Waffenstillstand in Gaza

Netanjahu trifft Trump: Israelischer Ministerpräsident will in die USA reisen – Termin steht

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News zur Lage in Gaza: Hunderttausende Palästeninser kehren in den Gazastreifen zurück. Netanjahu will sich mit Trump treffen. Der Ticker.

Update vom 28. Januar, 20.05 Uhr: Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will nach Angaben seines Büros kommende Woche US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus treffen. Trump habe ihn zu einem Treffen am Dienstag, dem 4. Februar eingeladen, hieß es in einer Mitteilung.

Der neue US-Präsident Donald Trump und der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.

Während Waffenruhe mit Israel: Jordanien liefert Hilfsgüter ins Palästinensergebiet

Update vom 28. Januar, 17.39 Uhr: Neun Tage nach Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen hat Jordanien eine Luftbrücke zur Lieferung von Hilfsgütern in das Palästinensergebiet gestartet. Am Mittwoch starteten 16 Militärhubschrauber - 14 der jordanischen und zwei der italienischen Luftwaffe – von den Lagerhäusern der haschemitischen Wohltätigkeitsorganisation Jordaniens (JHCO) in Al-Ghabawi nahe der Hauptstadt Amman. Die Luftbrücke soll laut jordanischer Regierung acht Tage aufrechterhalten werden.

Die Hilfsgüter werden demnach an den Grenzübergang Kissufim zwischen Israel und dem Gazastreifen gebracht und daraufhin an Mitarbeiter des Welternährungsprogramms (WFP) übergeben. Diese sollen die Hilfsgüter dann unter den Bewohnern verteilen. Täglich sind laut Regierungssprecher Mohammed Momani 16 Flüge mit Hilfsgütern geplant, die jordanische Luftwaffen werde mit „befreundeten Staaten“ zusammenarbeiten. Mit den Lieferungen wolle sein Land das Leid der Bewohner des Gazastreifens lindern, die derzeit zu Hunderttausenden in den Norden des Küstengebiets zurückkehrten.

Update vom 28. Januar, 8.17 Uhr: Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu will am Sonntag (2. Februar) in die USA reisen, um Anfang der Woche US-Präsident Donald Trump zu treffen. Dies berichtete die israelische Zeitung Times of Israel unter Berufung auf entsprechende Quellen. Allerdings sei die Reise noch nicht sicher, da Netanjahu sich noch von seiner Prostata-Operation erhole und die USA besuchen werde, sofern sein Gesundheitszustand dies zulasse.

Rückkehr in den Norden des Gazastreifens: Offenbar 300.000 Menschen zurückgekehrt

Update vom 28. Januar, 5.30 Uhr: Nach Angaben des Medienbüros der Hamas trafen rund 300.000 Palästinenser im Norden des Gazastreifens ein. Videoaufnahmen in sozialen Medien zeigten kilometerlange Schlangen von Menschen im zerstörten Gazastreifen, die zu Fuß über eine ausgewiesene Route am Meer unterwegs waren. Unabhängig ließ sich diese Angabe zunächst nicht überprüfen. Aber auch die Vereinten Nationen sprachen auf der Plattform X von „Hunderttausenden“.

Im Norden hatte Israels Bodenoffensive begonnen. Das Militär riegelte damals den Norden vom Rest des Küstengebiets ab. Hunderttausende Bewohner wurden im Laufe des mehr als 15-monatigen Kriegs in den Süden vertrieben, wo sie meist in notdürftigen Zeltlagern hausten.

Die Hamas erwartet nach eigenen Angaben, dass die Zahl der Rückkehrer in den kommenden Tagen auf etwa 600.000 steigen wird. Insgesamt leben im dicht besiedelten Gazastreifen mehr als zwei Millionen Menschen. Rückkehrer mit Auto müssen einen Kontrollpunkt passieren. Private Sicherheitskräfte eines amerikanischen und eines ägyptischen Unternehmens kontrollieren die Fahrzeuge, um sicherzustellen, dass keine Waffen in den Norden gelangen, wie die Zeitung Times of Israel unter Berufung auf einen ägyptischen Beamten berichtete. Dies sei eine der Bedingungen des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu für die zunächst auf sechs Wochen angelegte Waffenruhe gewesen.

Update vom 27. Januar, 20.53 Uhr: Die Terrororganisation Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ) hat israelischen Medienberichten zufolge ein Video der deutsch-israelischen Geisel Arbel Yehud veröffentlicht. Darin versichert die im Gazastreifen festgehaltene junge Frau ihrer Familie, dass es ihr gut gehe und sie „wie die anderen Frauen“ nach Hause kommen werde, berichtete die Zeitung Times of Israel. Ihre Freilassung ist für Donnerstag angekündigt worden. 

