News zur Lage in Nahost

Keine Hoffnung mehr: Militär erklärt 31 israelische Geiseln für tot

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  • Nils Thomas Hinsberger
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Israel berichtet von 31 getöteten Geiseln. Die Hamas bekräftigen Wille für Waffenstillstand. Der News-Ticker zur Lage in Nahost.

HINWEIS DER REDAKTION: Dieser Ticker ist beendet. Über die aktuelle Entwicklung im Nahost-Krieg informieren wir in unserem neuen Newsticker.

Update vom 6. Februar, 21.58 Uhr: Die islamistische Hamas im Gazastreifen hat ihre Antwort auf den jüngsten Vorschlag internationaler Vermittler zur Herbeiführung einer befristeten Waffenruhe im Krieg mit Israel übermittelt. „Wir haben von der Hamas eine positive Antwort erhalten, sie beinhaltet mehrere Vorbehalte, aber ist im allgemeinen positiv“, sagte der katarische Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit US-Außenminister Antony Blinken in Doha. 

In einer Erklärung, die sie auf ihrem Telegram-Kanal veröffentlichte, teilte die Hamas mit, dass sie und ihre Verbündeten mit dem Vermittlungsvorschlag „in positivem Geiste“ umgegangen seien. Die Vereinbarung müsse aber zu einem vollständigen und umfassenden Waffenstillstand, einer Beendigung der Blockade des Gazastreifens, dem Wiederaufbau des vom Krieg zerstörten Küstengebiets und der vollständigen Freilassung palästinensischer Gefangener führen.

Keine Hoffnung mehr: Militär erklärt 31 israelische Geiseln für tot

Update vom 6. Februar, 20.20 Uhr: Die israelische Armee hat mitgeteilt, dass von den verbliebenen in den Gazastreifen verschleppten Geiseln 31 gestorben seien. „Wir haben 31 Familien darüber informiert, dass ihre gefangenen Angehörigen nicht mehr unter den Lebenden weilen und dass wir sie für tot erklärt haben“, sagte Daniel Hagari, Sprecher der israelischen Armee, auf einer Pressekonferenz. Demnach seien noch 136 israelische Geiseln weiter in der Gewalt der Hamas.

Israelis fordern bei einer Demonstration in Tel Aviv die Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln.

Hamas bekräftigen Forderung nach permanenter Waffenruhe

Update vom 6. Februar, 19.48 Uhr: Die Hamas sollen ihre Forderungen nach einer permanenten Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und der Terrororganisation bestärkt haben. Wie die Times of Israel berichtet, würde die Hamas außerdem die Freilassung der in Israel inhaftierten Palästinenserinnen und Palästinenser, das Ende der Blockaden des Gazastreifens und den Wiederaufbau fordern.

Israel habe diese Bedingungen aber erneut zurückgewiesen. Das Land strebe kürzere Feuerpausen an, um die von der Hamas entführten israelischen Geiseln zu befreien. Am 7. Oktober 2023 hatten Mitglieder der Terrororganisation das Land überfallen und 239 Menschen in den Gazastreifen verschleppt.

Huthi-Rebellen wollen Angriffe auf US-Schiffe intensivieren

Update vom 6. Februar, 16.56 Uhr: Die vom Iran unterstütze Huthi-Miliz hat angekündigt, die Angriffe auf US-amerikanische und britische Schiffe zu intensivieren, solange der Krieg im Gazastreifen andauert. Das berichtete das US-Portal CNN. Man werde „mehr Militäreinsätze gegen alle feindlichen amerikanisch-britischen Ziele durchführen“, sagte ein Sprecher der Huthis. Man werde die Angriffe so lange fortsetzen, „bis die Belagerung aufgehoben und die Aggression gegen das palästinensische Volk im Gazastreifen gestoppt wird“, sagte der Sprecher weiter.

