiteten Informationen zum Krieg in Israel und im Gazastreifen stammen von lokalen und internationalen Medien sowie von Nachrichtenagenturen. Unabhängig überprüfen lassen sich viele Angaben nicht. Auch in diesen Fällen bleiben wir transparent.
Hinweis: Dieser News-Ticker ist beendet. Die weiteren Entwicklungen in unserem neuen News-Ticker zum Israel-Krieg.
Update vom 12. Dezember, 6.10 Uhr: Die letzten beiden Hochburgen der islamistischen Hamas im nördlichen Teil des Gazastreifens sind nach Angaben des israelischen Verteidigungsministers von israelischen Einheiten umzingelt. Die Hamas-Kommandozentralen in den Stadtvierteln Dschabalia und Schedschaija seien eingekreist und stünden kurz vor dem Zusammenbruch, sagte Joav Gallant israelischen Medien zufolge am Montagabend. „Die Bataillone, die als unbesiegbar galten und sich jahrelang auf den Kampf gegen uns vorbereitet haben, stehen kurz vor der Zerschlagung“, fügte er hinzu.
Hunderte von Hamas-Aktivisten hätten sich in den letzten Tagen den israelischen Truppen ergeben, was „zeigt, was mit der Terrorgruppe geschieht“, sagte Gallant. Augenzeugen berichteten Medienberichten zufolge von schweren Kämpfen und Dutzenden von Opfern in der Umgebung des Flüchtlingslagers Dschabalia.
Israelisches Militär nennt Gefangenenzahlen
Update vom 11. Dezember, 22.55 Uhr: Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben im Gazastreifen im vergangenen Monat über 500 Mitglieder islamistischer Terrororganisationen gefangen genommen. 350 von ihnen gehörten der vor dem Krieg im Gazastreifen herrschenden Hamas an, 120 dem mit der Hamas verbündeten Islamischen Dschihad, teilte die Armeeführung am Montagabend mit. Die Militärabwehr und der Inlandsgeheimdienst Shin Bet würden die Gefangenen weiteren Verhören unterziehen.
Update vom 11. Dezember, 22.23 Uhr: Israel öffnet einen weiteren Grenzübergang für Transporte von Hilfsgütern, die die notleidende Zivilbevölkerung im Gazastreifen erreichen sollen. Lastwagen mit Waren für Gaza werden künftig auch den Grenzübergang Kerem Schalom nutzen können, teilten die für Kontakte mit den Palästinensern zuständige israelische Cogat-Behörde und das Militär am Montagabend mit. Unabhängig überprüfen ließ sich das nicht.
Israel-Krieg: Delegation vom UN-Sicherheitsrat inspiziert Grenzübergang in Rafah
Update vom 11. Dezember, 20:50 Uhr: Eine Delegation des UN-Sicherheitsrates hat den Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gaza-Streifen mitten im Israel-Krieg besucht. Das meldete die Deutsche Presse-Agentur am Montagabend (11. Dezember). Man wolle der Delegation unter anderem die Abläufe zeigen bei der Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen, sagte ein Sprecher des Ministeriums. Es gehe auch darum, die „von der israelischen Seite auferlegten Hürden“ zu identifizieren, die es bei der Einfuhr von Lkw mit Hilfsgütern und der Ausreise von verletzten Palästinensern zur Behandlung in ägyptischen Krankenhäusern gibt.
Israel-News: Hamas steht laut israelischer Armee kurz vor dem Kollaps
Update vom 11. Dezember, 19.50 Uhr: Israels Militär will zwei Bataillone der islamistischen Terrororganisation Hamas „beinahe zerschlagen“ haben, das sagte Verteidigungsminister Joav Gallant, berichtete die Times of Israel. Die „Hamas-Hochburgen“ Jabalya und Shejaiya seien demnach „eingekreist und kurz davor zu fallen“. Nach seinen Angaben hätten „hunderte“ Hamas-Angehörige in den letzten Tagen die Waffen gestreckt und sich in israelische Gefangenschaft begeben. Darunter auch mutmaßliche Täter der Massaker am 7. Oktober. „Wer sich ergibt, der überlebt“, sagte Gallant am Montagabend (11. November).
