Nahost-Krieg

Israel ruft Bevölkerung zum Verlassen von Gaza-Stadt auf – Zahlen zu getöteten Hamas-Terroristen

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Israels Streitkräfte nehmen Gaza-Stadt unter Beschuss. Die gesamte Bevölkerung soll die Stadt räumen. News-Ticker zum Krieg in Gaza.

Dieser News-Ticker ist beendet. Alle weiteren Informationen zum Nahost-Krieg finden Sie in unserem neuen News-Ticker.

Update vom 10. Juli, 22.31 Uhr: Die Außenminister Ägyptens und Jordaniens warnen Israel vor einer Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung im Gazastreifen und dem besetzten Westjordanland. Sowohl die Vertreibung innerhalb der beiden Palästinensergebiete als auch anderswohin sei für beide Länder eine „rote Linie“, sagte der jordanische Außenminister Aiman al-Safadi bei einem Treffen mit seinem ägyptischen Amtskollegen Badr Abdel-Atti in Kairo. 

Abdel-Atti wirft Israel vor, eine systematische Politik der erzwungenen Umsiedlung von Palästinenserin zu betreiben. Sowohl Kairo als auch Amman lehnten das entschieden ab, sagte der Minister und fügte hinzu, Israels Vorgehen untergrabe das Prinzip, das einst als Grundlage für den Friedensschluss zwischen Israel und Ägypten gedient habe. 

„Gefährliches Kampfgebiet“: Israel ruft alle Bevölkerung von Gaza zum Verlassen der Stadt auf

Update vom 10. Juli, 17.25 Uhr: Mit einer Flugblattaktion hat die israelische Armee am Mittwoch die Bevölkerung zum Verlassen der im Norden des Gazastreifens gelegenen Stadt Gaza aufgerufen. „Die Stadt Gaza bleibt ein gefährliches Kampfgebiet“, hieß es auf tausenden Flugblättern, die über der Stadt abgeworfen wurden. Alle Einwohner sollten sich über „Sicherheitskorridore“ Richtung Süden in Schutzunterkünfte begeben. Indes verurteilte die Bundesregierung den Israel zugeschriebenen Angriff auf eine Schule im südlichen Gazastreifen scharf.

Die Flugblätter waren an „Alle in der Stadt Gaza“ addressiert und zeigten Fluchtwege in den Süden auf. Die Warnung folgte auf drei bereits erfolgte Anordnungen zur Teil-Evakuierung. Durch die jüngsten Gefechte seien erneut 350.000 Zivilisten vertrieben worden, sagte der Chef des Palästinenserhilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini, vor der Flugblattverteilung laut AFP. Es gebe „absolut keinen sicheren Ort in Gaza“.

Blick auf zerstörte Gebäude im Gazastreifen. Im Vordergrund bewegen sich israelische Truppen nahe der Grenze.

Israel-News: Angeblich 60 Prozent der Hamas-Kämpfer getötet

Update vom 10. Juli, 12.30 Uhr: Knapp neun Monate dauert der Krieg in Israel nun an. Verteidigungsminister Yoav Gallant erklärte nun vor der Knesset, dass inzwischen 60 Prozent der Hamas-Terroristen getötet worden seien. Er fügte hinzu, dass das Militär zumindest die meisten der 24 Bataillone der Terrorgruppe eliminiert habe. Darüber berichtet unter anderem die Times of Israel.

„Die Sicherheitskräfte sind entschlossen, die Ziele des Krieges zu erreichen. Damit wir diese Dinge erreichen können, müssen wir unsere Unterstützung auf dem Schlachtfeld aufrechterhalten“, sagt er und spielt damit auf die Notwendigkeit an, die internationale Unterstützung während des Krieges in Israel und im Gazastreifen aufrechtzuerhalten

Weiterer Soldat bei Einsatz im Gazastreifen getötet: Israel setzt Manöver fort

Update vom 10. Juli, 6.20 Uhr: Bei den Zusammenstößen zwischen der israelischen Armee und der Hamas im Gazastreifen wurde ein weiterer israelischer Soldat getötet. Das israelische Militär teilte mit, der 21-jährige Soldat Tal Lahat sei bei Kämpfen im Zentrum der Stadt Gaza ums Leben gekommen. Die Zahl der israelischen Soldaten, die während der Bodenoffensive im Gazastreifen getötet wurden, ist somit auf 327 gestiegen.