Die PIJ ist neben der islamistischen Hamas die zweite Terrororganisation im Gazastreifen. Die Hamas hatte zuvor bereits wiederholt offensichtlich unter Zwang entstandene Videos von Geiseln veröffentlicht, was Israel als psychologische Kriegsführung anprangert. Die 29-Jährige wurde während des verheerenden Massakers der Hamas und anderer Extremisten aus dem Gazastreifen am 7. Oktober 2023 in Israel zusammen mit ihrem Freund aus ihrem Haus im Kibbuz Nir Oz verschleppt. Der Bruder der Frau, der ebenfalls in dem Ort in der Nähe des Gazastreifens wohnte, wurde während des Terrorangriffs getötet.

Eigentlich hätte Yehud als Zivilistin schon am Samstag freikommen sollen. Da ließ die Hamas jedoch vier junge Soldatinnen frei. Israel hatte wegen dieser Verletzung der Vereinbarung über die Waffenruhe und den Austausch von Geiseln gegen palästinensische Häftlinge die Rückkehr von Gaza-Bewohnern in den Norden des Küstenstreifens verzögert. Die Hamas lenkte ein und kündigte Yehuds bevorstehende Freilassung an. Daraufhin erlaubte Israel am Montag die Rückkehr der Menschen in den Norden.

Bilder zeigen, wie der Krieg in Israel das Land verändert

Massive Raketenangriffe aus Gazastreifen auf Israel
Am 7. Oktober 2023 feuern militante Palästinenser aus dem Gazastreifen Raketen auf Israel ab. Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas, die von Israel, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft wird, hatte den Beginn einer „Militäroperation“ gegen Israel verkündet. © Hatem Moussa/ dpa
Massive Raketenangriffe aus Gazastreifen auf Israel
Nach einem Raketenangriff aus dem Gazastreifen ist Rauch aus einem Wohnhaus zu sehen.  © Ilia Yefimovich/ dpa
Israelischer Soldat mit Hund im Israel Krieg
Ein israelischer Soldat geht mit seinem Hund zwischen Autos in Deckung.  © Ohad Zwigenberg/ dpa
Israelische Polizisten evakuieren Frau und Kind im Israel Krieg
Israelische Polizisten evakuieren eine Frau und ein Kind von einem Ort, der von einer aus dem Gazastreifen abgefeuerten Rakete getroffen wurde. © Tsafrir Abayov/ dpa
Militante Palästinenser fahren im Israel Krieg mit einem Pickup, auf dem womöglich eine entführte deutsch-israelische Frau zu sehen ist.
Militante Palästinenser fahren mit einem Pickup, auf dem möglicherweise eine deutsch-israelische Frau zu sehen ist, in den Gazastreifen zurück. Die islamistische Hamas hatte mitgeteilt, ihre Mitglieder hätten einige Israelis in den Gazastreifen entführt. © Ali Mahmud/ dpa
Massive Raketenangriffe aus Gazastreifen auf Israel
Angehörige der Feuerwehr versuchen, nach einem Raketenangriff aus dem Gazastreifen das Feuer auf Autos zu löschen. © Ilia Yefimovich/ dpa
Menschen suchen in Trümmern nach Überlebenden nach massive Raketenangriffen aus Gazastreifen auf Israel.
Menschen suchen zwischen den Trümmern eines bei einem israelischen Luftangriff zerstörten Hauses nach Überlebenden.  © Omar Ashtawy/ dpa
Verlassene Stätte des Festivals Supernova nach dem Angriff der Hamas
Bei dem Rave-Musikfestivals Supernova im israelischen Kibbuz Re’im sterben rund 270 Besucher:innen. So sieht die verlassene Stätte nach dem Angriff aus.  © JACK GUEZ / AFP
Feiernde Palästinenser nach Angriff der Hamas auf Israel
Palästinenserinnen und Palästinenser feiern in Nablus nach der großen Militäroperation, die die Al-Qassam-Brigaden, der militärische Flügel der Hamas, gegen Israel gestartet haben.  © Ayman Nobani/ dpa
Hamas-Großangriff auf Israel - Gaza-Stadt
Das israelische Militär entgegnete mit dem Beschuss von Zielen der Hamas im Gazastreifen. Nach einem Angriff steigen bei einem Hochhaus in Gaza Rauch und Flammen auf. © Bashar Taleb/ dpa
Mann weint in Gaza bei Israel Krieg
Ein Mann umarmt einen Familienangehörigen im palästinensischen Gebiet und weint.  © Saher Alghorra/ dpa
Israelischer Soldat im Israel Krieg steht neben Frau
Am 8. Oktober beziehen israelische Soldaten Stellung in der Nähe einer Polizeistation, die am Tag zuvor von Hamas-Kämpfern überrannt wurde. Israelische Einsatzkräfte haben dort nach einem Medienbericht bei Gefechten in der an den Gazastreifen grenzenden Stadt Sderot mehrere mutmaßliche Hamas-Angehörige getötet. © Ilan Assayag/ dpa
Nach Hamas Großangriff - Sa'ad
Israelische Streitkräfte patrouillieren in Gebieten entlang der Grenze zwischen Israel und Gaza, während die Kämpfe zwischen israelischen Truppen und islamistischen Hamas-Kämpfern weitergehen. © Ilia Yefimovich/ dpa
Palästinensisches Kind in einer Schule, die im Israel Krieg als Schutz dient
Ein palästinensisches Kind steht auf dem Balkon einer Schule, die von den Vereinten Nationen betrieben wird und während des Konfliktes als Schutzort dient.  © Mohammed Talatene/ dpa