Update vom 11. Dezember, 19.00 Uhr: Auch am Montag (11. Dezember) kam es zu schweren Kämpfen zwischen den islamistischen Terrororganisationen Islamischer Dschihad, der Hamas und Israels Armee. So berichteten Augenzeugen der Nachrichtenagentur AFP von Kämpfen in den Städten Chan Junis und Rafah im Süden des Gaza-Streifens. Das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium sprach von „dutzenden“ Toten. Die Hamas differenziert hierbei nicht zwischen Kombattanten und Zivilisten. Am Rande Tel Avivs schlug nach israelischen Polizeiangaben eine Rakete ein, ein Zivilist sei leicht verletzt worden, hieß es.
Update vom 11. Dezember, 17.12 Uhr: Tote und Verletzte an der Front: Bei Angriffen an der Grenze zwischen dem Libanon und Israel ist nach libanesischen Informationen am Montag ein Zivilist ums Leben gekommen. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass der Bürgermeister des libanesischen Grenzortes Taibe ums Leben gekommen sei, nachdem das israelische Militär den Außenbezirk des Ortes unter Beschuss genommen hatte. Am Morgen war es zu Gefechten gekommen. Israels Armee teilte mit, dass das Militär auf die Orte gefeuert habe, aus denen der Beschuss gekommen sei. Unabhängig überprüfen ließ sich das nicht. Insgesamt steigen die Verluste im Israel-Krieg aber – auf beiden Seiten.
Verluste im Israel-Krieg: Immer mehr Tote und Verletze
Update vom 11. Dezember, 16.07 Uhr: Die Verluste steigen: Seit Beginn der Bodenoffensive im Gazastreifen sind nach Angaben der israelischen Streitkräfte 104 Soldaten ums Leben gekommen. Allein bei einem Gefecht in der südlichen Ortschaft Chan Junis starben am Sonntag fünf Militärangehörige, bestätigte die Armee am Montag. Sie fielen einer Sprengfalle zum Opfer, als sie gegen eine Terrorzelle der Hamas vorrückten. Insgesamt kamen im Gaza-Krieg, der am 7. Oktober begann, 432 israelische Soldaten ums Leben. Die Zahl schließt die militärischen Opfer ein, die das Massaker der islamistischen Hamas zu Kriegsbeginn verursacht hatte. Die Opferbilanz der Armee berücksichtigt auch die israelischen Soldaten, die bei Kämpfen mit der Hisbollah-Miliz im Libanon an Israels Nordgrenze gefallen sind sowie die Opfer von Unfällen im Einsatz.
Update vom 11. Dezember, 13.01 Uhr: Während Israel schwere Angriffe gegen Hamas-Ziele im Gazastreifen fortsetzt, droht die Terrororganisation Israel mit weiteren Anschlägen. Laut der US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) sagte der Sprecher des militärischen Arms der Hamas, Abu Ubaidah: „Was auf euch zukommt, ist schlimmer und größer.“ Dabei bezog er sich offenbar auf einen Angriff von Hamas-Militanten auf eine Bushaltestelle in Jerusalem. Dabei waren drei israelische Zivilisten getötet worden. Die Hamas befehligt kleine Zellen im Westjordanland, die immer wieder Angriffe durchführen.
Israels Luftwaffe erklärt: Dutzende Hamas-Terroristen in Gaza getötet
Update vom 11. Dezember, 11.30 Uhr: Die israelische Luftwaffe will im Laufe des vergangenen Tages dutzende Hamas-Mitglieder getötet haben. Dies berichtete die Zeitung Times of Israel unter Berufung auf Veröffentlichungen des Militärs. So seien im Schejaija-Bezirk der Stadt Gaza mehrere bewaffnete Hamas-Mitglieder mit einem Drohnenangriff getötet worden. Außerdem seien weitere Hamas-Militanten getötet worden, als sie dabei waren, eine Gesundheitsklinik zu verlassen. Zudem hätten israelische Soldaten Langstreckenraketen in der Nähe einer Schule in Gaza gefunden.
Neuer Beschuss an der Grenze zwischen Israel und Libanon
Update vom 11. Dezember, 10.15 Uhr: An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon ist es erneut zu gegenseitigem Beschuss gekommen. Nach dem Abschuss mehrerer Raketen auf Israel seien Ziele im Libanon angegriffen worden, teilte die israelische Armee am Montagmorgen mit. Den Angaben nach fing Israels Raketenabwehrsystem sechs Geschosse aus dem Libanon ab.
Der von der proiranischen Hisbollah geführte libanesische Fernsehsender Al-Manar meldete, dass Dörfer im Grenzgebiet von israelischem Beschuss getroffen wurden. Der Fernsehsender Al-Majadin berichtete von Artilleriebeschuss durch Israels Armee in Nähe der libanesischen Küstenstadt Nakura. Die Hisbollah äußerte sich zunächst nicht zu den Angriffen.
Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern




Seit Beginn des Gaza-Krieges nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober kommt es immer wieder zu Konfrontationen zwischen Israels Armee und militanten Gruppierungen wie der Hisbollah in der israelisch-libanesischen Grenzregion. Die Hisbollah teilte nun mit, dass seit dem 7. Oktober 100 ihrer Mitglieder bei israelischen Angriffen getötet wurden. Dies berichtete die israelische Zeitung Times of Israel. Demnach vermuten israelische Verteidigungsbeamte, dass die tatsächliche Zahl toter Hisbollah-Mitglieder viel höher liegt.
Krieg in Israel: Netanjahu gründet wohl geheimes Team für Nachkriegsszenarien
Update vom 11. Dezember, 7.40 Uhr: Laut israelischen Medien hat der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu ein geheimes Team auf die Beine gestellt, das über Szenarien für die Regierung des Gazastreifens nach dem Krieg beraten soll. Das Team wird vom Nationalen Sicherheitsberater Tzachi Hanegbi sowie vom Minister für Strategische Aufklärung Ron Dermer angeführt, wie der Sender Reshet 13 berichtete. Beteiligt sind demnach auch Personal vom israelischen Militär sowie den Geheimdiensten Mossad und Shin Bet. Ein hochrangiger israelischer Beamter teilte dem Sender mit, Israel habe die USA über die Existenz des Teams benachrichtigt.
Update vom 11. Dezember, 6.30 Uhr: Die israelische Armee hat ihre Militäroffensive im Gazastreifen trotz neuer Drohungen der Hamas mit unverminderter Härte fortgesetzt. Ein AFP-Reporter berichtete in der Nacht zum Montag von massiven Luftangriffen auf die Stadt Chan Junis im Süden des Palästinensergebiets. Die militante Palästinensergruppe Islamischer Dschihad meldete indes heftige Kämpfe in der Stadt Gaza. Die Hamas warnte, dass die von ihr festgehaltenen Geiseln den Gazastreifen nur dann lebend verlassen könnten, wenn Israel einem Gefangenenaustausch und Verhandlungen zustimme.
Dutzende Hamas-Kämpfer im Gazastreifen festgesetzt: Kapitulation im Krieg in Israel
Update vom 10. Dezember, 12.57 Uhr: Ein Sprecher der israelischen Armee hat jetzt bestätigt, dass Dutzende Hamas-Mitglieder ihre Waffen an Soldaten der IDF (Israel Defense Forces) übergeben haben – die Herrschaft der Hamas im Gazastreifen gerät scheinbar ins Wanken.
Israel setzt auf Bombardement im Gazastreifen: Mehr als 250 im Krieg in Israel beschossen
Erstmeldung: Gazastreifen – Die israelische Armee hat ihr Bombardement von Zielen im Gazastreifen fortgesetzt. Am Samstag seien mehr als 250 Ziele am Boden, aus der Luft und vom Meer aus angegriffen worden, teilte die Armee am Sonntagmorgen mit. In den Stunden zuvor hätten die Truppen Waffenlager zerstört, gezielte Vorstöße auf Militäranlagen vorgenommen, unterirdische Tunnel zerstört sowie Angriffspläne von Terrorzellen zunichte gemacht.
Israel-News: Zustände in Gaza wegen Kämpfen im Krieg in Israel laut UN „apokalyptisch“
Durch die Kämpfe wurden etwa 1,9 Millionen Menschen im Gazastreifen vertrieben. Die meisten von ihnen sind inzwischen Richtung Süden geflohen. Die Region Rafah entlang der Grenze zu Ägypten wurde zu einem riesigen Flüchtlingslager. Aufgrund der Überfüllung und der schlechten sanitären Bedingungen in den Unterkünften des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) breiten sich dort Krankheiten aus.
„Fast eine Million Kinder wurden zwangsvertrieben und werden immer weiter in den Süden gedrängt, in winzige, überfüllte Gebiete ohne Wasser, Nahrung und Schutz“, sagte die Direktorin des UN-Kinderhilfswerks (Unicef) für den Nahen Osten, Adele Khodr. Die Beschränkungen und Hindernisse für Hilfslieferungen in den Gazastreifen kämen einem „Todesurteil“ für die Kinder gleich. Die Hilfsorganisation Oxfam nannte die Lage „apokalyptisch“. (mit Nachrichtenagenturmaterial)
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