Update vom 9. Juli, 19.23 Uhr: Israels Militär beginnt Medienberichten zufolge ab August damit, ultraorthodoxe Männer zum Wehrdienst einzuziehen. Verteidigungsminister Joav Galant habe dazu ein Gespräch mit Generalstabschef Herzi Halevi geführt und einer entsprechenden Empfehlung der Armee zugestimmt, berichteten israelische Medien unter Berufung auf Galants Büro. Wie viele streng religiöse Männer betroffen sind, war zunächst nicht klar.

Laut einem kürzlich ergangenen Urteil des höchsten Gerichts müssen fortan auch ultraorthodoxe Männer zum Wehrdienst verpflichtet werden. Es gilt als Rückschlag für die rechts-religiöse Führung des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Nahost-Konflikt. Die Angaben zum Krieg in Israel und Gaza lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Update vom 9. Juli, 16.21 Uhr: Israels Armee greift eigenen Angaben zufolge weiterhin Ziele in mehreren Gebieten im Gazastreifen an. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, dabei seien 16 Palästinenser getötet und Dutzende verletzt worden. Laut Wafa kamen bei einem israelischen Angriff auf ein Gebäude in der Stadt Gaza sechs Menschen ums Leben. Rettungskräfte hätten danach ein Kleinkind lebend geborgen. 

Dem Bericht zufolge gab es zudem weitere, teils tödliche Angriffe auf die Stadt im Norden des Küstengebiets. Die israelischen Streitkräfte sind laut Militär seit einigen Tagen in der Stadt im Einsatz. Die Armee setze dort unter anderem ihren Einsatz in dem Viertel Schedschaija im Osten Gazas fort. Soldaten „lieferten sich Nahkämpfe mit Terrorzellen und eliminierten mehr als 150 Terroristen“, so das Militär. Die Angaben beider Kriegsparteien ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Streng religiöse Juden protestierten zuletzt dagegen, dass auch sie zum Dienst an der Waffe verpflichtet werden. (Archivfoto)

Update vom 9. Juli, 13.25 Uhr: Im Gazastreifen kam es erneut zu tödlichen Kämpfen. Dabei seien 16 Palästinenser getötet worden, wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete. In Gaza-Stadt geht Israels Militär gegen Ziele der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihads (PIJ) vor, wie die dpa berichtete. „Bis jetzt haben die Einsatzkräfte Dutzende Terroristen eliminiert“, hieß es in einer Erklärung.

Laut Wafa kamen bei Angriffen auf Gebäude in der Stadt insgesamt sechs Menschen ums Leben. Ein Kleinkind sei lebend aus den Trümmern geborgen worden. Neben Gaza geht laut der israelischen Armee auch der Einsatz in Rafah weiter.

Kämpfe zwischen Israel und der Hamas überschatten Verhandlungen um Waffenruhe im Gazastreifen

Update vom 9. Juli, 10.55 Uhr: Ein Wiederaufflammen heftiger Gefechte zwischen Israels Armee und der islamistischen Hamas im Norden des Gazastreifens überschattet die neu belebten Verhandlungen über die Freilassung von Geiseln und eine Waffenruhe. Israel geht in der verwüsteten Stadt Gaza erneut am Boden und aus der Luft gegen Kämpfer der Hamas vor. In den vergangenen Wochen kehrten die israelischen Streitkräfte wiederholt in Gebiete zurück, in die sie zuvor eingedrungen waren und aus denen sie sich wieder zurückgezogen hatten.

Update vom 9. Juli, 8.40 Uhr: Israel soll mit dem Iran verbundene Ziele in Syrien angegriffen haben. Das berichtete die israelische Tageszeitung Haaretz unter Berufung auf die syrische Armee. Demnach habe es gegen 00.20 Uhr Ortszeit einen Angriff auf die nordsyrische Stadt Baniyas gegeben. Dabei sollen keine Personen getötet oder verletzt worden sein. Um welches Ziel es sich bei dem Angriff handelte, ist bislang nicht bekannt.