Update vom 6. Februar, 16.17 Uhr: Die israelischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben bei Hausdurchsuchungen in Chan Yunis im südlichen Gazastreifen eine Weste der Vereinten Nationen und ein Maschinengewehr gefunden. Bei dem Maschinengewehr soll es sich um ein Modell gehandelt haben, das von der Hamas genutzt werde. Das israelische Militär hat entsprechende Aufnahmen von der Hausdurchsuchung veröffentlicht.

Mitarbeiter des Palästinenserhilfswerks UNRWA wird vorgeworfen, an dem Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober beteiligt gewesen zu sein. UN-Generalsekretär Guterres hat bereits eine unabhängige Untersuchungsgruppe eingesetzt.

Argentinischer Präsident Milei zu Besuch in Israel eingetroffen

Update vom 6. Februar, 14.47 Uhr: Der argentinische Präsident Javier Milei ist zu einem Besuch in Israel eingetroffen. Außenminister Katz begrüßte den Staatschef am Dienstag am Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv. Milei bekräftigte bei seiner Ankunft sein Vorhaben, die argentinische Botschaft nach Jerusalem zu verlegen. Jerusalem ist die Hauptstadt Israels, wird aber von den Vereinten Nationen nicht als solche anerkannt. Viele Mitgliedsstaaten – darunter auch Deutschland – betreiben ihre Botschaften deshalb in der Mittelmeer-Metropole Tel Aviv.

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

Update vom 6. Februar, 13.05 Uhr: Bei erneuten Raketenangriffen in der Grenzregion zwischen Israel und dem Libanon wurden zwei Soldaten der israelischen Streitkräfte (IDF) leicht verletzt. Wie Israels Militärführung mitteilte, hatte sich die Hisbollah zu dem Angriff bekannt. Das berichtet das Portal Times of Israel. Bereits den ganzen Tag über habe es „sporadische Raketenangriffe“ von libanesischem Gebiet aus gegeben. Auch wenn die Hisbollah offiziell keine Kriegspartei ist, führt sie seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober immer wieder Raketenangriffe auf den Norden Israels durch.

Hamas-Gesundheitsbehörde nennt neue Opferzahlen aus dem Gazastreifen

Update vom 6. Februar, 11.20 Uhr: Bei Angriffen der israelischen Armee im Gazastreifen sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde binnen 24 Stunden 107 Palästinenser getötet worden. Mehr als 140 weitere seien in dem Zeitraum verletzt worden, teilte die Behörde am Dienstag mit. Damit sei die Zahl der seit Beginn des Kriegs am 7. Oktober getöteten Menschen in dem Küstenstreifen auf mindestens 27.585 gestiegen. Knapp 67.000 weitere seien verletzt worden. Die Zahlen ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Besonders heftige Kämpfe toben seit Wochen im Bereich der Stadt Chan Junis im Süden des Küstenstreifens. Israel vermutet dort die Führung der islamistischen Hamas in einem unterirdischen Tunnelnetzwerk. Es gilt auch als wahrscheinlich, dass dort Geiseln von der Hamas festgehalten werden.

Huthi-Rebellen greifen erneut Frachter im Roten Meer an

Update vom 6. Februar, 9.30 Uhr: Im Roten Meer sind erneut Handelsschiffe angegriffen und beschädigt worden. Ein britisches Frachtschiff sei vor der Küste des in weiten Teilen von den Huthi-Rebellen kontrollierten Jemen mit einer Drohne attackiert worden, erklärte die britische Sicherheitsfirma Ambrey am Dienstag. Die Huthi-Miliz veröffentlichte später eine Erklärung, wonach sie ein britisches und ein US-Frachtschiff angegriffen habe.

Wie Ambrey mitteilte, erlitt das unter der Flagge von Barbados fahrende britische Schiff „leichte Schäden“ an seiner linken Seite, verletzt wurde niemand. Der Angriff ereignete sich den Angaben zufolge westlich der jemenitischen Hafenstadt Hodeida. Laut Ambrey vollzog das Frachtschiff mehrere „Ausweichmanöver“ und setzte seine Fahrt in Richtung der Meerenge Bab al-Mandeb fort, die das Rote Meer mit dem Golf von Aden verbindet.