Geisel mit deutscher Staatsbürgerschaft soll noch diese Woche freikommen

Update vom 27. Januar, 5.15 Uhr: Eine israelische Geisel im Gazastreifen, die auch die deutsche Staatsbürgerschaft hat, wird nach Angaben des Vermittlerstaats Katar und Israels in dieser Woche freikommen. Die islamistische Hamas werde die Zivilistin und zwei weitere Geiseln bis Freitag freilassen, gab ein Sprecher des Außenministeriums in Doha in der Nacht auf der Plattform X bekannt. Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu bestätigte eine Einigung mit der Hamas.

Update vom 26. Januar, 19.57 Uhr: US-Präsident Donald Trump ist mit seiner Idee einer Umsiedlung von Bewohnern des zerstörten Gazastreifens in andere arabische Länder bei Betroffenen auf entschiedene Ablehnung gestoßen. Nur rechtsextreme Politiker in Israel wie Finanzminister Bezalel Smotrich oder der frühere Polizeiminister Itamar Ben-Gvir begrüßten den Vorschlag. 

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas warnte vor einer möglichen Vertreibung der Bewohner des Küstenstreifens, die „eine eklatante Verletzung der roten Linien“ darstellen würde. „Unser Volk wird unerschütterlich bleiben und seine Heimat nicht verlassen“, stand in einer Erklärung des Präsidentenbüros in Ramallah im Westjordanland. 

Update vom 26. Januar, 15.45 Uhr: Nach der Freilassung von vier weiteren israelischen Geiseln haben sich Israel und die Hamas am Sonntag gegenseitig Verstöße gegen das zugrundeliegende Abkommen zur Waffenruhe vorgeworfen. Zehntausende Palästinenser warteten am Sonntag an dem von Israel blockierten Netzarim-Korridor auf ihre Heimkehr in den Norden des Gazastreifens, wie die Regierung der radikalislamischen Hamas erklärte. Israel begründete die Blockade damit, dass eine bestimmte Geisel nicht freigelassen worden sei.

Hamas weist Trump-Vorschlag zur Umsiedlung der Palästinenser zurück

Update vom 26. Januar, 14.37 Uhr: Angesichts der verhinderten Rückkehr tausender Palästinenser in ihre Heimatorte im Norden des Gazastreifens hat die Hamas ihrerseits Israel einen Verstoß gegen das Abkommen zur Gaza-Waffenruhe vorgeworfen. „Die Hamas macht Israel verantwortlich für die Verzögerung bei der Umsetzung der Vereinbarung“, erklärte die radikalislamische Palästinenserorganisation am Sonntag mit Blick auf die seit dem 19. Januar geltende Vereinbarung für eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung israelischer Geiseln.

Update vom 26. Januar, 13.15 Uhr: Eine Umsiedlung der Palästinenser im Gazastreifen lehnt die Hamas ab. Nach dem Vorschlag Donald Trumps sagte das Hamas-Politbüro-Mitglied Bassem Naim gegenüber der Nachrichtenagentur AFP: „Wie es im Laufe der Jahrzehnte jeden Plan für Vertreibung und alternative Heimatländer zunichtegemacht hat, wird unser Volk auch solche Vorhaben zunichtemachen.“

Die mit der Hamas verbündete Miliz Islamischer Dschihad nannte Trumps Vorstoß „erbärmlich“. Er fördere „Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit“, „indem unser Volk gezwungen wird, sein Land zu verlassen“.