Chefs der CIA und Mossad fahren zu Verhandlungen über Waffenruhe im Gaza-Krieg

Update vom 9. Juli, 7.35 Uhr: Die Verhandlungen um eine Waffenruhe im Israel-Gaza-Krieg gehen am Mittwoch mit den Chefs des israelischen Geheimdienstes Mossad und der CIA weiter. Die Vertreter reisen zu den Verhandlungen nach Katar, berichtete die AFP unter Berufung auf Verhandlungskreise.

Update vom 9. Juli, 6.27 Uhr: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben „mehrere Terroristen“ angegriffen, die „terroristische Aktivitäten“ ausgeführt und eine Schule in der Gegend von Nusseirat – im Zentrum des Gazastreifens – als „Deckung“ genutzt hätten. Bei dem Angriff der israelischen Luftwaffe sei Präzisionsmunition eingesetzt worden, der Angriff sei auf Grundlage von Geheimdienstinformationen ausgeführt worden, erklärte die israelische Armee in der Nacht zum Dienstag.

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

Update vom 8. Juli, 20.55 Uhr: Angesichts verstärkter Angriffe auf mehrere Viertel der Stadt Gaza hat die israelische Armee ihre Aufrufe zur Evakuierung erweitert. Ein Militärsprecher rief die Bewohnerinnen und Bewohner der Viertel Sabra, Rimal, Tal Al-Hawa und Al-Daradsch am Montag dazu auf, diese zu verlassen. Angaben der von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Zivilschutzbehörde zufolge wurden in der Stadt dutzende Menschen getötet und verletzt.

Angriffe gab es unter anderem in der Nähe des Sitzes des UN-Flüchtlingshilfswerks UNRWA in Gaza-Stadt. Die Armee erklärte, sie handele „aufgrund von Geheimdiensterkenntnissen, die auf die Anwesenheit von terroristischer Infrastruktur der Hamas und des Islamischen Dschihad schließen“ ließen.

Update vom 8. Juli, 16.48 Uhr: Am Montag sollen sich Israel, Ägypten und die USA in Kairo treffen, um über die Wiedereröffnung des Grenzübergangs Rafah und die Verhinderung des Waffenschmuggels über die Grenze zwischen Ägypten und Gaza zu diskutieren. Das berichtet die Nachrichtenseite Walla.

Am Sonntag hatte Premierminister Benjamin Netanyahu erklärt, dass es bei jedem Geiseldeal von wesentlicher Bedeutung sei, dass „der Waffenschmuggel an die Hamas von der Grenze zwischen Gaza und Ägypten nicht möglich sein wird“.

Update vom 8. Juli, 15.37 Uhr: Am Montag sollen bei Kämpfen zwischen den israelischen Streitkräften und der Hamas in Gaza nach palästinensischen Krankenhausangaben mindestens 15 Menschen getötet worden sein. Die Zahl der Opfer könnte noch steigen, weil die Rettungskräfte wegen der Kämpfe viele Wohngebiete nicht erreichen können. In der Nacht war Israel nach eigenen Angaben weiter im Süden und Westen der Stadt Gaza vorgerückt.

Israel im Krieg – IDF rückt weiter auf Gaza-Stadt vor

Update vom 8. Juli, 15.28 Uhr: Israelische Truppen sollen nach eigenen Angaben ein Waffenlager der Hamas in einer Schule und einer Klinik in Gaza gefunden haben. Demzufolge fanden die Truppen auch Geheimdienstdokumente der Hamas, die zwischen Uniformen und Ausrüstung der UNRWA versteckt waren.

Update vom 8. Juli, 14.24 Uhr: Das israelische Militär ist nach eigenen Angaben weiter im Süden und Westen der Stadt Gaza vorgerückt. Die Streitkräfte hätten in dem Areal Anti-Terror-Operationen eingeleitet, teilte die Armee mit. Zivilisten habe die Armee vor Beginn des Einsatzes zum Verlassen des Gebiets aufgefordert. 