Huthi-Sprecher Jahja Saree erklärte, die Rebellen hätten in zwei getrennten Attacken im Roten Meer Schiffe angegriffen. Bei dem ersten handele es sich um das US-Frachtschiff „Star Nasia“, beim zweiten um das britische Schiff „Morning Tide“.

USA beschießen Drohnenschiffe der Huthi-Rebellen

Update vom 6. Februar, 5.45 Uhr: US-Streitkräfte haben nach eigenen Angaben zwei ferngesteuerte und mit Sprengstoff beladene Boote der Huthi-Rebellen im Jemen beschossen. Die beiden „explosiven unbemannten Wasserfahrzeuge“ hätten eine „akute Bedrohung für Schiffe der US-Marine und für Handelsschiffe in der Region“ dargestellt, erklärte das für den Nahen Osten zuständige US-Regionalkommando Central Command am Montag (5. Februar, Ortszeit). Der Angriff auf die beiden Drohnenschiffe sei deswegen „in Selbstverteidigung“ erfolgt.

Die USA haben in den vergangenen Wochen - allein oder zusammen mit Großbritannien - eine Reihe von Stellungen der vom Iran unterstützten Huthis bombardiert. Washington und London reagieren damit auf die Serie von Angriffen der Miliz auf Handelsschiffe im Roten Meer und im Golf von Aden.

Hamas nirgendwo im Gazastreifen sicher

Update vom 5. Februar, 22.06 Uhr: Israels Verteidigungsminister Joav Galant hat Führung und Kämpfer der islamistischen Hamas gewarnt, dass sie nirgendwo im Gazastreifen vor dem Zugriff der israelischen Streitkräfte sicher seien. Das gelte selbst für die letzten verbliebenen Gebiete im Küstenstreifen, in denen – wie in der südlichen Stadt Rafah – noch keine israelischen Bodentruppen im Einsatz sind, sagte Galant auf einer Pressekonferenz in Tel Aviv. „Jeder Terrorist, der sich in Rafah versteckt, sollte wissen, dass er ebenso enden wird wie diejenigen in Chan Junis und (der Stadt) Gaza“, zitierten ihn israelische Medien. 

Galant spielte darauf an, dass die Armee in Gaza und Chan Junis zahlreiche Kampfverbände der Hamas zerschlagen und Tausende ihrer Kämpfer getötet hat. „Gut die Hälfte der Hamas-Terroristen ist tot oder schwer verwundet“, sagte er. 18 Hamas-Bataillone seien aufgerieben worden und würden als Kampfverbände nicht mehr existieren. 

Update vom 5. Februar, 19.59 Uhr: Vor dem Hintergrund des Kriegs in Israel hat Bundeskanzler Olaf Scholz gegenüber dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu auf eine Zweistaatenlösung gepocht. Aus Sicht der Bundesregierung würde nur eine verhandelte Zweistaatenlösung die Perspektive einer nachhaltigen Lösung des Nahostkonfliktes öffnen, sagte der SPD-Politiker in einem Telefonat mit Netanjahu am Montag, wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit mitteilte. Dies müsse für den Gazastreifen und das Westjordanland gelten. Eine zentrale Rolle komme dabei einer reformierten Palästinensischen Autonomiebehörde zu, sagte der Kanzler demnach weiter. Netanjahu lehnt eine solche Lösung bisher ab.

Krieg in Israel: Angriffe auf Hisbollah-Stellungen im Süden Libanons

Update vom 5. Februar, 18.43 Uhr: Die ehemalige französische Außenministerin Catherine Colonna soll eine unabhängige Gruppe von Experten zur Prüfung der schweren Vorwürfe gegen das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) leiten. Dies teilten die Vereinten Nationen am Montag mit. Die Gruppe soll ihre Arbeit demnach am 14. Februar aufnehmen. Ein Zwischenbericht ist für Ende März geplant.