Israel befürwortet Trump-Vorschlag: „Ist eine großartige Idee“

Update vom 26. Januar, 10.48 Uhr: Israels rechtsextremer Finanzminister Bezalel Smotrich begrüßt Donald Trumps Vorschlag. Der US-Präsident hatte für eine vollständige Umsiedlung der Palästinenser im Gazastreifen vorgeschlagen. Smotrich sagte über den Plan: „Die Idee, für sie andere Orte zu finden, in denen sie ein besseres Leben beginnen können, ist eine großartige Idee.“ Mit Blick auf die Terrororganisation Hamas fügte er hinzu, dass nur unkonventionelle Überlegungen zu Beilegung des Nahost-Konflikts führen könnten.

Weiter fügte der Minister hinzu: „Nach Jahren der Glorifizierung von Terrorismus werden sie in der Lage sein, ein neues und gutes Leben an anderen Orten aufzubauen.“ Smotrich sagte über Trumps Vorschlag, den Gazastreifen „zu räumen“, er werde mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu und dem Kabinett daran arbeiten, den Plan „so bald wie möglich umzusetzen“.

Update vom 26. Januar, 9.48 Uhr: Israel hat der Hamas am Sonntag zwei Verstöße gegen die seit gut einer Woche gültige Waffenruhe vorgeworfen. „Arbel Yehud, eine zivile Geisel, deren Freilassung für Samstag geplant war, wurde nicht freigelassen, und die detaillierte Liste mit dem Status aller Geiseln wurde nicht vorgelegt“, erklärte das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu.

Update vom 26. Januar, 8.31 Uhr: Der Gazastreifen ist weitgehend zerstört – und US-Präsident Donald Trump spricht sich jetzt dafür aus, die notleidenden Menschen in arabische Staaten zu bringen. Er wolle, dass Ägypten und Jordanien Menschen aufnähmen, sagte Trump an Bord der Regierungsmaschine Air Force One laut mitreisenden Journalisten. Man spreche von anderthalb Millionen Menschen, „und wir säubern das Gebiet einfach gründlich“. 

Der Gazastreifen sei buchstäblich eine „Abrissbrache“, fast alles werde abgerissen, und die Menschen sterben dort, sagte Trump demnach. Also würde er lieber mit einigen arabischen Nationen zusammenarbeiten und an einem anderen Ort Wohnungen bauen, wo die Palästinenser vielleicht zur Abwechslung in Frieden leben könnten. Es könnte vorübergehend oder langfristig sein, beantwortete er eine entsprechende Journalistenfrage. 

Update vom 25. Januar, 22.10 Uhr: Nachdem die Hamas vier weitere Geiseln freigelassen hat, forderten Proteste in Israel, dass die Regierung am Waffenruhe-Abkommen im Gazastreifen festhält. Denn nur so sei es möglich, die verbleibenden 90 israelischen Geiseln zu befreien. Tausende demonstrierten in Haifa und Jerusalem mit Plakaten, auf denen „Stoppt den Krieg“ und „Lasst keine Geiseln zurück“ zu lesen war.

Update vom 25. Januar, 17.39 Uhr: Die Hamas hat ein Propagandavideo der vier freigelassenen israelischen Soldatinnen verbreitet. Darauf sind die vier Geiseln zu sehen, wie sie lächelnd in einem Auto sitzen. In dem Video, das auf dem Telegram-Kanal der Kassam-Brigaden zu sehen war, werden den vier Frauen unter anderem „Freilassungsdokumente“, ein Schlüsselanhänger mit der palästinensischen Flagge und weitere „Andenken“ überreicht.

Das Video steht in krassem Gegensatz zu älteren Aufnahmen der Entführung durch die Hamas. Damals waren die Soldatinnen verletzt, verängstigt und zum Teil blutüberströmt zu sehen.

Update vom 25. Januar, 15.17 Uhr: Während die Hamas weitere israelische Geiseln freilässt, wollen auch die radikal-islamischen Huthi-Rebellen im Jemen eigenen Angaben zufolge 153 Gefangene freilassen. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf eine Mitteilung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK). Wie die Rebellen mitgeteilt hätten, seien unter den zu befreienden Personen ältere Menschen und Verwundete. Nachdem die UN am Freitag erklärt hatte, dass sieben ihrer Mitarbeitenden gefangen wurden, bleibt unklar, ob auch Personal der UN unter den Freizulassenden ist.

Update vom 25. Januar, 13.45 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich erleichtert über die Freilassung von vier weiteren israelischen Geiseln durch die Hamas gezeigt. „Die Bundesregierung freut sich mit ihnen und ihren Familien“, schrieb Scholz laut der Nachrichtenagentur dpa auf X. „Aber es befinden sich weitere Frauen und Männer in Geiselhaft. Auch sie müssen freikommen!“ Ähnlich äußerte sich Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne). Es müsse alles getan, werden, damit der Waffenstillstand halte und alle Geiseln freikämen, schrieb sie auf X.