Das Armee-Radio berichtete von Kämpfen mit Bewaffneten der islamistischen Hamas. Über Opfer wurde zunächst nichts bekannt. Das israelische Militär war im Laufe des Gaza-Kriegs schon mehrfach in der Metropole im nördlichen Abschnitt des abgeriegelten Küstengebiets vorgegangen. Bewohner der betroffenen Viertel zeigten sich dennoch von dem nächtlichen Vorstoß schockiert. Nach Angaben eines dpa-Korrespondenten sprachen sie von einer „Nacht des Terrors“. 

Israel greift in südlichem Stadtteil von Gaza an: Anwohner berichten von schweren Angriffen

Erstmeldung: Gaza – Das israelische Militär hat eine neue Operation in Tel al-Hawa, ein südlicher Stadtteil von Gaza, gestartet. Das berichtet Times of Israel unter Berufung auf die israelischen Streitkräfte. Israel habe die Operation begonnen, nachdem sie Informationen über Aktivitäten und Infrastruktur der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihad in dem Gebiet erhalten haben soll.

Anwohner von Gaza-Stadt berichteten, dass sie seither einige der schwersten Angriffe seit Beginn des Krieges erlebt haben sollen. Das israelische Militär habe aus verschiedenen Richtungen Panzerkolonnen in die Stadt geschickt, berichtet Times of Israel unter Berufung auf Bewohner der Stadt.

Dem Bericht zufolge gehe der Notfalldienst des Gazastreifens davon aus, dass es bei den Kämpfen Opfer gegeben habe. Aufgrund der Offensive in den Vororten habe der zivile Notfalldienst diese nicht erreichen können. Das israelische Militär hatte zu Beginn der Operation angegeben, die Bevölkerung gewarnt zu haben. Die Streitkräfte gaben außerdem an, humanitäre Korridore für die Palästinenser geschaffen zu haben, um das Gebiet zu verlassen.

Neben dem Kampf gegen die Terrorgruppe Hamas, geht Israel auch weiter gegen die Hisbollah im Libanon vor. Am Montag (8. Juli) soll erneut ein Mitglied der Miliz bei einem israelischen Drohnenangriff getötet worden sein. Das berichteten die israelischen Streitkräfte. Zuvor hatte die Hisbollah den Tod des Mitglieds der Miliz bekannt gegeben.

Unterdessen sollen zwischen den im Gaza-Krieg kämpfenden Seiten erneut indirekt Gespräche stattfinden. Eine israelische Delegation ist Medienberichten zufolge zu indirekten Gesprächen mit der islamistischen Hamas nach Kairo abgereist. Sie werde von Ronen Bar, dem Leiter des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet, angeführt, berichtete das israelische Kan-Radio.

Die seit Monaten andauernden Gespräche, bei denen Ägypten, Katar und die USA vermitteln, zielen auf eine Waffenruhe im Gaza-Krieg sowie auf einen Austausch von Geiseln in der Gewalt der Hamas gegen palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen ab. Die Vermittler bemühen sich derzeit um Formulierungen, um die bestehende Kluft in strittigen Punkten zu überbrücken. 

Netanjahu über Verhandlungen: „Jedes Abkommen wird Israel erlauben, die Kämpfe wieder aufzunehmen“

Am Sonntagabend ließ das Büro von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ein Dokument veröffentlichen, das festhält: „Jedes Abkommen wird Israel erlauben, die Kämpfe wieder aufzunehmen, bis alle Kriegsziele erreicht sind.“

Netanjahu versteht darunter die vollständige Zerschlagung der Hamas als militärische Formation und als Regierungsmacht im Gazastreifen. Kritiker interpretierten die von ihm als „unverhandelbar“ bezeichnete Bedingung als einen Versuch, die wieder aufgenommenen Verhandlungen in Kairo und Katar zu torpedieren.

In Israel demonstrierten am Sonntag (7. Juli), am sogenannten „Tag der Störung“, und forderten, dass die indirekten Verhandlungen über einen Geisel-Deal und eine Waffenruhe endlich zum Erfolg geführt werden. Auch verlangten Demonstrierende Neuwahlen in Israel.

Unsere interaktiven Karten zum Krieg in Israel zeigen Orte des Konflikts und dessen Verlauf. (Redaktion mit Nachrichtenagenturen)

Rubriklistenbild: © Leo Correa/dpa