Einigen Mitarbeitern des Hilfswerks wird vorgeworfen, an den Terrorakten der islamistischen Hamas vom 7. Oktober in Israel beteiligt gewesen zu sein. Mehrere westliche Länder stellten wegen der Anschuldigungen vorübergehend die Zahlungen an UNRWA ein, darunter die beiden größten Geldgeber, die USA und Deutschland. UN-Generalsekretär António Guterres versprach umfassende Aufklärung. Die Zusammenarbeit mit mehreren Angestellten sei beendet worden.

Update vom 5. Februar, 16.48 Uhr: Während die Terrormiliz Hisbollah ihre Angriffe auf Nordisrael fortsetzt, hat die israelische Armee nach eigenen Angaben Ziele im Süden Libanons attackiert. Zu den Zielen habe unter anderem ein Militärkomplex sowie eine Hisbollah-Kommandozentrale in Jibbain gehört, wie die Times of Israel unter Berufung auf die IDF berichtet. Über Tote oder Verletzte ist nichts bekannt.

Laut Netanjahu: Israels Armee „auf dem Weg zum totaln Sieg“

Update vom 5. Februar, 15.42 Uhr: Während eines Besuchs in Latrun, einem Ort wenige Kilometer westlich von Jerusalem, sprach Israels Premierminister Benjamin Netanjahu zu Soldaten. Dabei behauptete er der Times of Israel zufolge, dass 75 Prozent der Hamas-Bataillone vernichtet worden sind. Es gebe jedoch „keinen Ersatz für den totalen Sieg“. Man befinde sich jedoch „auf dem Weg zum totalen Sieg“, man werde den „Krieg nicht beenden, ohne dieses Ziel“ zu erreichen. Wie ein solcher Sieg aussehen soll, erklärte der Premier nicht. Netanjahu warnte allerdings, dass es ansonsten „nur eine Frage der Zeit“ sei, bis terroristische Gruppen Israel erneut angreifen würden.

Laut Hamas kontrollierter Behörde: Mindestens 128 Menschen durch Israels Militär getötet

Update vom 5. Februar, 13.55 Uhr: Spanien will dem UN-Palästinenser-Hilfswerk (UNRWA) zusätzliche Finanzhilfen zukommen lassen. Es gehe um ein Volumen von 3,5 Millionen Euro, sagte Außenminister Jose Manuel Albares. Andere Länder hatten dagegen kürzlich ihre reguläre Finanzierung des UNRWA ausgesetzt. Es gibt Vorwürfe, dass etwa ein Dutzend Mitarbeiter der Organisation in den Hamas-Anschlag auf Israel verwickelt gewesen seien. Beim UNRWA sind Zehntausende Palästinenser beschäftigt.

Update vom 5. Februar, 11.36 Uhr: Im Gazastreifen sind nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums in der Nacht mindestens 128 Menschen bei israelischen Militäreinsätzen getötet worden. Unabhängig prüfen lassen sich diese Zahlen nicht. Die Hamas sprach zudem von anhaltenden israelischen Angriffen im Zentrum und im Süden des Gazastreifens. Die israelische Armee erklärte, ihre Truppen führten weiterhin „gezielte“ Angriffe im Zentrum und im Norden des Küstenstreifens aus.

Israelische Armee tötet beim Krieg in Israel Dutzende Hamas-Terroristen in Gaza

Update vom 5. Februar, 10.15 Uhr: Bei Einsätzen im gesamten Gazastreifen haben israelische Streitkräfte in den vergangenen 24 Stunden nach eigenen Angaben Dutzende Terroristen getötet. Ein großer Teil davon soll demnach in der Stadt Chan Yunis, die zuletzt immer wieder Schauplatz schwerster Kämpfe war, bei Luftangriffen und im Nahkampf ums Leben gekommen sein.