Nach Freilassung von vier Soldatinnen: Israel erfüllt eigenen Teil zum Abkommen mit der Hamas

Update vom 25. Januar, 13.11 Uhr: Nach der Freilassung von vier israelischen Geiseln durch die Hamas hat Israel gemäß dem Gaza-Abkommen Berichten zufolge damit begonnen, 200 Palästinenser aus der Haft zu entlassen. Palästinensischen Angaben zufolge wurden rund 130 Häftlinge nach Ramallah im Westjordanland gebracht. Dort warten demnach ihre Familien auf sie. Rund weitere 70 palästinensische Gefangene seien auf dem Weg nach Ägypten. Sie werden gemäß dem Abkommen wegen ihrer schweren Straftaten ins Ausland gebracht. Zuvor hatte die Hamas vier israelische Soldatinnen frei gelassen.

Hamas will weitere Geiseln freilassen: Israel wartet auf Namen der vier Frauen

Erstmeldung: Tel Aviv/Gaza-Stadt – Die Freilassung der Geiseln, die nach dem blutigen Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 nach Gaza verschleppt wurden, geht in die nächste Runde. Am Samstag (25. Januar) will die Hamas vier weitere Frauen freilassen und an das Rote Kreuz übergeben. Die Geiseln sollen dann vom israelischen Militär nach Israel transportiert werden.

Der hochrangige Hamas-Vertreter Zaher Dschabarin sagte gegenüber der katarischen Zeitung Al-Araby, man werde zur Vorbereitung schon am Freitag die Namen der Geiseln und weitere Informationen an Israel geben. Dschabarin ist für die Aktivitäten der Hamas im Westjordanland zuständig und lebt im Exil in Istanbul. Die weiblichen Geiseln - sowohl Zivilistinnen als auch Soldatinnen - sollen am Samstagnachmittag freikommen.

Am vergangenen Sonntag (19. Januar) waren zunächst drei Frauen freigelassen worden. Das war auch der Tag, an dem die vereinbarte Feuerpause im Gazastreifen angefangen hatte - jedoch nur mit mehreren Stunden Verspätung, da die Hamas die Namen der Geiseln erst später veröffentlichte. Dies wurde mit „technischen Schwierigkeiten“ begründet. Erst als die Namen der Geiseln bekannt geworden waren, hatte die israelische Armee ihre Operationen im Gazastreifen beendet. Im Gegenzug wurden auch 90 Palästinenser aus israelischen Gefängnissen freigelassen.

Diesmal soll die Hamas laut Vereinbarung nicht nur die vier Frauen freilassen, sondern auch Informationen zur Situation der restlichen Geiseln liefern. Unter Berufung auf israelische Beamte berichtete der Sender Kan News jedoch, es sei wahrscheinlich, dass nur die Zahl der lebenden Geiseln statt spezifischen Informationen geliefert werde.

Hamas-Israel-Deal zu Geiseln: Vier Frauen sollen freikommen

Israelische Beamte erwarten laut der Zeitung Jerusalem Post jedenfalls, dass die Hamas keine Probleme bei der Freilassung der vier Frauen verursachen wird. Ein Beamter sagte der Zeitung, die Hamas habe ein Interesse am Rückzug aller israelischer Soldaten vom Netzarim-Korridor. Der Korridor trennt den Norden des Streifens vom Süden.

Trotz der Feuerpause im Gazastreifen hat es palästinensischen Angaben zufolge dort erneut zwei Tote bei einem israelischen Angriff gegeben. Beide seien durch israelisches Panzerfeuer in der Nähe der Stadt Rafah im Süden des Küstengebiets ums Leben gekommen, meldete der von der islamistischen Hamas kontrollierte Zivilschutz. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, Israels Armee habe die beiden Personen ins Visier genommen und sie getötet. 

Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden. Israels Militär teilte auf Anfrage mit, dem Bericht nachzugehen. Im Netz tauchten mehrfach Aufnahmen auf, die Angriffe auf Palästinenser durch israelische Scharfschützen zeigen sollen. Auch diese konnten nicht unabhängig bestätigt werden. Ein israelischer Armeesprecher hatte jüngst mitgeteilt, dass es bereits mehrfach zu Zwischenfällen mit bewaffneten oder maskierten Palästinensern gekommen sei. (bb)

Rubriklistenbild: © Montage: Evan Vucci/ Maya Alleruzzo/dpa

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