Update vom 5. Februar, 9.00 Uhr: Israel setzt die Bombardierungen in Chan Yunis weiter fort. Laut der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa sind „die Krankenhäuser Al-Amal und Kamal Nasser im Zentrum der Stadt“ weiterhin belagert. Zudem hat die israelische Armee demnach „große Gebiete östlich der Stadt Deir al-Balah“ angegriffen.

Krieg in Israel hält unvermindert an: Raketenalarm im Süden und Norden des Landes

Update vom 5. Februar, 8.16 Uhr: Wieder ist in Israel Raketenalarm ausgelöst worden. Diesmal ertönten die Sirenen sowohl in Siedlungen am südlichen als auch am nördlichen Ende des Landes. Das gaben die Behörden unter anderem via Twitter (X) bekannt. Die Bevölkerung im Süden müsse mit Beschuss aus dem Gazastreifen durch Einheiten der Hamas rechnen. Im Norden müsse man mit Attacken der Terrormiliz Hisbollah rechnen.

Update vom 5. Februar, 6.30 Uhr: Die USA haben nach eigenen Angaben vier weitere Anti-Schiffsraketen der Huthi-Rebellen im Jemen zerstört. Die Geschosse waren nach US-Angaben gegen Schiffe im Roten Meer gerichtet.

Hisbollah-Stellung im Libanon wird zu Schauplatz des Israel-Kriegs

Erstmeldung vom 5. Februar: Tel Aviv/Beirut – Während Israels Armee (IDF) in Gaza die Hamas bekämpft, gibt es auch an der Nordgrenze zum Libanon erhöhte Spannungen. Dort hat Israels Militär nach eigenen Angaben eine Militäranlage der Hisbollah angegriffen. Wie die Armee am späten Sonntagabend bekannt gab, hätten Kampfflugzeuge eine Kommandozentrale der Schiiten-Miliz und ein Militärgelände in der Stadt Yaron attackiert. Zudem sei ein Beobachtungsposten in der Stadt Marun ar-Ras angegriffen worden. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden. 

Ob es Opfer gab, teilte die Armee nicht mit. Zuvor hatten sich die Hisbollah und Israels Streitkräfte in dem Grenzgebiet erneut Gefechte geliefert. Nach Auskunft des Armeesprechers Daniel Hagari wurden drei Truppendivisionen an die nördliche Grenze verlegt. Ein Krieg sei nicht Israels erste Priorität, „aber wir sind auf jeden Fall vorbereitet“.

Die Hisbollah feuert derzeit immer wieder aus der Pufferzone heraus, die nach dem Ende des zweiten Libanon-Kriegs 2006 im Grenzgebiet eingerichtet worden war. Israels Armee antwortet mit Gegenangriffen. Laut Armeesprecher Hagari haben die Streitkräfte seit Beginn des Gaza-Krieges mehr als 3400 Hisbollah-Stellungen ins Visier genommen. Dabei seien mehr als 200 Terroristen „eliminiert“ worden. Die Hisbollah gilt als deutlich schlagkräftiger als die Hamas in Gaza.

Keine Einigung auf Feuerpause im Israel-Krieg: Hamas diskutiert über Vorschlag

Unterdessen gibt es bei den Verhandlungen über eine erneute Feuerpause und Freilassung weiterer Geiseln weiter keine Einigung. Der Hamas liegt ein von den USA, Ägypten und Katar kürzlich in Paris ausgehandelter Vorschlag vor, der die stufenweise Freilassung der Geiseln im Gegenzug für eine längere Feuerpause sowie für die Freilassung palästinensischer Strafgefangener vorsieht. Ein Vertreter kündigte an, man werde bald dazu Stellung nehmen, intern werde aber noch diskutiert. Die israelische Seite soll den Rahmenentwurf dagegen bereits akzeptiert haben. (red mit Agenturen)

Rubriklistenbild: © Ilia Yefimovich/dpa

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